Die Geschichte von der „Auferstehung Jesu“ ist der zentrale Punkt des christlichen Glaubens. Nach der Bibel starb Jesus am Kreuz, wurde in ein Grab gelegt und ist am dritten Tag wieder auferstanden. Diese Berichte finden sich vor allem in den Evangelien des Neuen Testaments (NT): Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Doch ein genauer Blick auf diese Texte zeigt, dass es erhebliche Unterschiede, Widersprüche und Ungereimtheiten gibt:
Ein Vergleich der Berichte zeigt deutliche Unterschiede:
Die Vielfalt und Widersprüche deuten darauf hin, dass diese Berichte später entstandene Glaubenszeugnisse sind, die an unterschiedliche Gemeinden gerichtet waren und deren theologische Ziele widerspiegeln.
Historiker und Bibelwissenschaftler wie Prof. Johannes Fried in seinem Buch Kein Tod auf Golgatha stellen infrage, ob Jesus überhaupt wirklich tot war, als er vom Kreuz genommen wurde. Die Evangelien berichten, dass er bereits nach wenigen Stunden starb – ungewöhnlich kurz für eine Kreuzigung, die oft Tage dauerte. Fried spekuliert, ob Jesus vielleicht nur scheintot war und später wieder zu sich kam. Dies würde die Erscheinungen nach dem Kreuzigungsgeschehen natürlicher erklären.
Die Auferstehung Jesu ist aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar. Tote kehren nicht ins Leben zurück. Die biblischen Berichte lassen sich besser als Ausdruck des Glaubens und der Hoffnung der frühen Christen verstehen, denn sie boten den Jüngern einen Sinn und eine Mission nach dem traumatischen Verlust Jesu. Gleichzeitig zeigen die Unterschiede in den Berichten, dass diese Geschichten über Jahrzehnte hinweg überliefert und angepasst wurden.
Die Auferstehungsgeschichte kann als Mythos verstanden werden, der nicht die Absicht hatte, historische Fakten zu liefern, sondern den Glauben an die Überwindung des Todes symbolisiert. Für Jugendliche ist es wichtig zu erkennen, dass Glaubensbekenntnisse wie die Auferstehung oft mehr über die Hoffnungen der Menschen aussagen als über historische Realitäten.
Indem wir diesen Mythos in den historischen Kontext stellen und ihn kritisch hinterfragen, können wir jungen Menschen helfen, zwischen Tatsachen und Glaubensaussagen zu unterscheiden und eine fundierte, unabhängige Meinung zu entwickeln.