... wir schreiben Klartext
... wir schreiben Klartext

09. November 2019 >>nak.talk<<

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht

Zum Beitrag: (- klick) ins Bild

29.09.2019 - 05:58 Uhr (fcs)

Der Unterstützung wert:

die Stiftung-Spuren-Gunter Demnig

Bildquelle: (- klick ins Bild) - von dort aus kann man sich umfassend weiter über die Aktion Stolpersteine informieren

Dank Andreas Vöhringer, einem Redaktionsmitglied des Bischoff-Verlags [2012 wurde er bei Ökumene-Gesprächen mit NAK-Beteiligung als „theologischer Referent im Verlag Friedrich Bischoff“ (- klick) bezeichnet] wurde ich an diese Aktion erinnert. – Vöhringer hat im nac-today-Beitrag vom 28.09.2019 an die Stolperstein-Verlegung am 29. Juni 2019 (also vor drei Monaten) in Besigheim erinnert. Mehr dazu findet sich in einem Beitrag der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 01.07.2019 (- klick).

 

Leider hat Vöhringer versäumt, auf die Stiftung-Spuren-Gunter Demnig hinzuweisen. Überhaupt hat Vöhringer nur mit einem Nebensatz darauf hingewiesen, dass „Stolpersteine“ eine 1992 begonnene Aktion des Künstlers Gunter Demnig sei.

Wie groß diese Aktion in den mehr als 25 Jahren ihres Bestehens geworden ist, hat Vöhringer aber vielleicht nicht gewusst. Auf der Stiftungsseite wird der mittlerweile erreichte Umfang dieser Erinnerungsaktion allerdings auch bescheiden verschwiegen. Und um etwas über die Ehrungen und Auszeichnungen für diese Aktion zu erfahren muss man auf deren Homepage ein gutes Stück in der Biographie (- klick) nach unten scrollen…

 

Über den Umfang der Aktion erfährt man noch am ehesten etwas bei wikipedia… Bekanntermaßen bin ich kein Fan dieser online-Ezyklopädie. Da ich aber nicht einmal in der Brockhaus-Enzyklopädie auf eine derartige Informationsfülle zum Thema Stolpersteine gefunden habe, hier der Link zu den Stolpersteinen bei wikipedia (- klick).

 

Mittlerweile findet man Stolpersteine in ganz Europa! So gut wie überall, wo der rechtspopulistische Nazi-Terror gewütet hat, ist die Stiftung aktiv. 70.000 Stolpersteine waren es die bis Ende 2018 verlegt worden sind, davon 53.000 in Deutschland.

Vöhringer war es allerdings wichtiger, darauf hinzuweisen, dass drei der Stolpersteine an NAK-Mitglieder erinnern.

 

Jedes Opfer war eines zuviel - ganz ohne Frage! Und um transparent zu machen, wie abscheulich und menschenverachtend das System des rechten Terrors im sog. Dritten Reich war, ist es sicherlich notwendig, an Einzelfällen zu dokumentieren, wie brutal die Schergen dieses Systems waren.

Um jedoch den Umfang der Gräueltaten der braunen Brut zu verdeutlichen, wäre es durchaus angemessen gewesen, darauf hinzuweisen, dass die drei „neuapostolischen Stolpersteine“ eben lediglich 3 von mehr als 53.000 sind – 0,005%...

 

Oder hat Vöhringer Sorge, das Gedenken an Frida Dippon könnte die nach wie vor nicht aufgearbeitete Nazi-Vergangenheit der damals pro-nationalsozialistischen Neuapostolischen Kirche in Erinnerung rufen?

 

Nein – das tue nicht! Nicht im Detail, jedenfalls… Jedoch komme ich nicht umhin, zu reklamieren, dass Vöhringers Beitrag von seinem gesamten Aufbau her durchaus ein Beitrag zur typisch neuapostolischen Geschichtsklitterung sein könnte.

Würde zu jemandem wie Andreas Vöhringer passen. Immerhin hat er es fertiggebracht, 2013 ein Buch mit dem Titel „Bilder aus der Vergangenheit: 150 Jahre Neuapostolische Kirche“ herauszubringen. Im kircheneigenen Bischoff-Verlag, versteht sich.

 

Tatsächlich kann die Neuapostolische Kirche ihren 150. Geburtstag aber erst Pfingsten 2047 feiern… Vöhringer war seiner Zeit also 34 Jahre voraus! Aber okay: Gönnen wir ihm den Spaß!

 

Denn 2047 wird in Deutschland wohl kaum noch eine Neuapostolische Kirche existieren.

07.08.2019 - 05:49 Uhr (fcs)

Paulinische Apologetik vs. Identitätspolitik

Peter Johannings Werbung für NAKiges Multi-Kulti

Beginn des Galaterbriefes in einer lat. Foliantenbibel // © gemeinfrei // Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Epistle_to_Galatians_Illuminatad.jpg

Rassistische und fremdenfeindliche Tendenzen innerhalb der NAK? Ich hätte sie lediglich bei den deutschen NAK-Gebietskirchen vermutet – immerhin haben diese ihre nationalsozialistische Vergangenheit[i] niemals aufgearbeitet.

Dass entsprechendes Gedankengut in einer weltweit operierenden christlich orientieren Religionsgemeinschaft mit Schwerpunkt in Afrika und Übersee keinen Platz haben kann, ist naheliegend, und so wird Johannings Motivation für seinen Beitrag auf nac-today [siehe hier: https://nac.today/de/158033/741260] nachvollziehbar.

 

Leider muss man aber, um zu begreifen, auf was er hinauswill seinen kompletten Sentbrief bis zum bitteren Ende lesen. Und dieses Ende ist wahrlich bitter, denn er spricht darin allen Nichtchristen die Fähigkeit zu Respekt und Toleranz ggü. anderen Kulturen ab. Und wo da die von Johanning selbst geforderte Wertschätzung für Nichtchristen sein soll, erschließt sich wohl niemandem:

 

(Zitat) „[…] Christen sollen verstehen lernen, sowohl untereinander als auch Nicht-Christen. Das nennt man Respekt und Wertschätzung. Wenn unterschiedliche Kulturen und Glaubensansätze aufeinander prallen, bedarf es einer christlichen Grundhaltung, die besagt, dass Gott alle Menschen liebt. […]“ (Zitatende)

Quelle: https://nac.today/de/158033/741260

 

Allen, die sich von Johanning zu Unrecht geohrfeigt fühlen zum Trost: Johannings Geschwafel darf man nicht ernst nehmen. Er war zu Hans Meisers Zeiten ein Dummschwätzer, und ist es auch heute noch. Und die im gewollt lockeren Plauderton gehaltene Schwulst [könnte er schreiben, wäre es Kunst, aber er will ja nur, kann aber nicht… ] kann nicht darüber hinwegtäsuchen, dass er nicht die geringste Ahnung hat, wovon er da eigentlich labert… Das geht schon mit seinem Einstieg ins Thema los:

 

(Zitat) „[…] Bis in das erste frühchristliche Jahrhundert hinein, waren Judenchristen in der Mehrheit. Sie hatten zuerst vom Evangelium des Herrn Jesus Christus gehört, sie hatten die Parallelen zum alten Messiasglauben ihrer Vorväter erkannt, sie dachten sich in einer Vormachtstellung bei Gott, sie ließen sich taufen und lebten weiter als Christen unter Juden. […]“ (Zitatende)

Quelle: w.v.

 

Der einigermaßen bibelverständige Leser stutzt… Es gab also bereits vor dem ersten Jahrhundert Christen? Und bis ins erste Jahrhundert hinein waren das überwiegend Judenchristen?

