Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen:
… wer aus feindseligen oder niedrigen Beweggründen bewusst und mutwillig den Heiligen Geist als teuflisch und verführerisch darstellt…
begeht eine Sünde die nicht vergeben werden kann. Das heißt also, dass denjenigen… (ja, was eigentlich?)… erwartet. Nach Meinung der Christen jedenfalls. Weil… (ja, wer eigentlich?)… behauptet hat, ein galiläischer Wanderprediger namens Yeschuah habe das behauptet.
Heiße Luft, meiner Meinung nach! Denn niemand weiß, wer das „Evangelium nach Markus“ tatsächlich geschrieben hat? Und niemand weiß, woher der unbekannte Verfasser wissen will, was der galiläische Wanderprediger Yeschuah aus Nazareth tatsächlich gesagt hat.
Ob dieser Verfasser, bleiben wir der Einfachheit halber bei dem Namen Markus, also Markus ein Zeitgenosse des Galiläers war, weiß niemand. Mutmaßlich war er aber keiner, da der Text des Markus-Evangeliums sich teilweise auf historische Ereignisse bezieht, die sich erst in der Zeit nach 50 n.Z. abspielten.
Die Mehrheit der Wissenschaftler und Theologen ist sich heute darin einig, dass dieses älteste der kanonischen Evangelien erst ca. 70 n.Z. verfasst wurde. – Einig sind sich die Fachleute übrigens auch darüber, dass der Verfasser nicht in Palästina gelebt hat, Jerusalem als Entstehungsort wird sowieso rundweg abgelehnt. Auch für Rom als Entstehungsort findet sich keine Mehrheit, am ehesten kommt eine Gemeinde in Syrien (Antiochia?) infrage…
Wie auch immer: Da die Entstehungszeit der weiteren kanonischen Evangelien einmütig auf die Zeit nach der Entstehung des Markus-Evangeliums angesiedelt wird, kann Markus die Informationen, auf die er seine Behauptung stützen könnte, nicht daraus entnommen haben.
Ein Zeitgenosse und Begleiter des Galiläers, der 20 Jahre vor dem Entstehen des Markus-Evangeliums das Zeitliche gesegnet hat, war er aber auch nicht. Worauf also stützt sich der folgende Markus-Text?
(Zitat aus Markus 3) „[…]
23 Und er rief sie zu sich und sprach zu ihnen in Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?
24 Wenn ein Reich mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen.
25 Und wenn ein Haus mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen.
26 Erhebt sich nun der Satan gegen sich selbst und ist mit sich selbst uneins, so kann er nicht bestehen, sondern es ist aus mit ihm.
27 Niemand aber kann in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken fesselt; und dann wird er sein Haus ausrauben.
28 Wahrlich, ich sage euch: Alles wird den Menschenkindern vergeben werden, die Sünden und die Lästerungen, so viel sie auch lästern mögen;
29 wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig.
[…]“ (Zitatende)
Quelle: https://www.bibleserver.com/text/LUT/Markus3
Kurzer Einschub: Ob es den von den Kirchen behaupteten „Heiligen Geist“ gibt oder nicht, ist nicht Thema dieses Aufsatzes. Wer sich dazu eine tiefergehende Erörterung wünscht… die habe ich bereits 2013 im 3. Teil meiner Ausarbeitung zum christlichen Glaubensbekenntnis vorgelegt. Hier der Link dorthin:
Und damit weiter im Text:
Markus kann sich also ausschließlich auf mündliche Überlieferungen oder auf ihm vorliegende schriftliche Zeugnisse berufen haben.
Die möglichen mündlichen Zeugnisse müssen wir an dieser Stelle als „Hörensagen“ ablehnen, da es keinen Hinweis darauf gibt, dass sie ihm von einem echten Zeitgenossen und Wegbegleiter des Galiläers zugetragen wurden. Folglich kann er sich allenfalls auf ältere, heute „biblische“, Zeugnisse berufen.
Und auf wen stoßen wir da? Richtig: Auf den Begründer der christlichen Lehren und Verfasser der ältesten neutestamentlichen Schriften: Sha’ul (lat: Paulus) von Tarsus!
