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 Engelchen flieg!

Wenn Kindermanipulation Flügel bekommt

Die Neuapostolische Kirche (NAK) versteht es meisterhaft, religiöse Ideologie in pädagogisches Geschenkpapier zu wickeln. Ein besonders anschauliches Beispiel dafür liefert erneut Natascha Wolf, Grundschullehrerin, Schulleiterin, Mutter und – im Nebenberuf – Sonntagsschullehrerin sowie Kinderchor-Dirigentin im Bezirk Rottweil.

 

In ihrem Beitrag „Den Engeln auf der Spur“ auf nac.today (9. Oktober 2025) zeigt sie exemplarisch, wie man kindliche Fantasie, moralische Belehrung und religiöse Suggestion zu einer gefühligen Mischung verrührt – harmlos im Ton, aber wirkungsvoll im Ziel: frühkindliche Glaubensprägung.

Märchenunterricht im Sonntagskleid

Wolfs Einstieg wirkt zunächst wie eine Szene aus dem pädagogischen Alltag:

 

„Wie sehen Engel aus?“

 

Doch statt die kindliche Vorstellungskraft zu nutzen, um über Mythos und Symbolik nachzudenken, verabsolutiert sie die kirchliche Deutung:

 

„In der Bibel werden Engel als rein geistige Wesen beschrieben, deren Aufgabe es ist, Gott und den Menschen zu dienen.“

 

Diese Behauptung ist – gelinde gesagt – biblisch unhaltbar! Der renommierte Alttestamentler Martin Rösel von der Deutschen Bibelgesellschaft zeigt in seiner quellengesättigten Analyse „Engel im Alten Testament“ [siehe hier: https://www.die-bibel.de/ressourcen/bibelkunde/themenkapitel-at/engel-im-at], dass die sogenannten Boten Gottes dort nicht als körperlose Lichtwesen, sondern als greifbare Gestalten erscheinen: Krieger, Wanderer, Boten – Wesen, die reden, essen, kämpfen und Angst einflößen. Erst später wurden sie zu schwebenden Flügelwesen verklärt.

 

Was Wolf also als Bibelwissen verkauft, ist in Wahrheit konfessionelle Phantasie, die jede historisch-kritische Erkenntnis ignoriert. Eine pädagogische Mogelpackung, die Glaube statt Wissen vermittelt.

„Für Kinder sind Engel allgegenwärtig“ – wirklich?

Noch gewagter ist Wolfs pauschale Behauptung:

 

„Für Kinder sind Engel allgegenwärtig, sie sind etwas Selbstverständliches.“

 

Diese Aussage ist nichts anderes als pädagogische Projektion. - Von den rund 2,4 Milliarden Kindern auf dieser Erde glaubt nur ein winziger Bruchteil an Engel – und das fast ausschließlich in religiös geprägten Milieus, in denen man ihnen den Glauben frühzeitig einimpft.

 

Kinder kommen nicht als Engelgläubige zur Welt. Sie werden dazu gemacht – durch Geschichten, Gebete, Lieder und Rituale. Wolf liefert dafür eine Art Bedienungsanleitung: gemeinsames Beten um „Engelschutz“, das tägliche Festhalten „engelgleicher“ Momente im Notizbuch, emotionale Fokussierung auf das „Behütetsein“.

 

Was hier als kindgerechte Spiritualität daherkommt, ist in Wahrheit psychologische Konditionierung:

  • Positive Gefühle werden mit religiösen Symbolen verknüpft.
  • Zufälle des Alltags werden „engelhaft“ umgedeutet.
  • Angst und Unsicherheit werden durch imaginäre Schutzwesen kompensiert.
  • So lernt das Kind: Was tröstet, ist wahr.

Ein fataler Irrtum, der aus Glauben emotionale Sucht macht.

Von der Moral zur Mythologie

Im zweiten Teil ihres Textes verwandelt Wolf Ethik in Esoterik. - Sie schreibt:

 

„Jeden Tag eine gute Tat – so können Kinder und Erwachsene zu Engeln für andere werden.“

 

Was an sich eine schöne Idee wäre, wird durch die religiöse Aufladung pervertiert.

 

Hilfsbereitschaft, Mitgefühl und Solidarität sind menschliche Tugenden – keine Engelstugenden.
Indem Wolf moralisches Handeln mit „Engelhaftigkeit“ verknüpft, ersetzt sie vernunftbasierte Ethik durch religiöse Motivationspsychologie. Das Gute wird nicht um seiner selbst willen getan, sondern, weil ein Engel zuschaut oder Gott es belohnt.

 

Das ist keine Ethik, sondern Dressur mit Heiligenschein.

Der eigentliche Zweck:                   Emotionale Glaubensbindung

Wenn Wolf schreibt, Kinder würden dadurch „erfahren, dass sie stets behütet sind“, wird der eigentliche Zweck ihrer Pädagogik sichtbar: emotionale Anbindung an die religiöse Weltdeutung der NAK.

Das Engels-Notizbuch, das täglich geführt werden soll, ist kein Unschuldstagebuch – es ist ein pädagogisches Werkzeug der Selbstvergewisserung im Glauben.

 

Mit jeder Notiz wird das Kind ein Stück tiefer in eine magisch-religiöse Wirklichkeitsdeutung hineingezogen.

 

So entsteht ein System, das früh lehrt, Zufall als Fügung zu sehen, Denken durch Beten zu ersetzen und Trost mit Wahrheit zu verwechseln. - Ein System, das Gläubige formt – keine Nachdenkenden.

F A Z I T : Engelsflügel als Tarnkappe

Der Beitrag von Natascha Wolf ist kein harmloser Kindertext, sondern ein Paradebeispiel für religiöse Manipulation in pädagogischer Verpackung. - Er zeigt, wie emotionale Wärme, moralische Appelle und religiöse Metaphern zu einem Instrument frühkindlicher Indoktrination verschmelzen.

 

Wenn Wolf behauptet, „Kinder glauben gern an Engel“, müsste man ehrlicherweise sagen:

 

„Kinder glauben, was man ihnen unablässig einredet.“

 

Und genau das ist die stille Kunst dieser himmlischen Pädagogik:

 

Sie formt brave, fromme Kinder – nicht denkende, kritische Menschen.

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letzte Updates:

10. Oktober 2025

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