WOW! Man lernt doch tatsächlich nie aus…

 

Klar: Johanning hat von Tuten und Blasen keine Ahnung, er schwätzt Dummheiten nach, die man ihm von klein auf ins Gehirn geblasen hat. Die NAKler nennen das „Wirken des Heiligen Geistes“ oder nach Johannings Worten: Das und nichts weniger predigt Heiliger Geist heutzutage in der Gemeinde. – Geistige Blähungen also, und daher auch das alte NAK-Lied: „Wo Apostel stehn, Gottes Winde wehn…“ (AGB 290)

 

Ahnungslos, wie Johanning nun einmal ist, versteht er denn auch den paulinischen Galaterbrief nicht:

 

Der ist nämlich eine der besten Quellen um das Verständnis dafür zu erschließen, dass Christentum nichts mit authentischem Jesuanismus zu tun hat, aber alles mit Paulinismus!

Man muss dazu wissen, dass die von Johanning benutzte Quelle, der Galaterbrief, etwa im Jahr 55 n.Z. entstanden ist, also zeitlich vor den Evangelien. Die kanonischen Evangelien sind daher samt und sonders paulinisch beeinflusst.

 

Der Galaterbrief verrät einiges über den Streit unter den frühen „Anhängern des Weges“ (so nannten sich die Jesusjünger im ersten Jahrhundert). Das war – insofern hat Johanning Recht – eine jüdische Sekte. Folgerichtig übrigens, denn Jesus selbst hat sich in klaren Worten gegen die Heidenmission ausgesprochen.

Das wiederum verrät uns, dass die anderslautenden Passagen in den Evangelien nicht auf authentisches Geschehen aufbauen, sondern auf paulinische Lehre.

 

Der spätbekehrte Sha’ul (lat: Paulus) von Tarsus hat wohl recht früh das Potenzial in der jesuanischen Lehre entdeckt und diese sehr zügig für die Heidenmission angepasst. Das führte zum Widerstand der ursprünglichen Jesus-Jünger, die ihrerseits Missionare in die paulinisch beeinflussten Gemeinden schickten. So auch zu den hellenistischen Heidenchristen der Gemeinden in Galatien. Wie es aussieht, war die judenchristlich Mission einigermaßen erfolgreich, sonst hätte Paulus wohl kaum derart reagiert, wie eben mit dem Galaterbrief.

 

Er selbst hatte zu diesem Zeitpunkt Ephesus fluchtartig verlassen müssen und war auf dem Weg zu Titus, um sich von ihm über die Entwicklung in Korinth informieren zu lassen. Er war also relativ weit von Galatien entfernt, und musste ziemlich scharf formulieren, um seine Schäfchen wieder auf Linie zu bringen.

 

So weit, so gut… Aus den Überlieferungen wissen wir, dass sich die paulinische Lehre und die von Paulus erfundene Blut-Opfer-Sühne-Theologie durchgesetzt haben. Die Heidenchristen waren den Judenchristen zahlenmäßig weit überlegen, sie sind es die im ausgehenden ersten und beginnenden zweiten Jahrhundert n.Z. den Grundstein für das Christentum gelegt haben.

 

Was in den Evangelien und der Apostelgeschichte über die Passion des Christus überliefert ist, was an Paulus bestätigenden angeblich jesuanischen Lehren enthalten ist geht auf paulinischen Einfluss zurück. – Auch das, was Johanning in seinem nac-today-Beitrag über „den Kephas“ schreibt:

 

(Zitat) „[…] Nun war Petrus kein Mr. Nobody. Immerhin hatte er dafür gesorgt, dass Nicht-Juden vom Evangelium des Herrn überhaupt erfahren konnten. Er ging in das Haus des Hauptmanns Kornelius und musste sich vor der Jerusalemer Gemeinde dafür verteidigen. Doch in Antiochia fällt derselbe Petrus in das alte Muster zurück! […]“ (Zitatende)

Quelle: w.v.

 

Kommen wir zum Schluss und zu der Frage, was von Johannings Beitrag zu halten ist:

 

Ich selbst sehe darin den Versuch einer Manipulation von theologisch unwissenden Menschen mit ungeeigneten Mitteln. Nur deshalb, weil Paulus Lesart sich wegen der schieren Masse seiner Anhänger gegen das Judenchristentum durchgesetzt hat – und für ihn war das dringend nötig, da seine Multikulti-Heidenchristen ansonsten untereinander in heftigen Streit geraten wären - gelten Toleranz und Wertschätzung ggü. Dritten als christliche Werte!

 

Aber das ist lediglich eine Scheintoleranz! Die Geschichte hat gelehrt, dass das Christentum seit seiner Anerkennung als römische Staatsreligion ein Bande von Mordbrennern ist (ja „IST“ – wenn auch nicht mehr überall auf der Welt, so aber doch in einigen afrikanischen Ländern und auch noch im amerikanischen „Biblebelt“), für die lediglich eine „Toleranz unter Gleichgesinnten“ gilt…

 

Und haargenau das drückt auch Johanning mit seinem vorletzten Satz aus:

 

„Und der Glaube an Christus, den Erlöser, an seine Wiederkunft verbindet über alle Unterschiede hinweg.“

 

Aber okay, Johanning, mir ist der Islam auch zuwider… allerdings ebenso sehr wie das Christentum!

 

[i] Frage an die Mitglieder des inneren Zirkels: Haben wir eigentlich genügend Sorge dafür getragen, dass in den afrikanischen und überseeischen NAK-Provinzen ausreichendes Wissen über die Geschichte der NAKn vorhanden ist? Wir sollten unbedingt Kontakt zu den dortigen Gegnern des Neuapostolizismus aufnehmen…

11.07.2019 - 05:47 Uhr (fcs)

Instinktlosigkeit oder Chuzpe?

… wenn Neuapostel den Holocaust vereinnahmen

Die gesamte CANITIES-News-Unterseite, die sie gerade besuchen, ist der unbewältigten NAK-Vergangenheit gewidmet… Und diese Vergangenheit hat es in sich!

 

Und wenn ich im Wissen um die nach wie vor unbewältigte NS-Vergangenheit der (deutschen) Neuapostolischen Kirchen mitbekomme, dass einer der NAK-Bosse sich aus Marketinggründen des Themas Holocaust bedient, schwillt mir der Kamm.

Zum Beispiel bei diesem ganz aktuellen Beispiel:

 

(Zitat) „[…] Zur Einstimmung auf den besonderen Gottesdienst am Sonntag, stand am Vortag der Besuch des Konzentrationslagers (KZ) Auschwitz (Oświęcim) auf dem Programm von Bezirksapostel Krause und seiner Begleitung. ‚Die Eindrücke und Schilderungen werden wir unser Leben lang nicht mehr vergessen‘, so der Bezirksapostel, der unter anderem die Tatsache meinte, dass allein in der Zeit von 1943 bis 1945 etwa 1,5 Millionen Menschen ihr Leben in Auschwitz lassen mussten. Viele weitere Menschen, nämlich auch die Nichterfassten von 1940 bis 1943, machten das Lager zum ‚größten Friedhof der Welt‘.

 

In diesem Zusammenhang konnte auch die Predigtgrundlage am Sonntag verstanden werden: ‚Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben (…)‘ (Markus 6,aus 34) Entsprechend gingen die Gedanken des Bezirksapostels im Schwerpunkt an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes, derer er im Gebet gedachte. ‚Immer wieder wurde deutlich, wie wichtig es ist, für die Seelen in der jenseitigen Welt einzutreten‘, formulierte Bezirksapostel Krause in seinen Notizen zum Aufenthalt im Nachbarland. […]“ (Zitatende)

Quelle:  https://www.nak-nordost.de/db/165949/Nachrichten/Bezirksapostel-Krause-in-Polen

 

Dieses Mal war ich (zugegeben) besonders wütend, weil ich (zufällig!) bevor ich auf den Artikel über den „krausen“ Frevel aufmerksam wurde auf netflix die Dokumentation „The Accountant of Auschwitz“ [siehe hier: https://www.netflix.com/de/title/81017506] gesehen habe…

 

Und das erinnerte mich wieder daran, dass auch die NAKn Täter in ihren Reihen hatte, dass die NAK-Bosse sich gegenseitig „Persilscheine“ ausstellten. Und daran, dass der liebe Bezirksapostel Karlheinz Schumacher (der Amtsvorgänger von Rüdiger Krause!) dem ehemaligen SS-Mann Alfred Nörenberg eine besondere Ehre zuteilwerden ließ… „Besonderer Gottesdienst zum 100. Geburtstag von Alfred Nörenberg in der Gemeinde Hamburg-Lurup“ hieß es damals.