Was immer heute als jesuanische Lehre verkauft wird, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als paulinisch. – Von Jesus selbst sind so gut wie keine authentischen Worte auf uns gekommen. Bei der Bestimmung, was in den Texten des Neuen Testaments mutmaßlich jesuanisch ist, sind die Wissenschaftler auf langwierige Analysen angewiesen. Sprache, Syntax, Semantik, …
Es bleiben lediglich einige wenige Textfragmente aus den frühesten Schichten der Logienquelle „Q“ übrig. Der Heiligen Geist kommt in keiner als authentisch eingestuften Jesusrede zur Sprache…
Dafür aber in den ältesten Schriften des Neuen Testaments, den echten Paulusbriefen. Auch die pseudepigraphen Schriften der Deutero- und Tritopaulinen erwähnen den Heiligen Geist. Allerdings sind auch diese paulinisch beeinflusst. Sie gehen wie die Evangelien und die Apostelgeschichte auf Einflüsse aus dem 1. Korintherbrief, dem Römerbrief und dem Brief an die Galater zurück.
Und damit ergibt sich: Der Heilige Geist der Christen ist eine paulinische Adaption der Ruach Jahu! Und eine gute Idee! Die Existenz und Wirksamkeit einer göttlichen Emanation öffnet dem angeblich Geistbeseelten jedwede Möglichkeit der Manipulation seiner Zuhörer!
Wer sich auf Texte, Regeln, Lehren eines irgendwann einmal leibhaftig aufgetretenen angeblichen Gottes (z.B. Yeschuah von Nazareth) oder eines sich als Prophet gebärdenden Menschen (z.B. Abū l-Qāsim Muhammad ibn ʿAbdallāh ibn ʿAbd al-Muttalib ibn Hāschim ibn ʿAbd Manāf al-Quraschī) beruft, muss die Quellen nachweisen. Und – was noch schlimmer ist – er muss sich gefallen lassen, dass Dritte diese Quellen völlig anders interpretieren.
Ist aber ein Heiliger Geist im Spiel, der einem angeblich Geistbeseelten die je aktuelle Interpretation der Worte eines früheren Inspirierten eingibt, ist jedwede Diskussion ausgeschlossen. Derjenige, der sich als im Besitz des Heiligen Geistes behauptet, ist schlicht nicht angreifbar. Wie auch, wenn das, was er verkündet, von einer höheren Instanz eingegeben wurde?
Man müsste sich schon mit dieser höheren Instanz streiten. Das aber ist äußerst gefährlich, weil die Streitenden sich auf einem sehr schmalen Grad bewegen. Äußern sie etwas, was den Heiligen Geist als verführerisch darstellt, fallen sie dem ewigen Tod anheim.
Und das ist es, was die Idee des Heiligen Geistes so teuflisch macht:
Sha’ul von Tarsus hat ihn bereits sehr früh in die jesuanischen Überlieferungen eingeflochten. Und indem er selbst sich in seinen Texten immer wieder auf den Heiligen Geist bezog, machte er so seine eigenen Texte unangreifbar. Wie sollten seine Zeitgenossen ihm auch nachweisen, dass er sich die angeblich jesuanischen Lehren lediglich ausgedacht hatte?
Jeglicher Widerspruch ist ausgeschlossen…
Und eben das machen sich heute die Mitglieder des NAKI e.V., die Neuapostel, zunutze. Sie nehmen für sich in Anspruch, dass der Heilige Geist in ihnen wirke, und dass dieser Heilige Geist die Predigt in ihnen wecke. Auf diese Weise sind sie, welchen Unsinn sie auch immer verbreiten, nicht verantwortlich für das, was sie verkünden.
Im Gegenteil: Wer die von einem sog. „Apostel Jesu Christi“ verbreitete und aus dem Geist geweckte Predigt infrage stellt, stellt den Geist Gottes infrage und begeht damit zumindest Lästerung.
Die Apostel an sich sind somit außen vor, sie sind sakrosankt und können somit absoluten Gehorsam verlangen.
Ein übles Konzept, das der Verführung höriger Kirchenmitglieder Tür und Tor öffnet und die Verführer straffrei stellt. Und das ist schlicht teuflisch! Dem stehe ich feindselig gegenüber. Und deshalb lautet meine Diagnose zu diesem behaupteten Heiligen Geist:
TEUFLISCH und VERFÜHRERISCH!
Das oben gezeigte Foto stammt aus einer Veröffentlichung des „TheScientist“ [(- klick) ins Bild], auf die ich bei „the BRIGHTS.net“ aufmerksam wurde.
Derartige Nachrichten erinnern mich dann immer wieder daran, dass es so viele Fragen an den Neuapostolizismus gibt, die deshalb unbeantwortet bleiben, weil sich die führenden Vertreter dieser Weltanschauung, die sogenannten Apostel, davor scheuen, sich einer offenen Debatte – z.B. bei einer Podiumsdiskussion – auf neutralem Boden zu stellen.
NAK-Apostel äußern sich ausschließlich im geschützten Bereich ihrer Sekte, auf sekteneigenen Plattformen und in von den Sektensprechern formulierten Schriftsätzen. – Warum ist das wohl so?
