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„Der brenndende Dornbusch“, Gemälde von Nicolas Froment

22.07.2014

 

Über die Möglichkeiten, biblische Geschichten zu betrachten:

 

Kürzlich wurde von F-C in unserer FB-Gruppe „Klartext“ auf einen PM-Artikel hingewiesen, in dem der Autor Dirk Liesemer über logische und naturwissenschaftliche Erklärungen bzw. Erklärungsversuche zu übernatürlichen Erzählungen der Bibel schreibt, allerdings mutet der Ansatz Colin Humphreys, auf den er sich bezieht, schon etwas seltsam an, denn dieser wendet sich direkt Detailfragen bzw. einzelnen Phänomenen innerhalb biblischer Geschichten zu und lässt die grundsätzliche Frage außer Acht, ob nicht die ganze Geschichte selbst ein Mythos ist, wie z.B. der Exodus des Volkes Israel.

 

… Mir sind zu dem Thema mal wieder ganz andere Gedanken gekommen und zu einer „Randnotiz“ geworden:

 

Über die Möglichkeiten, die Glaubwürdigkeit der Bibel zu retten, habe ich mir früher auch mal Gedanken gemacht und was ich nicht verstand, habe ich, meine eigene Freiheit verleugnend, in eine geistige Schublade gelegt (vielleicht zur Wiedervorlage in der Ewigkeit?) und einen Teil meines Seins abgespalten, um ein persönliches Zerreißen zu verhindern ... so viele Jahre lang!

 

Heute ist mir die Frage, wie denn das eine oder andere Detail einer biblischen Geschichte naturwissenschaftlich zu bestätigen oder zu widerlegen sei, weit weniger wichtig, die Erklärung eines beschriebenen „Wunders“ kann einen behaupteten göttlichen Verursacher weder bestätigen noch widerlegen – wer an die „Wahrheit“ der Bibel glauben will, wird wahlweise sagen, Gott habe die Naturgesetze außer Kraft gesetzt oder aber sich ihrer bedient!
Selbst wenn die Unmöglichkeit einer kompletten Passage, wie die Schilderung des Exodus, nachzuweisen ist, könnten sich Gläubige darauf zurückziehen, diese Geschichten seien dann eben göttlich inspiriert und vermittelten eben über dieses Medium göttliche Wahrheit! (Ich spreche da aus eigener Erfahrung!)

 

Viel bedeutsamer ist mir die nun endlich erlaubte, aus der Schublade befreite Frage: Was soll das für ein Gott sein, wenn er so sein sollte, wie ihn diese Bibel beschreibt oder wenn er selbst uns durch diese biblischen Texte etwas mitteilen will?? Mehr als die Frage, ob es z.B. möglich war und wie, dass eine Sintflut die Menschheit vernichtete, ist mir die Frage wichtig, was denn von einem Gott zu halten sei, der auf grausame und absolut ungerechte Weise alles vernichtet, was sich seinem Diktat widersetzte, selbst Kinder und Säuglinge, die keine Möglichkeit hatten, eine eigene Entscheidung zu treffen?

 

Ja, ich weiß, mit diesem Gedanken wiederhole ich mich zum xten mal - aber gibt es überhaupt eine wesentlichere Frage, diesen Gott der Bibel betreffend?! Es gäbe sicher noch andere Grausamkeiten aufzuzählen, wie die von Gott befohlene Vernichtung der Feinde – der Feinde seines Volkes, mit dem er einen willkürlichen Bund geschlossen hat, des Volkes, das er „erwählt“ hat, während die anderen „verworfen“ wurden, Leben oder Tod, Segen oder Fluch, jeweils nur entschieden durch den Zufall der Geburt innerhalb des richtigen, des auserwählten Volkes!?

 

Liesemer schreibt, wie Colin Humphreys mit Begeisterung die möglichen Erklärungen z.B. für Rettung der Israeliten und die Vernichtung der feindlichen Ägypter im Roten Meer untersucht (allerdings die Frage ignorierend, ob Mose eine fiktive oder eine historische Person ist) – die wichtigere ethische Frage bleibt auch hier außer Acht: Die Frage nach der „Moral“ dieses Gottes ist unerheblich? Eine Frage, die nicht gestellt werden darf? Gott wird schon gewusst haben, was er tat? Wie bei der Gelegenheit, als es ihn reute, Menschen gemacht zu haben? Um dann mit Noah und Familie das ganze Theater von neuem beginnen zu lassen? Und die ganze Zeit schon den richtigen Heils – und Erlösungsplan in der göttlichen Tasche, seinen Sohn zu senden, diesen zu opfern und nach diesem blutigen Sühneopfer (für das es verblüffende Vorbilder in anderen Völkern gab!) fortan ein Gott der unendlichen Liebe und Barmherzigkeit zu werden … wie wunderbar nun auch für alle Völker und Heiden?

 

Für Christen mag diese Kritik schwer zu ertragen sein, - dennoch bleibt auch das Christentum, so wie es die Mehrheit wohl immer noch unreflektiert aus der Bibel ableitet, eine Verwerfungsreligion, die Heil nur denen anbietet, die sich ihrem Heilsdiktat unterwerfen – einem Heilsdiktat, das ich nicht mehr als ein göttliches ansehen kann. Es erscheint mir, wenn man mal zurücktritt und von außen darauf schaut so menschlich, so unvollkommen, so wenig all-liebend, so gar nicht universal - es ist schwer, das so auszudrücken, dass es auch Anhänger des Christentums verstehen …

Ein Gott, eine Göttin, das göttliche Prinzip könnte doch nicht so ungerecht sein, eine bestimmte Haltung, eine Akzeptanz zur Voraussetzung des Heils zu machen, die einen Teil der Menschheit eindeutig bevorzugt, weil die Grundgedanken, die Weltsicht, die Forderungen dieses religiösen Systems diejenigen bevorzugen, die zufällig in dem Kulturkreis geboren wurden, in dem die Begriffe und Worte zum vertrauten Umfeld gehören, während es Angehörigen fremder Kulturkreise ungleich schwerer fällt, diese auch nur zu verstehen, geschweige denn zu übernehmen.

Von denen, die diese Problematik wenigstens erkennen, kommt dann die Antwort, dass wir Gottes Heilsplan gar nicht umfassend begreifen könnten und dass seine Gedanken um so vieles höher seien als menschliche Gedanken – so ähnlich habe ich mich in meiner treuen NAK-Zeit auch vor dem Zweifel zu retten versucht, um nicht herauszufallen aus diesem Glaubenssystem …


Heute erscheint mir das halbherzig – an etwas festhalten zu wollen, was eher als menschliches Konstrukt zu erkennen ist, denn als göttliche Wahrheit? Warum dann nicht lieber konsequenter Weise eine Haltung einnehmen, wie ich sie in der Randnotiz über Konstantin Wecker zitiert habe:

 

„Wecker ist Atheist, wenn es darum geht, die repressive Anmaßung zurückzuweisen, zu der sich „Gläubige“ im Namen Gottes verstiegen haben. Er ist Agnostiker, wenn es um das Bekenntnis geht, dass wir über das „Numinose“ niemals etwas Endgültiges und Verbindliches aussagen können.“

 

Was über „Gott“ alles gewusst (!) wird, erscheint mir heute eher als Beweis dafür, dass es ein Gott aus Menschengeist ist, von dem da geredet und in dessen Namen gefordert wird, dies oder das zu sein oder zu tun. – Wie überlegen fühlen sich „aufgeklärte“ Menschen, wenn sie die Geschichten über die griechische und römische Götterwelt lesen: Zeus, Gottvater, eindeutig als Geschöpf des menschlichen Geistes entlarvt! …

 

Bitte mal im Geiste ein paar Schritte zurücktreten und auf den abrahamitischen Gott schauen, auf seine menschlichen Unzulänglichkeiten im Alten Testament und seine Bevorzugung eines blutigen Sühneopfers, um „Sünden“ abzuwaschen, auf seinen Zorn und seine Kleinlichkeit, wenn er nicht gebührend angebetet wird, wenn man sich ihm nicht unterwirft: Zutiefst menschliche Seiten und Verhaltensweisen, nicht wesentlich anders, als andere Götterbilder sie aufweisen.

 

Es gibt einige, die sich Christen nennen und sich dennoch aus der unmittelbaren Bibelgläubigkeit gelöst haben, befreit von dem abrahamitischen Gottesbild und sogar befreit von der Sühneopfer-Theologie! Das sind aber dann auch Menschen, die Abstand davon nehmen, zu „wissen“ wie Gott ist und die nicht mehr behaupten, im Christentum finde sich eine umfassende und anderen Religionen überlegene Wahrheit.

 

Wenn es etwas Göttliches gibt, dann ist es nicht in derart überschaubare menschliche Schubladen zu packen, wie sie fundamentale Bibelgläubigkeit darstellt, erst recht nicht zu instrumentalisieren und zum Zweck des Machterhalts und der Herrschaft über andere Menschen einzusetzen!

 

Für mich ist die Bibel menschliches Zeugnis eines Gottesbildes, nicht eines Gottes – wer daran festhalten will oder muss, wird zu allem, was an entlarvendem zusammengetragen wird sagen: Dennoch !!! – Gott ist allmächtig und allgütig und wenn auch noch so viel dagegen spricht … in der Bibel selbst und erst recht in dem, was aus ihren „Botschaften“ geworden ist.