Zu einem Zeitpunkt, an dem Nörenberg längst als Täter entlarvt war! Ich zitiere aus der webseite „Geschichtswerkstatt Lurup“:

 

„[…] Am 8. Mai 1995 dachte die Freie und Hansestadt Hamburg an das 50. Ende des 2. Weltkrieges: Kapitulation der Nazidiktatur, Befreiung für Europa. Unsere Kirchengemeinde stellte mit Spenden von Luruper Bürgern und Bürgerinnen einen 2,5 Tonnen schweren Findling mit folgender Inschrift auf: "Vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern" und "Die Toten beklagen wir, die Lebenden mahnen wir - 8. Mai 1995" In einem Gedenkgottesdienst zündete die Gemeinde Lichter an für die Opfer der Politik des Nationalsozialismus."

 

Aus dem Text dieser Gedenktafel wird meinem Empfinden nach deutlich, dass die Frage nach der möglichen Schuld bekannter Luruper Autoritäten schwierig zu diskutieren war und möglicherweise immer noch ist. Im Rahmen kritischer, meist ehemaliger Gemeindemitglieder der Neuapostolischen Kirche Lurups wird scharf darüber diskutiert, dass Alfred Nörenberg, einer der Verantwortlichen des 1944 verübten Massakers in den Winsbergen an Zwangsarbeitern des DAF Zwangsarbeiterlagers in der Lederstraße unbehelligt als gefeierter SS Sturmbannführer[1] in der Neuapostolischen Gemeinde Lurup 2006 seinen 96jährigen Geburtstag feiern konnte. Der mittlerweile verstorbene Alfred Nörenberg wohnte in Lurup. Weder Albert Schweim, verantwortlicher Gestapo-Chef, der die Massenerschießungen in den Winsbergen beauftragt hatte, noch Walter Kümmel, Lagerleiter des Frauen - Außenlagers des KZ Neuengamme im Friedrichshulder Weg, sind juristisch zur Verantwortung gezogen worden. Die Enteignung und Verfolgung der jüdischen Grundbesitzer in Lurup wurde nach 1945 nicht wirklich aufgearbeitet, meiner Wahrnehmung nach sogar kollektiv verleugnet. […]“ (Zitatende)

Quelle: http://www.geschichtswerkstatt.lurup.de/nachkriegsjahre.htm

 

Und bitte: Alle diese Tatsachen können dem früheren Kriminaldirektor Rüdiger Krause, der sich jetzt als neuapostolischer Geistlicher geriert, nicht unbekannt gewesen sein.

Auch kann mir niemand erzählen, dass Krause den (zwar an Krauses Adlatus, den Apostel Jörg Steinbrenner gerichteten) offenen Brief Olaf Wielands vom 20.03.2013 nicht kennt…

 

Wieland beklagt darin die Hitlerverehrung der braunen NAK-Apostel, weist aber auch auf die Personalie Nörenberg hin…

Siehe hier: https://qv-nak.lima-city.de/Offener-Brief-Steinbrenner.pdf

 

Krause wusste das alles, als er in Auschwitz für seine Sekte die Werbetrommel rührte. Und das sagt mir, dass es weder um Instinktlosigkeit noch um Chuzpe geht, sondern um Kaltschnäuzigkeit! Um kaltschnäuzige Geschichtsklitterung, wie sie seit Fehrs Zeiten in der NAK gang und gäbe ist

PFUI TEUFEL, KRAUSE!


[1] Ein SS-Sturmbannführer bekleidete den niedrigsten Stabsoffiziersrang der Schutzstaffel (SS); der Rang ist in etwa mit dem eines heutigen Majors vergleichbar.

25.04.2018 - Lesetipp:

Als Erwiderung auf unseren Vorwurf der unbewältigten Nazi-Vertrickung der (deutschen) NAKn und der internationalen NAK-Führung erhalten auch wir immer wieder Anwürfe von NAK-Apologeten, die (ohne indes Belege vorweisen zu können) behaupten, unsere entsprechenden Beiträge seien gelogen...


Nachdem unser Kritiker-Freund Dieter Kastl am 18.04.2018 in einem Beitrag über den 10. Artikel des NAK-Glaubensbekenntnis' auf die politische Verstrickung der NAK in die NSDAP-Machenschaften berichtet hat, ist es ihm ähnlich ergangen...

Seine Replik auf diesen unbegründeten Vorwurf erfolgte als weiterer Beitrag über  die politische Beeinflussung der NAK-Mitglieder im nationalsozialistischen Sinn. Das entsprechende .pdf-Dokument ist ein unbedingt lesenswertet Beleg dafür, wie abseitig die NAKlichen Versuche sind, die Mittäterschaft der NAK-Führung zu leugnen:


https://www.naktalk.de/nak-und-politik-ein-nachtrag/

25.03.2013 (fcs)

„Apostel“ Steinbrenner und der Holocaust

 

Das sogenannte Dritte Reich, das Deutschland deutscher Verbrecher, welches nie vergessen werden darf, ist durch den in der vorigen Woche (17./18./20.03.2013) im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ausgestrahlten Fernsehfilm-Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“  wieder einmal ins Zentrum des allgemeinen Bewusstseins gerückt worden. – Im Nachgang zu diesem Dreiteiler gab es auf verschiedenen Kanälen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (z.B. Phoenix und ARD) dann auch einige Politmagazine, Dokumentationen und Talkshows, die offensichtlich die im Film transportierten Wahrheiten besser im Bewusstsein der Deutschen verankern sollten…

Ich wünsche sehr, dass dies gelingt. Aber ich habe so meine Zweifel, wenn ich lese, was der Spiegel-Kolumnist Georg Dietz auf SPIEGEL-ONLINE-KULTUR unter

 

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/georg-diez-ueber-unsere-muetter-unsere-vaeter-a-890432.html#spCommentsBoxPager

 

so absondert: Er will gar nicht genauer wissen, er glaubt alles zu wissen und außerdem ist das alles Schnee von gestern… - Und damit trifft er genau den Tenor der beim Deutschen Durchschnittsbürger verbreiteten Stammtischmeinungen. Ein Übel, auf das auf der facebook-Seite der Deutsch-Israelischen Freunde (siehe: https://www.facebook.com/Freunde.Israels) zu Recht aufmerksam gemacht wird. Dort verweist man auf einen Beitrag des Politmagazins „Panorama“, der sich mit der insbesondere in Deutschland so kultivierten Kunst der Verdrängung auseinandersetzt. In einem Beitrag vom 18. März 2013 wird dort auf eine Dokumentation in PANORAMA, dem ältesten Politmagazin im deutschen Fernsehen, verwiesen. Dieser Dokumentarfilm befasst sich mit der Nachkriegs-Ausrede vieler Deutscher: „Vom Holocaust haben wir nichts gewusst!“   Eine Lebenslüge, die mittlerweile in der 3. Und 4. Generation kolportiert wird! Die Wahrheit ist nämlich, dass sehr viele Deutsche Hitler nicht nur zugejubelt haben, sondern auch geholfen, die KZs zu füllen - durch gezielte Denunziationen. Eine wirklich sehenswerte Dokumentation, hier der Link dorthin:

 

http://daserste.ndr.de/panorama/media/holocaust100.html

 

