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Im Zeichen der Schlange

15 Jahre CANITIES-News

Fünfzehn Jahre CANITIES-News – das sind auch fünfzehn Jahre verbaler Exorzismusversuche. Kein anderes Medium dürfte es in dieser Zeit geschafft haben, derart viele neuapostolische Kreise in heilige Raserei zu versetzen.
Wir wurden von Mitgliedern, vor allem von Funktionären hauptsächlich der Neuapostolischen Kirche  beschimpft, verleumdet, verdammt. Man attestierte mir, ich sei „weniger wert als das Schwarze unter dem Fingernagel – und schon das gehöre weg“. Andere sahen in mir die „Ausgeburt der Hölle“ oder schlicht den „Antichrist“.

 

Letzteren Ehrentitel habe ich dann gerne übernommen – er ist allemal schmeichelhafter als so mancher kirchliche Würdentitel. Und seitdem führe ich ihn, gleichberechtigt neben meinem alten (militärischen) Spitznamen „Natonatter“, mit einer gewissen teuflischen Genugtuung.

 

Ein besonders bibelfester Funktionär der Neuapostolischen Kirche meinte einmal, mein Familienname erinnere ja verdächtig an die Schlange – und in der Bibel, genauer: im ersten Buch Mose, stehe doch geschrieben, man müsse dem Schlangen den Kopf zertreten.

Das brachte mich auf einen Gedanken, den man wohl als gotteslästerlich bezeichnen würde – und damit ist er genau richtig für CANITIES-News:

Der Prozess gegen die Schlange

Schauen wir uns den berühmten „Sündenfall“ einmal unbefangen an, so wie man ein altes Märchenbuch aufschlägt, um nachzusehen, was man da als Kind eigentlich geglaubt hat.

Adam und Eva essen also von der verbotenen Frucht, nachdem eine Schlange ihnen versichert hatte, sie würden daran keineswegs sterben, sondern klüger werden – und Gott gleich.

 

Tatsächlich: Niemand starb. Kein Nervengift, keine Spätfolgen. Stattdessen erwachte das Bewusstsein von Gut und Böse.

Mit anderen Worten: Die Schlange hatte recht.

 

Nur ein mit theologischem Hartholz verbretterter Betonkopf kann in dieser Geschichte Betrug erkennen. Die Schlange sagt die Wahrheit, Gott reagiert wie ein beleidigter Autokrat, und Adam und Eva schieben brav die Schuld ab – nach unten, wie es sich für Untertanen gehört.

 

Gott glaubt also Evas falscher Beschuldigung, verflucht die Schlange und verschreibt der Menschheit fortan Schmerzen, Mühsal und Sterblichkeit.

 

Ein geradezu rührendes Beispiel göttlicher Gerechtigkeit.

 

Wer sich wundert, dass der „Herr“ auch später noch mit Sintfluten, Völkermorden und Strafexpeditionen auffällt, findet hier die pädagogische Grundausrichtung.

Rollentausch mit Erkenntnisgewinn

Aber was, wenn man die Geschichte einfach umkehrt?


Wenn die Schlange gar nicht das Böse, sondern das Gute verkörpert – den Drang nach Erkenntnis, das Aufbegehren gegen geistige Finsternis?

Dann wäre sie in bester Gesellschaft mit Prometheus, der den Menschen das Feuer brachte, und Luzifer, der – nomen est omen – das Licht.

 

Adam und Eva stünden dann für das kirchentreue Volk, das brav nascht, wenn man’s ihm sagt, und sich anschließend zur Sündenbeichte anstellt.

 

Und Gott?

 

Der wäre in dieser Lesart nicht der strafende Himmelsmonarch, sondern die Vernunft selbst – jene Instanz, die sich seit Jahrhunderten mit den religiösen Autoritäten herumzuschlagen hat.

 

Zwischen Aufklärung und Klerus herrscht seitdem jene „Feindschaft“, die in Genesis 3:15 so eindrucksvoll angekündigt wird:

 

„Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zertreten…“

 

Man muss diesen Satz nur einmal allegorisch lesen, um seine zeitlose Wahrheit zu erkennen:


Die Kirche möchte der Aufklärung den Kopf zertreten.

Wenn der Fluch zum Kompliment wird

Jahrhundertelang hat die Kirche es versucht – mit Scheiterhaufen, Inquisition, Dogmatik und Druckerschwärze.
Heute gibt man sich dialogbereit, legt das Kruzifix in Watte und spricht von „versöhnter Verschiedenheit“.

Doch die alten Reflexe sitzen tief. Noch immer fürchten manche Kirchen, dass ihnen die Vernunft endgültig den Boden unter den Füßen wegfrisst.

 

Vor allem jene „ewig gestrigen Sekten“, die in evangelikalen und neuapostolischen Zirkeln fröhlich weiter den Kopf in die Bibel stecken, als sei das Denken eine teuflische Versuchung.

Wenn dort jemand meint, man müsse mir, der Schlange, den Kopf zertreten – dann kann ich nur sagen:

 

Eine größere Ehre hätte er mir gar nicht erweisen können.

 

Denn wer im Dienste der Aufklärung zur Schlange erklärt wird, darf sich sicher sein:

Er hat ins Herz der Finsternis gebissen.

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letzte Updates:

01. November 2025

Die Neuapostolische Kirche gibt sich modern, weltoffen, bürgernah – doch wer genauer hinsieht, stößt auf eine beunruhigende Kontinuität:

 

Geschichtsfälschung, Vertuschung, Manipulation.

 

Die alten Apostel schwiegen. Die neuen reden viel – und sagen doch dasselbe.

31. Okt. 2025

29. Okt. 2025

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am 01.01.2025

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