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Totenerweckungen in der Bibel

Was steckt dahinter?

Totenerweckungen gehören zu den spektakulärsten Geschichten der Bibel. Ob Elia und Elisa im Alten Testament oder Jesus und Petrus im Neuen Testament – sie alle sollen Menschen ins Leben zurückgeholt haben. Was aber steckt hinter diesen Berichten? Kann man das glauben? Oder ist das eher wie ein antikes Superheldencomic? Dieser Beitrag hilft dir, die Erzählungen besser zu verstehen – ganz ohne mystischen Schleier.

1. Tot? Oder nur scheintot?

Zuerst sollten wir uns klar machen: Die medizinischen Kenntnisse in biblischer Zeit waren sehr begrenzt. Niemand konnte sicher feststellen, ob jemand wirklich tot war. Kein EKG, kein Hirnscan, nicht einmal ein Stethoskop. Wer sehr krank war oder in Ohnmacht fiel, galt leicht als tot – vor allem, wenn es keine offensichtlichen Lebenszeichen mehr gab. Mancher "Tote" war vielleicht nur bewusstlos. Das erklärt aber nicht jede dieser Geschichten – also schauen wir sie uns näher an.

2. Der Sohn der Witwe und das Obergemach

Elia (1. Könige 17,17-24) und Elisa (2. Könige 4,18-37) sollen jeweils einen toten Jungen wieder ins Leben geholt haben. In beiden Fällen geschieht das in einem "Obergemach", einem kleinen Raum über dem Wohnbereich. Beide Propheten legen sich auf den toten Körper, beten und bitten Gott um Hilfe. Besonders betont wird, wie viel Körpereinsatz sie zeigen. Diese Erzählungen sind sehr alt und zeigen: Schon damals glaubten Menschen an heilige Männer mit besonderen Kräften.

3. Jesus – der Übertreffer

Im Neuen Testament übertrifft Jesus diese alten Propheten. Er erweckt laut Evangelien gleich drei Tote:

  • Die Tochter des Jairus (Markus 5,21-43): Jesus sagt, das Mädchen schläft nur, obwohl alle meinen, sie sei tot. Er nimmt sie bei der Hand, sagt "Talita kum" (Mädchen, steh auf!) – und sie steht auf.
  • Der Jüngling von Naïn (Lukas 7,11-17): Der Tote wird zu Grabe getragen. Jesus sagt zur Leiche: "Jüngling, ich sage dir, steh auf!" – und der Tote richtet sich auf.
  • Lazarus (Johannes 11): Der Freund Jesu liegt schon vier Tage im Grab. Jesus ruft ihn mit lauter Stimme aus dem Grab heraus.

Diese Geschichten zeigen Jesus als den, der mehr kann als Elia und Elisa. Sie sind Überbietungserzählungen: Jesus braucht keine Berührung mehr, keine große Geste – nur sein Wort reicht aus.

4. Petrus folgt dem Meister

In der Apostelgeschichte (Apg 9,36-42) wird eine Frau namens Tabitha (auch Dorkas genannt) beschrieben. Sie war für ihre Hilfsbereitschaft bekannt und ist gestorben. Die Gemeinde bittet den Apostel Petrus um Hilfe. Der betet, spricht: "Tabitha, steh auf!" – und sie lebt wieder.

 

Was auffällt: Die Geschichte ist Jesus sehr ähnlich. Die Formulierungen erinnern stark an die Erweckung der Tochter des Jairus. Vermutlich soll gezeigt werden: Petrus handelt wie Jesus, hat seine Kraft geerbt. Auch hier ist also Nachahmung im Spiel.

5. Was will man mit solchen Geschichten sagen?

Die biblischen Erzählungen sollen nicht neutral berichten, sondern überzeugen. Sie sind theologische Erbauungsliteratur: Sie sollen zeigen, wie mächtig ein Prophet oder Jesus war. Dabei geht es weniger um den historischen Kern, sondern um symbolische Botschaften:

  • Gott ist stärker als der Tod.
  • Der Glaube an Jesus bringt neues Leben.
  • Die Gemeinde soll Hoffnung haben.

Man kann solche Texte vergleichen mit Heldengeschichten anderer Kulturen. Auch dort tun Menschen Übernatürliches, um Mut zu machen.

6. Und was ist mit heute?

Moderne Religionsgemeinschaften wie die Neuapostolische Kirche (NAK) deuten diese Texte gern auf ihre heutigen "Apostel" um. In Predigten oder Artikeln wird manchmal suggeriert, heutige Apostel hätten besondere Vollmachten oder könnten seelisch Tote "aufwecken". Aber das ist eine freie Auslegung, kein Tatsachenbericht. Wissenschaftlich gesehen gibt es keine Belege für echte Totenerweckungen.
Heute weiß man: Wer tot ist, bleibt tot.

Fazit:

Totenerweckungen in der Bibel sind keine Tatsachenberichte. Sie sind Ausdruck eines Glaubens, in dem der Tod nicht das Ende ist. Ob du das für möglich hältst, kannst du selbst entscheiden. Aber sei dir bewusst:

  • Die Geschichten folgen bestimmten Mustern und älteren Vorbildern.
  • Sie sollen überzeugen, nicht dokumentieren.
  • Wer heute solche Wunder verspricht, macht dir etwas vor.

Glauben kann schön sein. Aber noch schöner ist es, wenn du dabei den Kopf nicht ausschaltest.

 

Mensch, steh auf! – Das darfst du ruhig als Einladung verstehen: 

Steh auf, und denk selbst!

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