Diese Dokumentation hat mich wieder an einen Skandal ungeheurer Dimension erinnert, der sich am 27. Januar 2013 in Pinneberg zugetragen hat. Dort hat ausgerechnet Jörg Steinbrenner, in seiner Eigenschaft als sogenannter Apostel der Neuapostolischen Kirche, einer faschistoid strukturierten angeblich christlich orientierten Sekte, auf Einladung des Kreispräsidenten eine Holocaust-Gedenkrede gehalten. – Aber lassen Sie mich, damit die Ungeheuerlichkeit dieses Skandals deutlich wird, zunächst einen Abstecher in die unbewältigte Nazi-Vergangenheit der Neuapostolischen Kirche (die in diesem Jahr ihr 135-jähriges Bestehen feiert und ihre schmutzige Vergangenheit gerne verdrängen möchte) machen:

 

Keine andere christliche Glaubensgemeinschaft in Deutschland hat sich so eng an die Machthaber des Dritten Reiches geschlossen, wie die Neuapostolische Kirche. Das ist eine altbekannte und auch im Internet gut dokumentierte Tatsache. Insbesondere die Internet-Präsenz „Wächterstimme.org“  hat auf der Seite http://waechterstimme.orgfree.com/in-nazi.html eine Vielzahl von Dokumenten und Artikeln der Zeitschrift der Neuapostolischen Kirche „Unsere Familie“ (die existiert unter gleichem Namen übrigens heute noch!) gelistet, sowie auf der Seite http://waechterstimme.orgfree.com/uf380320.html ganz speziell einen Artikel aus dieser Zeitschrift veröffentlicht, der verdeutlicht, wie intensiv der Hitlerkult und die Bindung an die NSDAP in der Neuapostolischen Kirche war.


Wie bereits im unten folgenden Beitrag über Walter Schmidt, den ich für einen Kriegsverbrecher halte, geschrieben, sind auch die Freunde von Quo Vadis unter http://nak-quo-vadis.blogspot.de/  sehr aktiv bei der Veröffentlichung entsprechender Dokumente.


Eine weitere empfehlenswerte Internet-Seite ist die der „apostolischen Kritiek“ aus den Niederlanden. Unter http://www.apostolischekritiek.nl/hitler_was_apostolisch.htm werden einige der bekanntesten Lügen dieser Sekte über ihre Vergangenheit widerlegt. Unter anderem richten sich die Autoren speziell gegen eine Behauptung in der NAK-Kirchenzeitschrift „Unsere Familie“, 56. Jahrgang, Nummer 2, vom 20. Januar 1996, Seite 19-. Dort wird eine Behauptung des sogenannten Stammapostels, also des obersten Führungsfunktionärs aller Neuapostolischen Kirchen, seinerzeit ein Schweizer namens Richard Fehr vom 10. Dezember 1995 widergegeben:

Richard, oberster NAK-Führungsfunktionär bis 2005

 

(Zitat) „[…]Unbestritten hat die Kirchenleitung dem nationalsozialistischen Regime Zugeständnisse entgegengebracht, doch das war - wie Zeitzeugen wissen und Dokumente belegen - nötig, um den drohenden Verbot zu entgehen. Die Kirche wurde - speziell von der Gestapo - als staatsfeindlich bewertet. Mitte des Jahres 1933 mussten etliche Gemeinden geschlossen werden. Diese Maßnahmen wurden zwar bald wieder zurückgenommen. Dennoch drohte der Kirche auch weiterhin ein generelles Verbot. [...]“ (Zitatende)


Eine faustdicke Lüge, wie schon ein Blick in eine alte Ausgabe der Kirchenzeitschrift offenbart. In „Unsere Familie“, 6. Jahrgang, Nummer 10, vom 20. Mai 1939, heißt es auf den Seiten 368-369 unter dem Titel „Stettin - Hier weihte Apostel Landgraf ein neues Gotteshaus“:


(Zitat) „[…] Mit dieser Einweihung ist die Zahl der in letzter Zeit neuentstandenen Kirchen unserer Gemeinde in Deutschland wiederum erhöht worden, und wenn wir ein wenig zurückblicken, brachten uns gerade die letzten Jahre eine ganze Anzahl neuer und schöner Kirchen. Überall dort, wo es notwendig geworden war, wurde gebaut oder ein geeignetes Gebäude übernommen und entsprechend seinem gottesdienstlichen Zweck umgestaltet und eingeweiht. Und immer wieder ist der Gemeinde bei der Errichtung ihrer Kirchenbauten seitens der Behörden Entgegenkommen und freundliche Hilfsbereitschaft bewiesen worden. Es ist dies im Dritten Reich eine Selbstverständlichkeit, für die wir aber nichtsdestoweniger dankbar sind. Und diese Tatsachen, über die wir in Wort und Bild seit Jahr und Tag berichten, sind wohl die wirksamste Zurückweisung der im Auslande verbreiteten jüdischen Hetzpropaganda, die märchenhafte Dinge von Kirchenzerstörungen oder Christenverfolgungen in Deutschland zu berichten weiß, Behauptungen, die uns neuapostolischen Christen nur ein Lächeln abnötigen.“ (Zitatende)


Nun könnte man ja denken, dass es bei dieser engen Bindung an die politische Führung im sog. Dritten Reich, lediglich um eine Art Gehorsamsakt gegangen wäre. Um Gehorsam, der für die erst wenige Jahre der Monarchie entkommenen Deutschen etwas Selbstverständliches gewesen sein muss. Unter diesem Gehorsam wäre vielleicht auch der von dem seinerzeitigen obersten NAK-Führer Johann-Gottfried Bischoff ergangene Auftrag zu gezielter Denunziation verdächtiger Elemente, die evtl. Unterschlupf in der NAK suchen könnten zu verstehen. Aber die Unterordnung unter das Regime ging viel weiter. Antisemitismus, Anti-Bolschewismus – ja, geradezu Fremdenhass – waren in der Neuapostolischen Kirche äußerst ausgeprägt, wie die damaligen Beiträge des Chefredakteurs der Kirchenzeitschrift „Unsere Familie“, Erich Meyer-Geweke, zeigen. Exemplarisch dafür hier ein Auszug aus seinem Artikel  „Deutschland erkämpft die Freiheit Europas“ aus „Unsere Familie“, 8. Jahrgang, Nummer 16, vom  5. September 1941, Seite 278:


(Zitat) „[…]Dort in diesen Kämpfen aber sehen unsere Soldaten und die Soldaten unserer Verbündeten gegen die Sowjets aber auch Bilder, die sie nie vergessen werden. Bilder des Entsetzens und einer Grausamkeit, die kein Mensch, der den Anspruch auf die Bezeichnung "Mensch" erhebt, zu begreifen vermag.

 

Diese Bilder von zu Tode gemarterten, also auf die entsetzlichsten Arten gemordeten, unschuldigen Männern, Frauen und Kindern jeglichen Alters, diese blutigen Zeugen einer ganz und gar entmenschten bolschewistisch-jüdischen Führung zeigen unseren Soldaten aber auch mit geradezu schrecklicher Unmittelbarkeit ihre hohe Aufgabe in diesem Ringen: Deutschland und Europa ein für allemal von dieser furchtbaren Ungeheuerlichkeit des Bolschewismus zu befreien.

 

Und wir, wir wollen immer daran denken, wir wollen es nie vergessen: ohne den großen Entschluss des Führers, den russischen Bolschewismus zu vernichten, sähe es in Deutschland und in großen Teilen Europas heute bereits so aus, wie in der Sowjet-Union! Als der Führer die bolschewistische Kriegsbereitschaft zerschlug, da bannte er im gleichen Augenblick die Gefahr, die jedem Deutschen in dem Verlust seiner persönlichen Existenz drohte! Und was das heißt, dass erzählen die Berichte und Bilder der Kriegsberichter, dass erzählen die, die aus irgendeinem dienstlichen Anlass einmal kurz von der Front im Osten in die Heimat wechseln mussten, und das werden sie alle erzählen, wenn der Bolschewismus zerschlagen und ein für allemal gewesen sein wird. Dann erst wird man in vollem Umfange begreifen können, was uns erspart geblieben ist! Und nicht nur uns, sondern Europa und der übrigen Welt, soweit sie von Nationen bewohnt wird, die Zivilisation und ein Leben in Ruhe und Frieden jüdisch-bolschewistischer Unkultur und Untermenschentums vorziehen.

