... wir bringen Licht ins Dunkel!
... wir bringen Licht ins Dunkel!

Himmelfahrt und Missionsbefehl? Biblische Berichte + Faktencheck!

Nachdem Jesus laut den Evangelien gekreuzigt wurde und angeblich wieder auferstanden ist, geht die Geschichte weiter: 40 Tage nach seiner Auferstehung soll er in den Himmel „aufgefahren“ sein. Bevor das passiert, gibt er seinen Jüngern noch den sogenannten „Missionsbefehl“. Doch wie glaubwürdig sind diese Geschichten? Und was steckt wirklich dahinter?

Die Himmelfahrt

Die Geschichte von Christi Himmelfahrt wird vor allem im Lukas-Evangelium und in der Apostelgeschichte erzählt. Laut diesen Texten hat Jesus nach seiner Auferstehung 40 Tage lang mit seinen Jüngern geredet und sie auf ihre Aufgabe vorbereitet. Dann wurde er auf einem Berg in den Himmel „emporgehoben“, bis ihn eine Wolke verbarg. Zwei Engel sollen erschienen sein und erklärt haben, dass Jesus eines Tages wiederkommen werde.

 

Interessanterweise gibt es in den anderen Evangelien kaum Hinweise auf die Himmelfahrt. Das Markus-Evangelium erwähnt sie nur in einem späteren Zusatz, der ursprünglich nicht dazugehörte. Im Matthäus-Evangelium fehlt die Himmelfahrt komplett.

 

Die Idee, dass jemand in den Himmel „auffährt“, ist in der antiken Welt nichts Neues. Schon in anderen Religionen und Mythen gibt es solche Geschichten. Zum Beispiel erzählt die griechische Mythologie von Herakles, der nach seinem Tod in den Olymp aufgenommen wird. Auch im Alten Testament gibt es die Figur des Propheten Elia, der in einem feurigen Wagen gen Himmel fuhr.

 

Es ist wahrscheinlich, dass die Himmelfahrtsgeschichte von solchen Vorbildern beeinflusst wurde. Sie dient dazu, Jesus als jemanden darzustellen, der übermenschlich und „göttlich“ ist. Historische Beweise für die Himmelfahrt gibt es natürlich keine – es handelt sich um eine Glaubensaussage, keine Tatsache.

Der Missionsbefehl

Der Missionsbefehl steht am Ende des Matthäus-Evangeliums. Jesus sagt dort zu seinen Jüngern: „Geht hin und macht alle Völker zu meinen Jüngern, tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matthäus 28,19-20).

 

Das klingt wie ein klarer Auftrag, die christliche Botschaft in die ganze Welt zu tragen. Aber hier gibt es ein Problem: In früheren Teilen der Evangelien sagt Jesus immer wieder, dass seine Mission nur für die „verlorenen Schafe des Hauses Israel“ gedacht sei (z. B. Matthäus 15,24). Warum sollte er seine Meinung plötzlich ändern?

 

Historiker vermuten, dass dieser Abschnitt später in die Texte eingefügt wurde, als das Christentum sich schon von einer jüdischen Reformbewegung zu einer eigenständigen Religion entwickelt hatte.

 

Die Taufe „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ klingt nach der Dreieinigkeitslehre – einer Idee, die erst viel später in der Kirchengeschichte ausgearbeitet wurde. Das spricht dafür, dass der Missionsbefehl keine Worte Jesu sind, sondern eine nachträgliche Erfindung, um die weltweite Ausbreitung des Christentums zu rechtfertigen.

Wissenschaftliche Einschätzung

Aus historischer Sicht sind sowohl die Himmelfahrt als auch der Missionsbefehl sehr fragwürdig. Es gibt keine außerbiblischen Quellen, die diese Ereignisse bestätigen. Hinzu kommt, dass die frühsten Christen wie Paulus die Himmelfahrt gar nicht erwähnen.

 

Stattdessen könnten diese Geschichten später entstanden sein, um das Christentum gegen Kritik zu verteidigen und seine Autorität zu unterstreichen. Die Himmelfahrt zeigt Jesus als jemanden, der direkt zu Gott gehört, und der Missionsbefehl gibt den Jüngern die „offizielle“ Erlaubnis, die neue Religion zu verbreiten.

Fazit: Glauben oder Wissen?

Die Geschichten von Christi Himmelfahrt und dem Missionsbefehl sind spannende Beispiele dafür, wie Religion oft historische Ereignisse mit Mythen vermischt. Für Gläubige haben sie eine wichtige symbolische Bedeutung, aber wer kritisch hinschaut, erkennt schnell: Es gibt viele Ungereimtheiten und Widersprüche.

 

Wie immer gilt: Hinterfrage, was man dir erzählt, und mach dir dein eigenes Bild. Ob du diese Geschichten als Glaubenssache betrachtest oder eher als Legenden, liegt ganz bei dir.

 

Wichtig ist nur, dass du die Fakten kennst – und die sind oft spannender als die Mythen!

Aktuelles:

Wir haben diese website umgruppiert und gleichzeitig den Schwerpunkt von reiner Kritik auf Aufklärung und Faktenvermittlung verlagert.

 

Teilt uns bitte mit, wenn Ihr bei "Fakten statt Fabeln" ein Thema vermisst - Wir werden es ggf. einfügen. 

Da wir sehr schnell gearbeitet haben, könnten in den Texten noch Fehler verborgen sein. Wenn Ihr fündig werdet, teilt uns das gerne mit.

google-site-verification: google629555f2699bf7ee.html

Auf "Null gesetzt"
am 01.01.2025

Druckversion | Sitemap
© Franz-Christian Schlangen