 

Für diejenigen aber, die sich mit der Bibel kritisch auseinandersetzen wollen, empfehle ich:

 

a) für das Alte Testament der Bibel einmal mehr das Buch „Wer schrieb die Bibel? – So entstand das Alte Testament“ von Richard Elliot Friedman

 

und für das Neue Testament

 

b) „Der Jesuswahn – Wie die Christen sich ihren Gott erschufen“ von Heinz-Werner Kubitza sowie

c) von Bart D. Ehrman „Jesus im Zerrspiegel – Die verborgenen Widersprüche in der Bibel und warum es sie gibt“

 

Der Link zum Artikel:

http://www.pm-magazin.de/r/geschichte/wunder-gibt-es-immer-wieder?page=0%2C0

13.07.2014

 

“Mönch und Krieger” – Weckers große Synthese

 

Wenn Konstantin Wecker ein „Sachbuch“ schreibt, kann man sicher sein, dass es ausnehmend poetisch ist und reich an Farbschattierungen. Und wenn er als abgeklärter Weiser auftritt, kann man davon ausgehen, dass es stets Lebens-Weisheit im besten Sinn ist: die Essenz von Erlebtem und Erlittenem. „Mönch und Krieger“, das neue im Gütersloher Verlag erschienene Buch, vereint auf kühne Weise das scheinbar Unvereinbare: Licht und Schatten, Wut und Zärtlichkeit, linke Politik und Spiritualität. Es zeigt einen reifen und doch immer in schöpferischer Bewegung befindlichen Wecker, der Fans wie „Wecker-Neulinge“ mit diesem Werk auf ganzer Linie überzeugen dürfte. […]

 

„Endlich gottlos“ – und tief spirituell

 

Einen Widerspruch zu seinem religionskritischen Frühwerk sieht Wecker darin nicht. Der Autor des prometheischen Satzes „Nur die Götter gehen zugrunde, wenn wir endlich gottlos sind“, versteht die Zertrümmerung der alten Glaubensfesseln eher als Zwischenstadium auf dem Weg hin zu seiner ureigenen Spielart von Spiritualität. „Meine Hoffnung ist, dass sich aus den Trümmern der traditionellen, dogmatischen und institutionellen Religionssysteme eine neue, freie Spiritualität erhebt.“ Im Gefängnis, am Ort schlimmstmöglicher Gefangenschaft, fand der von Drogensucht Gefesselte paradoxerweise eine ungeahnte Freiheit. „Ich fand in einer zuvor nicht gekannten Weise zu mir selbst zurück.“ Wecker begann zu beten und zu meditieren, vertiefte seine schon zuvor als Anlage vorhandene mystische Neigung durch Innenschau und religiöse Lektüre.

 

Geblieben ist ihm aus dieser Phase „eine gewisse Sehnsucht nach dem Mönchsein. Es ist das Bedürfnis, sich all dessen zu entledigen, was eigentlich nur Schmerzen bereitet: das Streben nach Erfolg, nach Ansehen, nach Macht, der Wunsch, immer geliebt und begehrt zu werden.“ Vor dem Hintergrund dieser sehr intimen Erfahrung, kann Wecker die ausgeprägte Abneigung der „linken“ politischen Szene, der er sich teilweise selbst zugehörig fühlt, nicht teilen. „Je weiser, lebenserfahrener und weitsichtiger ein Mensch ist, desto eher ist er auch bereit, spirituelle Erfahrungen Anderer anzuerkennen – selbst wenn er sie nicht teilen kann. Vielleicht rührt der verbreitete Spott über die Spiritualität auch daher, dass spirituelle Menschen Erfahrungen gemacht haben, nach denen wir uns insgeheim sehnen und um die wir sie beneiden“.

 

Kreativität: den Raum aufschließen

 

Und mit Blick auf seine eigene Gefängnis-Erfahrung: „Für mich bedeutete es damals eine große Gnade, eine Gefangenschaft wie die Existenzweise eines Mönchs leben zu können.“ Konstantin Weckers Beziehung zu Gott ist durchaus ambivalent, er schwankt nicht nur in der Frage, wie dieser zu definieren ist, sondern auch darin, ob er „ihm“ überhaupt eine eigenständige Existenz zubilligen will. Wecker ist Atheist, wenn es darum geht, die repressive Anmaßung zurückzuweisen, zu der sich „Gläubige“ im Namen Gottes verstiegen haben. Er ist Agnostiker, wenn es um das Bekenntnis geht, dass wir über das „Numinose“ niemals etwas Endgültiges und Verbindliches aussagen können. Und er ist religiös in einer Weise, die seinem ganz individuellen Lebensgefühl entspringt. „Ich merkte, dass man eine spirituelle Beziehung aufbauen kann, die einem das Gefühl der Nichtverlorenheit gibt. Ich nenne dieses Daseinsgefühl auch ‚das Angebundensein’. (…) Spiritualität von dieser Art wirkt befreiend. Sie hat nichts Dogmatisches an sich, weil sie immer offen ist für Verwandlungen.“ […]

http://hinter-den-schlagzeilen.de/2014/05/30/moench-und-krieger-weckers-grosse-synthese/

Konstantin Weckers Leben und meines – das scheint in jeder Beziehung gegensätzlich zu sein oder auch gar nicht zu vergleichen. Wir sind jedoch in derselben christlich geprägten Gesellschaft aufgewachsen, man hat uns denselben abrahamitischen Gott gelehrt, wenn auch in verschiedenen Konfessionen. So, wie ich auch einige der Gedanken in Tilmann Mosers „Gottesvergiftung“ nachvollziehen konnte, kann ich es auch in den hier zitierten Worten von Konstatin Wecker.

 

Die von mir erlebte Ent-Täuschung in der NAK hat mich spät aber nachhaltig zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Christentum geführt und zu einer Loslösung vom Glauben an diesen uns gelehrten abrahamitischen Gott.

 

Vieles, das meiste von dem, was ich einmal geglaubt habe oder für wahr gehalten habe, weil es mir mit dem Anspruch göttlicher Autorität vermittelt wurde, hat sich als falsch erwiesen. Das aber hat mich noch nicht zum Atheisten gemacht, auch wenn ich an diesen Gott nicht mehr glaube und auch nicht einfach ein anderes Glaubenssystem an die leere Stelle gesetzt habe.

 

Sehr gut wiederfinden kann ich mich in den letzten der oben zitierten Sätze:

 

Konstantin Weckers Beziehung zu Gott ist durchaus ambivalent, er schwankt nicht nur in der Frage, wie dieser zu definieren ist, sondern auch darin, ob er „ihm“ überhaupt eine eigenständige Existenz zubilligen will. Wecker ist Atheist, wenn es darum geht, die repressive Anmaßung zurückzuweisen, zu der sich „Gläubige“ im Namen Gottes verstiegen haben. Er ist Agnostiker, wenn es um das Bekenntnis geht, dass wir über das „Numinose“ niemals etwas Endgültiges und Verbindliches aussagen können. Und er ist religiös in einer Weise, die seinem ganz individuellen Lebensgefühl entspringt. „Ich merkte, dass man eine spirituelle Beziehung aufbauen kann, die einem das Gefühl der Nichtverlorenheit gibt. Ich nenne dieses Daseinsgefühl auch ‚das Angebundensein’. (…) Spiritualität von dieser Art wirkt befreiend. Sie hat nichts Dogmatisches an sich, weil sie immer offen ist für Verwandlungen.“

 

Dass angeblich von Gott beauftragte Männer mir erzählen wollen, wer und wie Gott ist und was er will und plant – das wird mich nie wieder jemand glauben machen können! Spiritualität als persönlich berührendes Thema und Spirituelles Erleben als ureigenes Interesse – das ist ein Weg, der spannende Möglichkeiten bereithält und noch lange nicht zu Ende ist, eben immer offen für Verwandlungen!

 

Dieser ganz persönliche Weg aber ist vielen christlich geprägten Menschen verstellt worden durch die Drohbotschaft des Christentums – in einer anderen Rezension heißt es:

 

„Das Schlimmste ist, den Menschen in der Hölle unendliches Leid anzudrohen und zu behaupten, dass Gott selbst den kleinsten Fehler akribisch beobachtet“. Wecker fügt hinzu, das sei schlimmer, als es jede NSA sein kann. Die Geheimdienste versuchten offenbar, den katholischen Gott nachzuahmen, aber sie können das so nicht so gut. Denn dieser Gott dringt in unsere Gedanken ein und „ins Schlafzimmer, was die NSA noch nicht geschafft“ habe.

http://www.sonnenseite.com/Buch-Tipps,Moench+und+Krieger-+Auf+der+Suche+nach+einer+Welt-+die+es+noch+nicht+gibt,34,a28675.html

In der NAK wird zwar gelehrt, Gott würde Fehler und Sünden vergeben – aber nur, wenn der Mensch sich selbst, sein Denken und Wollen, diesem Gott unterwirft und einem angeblichen Heils – und Erlösungsplan gehorsam und demütig zu folgen bereit ist. Wie dieser Weg aussieht, verkünden selbsternannte Gottesboten, deren schlimmstes Vergehen darin besteht, das Denken der Menschen zu versklaven und Zweifel, das freie Denken, zu einer teuflischen Verführung zu erklären! So wird geistige Gefangenschaft perfektioniert und Angst ist der Wärter vor dem Gefängnis.