 

Alle europäischen Nationen brachten zum Kriegsausbruch zwischen Großdeutschland und der Sowjet-Union einhellig zum Ausdruck, dass Deutschlands Abwehrmaßnahmen gegen die "rote Flut" Europa vor dem Untergang rettet. Die Presse Italiens, Rumäniens, Finnlands, Norwegens, Schwedens, Dänemarks, Hollands, Belgiens, der Türkei, der Balkanstaaten, Spaniens und Portugals war sich klar darüber, dass diese ungeheure Gefahr radikal beseitigt werden müsse. Es ist nicht nur bei Pressestimmen geblieben, Freiwilligen-Verbände marschieren gegen Sowjetrussland, gegen das heute die europäische Einheitsfront steht.

 

Deutschland kämpft nicht nur um des Krieges willen, sondern um den Frieden Europas. Deutschland wird kämpfen bis zum totalen Siege, d.h. bis zur Befreiung Europas und der Welt von bolschewistischen Mördern, von der britischen Plutokratie und von Juden und Freimaurern. Und in der Sowjet-Union wird Deutschland Großbritannien schlagen!“ (Zitatende)

 

Und um diese hasserfüllten Tiraden zu ergänzen, noch ein paar Schmankerl, die die kircheneigene Zeitschrift „Unsere Familie“ am 5. April 1940 anlässlich eines Reiseberichtes von Friedrich Bischoff (dem Schwiegervater von Dr. Leber) [Bild links] gedruckt hat:

 

(Zitat) „[…] Schwarze und Juden steigen auf der sozialen Leiter immer höher, sie verdrängen mit ihrer billigen Arbeitskraft den besser bezahlten Weißen auch aus Stellungen, die dem Weißen allein zustehen sollten. [...] Das farbige Element ist zum Angriff übergegangen [...] Mit Berechtigung haben wir alles das, was dem Volke im Kino, Theater und Literatur als das Produkt einer jüdisch-marxistischen Clique geboten wurde, abgelehnt. […]“ (Zitatende)

 

Und später, in der Ausgabe vom 20. April 1940, hieß es:

 

(Zitat) „[…] Wohl hat sich der Weiße noch eine bestimmte Vorherrschaft erhalten können, sie ist aber stark ins Wanken geraten, und sie wird noch immer mehr ins Wanken kommen, je mehr der Jude Einfluss gewinnt, denn es ist sein Ziel, die Völker zu zersplittern, sie niederzuhalten und sie auszubeuten. […]“ (Zitatende)


Erschreckend, der Antisemitismus, der hier von dem NSDAP-Mitglied Friedrich Bischoff, dem Sohn des Hitlerverehrers und damaligen Hauptleiters aller Neuapostolischen Gemeinden, Johann Gottfried Bischof, der übrigens der Onkel und Ziehvater von Wilhelm Lebers Mutter war) offenbart wird. Und in der Ausgabe der „Unsere Familie“ vom am 5. Juli 1941 wird der neuapostolische Antisemitismus noch einmal deutlicher:


(Zitat) „[…] Die Tempel- und Synagogenbräuche der Juden sind (…) für den, der sie – etwa in Warschau - einmal in Reinkultur gesehen hat, nur ein peinliches Schauspiel. Das wissen die Juden. Sie sind daher nicht darauf aus, ihre altjüdischen Legenden und die „Weisheiten“ des Talmud unter die Völker zu bringen, in deren Lande sie wohnen, sondern sie versuchen auf andere Weise, kulturellen und damit politischen Einfluss zu gewinnen: durch Zersetzung, Verwüstung und schließlich Zerstörung der Kultur ihres Gastlandes. […]“ (Zitatende)

Johann Gottfried Bischoff, Führer der NAK im sog. Dritten Reich

 

Alle diese Äußerungen gehen weit über eine „normale“ Linientreue hinaus. Weit über das Normalmaß hinaus ging aber auch speziell die Mittäterschaft des Friedrich Bischoff. Die meisten deutschen NAK-Apostel waren ja Parteimitglied, aber der damalige „Charakter-Evangelist“ und Sohn des Stammapostels war sogar Mitglied der SA… Und in die einzutreten, war gewiss keine Pflicht. Und bevor die NAK-Apologeten nun wieder einmal behaupten, das mit der SA-Mitgliedschaft des späteren Bezirksapostels Friedrich Bischoff sei eine Lüge, empfehle ich einen Blick in historische Dokumente. In diesem Fall z.B. im Bundesarchiv  Vol. III vom Juni 1924-1941, Generalia 23418, Sekten, 25 III, Bl. 114-127: hier Blatt 126. Dort wird ein Schreiben des seinerzeitigen Stammapostels Johann Gottfried Bischof widergegeben, in welchem er Hitler die Piloten-Dienste seines Sohnes Friedrich Bischoff samt Benutzung eines Flugzeugs anbietet.


In diesem Schreiben an das Preußische Kultusministerium, Abteilung für Kirchenwesen, Berlin 2. aus dem August 1933 heißt es


(Zitat) „[…]  Der sogenannte Wagenpark meines Sohnes besteht den Geschäftsverhältnissen entsprechend aus einem Lieferwagen und einem Personenwagen. Das erwähnte Flugzeug gehört nicht zum Besitz meines Sohnes, sondern ist Eigentum des deutschen Buchverlages G.m.b.H., an dem mein Sohn beteiligt ist. Außer rein geschäftlichen Zwecken findet das Flugzeug im hiesigen SA-Fliegersturm I, dessen Mitglied mein Sohn als SA-Mann ist, Verwendung. […]“ (Zitatende)


Ich will die Verstrickung der NAK-Führung in den Filz des Nazi-Regimes hier nicht noch weiter vertiefen. Lediglich noch ein nach wie vor aktueller Ausschnitt aus einem SPIEGEL-Artikel von 1995 bevor ich noch einmal kurz auf die üblen Taten des Nachfolgers von J.G. Bischoff  im Amt des obersten NAK-Führers, Walter Schmidt, eingehe:

 

(Zitat) „[…]Bei der autoritären Struktur der Sekte ist es nicht verwunderlich, daß die NAK-Führer sowohl mit dem NS-Regime als auch mit der DDR gut zurechtkamen. Politisch gibt sich die Sekte offiziell neutral. Sie ermahnt ihre Mitglieder, sich von politischen Ämtern fernzuhalten. Das hinderte den Stammapostel Bischoff nicht, Anno 1933 Adolf Hitler als "Erretter und Helfer in schwerer Not" zu feiern.

 

In einem Brief an das Preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung in Berlin versicherte Bischoff bereits im August 1933: "Eine große Zahl meiner Rundschreiben an die Leiter und Diener der NAK in Deutschland liefert den klaren Beweis, daß sie uneingeschränkt und bedingungslos die nationalsozialistische Bewegung nicht nur anerkannt, sondern auch gefördert hat."

 

Und weiter: "Jeder Diener und jedes Mitglied der Neuapostolischen Gemeinde ist durch die planmäßige Beeinflussung seitens der Hauptleitung in nationalsozialistischem Sinn erzogen, so daß die meisten Mitglieder der Neuapostolischen Gemeinde der NSDAP angehören oder ihr nahestehen."