Einer der schlimmsten ist übrigens der Boss der NAK-Süddeutschland. Der hält sich extra eine schnippisch arrogante Vorzimmertante, die jede von ihr als unbotmäßig erachtete Frage an diesen NAK-Fürsten von oben herab abbügelt. – Die ist echt noch eine Stufe dummdreister drauf als der Johanning vom Schnix…
Aber okay… Wenn der Haken sich sperrt, wende ich mich doch einfach an die vielen Häkchen.
Und deshalb stelle ich hier eine absolut ernst gemeinte Frage an die gläubigen neuapostolischen Christen unter unseren Lesern... Es geht um eine Präzisierung der abrahamitischen Erbsünden-Lehre in Verbindung mit der Lehre vom christlichen Erlöser:
Dabei setze ich voraus, dass die Grundbegriffe der Biosystematik bekannt sind, setze also voraus, dass bekannt ist, dass der Sapiens lediglich eine Art aus der Gattung Homo ist, und dass zu seiner Familie nicht nur seine Vettern, die Menschenaffen gehören, sondern dass er auch eine ganze Reihe von Geschwistern hatte.
Das heißt, dass früher mehrere Menschenarten parallel existiert haben, von denen lediglich wir, also die Angehörigen der Homo Sapiens, übrig geblieben sind. Dabei vernachlässigen wir, dass der Homo Sapiens durchaus die eine oder andere Menschenart auf dem Gewissen hat.
Kommen wir auf den Punkt: Die Erbsünde müsste nun, streng logisch der Schöpfungsgeschichte folgend, den gemeinsamen Vorfahren der Menschenarten betreffen, was bedeutet, dass auch die Angehörigen der übrigen Menschenarten der Erbsünde unterlegen waren.
Und daraus ergibt sich die Frage: Ist Jesus von Nazareth auch für die Sünden z.B. des ...
... gestorben? – Und falls Nein, wäre die nächste Frage, W A R U M nicht?
Falls aber ja, bedeutet das natürlich, dass auch das NAK-Entschlafenenwesen diese anderen Menschenarten betreffen müsste. Und das bedeutet Eurem Glauben zufolge, dass auch diese Menschen an Taufe, Abendmahl und Versiegelung teilhaben.
Ist das so, und sind die dann im Hochzeitssaal mit Euch zusammen? - Was sagt die offizielle Lehre des Neuapostolizismus dazu? - Was sagen Eure
Religionslehrer?
Die Antworten könnt Ihr gerne auf der Debattenseite hinterlassen, oder mir per E-Mail oder als Formularnachricht zukommen lassen.
Vielen Dank im Voraus, ich bin echt gespannt...
Manchmal bringen die News-Formate und Plattformen der neudiabolischen Knilche lediglich selbstbeweihräuchernden Bockmist[i], den zu kommentieren nicht lohnt.
Das sind dann so Tage, an denen ich gerne einmal etwas anderes ausprobiere... - zum Beispiel den Glauben an die Neuapostolische Kirche zu stärken, indem ich deren Lehre ein wenig transparenter mache.
Es kommt ja häufig genug vor, dass man sich bei diesem oder jenem Schlagwort fragt, welche tatsächliche Bedeutung es hat.
Das zu eruieren fällt nicht immer leicht, da der 2012 veröffentlichte Katechismus, aufgrund seiner nicht zusammen-hängenden thematisch-theologischen Struktur keine stringente Lehre offenlegt und somit auch kaum eine kritische Lehranalyse zulässt[ii].
In solchen Fällen sollen die CANITIES-INFORMATIONEN für ein wenig mehr Durchblick sorgen. - Sie werden als .pdf-Dokumente eingestellt und dürfen selbstverständlich unter Beachtung der creativ-common-license (siehe Spalte rechts) kopiert bzw. heruntergeladen und ausgedruckt werden, damit man sie mit den Gotteskindern diskutieren kann...
Ein Hinweis noch: Niemand ist gezwungen, die in den Informationen zitierten Katechismus-Passagen ungeprüft als korrekt wiedergegeben hinzunehmen. Wer die Zitate mit den Originaltexten vergleichen möchte und keinen eigenen NAK-Katechismus besitzt, kann jederzeit auf der webpräsenz des NAKI e.V. im Katechismus nachschlagen:
http://www.nak.org/de/katechismus/ (- klick)
[i] - deutsche Variante von „bullshit“, einer journalistischen Bezeichnung für sinnleeres Geschwafel, Dummes, Ärgerliches, Abzulehnendes
[ii] - vgl. dazu Rudolf J. Stiegelmeyrs Ausführungen auf dessen website (- klick)