 

Ganz in diesem Sinne predigt Schneider in Berlin-Wilmersdorf am 15.6.2014:

 

„… Was hat denn die Schlange bewirkt? Sie hat die Eva da- zu geführt, dass sie sein wollte wie Gott, ich kann werden wie Gott, ich kann von mir aus selbst wissen, was gut und böse ist, die absolute Freiheit, ich brauche Gott nicht mehr um zu wissen, was gut und böse ist.

 

… Da fängt man an mit dem Sortieren. Ja, man will sich auf die Ebene Gottes bewegen und frei sein zu entscheiden: Das ist für mich, das ist nicht für mich, das ist gut für mich, das brauche ich nicht. Das ist Sünde, das ist keine Sünde. Den kann ich lieben, den nicht… Ja, so geht das nicht!

 

… Ja, dann will jeder Mensch, jeder Gläubige entscheiden, wie er mit dem göttlichen Gesetz umgeht. Nur, das geht natürlich so nicht. Wir wollen unsere Einfalt gegenüber dem Herrn nicht verlieren. …“


Nein, das geht natürlich so nicht! Und wer NAK-geprägt aufgewachsen ist, weiß auch ganz genau, wie Schneider seine Worte verstanden wissen will:

 

Es geht in der NAK nämlich nicht darum, sich Gott unmittelbar zuzuwenden, sondern immer nur darum, gehorsam dem zu folgen, was Apostel als Gottes Willen verkünden, denn sie allein sind es, die durch Auslegung der Schrift und neue Offenbarungen WISSEN, wie der Heilsplan Gottes aussieht, wie Gottes Gesetze lauten und was genau er von den Menschen erwartet!! „Wir wollen unsere Einfalt gegenüber dem Herrn nicht verlieren.“ bedeutet lediglich: Nur ja nicht die Einfalt gegenüber der Apostellehre, der Nak-Führung gegenüber zu verlieren!

 

Nur ja nicht frei werden zu eigener spiritueller Erfahrung, eigenem spirituellen Erleben, Knecht bleiben und nur für wahr halten, was andere predigen – die Prägung und die Angst vor Abweichung bewirkt dann sogar, dass sich das eigene Erleben und Fühlen systemkonform gestaltet – sind wir nicht alle wieder selig geworden?

11.07.2014

 

Ein Vorsteher gibt auf …

 

Heute konnte ich endlich den Wortlaut des Briefes lesen (Danke für den Hinweis!), mit dem der Vorsteher der Gemeinde Mariendorf sich verabschiedet hat und mir ist es sehr wichtig, diesen Inhalt auch anderen zugänglich zu machen, weshalb ich ihn hier unter Angabe der Quelle vollständig zitiere:

 

Liebe Gemeinde,

 

mit dem heutigen Sonntag bin ich nun 6 Jahre Vorsteher der Gemeinde Mariendorf. In dieser Zeit ist mir manches aufgefallen, dass ich hier zusammenfassen möchte.

 

Erstens. Unsere Gesellschaft hat sich verändert. Junge Leute und Mittelalter verlassen die Kirchen; wir sind von Menschen umgeben, die häufig ohne Gott leben und daher unsere Glaubenssprache und -praxis nicht verstehen. Ich halte es daher für wichtig, dass wir unseren Glauben heute nach innen und außen anders leben als noch vor 10 oder 20 Jahren. Meine Jahre unter euch sind ein einziges Werben für diese Sache. Ich habe jedoch den Eindruck, dass Mariendorf bis auf wenige Ausnahmen in der Vergangenheit verbleiben möchte; nichts soll sich ändern. Auf Dauer erzeugt diese Situation Spannungen.

 

Zweitens. In den vergangenen Jahren musste ich oftmals feststellen, dass mich die Kirchenleitung in sehr wichtigen Angelegenheiten nicht unterstützt. Beispielsweise habe ich der Kirchenleitung über Jahre hinweg regelmäßig über die inzwischen prekäre Situation der Amtsträgerzahl berichtet: Eine angemessene seelsorgerische Betreuung der Gemeinde ist seit geraumer Zeit nicht mehr realisierbar. Von Seiten der Kirchenleitung jedoch hat es hier und in anderen wichtigen Dingen keine Unterstützung gegeben. Vielmehr zeigen viele Einzelheiten drittens deutlich: Die Kirchenleitung misstraut mir, dem Gemeindevorsteher; damit hat sie einer weiteren vertrauensvollen Zusammenarbeit die Grundlage entzogen.

 

Viertens. Bei all dem ist nicht zu unterschätzen, dass ich mich in meinem Beruf erweiterten Herausforderungen stellen muss.

 

So bin ich nun über viel zu lange Zeit von mindestens vier Seiten bedrängt. Diesen Spannungen kann und will ich nicht länger ausgesetzt sein, denn sie nehmen inzwischen einen erheblichen Einfluss auf mein Leben. Ich habe daher entschieden, die Gemeinde Mariendorf zu verlassen. Ich möchte den heutigen Tag nutzen, um mich von euch zu verabschieden.

 

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute, euer

 

Jürgen Pieper

 

11. Mai 2014

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=1449553&r=threadview&t=4030133&pg=1

In den verschiedenen Foren, auf Facebook und Nacworld ist dieser Fall diskutiert worden, vieles blieb ohne Kenntnis dieses Briefes Spekulation.

 

Eine Kurzchronik und Bewertung findet sich  auf der Seite von Detlef Streich:

 

9.7.2014 Rücktritt des Vorstehers der NAK–Gemeinde Berlin Mariendorf – Droht ein zweites Blankenese oder wird über kurz oder lang die Gemeinde einfach aufgelöst? (D. Streich)

http://nak-aussteiger2010.beepworld.de/aktuelles1.htm

Pai Kleber, ein Priester des Candomblé, schickt ihnen Kraft - foto: ap/ danilo ramos

03.07.2014

 

Deutschland steht zu 94 Prozent im Finale!!

 

„Für Pai Kleber sind die Würfel schon gefallen. Der Priester des afrobrasilianischen Candomblé[i] hat in seinem Tempel in São Paulo das Muschelorakel befragt. Und die Botschaft der Götter, der Orixás, war immer gleich. "Deutschland steht zu 94 Prozent im Finale, Brasilien zu 87 Prozent", sagt Pai Kleber entspannt in seinem mit afrikanischen Masken geschmückten Gebetsraum.“

 

Dieses Zitat stammt aus dem Artikel von Susann Kreutzmann aus São Paulo „Mit Neymars Können und Gottes Beistand“ vom 19. Juni 2014:

http://derstandard.at/2000002160535/Mit-Neymars-Koennen-und-Gottes-Beistand?ref=rss

Die Nachricht selber ist für mich persönlich ja nicht so beeindruckend und ob sie sich als richtig erweist, wird sich ja bald zeigen, aber der Bericht thematisiert einen „Glaubensaspekt“ über den ich schon des Öfteren mal nachgedacht habe. Zunächst geht es darum, wie sehr in Brasilien Fußball und Religion zusammengehören:

 

(Zitat) „[…] Religion und Fußball gehören in Brasilien zusammen. Nicht nur in den afrobrasilianischen Tempeln, sondern vor allem in den zahlreichen Pfingstkirchen wird für die Seleção gebetet. Auch über die evangelikalen TV-Kanäle rufen die Pastoren rund um die Uhr zu seelischem Beistand auf. Auf den Schultern von Neymar und Kollegen lastet die Hoffnung des Landes. […]

 

Auch viele Spieler stehen öffentlich zu ihrem Glauben. Die meisten sind Anhänger der Pfingstkirchen, zu denen sich inzwischen rund 20 Prozent der Brasilianer bekennen. Dazu gehören die Stürmer Neymar und Fred, Mittelfeldspieler Paulinho und Verteidiger Dani Alves, der durch sein großflächiges Jesus-Tattoo am Unterarm auffällt. […]

 

Stürmerstar Neymar ist seit seiner Kindheit Mitglied der Pfingstkirche Peniel am Stadtrand von São Paulo. Seinen Wechsel zum FC Barcelona habe er in die Hände Gottes gelegt, sagte der 22-Jährige und gab preis, dass er bislang zehn Prozent seines Gehalts für die Kirche gespendet habe. Pastor Newton Lobato nutzt jetzt alle Kanäle und sozialen Netzwerke, um seinem Schützling Kraft zu geben. […]“ (Zitatende)

 

So weit so gut – das Prinzip ist allgemein bekannt: Glauben, Beten, Hoffen … alle eure Sorgen werfet auf ihn! Ob Krankheit, Arbeitslosigkeit, Partnersuche etc. – alle Anliegen darf und soll der Gläubige vertrauensvoll ins Gebet legen und auf die Hilfe Gottes vertrauen, auch Alltäglichkeiten wie Klassenarbeiten, verlorene Gegenstände oder gutes Wetter für das Gemeindefest sind davon nicht ausgenommen und auch mir war das jahrzehntelang selbstverständlich.