 

Mindestens 13 Apostel und Bezirksapostel gehörten der NSDAP an, wie Akten des Document Center in Berlin belegen. Die braunen Apostel waren teilweise bis Mitte der achtziger Jahre weiter im Kirchendienst. Das Thema ist bis heute in der Sekte tabu. […]“ (Zitatende)


Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9224754.html

Walter Schmidt - 1949

 

Und nun, wie angekündigt, zu Walter Schmidt. Tief einsteigen in die Thematik muss ich hier nicht, da CANITIES-News bereits ausführlich über dessen Verfehlungen berichtet haben. [Siehe den unten folgenden Beitrag: „NAKI und Nazi  –  mehr als nur ein paar gemeinsame Buchstaben?“ vom 07.11.2012 (fcs)]

 

In diesem Artikel haben wir anhand historischer Dokumente nachgewiesen, dass der spätere sogenannte Stammapostel Walter Schmidt ein Kriegsverbrecher war. Er war während der Zeit des Dritten Reiches und weit darüber hinaus Prokurist und Miteigentümer der Firma „Carl Krampe Wwe.“ in Hagen-Rummenohl, einem Schmiede- und Stahlraffinierhammer, und kriegswichtigen Unternehmen für die Herstellung von Breitewaren (Schaufeln und Spaten). In dieser Eigenschaft war Schmidt verantwortlich für den Einsatz kriegsgefangener Zwangsarbeiter, die unter seiner Regie absolut nichts zu lachen hatten, und die derart geschunden wurden, dass sie zur Erholung als Arbeiter in die Landwirtschaft gegeben werden mussten, so sehr ausgebeutet, dass sogar der Kommandant des Kriegsgefangenenlagers Stalag VI-D sich weigerte, Schmidt weitere Arbeitskräfte zu „liefern“. Weiter ist dokumentiert, wie mit „Arbeitsverweigerern“ und mit Flüchtlingen umgegangen wurde…

 

Lassen wir es genug sein… „NAK und Drittes Reich“ ist ein Bild, das keine Unwissenden zeigt und keine unbedarften Mitläufer, sondern ein Bild, das ganz eindeutig Mittäter entlarvt. Und doch haben diese Mittäter die Neuapostolische Kirche mindestens bis zum Jahr 1975 geführt. Unbehelligt von irgendwelchen Vorwürfen von innen oder außen. Und bis heute tut die Neuapostolische Kirche so, als habe es keinerlei Verfilzung mit dem Nazi-Regime gegeben. Sie gebärden sich als Unschuldslämmer  und betreiben, wo nötig, Geschichtsklitterung um die Wahrheit zu beugen. Letzteres insbesondere unter dem aktuellen obersten Führungsfunktionär aller Neuapostolischen Gemeinden weltweit, dem Laienprediger und Mathematiker Dr. Wilhelm Leber.

 

Warum hat die Führung des Züricher Vereins sich Apostel nennender Männer „Neuapostolische Kirche International (NAKI) e.V.“ es nicht fertiggebracht, sich von den Untaten der NAK-Funktionäre zwischen 1933 und 1945 zu distanzieren? Warum hat der NAKI e.V. es nicht fertiggebracht, sich von den deutschen NAK-Funktionären aus den Jahren 1933 bis 1975 zu distanzieren? Warum haben die Neuapostolischen Kirchen in Deutschland es nicht fertiggebracht, sich für die Vergehen der Kirche während der Nazi-Zeit ähnlich der „Stuttgarter Erklärung der evangelischen Kirchen“ in einer gemeinsamen Erklärung zu entschuldigen?

 

Insbesondere: Warum schreitet die Kirchenführung nicht ein, wenn die Hardcore-Sektierer auf ihrer kircheneigenen Sektenplattform „nacworld.net“ nicht nur die Verstrickung ihrer Sekte in das Dritte Reich leugnen, sondern sogar schlichtweg behaupten, die Mitglieder der Neuapostolischen Kirche  hätten nichts von den Verbrechen des Dritten Reichs gewusst?

 

Ja… Warum? Ich behaupte, es liegt an der Blutsverwandtschaft  des derzeitigen NAKI-Führers mit dem damaligen NAKI-Führer. Es erstaunt mich immer wieder, zu erfahren, dass der enge Verwandtschaftsgrad von Leber und Bischoff (und natürlich auch von Leber und seiner Frau Barbara) nur wenigen Neuapostoliken bekannt ist. Ich will hier des besseren Verständnisses wegen noch einmal erläutern, was bei Wikipedia mit dem Satz „Wilhelm Leber wurde am 20. Juli 1947 in Herford, Nordrhein-Westfalen, in ein neuapostolisches Elternhaus geboren und kannte schon von Kindheit und Jugend an die Familie von Stammapostel Bischoff.“ umschrieben wird:


Wilhelm Lebers Mutter war eine Nichte und Ziehtochter des damaligen Stammapostels Johann Gottfried Bischoff. Wilhelm Lebers Schwiegervater Friedrich Bischoff war ein Sohn des damaligen Stammapostels und damit ein Cousin von Wilhelm Lebers Mutter. Leber ist somit sowohl Schwiegerenkel als auch Ziehenkel des Stammapostels Johann Gottfried Bischoff. Hier auch wieder die Frage: Warum? Warum verschweigt die NAK die Tatsache dieser Verwandtschaft? Die verwandtschaftliche Nähe zu seiner Frau kann nicht der Grund sein, da Inzest gem. § 173 StGB nur bei Verwandten in gerader Linie– also Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, und deren Kindern, Enkeln, Urenkeln – verfolgt wird, bereits der vaginale Beischlaf zwischen Cousin und Cousine ist unproblematisch, geschweige denn der zwischen Großcousin und Großcousine…


Allerdings wären durch die familiäre Nähe Lebers zu den Protagonisten der NAK im Dritten Reich alle seine Geschichtsklitterungen, für die er sich der Dienste des Geschichtslehrers Walter Drave versichert hat, der von 1985 – 2010 sogenannter Apostel in der NAK-Gebietskirche Nord und Leber als solcher seit 1992 verpflichtet war (von 1992 bis 2005 war Leber als Bezirksapostel der NAK-Nordkirche und ab Pfingsten 2005 als Stammapostel der NAK sein Vorgesetzter).


Und damit kommen wir nun zu dem eingangs erwähnten Skandal, der sich am 27. Januar 2013 in Pinneberg zugetragen hat. Also auch im Sprengel der NAK-Gebietskirche Norddeutschland, die heute von dem ehemaligen Kriminalpolizisten Rüdiger Krause geleitet wird.


Es ist ein Skandal, der mir fast entgangen wäre, da die nicht der NAK verpflichteten Medien kein Wort darüber verloren haben. Anders, als die NAK gehofft haben dürfte, wurde in der Öffentlichkeit nichts darüber verlautbart. Lediglich die NAK-Medien konnten sich ihr Triumphgeheul nicht verkneifen, so sehr freuten sie sich über den geschaffenen Präzedenzfall. Und die Freude über darüber ist sogar nachvollziehbar. Denn mit diesem Vortrag hat die NAK erstmals Geschichtsklitterung der etwas anderen Art betrieben:

Der sog. "Apostel" Jörg Steinbrenner bei seiner Holocaust-Gedenkrede

 

Jörg Steinbrenner, ehemaliger Mitarbeiter der Kreisverwaltung Pinneberg, und als sogenannter Apostel dem jeweils amtierenden Stammapostel aller NAKn (derzeit also Leber) per Gehorsamseid verpflichtet, hält auf angebliche Einladung seines ehemaligen Chefs, des Kreispräsidenten des Landkreises Pinneberg eine Holocaust-Gedenkrede und schafft somit vollendete Tatsachen:


Ein Führungsfunktionär einer religiösen Organisation, deren Verstrickung in das Dritte Reich heute kaum noch jemandem, außer einer Handvoll Insidern,  bekannt ist, hält eine Gedenkrede und erhebt seine Organisation dadurch nachgerade zu einem Freund der Holocaust-Opfer. Wer wird eine solche religiöse Organisation verdächtigen, während des Dritten Reiches systematisch ihre Mitglieder gegen die Juden aufgestachelt zu haben und sogar zur Denunziation aufgerufen zu haben? – Niemand! Und nachdem der erste NAKler einen solchen öffentlichen Auftritt absolviert hat, werden bald weitere NAKler mit ähnlichen Auftritten folgen, und die NAK wird auf Augenhöhe mit anderen christlichen Organisationen wahrgenommen. Die Vergangenheit wird vergessen.