 

Kommt denn niemand der gläubig betenden auf die Idee, dass die „Gegner“ dasselbe tun und ihrerseits denselben Gott um den Sieg bitten? Und zweifelt niemand daran, dass er selber, die eigene Gruppe oder Mannschaft, die eigene Nation diesem Gott, an den sich die Gebete richten, ganz besonders am Herzen liegen? Eigentlich absurd, aber dennoch allgemein akzeptierte Praxis und nicht nur für den Sieg im sportlichen Wettkampf wird gebetet, sondern auch in Kriegen beten Gläubige auf beiden Seiten um Beistand und Sieg! Die Bitte um Heilung von Krankheit oder Bewahrung vor Gefahren ist dabei noch am leichtesten nachzuvollziehen – aber wie ist es mit dem sonnigen Wetter fürs Gemeindefest, wenn die Landwirte vielleicht dringend auf Regen warten und der eine oder andere vielleicht sogar darum betet? Genau dieser kritische Aspekt wird ganz besonders deutlich, wenn es um Gebete für den Sieg in (sportlichen) Wettkämpfen geht:

 

Damit bin ich bei dem Thema, das mich in diesem Zusammenhang immer schon bewegt hat: Ein gerechter Gott müsste Haare materialisieren, um sie sich raufen zu können – aber der abrahamitische Gott der Bibel war ja auch immer schon ausgesprochen parteiisch und grausam, wenn es um Sieg oder Niederlage und die Vernichtung der Feinde ging, von Erbarmen keine Spur! Nun könnte man einwenden, dass die jesuanische Lehre ein neues Gottesbild lehrt: Ein Vater im Himmel, der nicht mehr eine Gruppe oder ein Volk als das seine ansieht und andere vernichtet, es gibt ein neues Volk aus allen Völkern der Erde … ein gewaltiger Fortschritt oder nicht?


Nein, keine endgültige Barmherzigkeit für alle, auch wenn nicht mehr die Nationalität eine Rolle spielt, gibt es immer noch die Kinder Gottes und die anderen. Kinder Gottes, das sind die, die SEINEN Willen erfüllen, die sich taufen lassen und sich zu Christus bekehren, ihnen ist die Rettung und Erlösung versprochen, das sind die Bedingungen, die erfüllt sein müssen. Eine bedingungslose Liebe und Barmherzigkeit wird wieder nicht versprochen, wieder und immer noch gibt es die Auserwählten, von denen gesagt wird, dass sie erwählt waren „noch ehe der Welt Grund gelegt war“!

 

Je nach religiöser Gruppierung sehen die einen darin alle Christen, die anderen grenzen noch wesentlich stärker ein und zählen zu den „Gotteskindern“ nur diejenigen, die ganz spezielle Bedingungen erfüllen, z.B. durch die „richtigen“ Apostel mit der „richtigen“ Zeremonie „versiegelt“ wurden.

 

Ich werde ganz sicher auf das Thema „Erwählungsglaube“ noch einmal ausführlicher eingehen; es gibt auch unter den Christen einige, die eine Überwindung dieses Glaubens fordern, die erkennen, dass die Erwählung der einen auch immer die Verwerfung der anderen bedeutet. Die überwiegende Mehrheit ficht das offenbar nicht an, es reicht für den Seelenfrieden die Gewissheit, selber zur Gruppe der „Rechtgläubigen“ zu gehören.

 

In diesem Licht betrachtet, scheint es gar kein wesentlicher, sondern nur ein gradueller Unterschied zu sein, wenn in einer Dürreperiode um einen weiteren sonnigen Ausflugstag oder in der WM um den Sieg der eigenen Mannschaft gebetet wird.

 

Wer es fassen kann, der fasse es, so wird gerne geraten – wer aber einmal begonnen hat, zu hinterfragen, was früher selbstverständlich schien, wird kaum zu der naiven Gläubigkeit derer zurückkehren, die nur das eigene und das Wohl der eigenen Gruppe im Blick haben.

 

Aus Gnaden erwählt – Gott sei Dank gewonnen – Mit Allah zum Sieg … ???



 

[i] Der brasilianische Candomblé-Kult ist eine Synthese des von den Missionaren mitgebrachten Katholizismus und Afrikanischer Naturreligionen.

Er wurde durch Sklaven der Gegê- und der Nagô- Stämme begründet, die von den Europäern während der Kolonialzeit nach Brasilien gebracht wurden.

Von den christlichen Missionaren unterworfen, war es diesen Sklaven verboten, ihre traditionellen, afrikanischen Trance- Religionen zu praktizieren, so dass sie ihre afrikanischen Götter als katholische Heilige verkleideten - eine Doppelidentität, die bis heute überdauert hat.

Die Sklaven rechtfertigten ihre Gesänge und Tänze, denen in ihrem Glauben eine zentrale Rolle zukommt, mit der Erklärung, sie priesen darin die katholischen Heiligen, während sie in Wirklichkeit ihre eigenen Gottheiten um Hilfe und Schutz anflehten.

Auf diese Weise konnten sie, von den Missionaren unbemerkt, ihre Traditionen weiterhin - versteckt - leben, sodass ihre Bräuche bis heute überdauerten.

Ihr eigentlicher Gott, Oxalá, bekam in dieser Doppelidentität den Namen Jesu Christus. […]

Quelle: http://www.simone-bahia.de/brasilien/brasil/candomble/candomble.htm


27.06.2014

 

„Supergeile Kirche“? - ein bisschen Fremdschämen ist angesagt!

 

Ich empfinde das Video also oberpeinlich, die NAK als "supergeil" zu bezeichnen ... brrr .... geht gar nicht - aber okay, da zeigt sich, dass ich zur "älteren Generation" gehöre. Jugendliche heute sind davon vielleicht nicht unangenehm berührt.

 

Versuchte Gehirnwäsche ist es auf jeden Fall, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es mehr bewirkt, als das vorhandene Wir-Gefühl zu stärken und dazu noch ein bisschen die Wahrnehmung, wie toll und modern und auf der Höhe der Zeit die NAK doch ist ...

 

… aber der Zug der "Vereinnahmung" ist meiner Überzeugung nach längst abgefahren – das ergibt sich für mich aus dem Vergleich der früheren Situation der  Jugendlichen und den heutigen Beobachtungen, natürlich ein ganz persönlicher Eindruck, insofern wären Kommentare und ergänzende oder widersprechende Hinweise interessant.

 

Früher war „die Kirche“, die Gotteskindschaft, das „Trachten nach dem Reich Gottes“, das Überwinden der „Welt“ oberste Aufgabe, um „würdig“ zu werden und dazu gehörte auch ein gewisses Abgrenzen von der Welt, von anderen Menschen und Gruppen. Zu intensive außerkirchliche Bindungen wurden als Gefahr für den Glauben angesehen, von weltlichen Vergnügungen ganz zu schweigen! All das war immer auch durchsetzt von Drohbotschaften und der damit erzielten Angst, am Tag des Herrn nicht würdig zu sein und nicht angenommen zu werden.

 

Wie wir schon oft ausgeführt und belegt haben, hat sich die exklusivistische Lehre der NAK nicht verändert, - aber die damit verbundenen Forderungen wurden immer weniger gepredigt, man wollte sich ökumenefreundlich und weltoffen zeigen, tolerant und gesprächsbereit, auf einmal war die NAK Teil der Kirche Christi … Drohungen, Angst und strenge Forderungen hätten nicht gut dazu gepasst. In der Praxis trifft diese Entwicklung dann auf die Situation des zunehmenden Mitgliederschwundes und gerade die Jugendlichen will kaum ein Vorsteher durch rigide Forderungen aus dem Chor, dem Orchester, der Gemeinde heraustreiben. Man ist ja froh um jeden der kommt, auch wenn es nicht mehr so ganz regelmäßig oder gar eher sporadisch ist – die Situation in den Wochengottesdiensten spricht Bände! Aber auf diese Weise verschärft sich die Entwicklung immer mehr, keiner hat mehr Schuldgefühle beim Versäumen der „Segensstunden“, zentrale Lehraussagen werden gar nicht mehr verinnerlicht, eine nicht geringe Anzahl NAK-Mitglieder glaubt heute sogar, dass auch in anderen Konfessionen dasselbe Glaubensziel erreicht werden kann!

 

Mit neuen Drohbotschaften wären diese Mitglieder nicht mehr zurückzuholen, man setzt also auf Wohlfühlen, Attraktivität, Gemeinschaft und eine wie im Video formuliert „supergeile Kirche“ – aber das ist im Unterschied zu der früheren Prägung keine lebenslange Bindung mehr, die Kirche ist nicht mehr die lebensbestimmende Institution! Wenn es gut läuft, dann läuft es – aber es muss nicht unbedingt die NAK sein und schon gleich gar nicht zwangsweise zweimal in der Woche … alles Mögliche wird als Entschuldigung für Abwesenheit akzeptiert, vom Sport über den Fortbildungskurs bis zu gesellschaftlichen Verpflichtungen und das Zusammensein mit Freunden außerhalb der NAK. Für die heutigen Jugendlichen ist die NAK schon lange nicht mehr die Primär-Gruppe, vor der engen Bindung an „Weltmenschen“ wird auch tunlichst nicht mehr gewarnt, wer würde sich auch da noch drein reden lassen, wie meine Generation früher. Man stelle sich nur einmal vor, in einer heutigen Jugendstunde würde der Satz fallen: „Eine Taube paart sich nicht mit einer Krähe!“

 

Die heutige NAK-Jugend soll nicht mehr mit Druck, Drohung und Angst kujoniert werden – sie darf sich in ihrer Kirche so frei und wohl fühlen wie eben auch in der Welt! Und darum auch dieses NAK-Video von der „supergeilen“ Gemeinschaft. Das bremst zusammen mit den tollen Events natürlich erstmal den totalen Ausstieg der Jugend – langfristig rechne ich aber mit weiterem Schwund, allerdings ohne große Proteste oder Konflikte … sporadischer Gottesdienstbesuch, der sicher nicht häufiger wird, wenn auch noch die eigene Gemeinde dichtgemacht wird. Gemischtkonfessionelle Beziehungen tun ein Übriges – und glaubt ernsthaft jemand, diese Jugendlichen würde später ihre Kinder unter Druck setzen, damit sie in die NAK gehen?