Steinbrenner hätte als Mann von Ehre das an ihn herangetragene Ansinnen, als Repräsentant der Neuapostolischen Kirche eine derartig Rede zu halten, ablehnen müssen. – Egal, ob das Ansinnen von seinem ehemaligen Chef, Kreispräsident Tiemann, oder von seinem derzeitigen Sektenoberhaupt Stammapostel Leber an ihn herangetragen wurde. Wenn ausgerechnet ein NAK-Apostel eine derartige Rede hält, ist das eine Klatsche mitten in das Gesicht der damaligen Opfer, deren Hinterbliebenen und deren Nachkommen. Und jedem, der kein Lump ist, muss das klar sein…


Solange die NAK sich nicht von den damaligen Vorgängen in der Kirche und nicht von J.G. Bischoff und Konsorten und von Walter Schmidt distanziert und solange sie sich nicht für die Vorgänge und handelnden Personen im Dritten Reich entschuldigt, ist eine jede derartige Rede ein absoluter Affront! Auch dann, wenn das, was Steinbrenner vorgetragen hat, harmlos und gut gemeint gewesen sein mag. Viel ist nicht über die Rede an die Öffentlichkeit gedrungen… Überhaupt nur das, was die NAK-Kampfmedien darüber berichtet haben:

 

(Zitat) „Die Schilderung seiner ambivalenten Empfindungen, nämlich den Schmerz im Gedenken der Leiden der Opfer sowie die Freude darüber, dass das Unrechtssystem letztlich nicht die Oberhand gewonnen habe, setzte Apostel Steinbrenner an den Anfang seiner Rede. Dann ging er auf die Frage ein, wo Gott gewesen sei als verzweifelte Menschen zu ihm schrien und er nicht eingegriffen hätte. Die Antwort läge in Offenbarung 21,4: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, auch Leid und Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das erste ist vergangen.“

 

Abschließend wünschte sich Apostel Steinbrenner, dass Christen, Juden, Muslime und Atheisten gemeinsam zusammenstehen mögen – gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sowie gegen Diskriminierung von Andersgläubigen und von Minderheiten. Dies müsse nicht immer in großen Aktionen deutlich werden, sondern könne sich auch im Kleinen zeigen: „Wie begegne ich meinen Mitmenschen? Mit Respekt und Offenheit oder mit Ablehnung und Vorurteilen? Wie rede ich über andere? Und welche Saat säe ich in die Herzen von Kindern und Jugendlichen aus?“ (Zitatende)

Landesrabbiner Dr. Rothschild

 

Eine kleine Notiz zum Schluss: Im Zuge der Recherchen habe ich mich auch mit dem ebenfalls bei dieser Veranstaltung als Redner anwesenden jüdischen Landesrabbiner Dr. Rothschild ausgetauscht. Ein generöser Mann, der versöhnliche Töne anschlägt, die in meinen Ohren aber auch ein wenig fatalistisch klingen. Dr. Rothschild schrieb unter anderem:

 

(Zitat) „[…]ich bin eingeladen worden und bin gern dorthingegangen und wusste nicht, noch hatte ich irgendwelcher Einfluss darüber, wer sonst reden soll oder was gesagt werden sollte.

 

Ich habe gerade die Geschichte der NAK auf den Internet angeschaut - und ja, schön ist es nicht.  […] Und trotzdem treffe ich regelmässig mit Vertretern solche Gruppen und Religionen die nicht meins sind! Weil das gehört zu den repräsentative Funktion eines Rabbiners - man könnte sogar sagen, eines Geistliches in irgendwelchen Glaubensgemeinschaft - heutzutage. […]


[…] das Leben in Deutschland ist nie langweilig. Aber leider ist man heutzutage dankbar, wenn Irgendjemand bereit ist ein solchen Veranstaltung zu organisieren - und ich fand der Veranstaltung in Pinneberg gut organisiert. In Auschwitz-Birkenau musste ich einmal gemeinsam mit einer Jude der zum Buddhismus konvertiert worden war gemeinsam amtieren.... Aber in Gedenken an den Opfern lässt man persönliche Gefühle und Meinungen manchmal aus - ich muss als Rabbiner auch ab und zu in einer Kirche auftreten, zum Beispiel.


Schalom,

 


Rabbiner Dr. Walter Rothschild. [sic]“ (Zitatende)

07.11.2012 (fcs)

NAKI und Nazi – mehr als nur ein paar gemeinsame Buchstaben?

 

Um es vorwegzunehmen. Heute kann man ganz sicher die faschistoide Struktur der Neuapostolischen Kirchen bemängeln, auch, dass unter den NAKI-Funktionären definitiv reaktionäre Typen vertreten sind, aber keiner der aktuellen Führungsfunktionäre hat etwas mit den Nationalsozialisten des Dritten Reichs oder mit der aktuellen Nazi-Szene in Deutschland zu tun, jedenfalls liegen uns dafür keinerlei Belege vor.

 

Anders war das allerdings während der Zeit, in der der Ziehgroßvater des derzeitigen NAKI-Vorsitzenden, Johann Gottfried Bischoff, die Macht innehatte. Von Bischoff und seinem Sohn (dem Schwiegervater des derzeitigen NAKI-Vorsitzenden) sind eine ganze Reihe von Berichten im Internet zu finden, die zeigen, dass beide mindestens bis zu den Schultern im Darm des Nazi-Regimes gesteckt haben. Was in der damaligen Zeit auch in den Kirchenzeitschriften veröffentlich wurde (die Freunde von Quo Vadis http://nak-quo-vadis.blogspot.de/ waren da sehr aktiv!) legt nahe, dass es sich bei den NAK-Funktionären keinesfalls um lediglich unbeteiligte Dritte gehandelt hat.

Walter Schmidt

 

Als ganz und gar unverdächtig wurde indes der Nachfolger J.G. Bischoffs im Amt des Stammapostels gehandelt. Der kleine bescheidene Walter Schmidt [Bild rechts] wurde ja schließlich erst nach dem Ende des zweiten Weltkriegs Apostel.  Wer käme auf die Idee, er könnte im Dritten Reich ein Mittäter gewesen sein, und tiefer im System gesteckt haben als sein damaliger Stammapostel?

Bitte schauen Sie sich die nachstehend abgebildeten Originaldokumente an und bilden Sie sich selbst ein Bild. In meinen Augen war dieser kleine Mann, der als Elieser der Neuzeit gehandelt wurde, als derjenige der die Braut Christi zubereitet und der die Neuapostolischen Kirchen aus den Botschafts-Verstrickungen Bischoffs herausgeführt hat, nach Kenntnis dieser Dokumente kein Ehrenmann mehr – und ganz bestimmt kann er kein von Gott gewollter „Segensträger“ gewesen sein. Und die Neuapostolische Kirche hat für mich aufgehört ein Hort des Guten zu sein. Wie soll aus über Jahrzehnte wuchernden üblen Wurzeln etwas Gutes entstehen?

Gebäudekomplex der Fabrik „Carl Krampe Wwe.“ am „Roland“

 

Ein geradezu idyllisches Ensemble bildete der Gebäudekomplex der Fabrik „Carl Krampe Wwe.“ am „Roland“, einer Gemarkung im Volmetal zwischen Rummenohl und Dahl [Bild oben: eine historische Postkarte]. Von Carl Krampe 1820 als Schmiede und Stahlraffinierhammer gegründet, machte sich das Unternehmen m In- und Ausland rasch einen Namen als Hersteller von Breitewaren (Schaufeln und Spaten). Walter Schmidt, der spätere Stammapostel der Neuapostolischen Kirchen – damals noch Priester -  stieg 1930 mit 33 Jahren als Mitinhaber in das Unternehmen ein. Während des zweiten Weltkriegs wurde das Unternehmen offensichtlich als kriegswichtig eingestuft, denn es  durften in ihm zur Arbeitsleitung gezwungene Kriegsgefangene eingesetzt werden (und Schmidt wurde nicht zum Militär eingezogen). Die nachstehenden Dokumente stammen aus der Zeit ab 01. Juni 1943, der spätere Stammapostel war damals Bezirksevangelist und bereits 51 Jahre –alt. Und was sich dann in dieser Zeit hinter den Fabriktoren abspielte, war, wie aus den nachstehenden Dokumenten hervorgeht alles andere als idyllisch!

 

Kurze Zeit nachdem  im April 1945 die letzten 12 Kriegsgefangenen abgeschoben wurden,  wurde Walter Schmidt, der zwischenzeitlich in der NAK zum Bezirksältesten (vglb. Dekan oder Superintendent) avanciert war, Bischof – 16 Monate später Apostel und schließlich zwei Jahre danach Bezirksapostel für Westfalen, bevor er 1960 die Macht über die gesamten Neuapostolischen Kirchen übernahm, die er erst am 15. Februar 1975 als mittlerweile 78-jähriger wieder aus der Hand gab. – Qualität setzt sich eben durch …

StadtA Hagen, SamHa 20, fol. 5: Schreiben der Fa. Krampe an das Stalag VI-D v. 01.06.1943

 

 

 

 

 

Als erstes ein harmlos anmutendes Schreiben: Die Firma des späteren Stammapostels fragt bei Stalag VI-D nach, ob Zwangsarbeiter, die offensichtlich während ihres Einsatzes in diesem Unternehmen so krank geworden sind, dass sie zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit an das Gefangenenlager zurücküberwiesen wurden, weiterer Ausbeutung zugeführt werden könnten…

 

 

Quelle:

http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/krampe430601.html

StadtA Hagen, SamHa 20, fol. 6: Schreiben der Vermittlungsstelle des Landesarbeitsamts Westfalen im Stalag VI-D (Dortmund) an die Fa. Carl Krampe, Hagen-Rummenohl, v. 25.06.1943 betr. Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen

 

Dieses Antwortschreiben auf die Anfrage nach Bild 1 ist schon deutlich brisanter und bietet einen interessanten Blick auf die Art und Weise, wie in der Firma des späteren Stammapostels mit den Zwangsarbeitern, für deren Wohlbefinden das Unternehmen schließlich verantwortlich war, umgegangen wurde! – Sie waren derart „körperlich herunter“, dass sie zur Erholung von den Methoden mit denen sie in Walter Schmidts Firma behandelt wurden, als Arbeiter in die Landwirtschaft gegeben werden mussten. – Für mich besonders augenfällig die Menschlichkeit des Verantwortlichen in der Vermittlungsstelle des Stalag VI-D, der sich weigerte, Ersatzkräfte an das Unternehmen Schmidts zu „liefern“

 

 

Quelle:

http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/stalag6d430625.html

StadtA Hagen, SamHa 20, fol. 11: Schreiben der Fa. Krampe an das Landesschützenbatl. 617 v. 07.02.1944

 

Ein besonders interessantes Schreiben. Hätten bisher die üblichen NAK-Apologeten noch behaupten können, der spätere Stammapostel der Neuapostolischen Kirchen, Walter Schmidt, sei zwar Mitinhaber des Unternehmens Carl Krampe Wwe. gewesen, habe aber mitnichten Kenntnis von der Art und Weise der Behandlung der in diesem Unternehmen zur Arbeit gezwungenen Kriegsgefangenen gehabt, so kommt hier erstmals der Name direkt ins Spiel! Das ist ein klarerer Nachweis als eine Unterschrift, die der/dem Einen oder Anderen aus späteren Jahren bekannt vorkommt. – Und das Argument, der spätere Stammapostel habe schließlich einen Allerweltsnamen getragen, ist als reine Augenwischerei abzulehnen.

 

Auch hier wieder auffällig: Die Skrupellosigkeit mit der Menschen als Mittel zum Zweck missbraucht werden. Inhumanität in Vollendung!

 

 

Quelle:

http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/krampe440207.html

StadtA Hagen, SamHa 20, fol. 7: Schreiben der Fa. Krampe an das Stalag VI-D v. 17.02.1944

 

Kein Mitleid, kein Interesse am Wohlbefinden des zur Arbeitsleistung gezwungenen Kriegsgefangen! Keine Frage danach, wie es dem Mann geht. – Nur eines ist interessant: Eine „gut angelernt Arbeitskraft“ baldestmöglich weiter ausbeuten zu können!

 

 

Quelle:

http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/krampe440217.html

StadtA Hagen, SamHa 20, fol. 8: Schreiben der Dienststelle des Gauarbeitsamts Westfalen-Süd im Stalag VI-D (Dortmund) an die Fa. Carl Krampe, Hagen-Rummenohl, v. 01.03.1944 betr. Erkrankung eines Kriegsgefangenen

 

 

 

Ein erschütterndes Dokument, das, wie bereits diejenigen  aus den Bildern 1 und 2 zeigt, wie nachhaltig in der Firma des späteren Stammapostels Walter Schmidt die Arbeitskräfte ausgebeutet wurden.

 

 

Quelle:

http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/stalag6d440301.html

StadtA Hagen, SamHa 20, fol. 16: Schreiben der Fa. Krampe an das Stalag VI-D v. 22.07.1944, Vorderseite
StadtA Hagen, SamHa 20, fol. 16r: Schreiben der Fa. Krampe an das Stalag VI-D v. 22.07.1944, Rückseite

 

Auch ein entlarvendes Dokument: Ein Kriegsgefangener verweigert die Arbeit. Wenn irgendetwas davon, was später als Legende über den Wohltäter eines Deserteurs überliefert wurde, war gewesen wäre, müsste man davon ausgehen, dass Walter Schmidt so eine Art „Schindler für Arme“ war.

 

Aber nein: Es geht nicht darum, Kriegsgefangene vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren, sondern darum, ihre Arbeitskraft zu effektiv wie möglich auszubeuten!

 

Quellen:

http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/krampe440722.html

http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/krampe440722r.html

StadtA Hagen, SamHa 20, fol. 15: Schreiben der Fa. Krampe an das Kriegsgefangenen-Arbeitskommando 2061 v. 05.04.1945

 

5. April 1945 – Das Kriegsende rückte näher und mittlerweile war dann wohl auch dem strammsten „HEIL-HITLER-RUFER“ klar, dass das sogenannte 3. Reich dem Untergang geweiht war. Damit, dass der Feind in absehbarer Zeit an die Firmentür klopfen würde, durften auch die Inhaber der Firma Carl Krampe Wwe., also auch der spätere Stammapostel Walter Schmidt, rechnen

 

Was liegt in dieser Situation näher, als sich schleunigst der zur Zwangsarbeit gepressten zwölf Kriegsgefangenen zu entledigen? Interessant die Begründung: Ich (wer?) kann keine Kosten mehr übernehmen…

 

Quelle:

http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/krampe450405.html

 


jüngstes Update:

Bild der Woche:

Aktuelles:

14.04.2022 - 14:30 Uhr

Aufmerksamen Beobachtern ist sicher schon der neue Tabulator "nac.today..." aufgefallen. - Was es mit dem auf sich hat, erschließt sich bei einem Besuch dieser Unterseite:

nac.today - Verrisse

 

06.08.2020 - 10:10 Uhr

Da fcs sich aus dem Geschäft zurückziehen wird, aktualisieren wir diese website ab sofort nicht mehr.
Weitere Informationen gibt es auf unserem YouTube-Kanal unter

https://youtu.be/D5bul3AsloI (- klick)

google-site-verification: google629555f2699bf7ee.html
Druckversion | Sitemap
© Franz-Christian Schlangen