 

Apropos Gottesdienstbesuch: Da wird in einem noch schlechteren Video behauptet, das beste Mittel gegen „Glaubensausfall“ sei einfach Gottesdienst am Sonntag und Gottesdienst am Mittwoch!

Dieser Spruch wird von der Realität manchenorts schon heute eingeholt - gerade heute erreichte mich dazu die Information eines Canities-Lesers, der mitteilt:

 

„… Seit Anfang Mai hat es in der Gemeinde bei uns am Ort keinen einzigen Wochendienst mehr gegeben. Ob es ein "Befehl von oben" war oder ganz einfach bei der stetigen und unaufhaltbaren Gemeindeschrumpfung zu wenig Gottesdienstbesucher anwesend waren, oder vielleicht auch zu wenig verfügbare Amtsträger, entzieht sich meiner Kenntnis. Und da jetzt die Hauptferienzeit ansteht wird sich mit Sicherheit daran auch nichts ändern. Im Gemeindeblatt der Stadt steht als Wochendienstort für nächste Woche die mehrere Kilometer entfernte Kreisstadt. Der Dienstplan auf der Webseite wurde seit Ende April nicht mehr aktualisiert. …“

 

Danke, Markus, für diese Information. Vermutlich versucht die Kirchenleitung langfristig auch gar nicht mehr, diesen Trend aufzuhalten, sondern nur noch rauszuholen und mitzunehmen, was geht!

 

All das hier von mir beschriebene bedeutet nicht, dass es keine Indoktrinationsversuche, vor allem an Kindern, mehr gibt und dass nicht auch immer noch irgendwo auch massiver Druck ausgeübt wird (Die Mama ist bestimmt deshalb so oft krank, weil sie nicht mehr in die Gottesdienste kommt)!

 

Aber all das wird den Mitgliederschwund und die Kirchenschließungen in Mitteleuropa nicht bremsen – und auch wenn die Freiheit der NAKler heute zum großen Teil durch Inkonsequenz erkauft ist, wird man sie sich nicht mehr nehmen lassen, außer vielleicht die 144.000 Erstlinge …

 

Diese Freiheit des lang prophezeiten laodizäischen Geistes gönne ich allen, auch denen, die die Mechanismen der Unfreiheit im System nie durchschaut haben und einfach nur in der Lauheit der Zeit schwimmen!

 

Ich gönne sie sogar denen, die mich und meine Kritik als ewig gestrig bezeichnen!

18.06.2014

 

IKT-Nachlese – und ein paar Gedanken weiter … z.B. über „Sehnsucht“ …

 

In den vergangenen Tagen gab es ja jede Menge Rückmeldungen, Postings, Bilder und Videos zum IKT der NAK und das hat mich veranlasst, mir mal einige Gedanken dazu zu machen, wie der IKT auf die Besucher gewirkt hat, was sie mitgebracht haben und weitergeben und ich konstatiere ganz viel Begeisterung und Freude über das dort erlebte.

Und gleich vorab, bevor mir unterstellt wird, ich wolle entweder alles miesmachen und missgönnte den Teilnehmern ihre Freude: Nein, das ist nicht der Beweggrund für meine Ausführungen und ich bin auch nicht so lange „draußen“, dass ich diese Freude nicht mehr nachvollziehen könnte. Ich vermute, dass es mir vor wenigen Jahren noch genauso ergangen wäre und sehe deutlich, wieviel leichter es heute ist, sich zu begeistern im Vergleich zu den „Großereignissen“ früher, z.B. den  Jugendtagen in der Dortmunder Westfalenhalle, die ja lediglich aus einem Vormittags – und einem Nachmittagsgottesdienst bestanden. In der Vorbereitung auf diesen Tag wurde eindringlich gewarnt vor dem Besuch der „Schwemme“ in der Zeit zwischen den Gottesdiensten und natürlich ausgiebig „Wohlverhalten“ angemahnt. Ich wusste damals noch nicht einmal, was die „Schwemme“ überhaupt war, jedenfalls nix für Gotteskinder der damaligen Zeit – inzwischen weiß ich, dass es sich lediglich um den Gastronomiebetrieb der Westfalenhalle handelte …

 

Mit einem Event wie dem IKT ist das gar nicht zu vergleichen – freier, weltoffener, größer, bunter, vielfältiger …

 

Was steht bei den Berichten im Vordergrund? Tolle Atmosphäre, Superstimmung, begeisterte, fröhliche Teilnehmer, enorme Vielfalt an Angeboten – Musik und Gesang waren das, was am immer wieder positiv herausgestellt und am häufigsten erwähnt wurde.

Wenn ich die Inhalte der Rückmeldungen zusammenfasse: Die ganze Begeisterung resultiert eher aus Musik, Gesang, Wir-Gefühl, tolle Stimmung, tolles Event - der Gottesdienst wird dabei so mitgenommen, ist Pflicht, nicht Kür! Wenn der Gottesdienst überhaupt erwähnt wird, dann auch hier wieder, dass der Gesang besonders gelobt wird, vielleicht noch, dass es toll war, den Stammapostel zu sehen – was nicht zu finden ist: Begeisterte Auseinandersetzung mit den Predigtinhalten, Reflektieren der Botschaften, die in der Predigt enthalten waren, Aufgreifen der richtungweisenden Aussagen des obersten Führers der NAK … Dabeisein war das wichtigste – oder gar alles? Auf jeden Fall hat für die meisten Teilnehmer anscheinend das „Feeling“ gestimmt, der erste IKT der NAK und man selber mittendrin, zur rechten Zeit am rechten Ort, in der richtigen Gemeinschaft, der Kirche mit dem „Mehrwert“! Und so viel zu sehen, zu erleben - verständlich, wenn da einfach mal die Wirkung des Event-Charakters überwiegt?

 

Ist es aber sonst denn anders? Was bleibt nachhaltig im Gedächtnis, im Gespräch? Wenn es nach den Gottesdiensten noch ein  Zusammensein gibt, wird über alles mögliche geredet, kaum aber jemals über die Predigt: Den Gottesdienst, die Predigt hat man schließlich treu und brav abgesessen und hinter sich gebracht, man war dabei, man ist treu und damit ist aber nun auch gut und man darf sich in der sicheren Genugtuung, seine Gotteskinderpflicht erfüllt zu haben, anderen Dingen zuwenden! Ich denke, so war es auch auf dem IKT und so erklärt sich auch das Echo in den Berichten und der Begeisterung, denn es gab ja soviel anderes und tolles – ein Riesen-Event eben! Wenn das alles Werk Gottes ist, dann ist es einfach phantastisch, dazuzugehören! Das ist doch mal was ganz anderes, als der schmale und entsagungsreiche Weg, kein Verzichten und sich nach NAK-Verständnis heiligen = absondern, im Gegenteil: Das ist Weltoffenheit und Lebensfreude … allerdings die irdische Variante!

 

Es sei allen NAKlern von ganzem Herzen gegönnt, alles das ist schließlich besser als Drohbotschaft, Angst und Knechtschaft – aber BITTE! – dann sollte das redlicher Weise auch entsprechend in eine veränderte Lehre eingearbeitet und entsprechend kommuniziert werden! Dazu gehört auch, das frühere Falschaussagen bzw. falsche Forderungen und Ansprüche nicht einfach ignoriert, vergessen, geleugnet oder als eigenmächtig und nicht vom Apostelamt ausgehend, Eltern und unteren Amtsträgern angelastet werden!

 

Warum und wozu das nötig ist? Ganz einfach damit nicht willkürlich in dem einen Bezirk so und in dem anderen anders gepredigt und gelehrt wird, damit nicht „neuapostolisch“ hier dies und dort jenes bedeutet. Heute ist es möglich, dass in der einen Gemeinde ein Vorsteher seinen Konfirmanden ans Herz legt, es sei nicht wichtig, in der NAK zu bleiben, sondern nur wichtig, bei Gott zu bleiben – während in einer anderen Gemeinden übelster geistlicher Missbrauch getrieben wird, indem einem kleinen Kind von der Sonntagschullehrerin erzählt wird, die Mama sei bestimmt deshalb so oft krank, weil sie nicht mehr in die Kirche kommt!!!

 

Es müssten alle Amtsträger und alle Geschwister einheitlich, verständlich und lesbar darüber in Kenntnis gesetzt werden, welche wesentlichen und die Glaubenspraxis bestimmenden Lehraussagen überall gelten sollen – und spätestens jetzt ist mir vollkommen klar, dass ich absolut utopische Gedanken formuliert habe! Lesbar würde ja bedeuten, dass es einfach und klar formuliert wäre und nicht absichtlich verklausuliert und vieldeutig und zudem in einer Größenordnung des Textes, der auch von weniger routinierten Lesern zu bewältigen ist und nicht wie der Katechismus völlig unberührt in Regal steht. … Aber der Katechismus müsste ja dann auch umgeschrieben werden – schon jetzt ist außerordentlich seltsam, dass eine derart ausgeprägte Differenz zwischen schriftlich niedergelegter Lehre und Praxis nicht wesentlich größere Irritationen auslöst! Das ist schlicht nur dadurch zu erklären, dass der Katechismus von dem größten Teil der NAKler gar nicht zur Kenntnis genommen wird.

 

Was regional gepredigt wird, ist an sich schon unterschiedlich genug, wird aber von den Zuhörern auch noch nach eigenem Gusto interpretiert oder vielleicht sogar ignoriert – und damit komme ich noch einmal zurück zum IKT, dem Event, das soviel Begeisterung ausgelöst hat.

 

Wie ich oben ja schon schrieb, gönne ich jeder ihre IKT-Freude – aber ich bin noch nicht solange raus aus der NAK, dass ich da nicht auch eine Irritation, eine Unstimmigkeit spüre, der ich nachgehe:

 

Auf dem IKT gab es sehr viel „weltliches“ und gerade dies löste viel Begeisterung aus, was natürlich vor allem denen unter uns auffällt, die in einer Zeit aufgewachsen sind, in der die entsprechende Musik, Musicals etc. nicht „angesagt“ waren. Mal abgesehen von der eher albernen Begründung, der Herr würde die nicht mitnehmen, die sich bei seinem Kommen an entsprechenden Veranstaltungsorten aufhielten, ging es im Wesentlichen bei der Ablehnung solcher Veranstaltungen und Aktivitäten um Abkehr von Weltlust und Hinwendung zum Glaubensziel, der Entrückung als Mitglied der würdigen Braut zur Hochzeit im Himmel – wie sieht es denn nun mit diesem Aspekt heute aus?

 

Diese Frage stelle ich nicht erst als Kritikerin, der man nur zu gerne vorwirft, alles nur miesmachen zu wollen, diese Frage habe ich mir auch schon über lange Zeit als aktives NAK-Mitglied  gestellt, in unterschiedlichen Lebensphasen!

 

In den von mir durchlebten mehr als 50 Jahren in der NAK war immer ein wesentlicher Bestandteil der Lehre und Predigt, das Thema Naherwartung,  also „Wiederkunft Christi“ und Würdigkeit, lebendig zu halten! Es verging kein Gottesdienst, in dem das nicht angesprochen wurde und es gab kein Gebet, in dem nicht nachdrücklich und oft auch ausführlich um die „Verkürzung der Zeit“ gebetet wurde und die allgegenwärtige Bitte „Schlag an mit deiner Sichel und ernte!“ dürfte auch vielen noch in Erinnerung sein.

 

Die Würdigkeit, die ja ausschlaggebend dafür war, ob man als Braut an der Hochzeit im Himmel teilnehmen würde, wurde nachgerade daran gemessen, wie groß die Sehnsucht nach dem Bräutigam war! Das bedeutete eben auch, sein Herz an nichts irdisches zu hängen und nur danach trachten, die „Welt“ so schnell wie möglich verlassen zu dürfen, „heimgeholt“ zu werden, alles irdische hinter sich zu lassen und das Ziel zu erreichen! Wie oft wurde da über die Herzenseinstellung einer Braut gepredigt, die sich nichts mehr wünscht, als endlich den Tag der Hochzeit zu erleben!
Da war es dann nur folgerichtig, allen diesseitigen Vergnügungen zu entsagen, um sich nicht ablenken zu lassen vom einzig wichtigen Ziel: „Lerne im Diesseits zu unterlassen, was du im Jenseits nicht fortsetzen kannst!“

 

Wer das wirklich ernstnahm und sich dann auch noch selber kritisch überprüfte, seinen Seelenzustand am Wort der Predigt maß, um seine Würdigkeit einzustufen, der konnte in ernste Bedrängnis geraten bei der Feststellung, dass die Sehnsucht nicht so ausgeprägt war, wie sie sein sollte! Ich jedenfalls habe das Wort vom Altar geglaubt und ernstgenommen und mir natürlich gelegentlich große Sorgen gemacht, weil ich mir nicht wirklich aufrichtig wünschen konnte, dass der Herr anschlagen sollte mit seiner Sichel, denn ich wollte doch noch studieren, Kinder haben ….

 

Diese Predigtinhalte wurden in den letzten Jahren immer seltener, ganz aufgehört haben schon seit längerer Zeit die Mahnungen, sich von weltlichen Stätten und weltlicher Lust fernzuhalten – wäre ja auch etwas schwierig, wenn jetzt vieles davon auch innerhalb der NAK stattfindet, Song-Contests, weltliche Musik bis hin zu Filmmelodien wie „Fluch der Karibik“, Musicals usw.
Und deshalb konnte der IKT so gestaltet werden, wie er  gestaltet wurde, ein fröhliches munteres Event, es geht uns gut, wir müssen uns vor der Welt nicht verstecken, wir haben auch alles zu bieten, was das Herz erfreut!

 

Stellt sich da für die begeisterten Teilnehmer des IKT überhaupt noch die Frage nach der Sehnsucht, diese Welt so schnell wie möglich zu verlassen, endlich „heimgeholt“ zu werden? Ermahnungen diesbezüglich sind jedenfalls nicht zu hören …

 

Während ich noch mit den abschließenden Gedanken dieser Randnotiz beschäftigt war, haben wir nun den vollständigen Text der Pfingst-Predigt vorliegen und damit war für mich dann Schluss mit Lustig! Es bestätigt sich:

 

Der Inhalt der Predigt lässt sich im Wesentlichen zusammenfassen als Aufforderung, zu lieben, nichts zu verlangen, keine Konsumhaltung einzunehmen und der immer neu wiederholten Ermahnung „Geben ist seliger denn nehmen!“

Da Schneider das ganz eindringlich auch auf das neuapostolische Gemeindeleben bezieht, kommen dem informierten Leser da durchaus einige Assoziationen bezüglich der zukünftigen Entwicklung der NAK:

 

Der Stap macht ganz deutlich, dass völlig unabhängig davon, was jemand jahrzehntelang gearbeitet und geopfert haben mag, sich niemals irgendein Anspruch auf irgendetwas daraus ableiten lässt, man hat nichts „verdient“ und darf keinen Lohn erwarten. Mit „ Liebe ans Werk“ bedeutet letztendlich vor allem: Unentgeltlich ans Werk gehen, geben und arbeiten, aber keine Gegenleistung erwarten.

 

Wohin das noch führen wird, lässt sich schon jetzt mehr als erahnen: Immer mehr Gemeinden werden geschlossen und die Mitglieder, die zum Teil unter großem persönlichen (zeitlichem und materiellem) Einsatz zu ihrem Aufbau beigetragen haben, werden jetzt darauf geeicht, dass sie sich damit kein Anrecht auf irgendeine Gegenleistung erarbeitet, sich nichts verdient haben – d.h. sie haben kein Recht zu verlangen, dass eine Gemeinde erhalten bleibt oder dass sie im nach jahrelangem selbstlosen Einsatz nun im Alter nicht alleingelassen werden mit dem Problem weit entfernter Kirchen, die fahrtechnisch nicht mehr zu erreichen sind!

 

Einige NAK-Mitglieder erleben das ja heute schon – und wenn hohe Fahrkosten sie an die Grenze der finanziellen Belastbarkeit bringen, werden sie lediglich ermahnt, weiterhin treu den Zehnten zu opfern! Wahrhaftig, „Geben ist seliger denn nehmen!“ ist geradezu die ideale Losung für die NAK der Zukunft!

 

Die gesamte Pfingstpredigt, steht am Ende dieser Randnotiz zum Download zur Verfügung.

 

Hier will ich zum Schluss noch auf einige Sätze zur Predigt von Stap. Schneider am 15.6.2014 in Berlin Wilmersdorf eingehen, weil gerade in ihr, ganz überraschend passend zu dieser Randnotiz, das Thema „Braut/Bräutigam“ der wesentliche Inhalt war:

 

Das NAK-Mitglied ist durch Taufe und Versiegelung mit Jesus, dem Seelenbräutigam, verlobt und wird nun durch die Apostel vorbereitet und immer reiner und reiner als Braut durch Wort und Sakrament. Nun verweist Schneider auf die große Gefahr der heutigen Zeit in dieser Vorbereitungsphase der Braut:

 

„Heute ist die Gefahr, dass wir das Vertrauen zu Jesus Christus verlieren. Jesus Christus sagt uns: „Ich liebe dich!“ Und jetzt kommt der Geist von unten in irgendeiner Form und sagt jetzt: Ja, Jesus sagt dir, er liebt dich. Was hast du eigentlich davon? Wo bleibt denn seine Hilfe? Was macht er denn eigentlich für dich? Ist das wirklich Liebe? Guck mal, du hast doch auf seine Hilfe gewartet, da kam nichts. Guck mal, da hast du gebetet und dein Gebet wurde nicht erhört… Ich brauche da gar nicht weiter zu gehen. Dann kommt die Frage auf: Ja, wo ist jetzt die Liebe meines Bräutigams? Und wenn man da nicht aufpasst, dann verliert man das Vertrauen und vertraut nicht mehr der Liebe Christi. Und das ist wohl das Schlimmste, wenn die Braut kein Vertrauen mehr hat, der Bräutigam liebt mich. Dann ist die Ehe natürlich sehr gefährdet. […]

Diesen Gedanken kennen wir doch auch. Er kommt immer wieder auf, anstatt dass wir uns auf das konzentrieren, was Gott uns alles gegeben hat, weil der menschliche Geist kommt immer und unterstreicht, stellt in den Vordergrund, worauf wir verzichten mussten und was wir alles nicht haben, was uns alles Gott nicht gegeben hat, nur damit wir an der Liebe Gottes zweifeln und kein Vertrauen mehr haben in seine Liebe. Das ist die große Gefahr für die Braut, kein Vertrauen mehr in die Liebe des Bräutigams.

 

Der Bräutigam hat uns das Versprechen gegeben und wir vertrauen ihm. Die Einfalt der Gotteskinder und der Herr Jesus hat gesagt: Er kommt wieder! Der Heilige Geist sagt uns: Er kommt bald und dabei bleibt es! Und mancher sagt: Ach, diese einfältigen Leutchen die glauben das. Guck doch mal, das glauben sie schon zweitausend Jahre und der Herr Jesus ist bis heute noch nicht gekommen - und man verliert das Vertrauen und das Versprechen des Bräutigams.

 

Ja, gut, er hat gesagt: Er kommt! Vielleicht ist das nur symbolisch zu verstehen, das ist nur so bildhaft, aber in der Tat wird das nicht so geschehen. Das brauche ich gar nicht so zu thematisieren, das kennen wir alle. Das ist die Gefahr für die Braut heute und dafür sind die Apostel tätig, damit das Vertrauen in die Liebe des Bräutigams fest bleibt und das Vertrauen in das Versprechen des Bräutigams: Ja, der Herr liebt dich, ja, der Herr kommt bald, er will sein Versprechen halten!“

 

Im weiteren schafft Schneider es dann, nachdem er kurz noch Demut und Gehorsam gestreift hat, auch beim Thema „Braut“ wieder auf sein Lieblingsanliegen zu kommen: Immer wieder betont er, dass niemand etwas als Gegenleistung verdient hat, niemand soll Belohnung erwarten oder gar fordern:

 

 „Was sagt denn die Braut? Sie hat etwas dem Bräutigam versprochen: „Ich liebe nur dich und alles geht um dich!“ Ist das wirklich so?

Was wir machen, machen wir aus reiner Liebe zu Gott, das wollen wir. Ich liebe dich und weil ich dich liebe, diene ich dir, folge ich dir usw. Aber da müssen wir uns immer wieder prüfen: Steckt da nicht etwas anderes dahinter? Ja, gewiss, wir folgen dem Evangelium wir sind gehorsam. - Ist das pure Liebe?

Oder ist da ein bisschen Berechnung dabei und irgendwann und irgendwo warten wir dann doch auf einen Lohn. Ja, gut, ich war doch so gehorsam, wo ist jetzt der Lohn? Ja gut, ich mach das, ich mach ein bisschen mehr für den lieben Gott und dann bekomme ich auch etwas. Da sind wir schon wieder bei der Berechnung. Wir haben gesagt: Herr, ich liebe dich und alles, was ich mache, mache ich aus Liebe zu dir. Und immer wieder kommt dieser Gedanke: Belohnung, Lohn, wie wird das berechnet, was bekomme ich dafür.

Das passt einfach nicht zur Braut. Ich werde nicht müde werden, das immer wieder zu wiederholen. Der Gedanke passt einfach nicht rein. Das geht nicht, ich kann doch nicht vom lieben Gott einen Lohn verlangen.“

 

Die gesamte „Wilmersdorf-Predigt“ findet sich hier:

 

http://www.canities-news.de/neues-von-befreundeten-webseiten/

 

Nun gut, dann ist das ja auch mal wieder klar – mich interessiert in diesem Zusammenhang allerdings vor allem, wie das Bild der Braut früher und heute verwendet wurde/wird:

Wie ich oben ja schon ausführte, als ich den Predigttext noch nicht vorliegen hatte, waren die Ansprüche an die Braut früher sehr hoch: Sie sollte sich absondern und fernhalten von den Vergnügungen der Welt und einzig danach  streben und sehnen, würdig zu werden und um die Verkürzung der Zeit zu bitten.

 

Heute geht es nur noch darum, überhaupt weiter zu vertrauen und glauben, dass die verkündete Liebe wirklich existiert und dass das Versprechen der Wiederkunft wirklich eingelöst wird! Ergänzt durch die Lieblingforderung von Schneider: Gehorsam sein und dienen ohne einen Lohn zu verlangen.

 

Sind das nicht schlichte Durchhalteparolen? An anderer Stelle wurde ja schon mal gelästert: „einfach nur Bleiben – das ist heute die neue Würdigkeit!“ und so falsch ist das gar nicht, denn Heiligung und Absonderung, Sehnsucht nach der Hochzeit im Himmel, den ernsthaften Wunsch, diese Erde so schnell wie möglich zu verlassen – das wagt heute keiner mehr zu verlangen und zum Kriterium der Würdigkeit zu erheben! Den Gotteskindern geht es gut in der Welt, sie dürfen alles mitmachen und sogar in die Kirche mithineinbringen – warum dann das Leben hier aufgeben?

 

Mit der Forderung „Lerne im Diesseits schon zu unterlassen, was du im Jenseits nicht fortsetzen kannst!“ dürfte man heute kaum noch einem NAK-Mitglied kommen!

 

Und es gilt nicht mehr, darum zu bitten, dass der Herr die Zeit verkürzen möge, sondern nur noch darum, zu glauben, dass er überhaupt noch kommen wird!

Gesamtmitschrift der Predigt Pfingsten 2014
Pfingst-GD 2014 München.pdf
PDF-Dokument [148.4 KB]

10.06.2014

 

„Ich werde schaden!“ – Nicht nur Pillen haben Nebenwirkungen …

 

Ist ja schon witzig, dass einem auch bei völlig irdischen Themen unverhofft nak-spezifische Assoziationen aufleuchten!

 

In der Stern-Kolumne „Bürger auf der Erbse“ von Meike Winnemuth fiel mir zuerst die allseits bekannte Schwurbel-Queen ein, die sich so gerne für hochsensibel und hochbegabt hält und am Ende des Artikels kam dann natürlich der Gedanke, wie gerne die NAK, vermutlich ohne den Begriff selbst zu kennen, den Nocebo-Effekt immer schon erfolgreich benutzt hat - so mancher gut sozialisierte Abweichler wurde durch entsprechende "Glaubens - Erlebnisse" wieder auf den schmalen Weg gebracht und widersteht zukünftig umso erfolgreicher der Versuchung, es noch einmal zu probieren!

 

Zitat: "Der Nocebo-Effekt - Und so lässt man sich von einer bestens verdienenden Empfindlichkeitsindustrie zur Prinzessin auf der Erbse machen - die Erbse muss noch nicht mal vorhanden sein, um sich trotzdem quälend ins Befinden zu drücken. Die Medizin spricht in solchen Fällen vom Nocebo-Effekt, der eingebildeten Negativwirkung bestimmter Substanzen, die auch einsetzt, wenn die Substanzen gar nicht verabreicht werden. Angst essen Seele auf und machen ein paar Leute mächtig reich. ... "

 

Na - wem fällt jetzt einer der vielen passenden Liedverse ein?

 

"... Wenn wir uns von ihm abwenden, wird es finster um uns her! Unser Gang ist nicht mehr sicher und das Herz von Freuden leer! ..."

 

Und wer kennt ihn nicht, den Begriff des "Heilsamen Erschreckens", um das sogar immer wieder vom Altar gebetet wurde und das die Säumigen aufrütteln und in die Herde zurückbringen sollte?

 

Die Angst davor alleine reichte doch schon aus - schon bei kleinen Fehltritten führte der Nocebo-Effekt dann dazu, dass es einem wirklich nicht gut ging, wenn man den rechten Weg verlassen hatte!

 

Das schlechte Gewissen und das körperliche Unwohlsein waren praktisch vorprogrammiert - im wahrsten Sinne des Wortes!

 

Perfekt wurde dann die Kombination Nocebo und Self-fulfilling prophecy, wenn der "Abweichler" tatsächlich umknickte und sich den Fuß verstauchte, eine Beule ins Auto fuhr oder sich eine heftige Grippe einfing ... wenn nicht gar schlimmeres!

 

Gibts das heute bei den jungen Naklern auch noch oder ist da eine Generation herangewachsen, der es wirklich freisteht, die NAK ohne Nebenwirkungen zu verlassen?

http://www.stern.de/panorama/stern-kolumne-winnemuth-buerger-auf-der-erbse-2115689.html

Andronikus, Athanasius und Junia - Klick

01.06.2014

 

Männerherrschaft – perfekt abgesichert gegen Kritik und Reform!

 

"Die Forderung der Frau nach Gleichberechtigung in der Kirche ist in etwa vergleichbar mit der Forderung eines Schwarzen nach Gleichberechtigung im Ku Klux Klan." Mary Daly, amerikanische Philosophin und Schriftstellerin

 

FC hat mal wieder in der Gruppe Klartext einen Nacworld-Fund aufgegriffen, zu dem ich gerne eine Randnotiz schreiben will, - es handelt sich um ein Thema, das ich mir schon vor vielen Jahren, noch in meiner NAK-Jugendzeit „zurechtdenken“ musste, damit es sich mit dem Glauben an die NAK als Gottes Werk vereinbaren ließ. Hier erst mal der Text des Beitrages von FC:

  

Es ist doch immer wieder erheiternd, zu erfahren, was sich so auf nacworld abspielt.

 

Die nw-Userin R.D. zitierte in einem Blog Heiner Geißler, der sich in einem Zeitungsinterview, wie folgt, zum Thema Frauenordination geäußert hatte:

 

(Zitat) „Das Unrecht, das heute Milliarden Frauen auf der Welt ertragen müssen, ist hauptsächlich eine Folge der Diskriminierung in den Weltreligionen wie der Katholischen Kirche. Bei der Verweigerung der Priesterweihe von Frauen kann sich die Kirche vielleicht auf Paulus, aber nicht auf Jesus berufen. Müller vertritt hier eine blasphemische Theologie.“ (Zitatende)

 

Und zu diesem Zitat entspann sich ein kurzer Gedankenaustausch zwischen der sattsam bekannten Opferlampe und dem uns ebenfalls bereits mehrfach unangenehm aufgefallenen Möchtegernpriester, unter dessen Name sich (zumindest gem. Behauptung besagten Möchtegernpriesters) immer wieder auch GOTT selbst auf nacworld äußert:

 

Opferlampe: „Ich behaupte hier mal etwas gewagtes! Ich meine das so wohl unser Stammapostel als auch der neue Papst Franziskus das erkannt haben , menschlich sage ich zu spät, der Zug ist weg , aber Gott sei es gedankt haben wir alle Jesus ! [sic]“

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Möchtegernpriester: „Das Problem der fehlenden Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche Christi würde der Herr wohl mit einem Kälberstrick lösen.“

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Opferlampe: „Petrus unterlag einem ähnlichen Irrtum , er musste Unreines essen bis er es begriffen hatte. Was könnte man Heute machen ? Ich würde allen Frauen empfehlen alle Kirchlichen Aktivitäten und Gottesdienstbesuche einzustellen bis die vermeintlichen Herren der Schöpfung es auch begreifen , aber so lange (ich weiß dass das provokant ist ) man Paulus über den Herrn stellt wird daraus nix ! [sic]“

 

Ist es nicht köstlich, wie die Opferlampe die Bibel umschreibt? Kurzerhand hat er die Petrus-Vision aus Apg. 10, 10 ff. und Petrus‘ Bericht über diese Vision (vgl. Apg. 11, 4 ff) dahingehend geändert, dass Petrus solange Unreines essen musste, bis er begriffen hatte, dass…

 

Offers Vorschlag enthält allerdings einen Aspekt, den er in seiner Unbedarftheit vermutlich nicht mal ansatzweise bemerkt hat:

 

Wenn er schreibt: "... Ich würde allen Frauen empfehlen alle Kirchlichen Aktivitäten und Gottesdienstbesuche einzustellen bis die vermeintlichen Herren der Schöpfung es auch begreifen ..."

 

dann ruft er damit Quasi zum Frauenstreik als Mittel in einem Machtkampf !!! auf! Was soll das denn sein? Die Schafe versuchen sich zusammenzuschließen, um den Hirten ihren Willen aufzuzwingen in der Überzeugung, die Hirten befinden sich den Schafen gegenüber im Irrtum???

 

Dem Oberhirten traut er noch die rechte Erkennnis zu - aber dieser kann oder will sie nicht weitergeben geschweige denn Konsequenzen daraus ziehen und strukturelle Veränderungen vornehmen? Das rechtfertigt dann die Revolution?

 

Klasse, dieses Eingeständnis, dass weder göttlicher Wille noch göttliche Erkenntnis noch Heiliger Geist die NAK regiert!

 

Der Witz ist ja, dass Offer mutmaßt, der Stap habe diesbezüglich durchaus die richtige Erkenntnis - der Streikaufruf richtet sich gegen den Rest der "Herren" ....

 

Das würde aber schließlich bedeuten, dass der Stap sich gar nicht darum kümmert, dass in der Praxis der NAK das richtige bzw als richtig erkannte durchgesetzt wird ... da können die geduldigen Frauen also lange warten :-(

 

Wer weiß, wie oft Göttin dem Stap schon Träume von predigenden, Hostien verteilenden Frauen am NAK-Altar geschickt hat - nur er kommt einfach nicht in die Puschen!?

 

Hört sich vielleicht lustig an, ist aber gar nicht so weit daneben – wir erinnern uns, dass es schon von Fehr und Leber in Interviews Aussagen gab, gegen die Frauenordination gäbe es keine grundsätzlichen theologischen Einwände, aber außerhalb Europas sei das z.T. nur schwer zu vermitteln.

 

… tja, so musste ich mir also mehrere Jahrzehnte irgendeine systemkonforme Antwort zurechtlegen, ausgehend von der absolut sicheren Überzeugung, dass schon Paulus irrte mit seiner Aufforderung: Das Weib habe in der Gemeinde zu schweigen! Mit theologischer Literatur habe ich mich natürlich weisungsgemäß nicht beschäftigt und so blieben mir letztlich nur einige recht naive Überlegungen:

 

Die Entscheidung gegen die Frauenordination ist der historischen und gesellschaftspolitischen Entwicklung geschuldet, auch bei den Aposteln der NAK hat sich also Männerdenken durchgesetzt, was zwar falsches Denken und Entscheiden war, aber für Gott ganz offenbar nicht wichtig genug, um regelnd einzugreifen. … Ganz im NAK-Denken befangen war dann meine weitere Überlegung dazu, dass aus göttlicher Sicht die irdische Existenz und die irdischen Ungerechtigkeiten so unbedeutend, weil „zeitlich und leicht“ in Anbetracht der zu erwartenden über alle Maßen herrlichen Ewigkeit seien. … Und wenn Gott selbst es nicht nötig fand, daran etwas zu ändern, ergab sich eben innerhalb des NAK-Systems nicht die Freiheit, diesbezüglich selber tätig zu werden, sondern hier trat nun wieder NAK-Paragraph 1 in Kraft: Glaubensgehorsam und Nachfolge gegenüber den Aposteln ist gottgewollte oberste Pflicht eines Gotteskindes! Das sehe ich heute allerdings ganz anders:

 

Es zeigt sich hier an einem einfachen Beispiel, wie abgeschottet und zementiert die Apostelherrschaft in der NAK ist – das lässt sich auch auf alle anderen Bereiche übertragen, in denen Veränderungen wünschenswert und notwendig wären. Systemimmanente Kritik ist nicht möglich, weil über allem der unumstößliche Glaubenssatz steht, dass die Apostel Gottes Worte und Willen verkünden und selbst wenn sie nicht in Übereinstimmung mit Gott wären, gilt die Forderung des Glaubensgehorsams!

 

Passend dazu war dann auch in jüngerer Zeit die Antwort eines Amtsträgers auf meine Frage zur Frauenordniation: Auch diesen Wunsch können wir vertrauensvoll und gläubig ins Gebet legen – wenn sich dann aber nichts ändert, dann liegt eine Änderung eben noch nicht im Willen Gottes! Aus die Maus, gefesselt und geknebelt, die Apostelmänner haben die Macht! Was hier als Theokratie verkauft wird, ist schlichte Apostelherrschaft in allen Bereichen!

 

In Zeiten, in denen allenthalben Amtsträger fehlen, gibt es immer mehr Beauftragungen von Frauen – in Gremien, die sich mit Lehre und Erkenntnis befassen, sind sie wohl noch nicht vorgedrungen … und die Göttin schweigt ;-) Frauen arbeiten und beten, Frauenstreik, Herr Offer, ist im System nicht vorgesehen.

 

Eine NAK-Apostelin wird es wohl nie mehr geben, dazu überlebt die NAK gar nicht mehr lange genug.

Ohne zivilen Ungehorsam undenkbar: Der „Fall der Berliner Mauer“ [Fotograf unbekannt; Bild gemeinfrei gemäß GNU Free Documentation License – Original und Quelle: (- klick) ins Bild]

09.05.2014

 

„Ungehorsam ist für jeden, der die Geschichte kennt, die recht eigentliche Tugend des Menschen.“

 

Oscar Wilde (1854 - 1900), eigentlich Oscar Fingal O'Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor

 

Kürzlich bin ich auf dieses Zitat gestoßen … und es hat sich dann immer wieder in meine Gedanken geschlichen – weil es einen der „sensiblen Punkte“ meiner NAK-Vergangenheit berührt. (Weil ich reichlich NAK-Vergangenheit habe, gibt es auch reichlich sensible Punkte, Erinnerungen, Verdrängtes … eben Stoff zum Nachdenken.)

 

Hier kommt nun etwas hoch, was ich sicher schon seit dem Konfirmandenunterricht unter dem Deckel halten musste: Der Zehnte Glaubensartikel!

 

So habe ich den 10. Glaubensartikel im damaligen Konfirmandenunterricht gelernt:

 

10. Glaubensartikel: Ich glaube, dass die Obrigkeit Gottes Dienerin ist uns zugute, und wer der Obrigkeit widerstrebt, der widerstrebt Gottes Ordnung, weil sie von Gott verordnet ist.

 

Wie kann man denn zu der Auffassung gelangen, dass alle irdischen „Obrigkeiten“ Gottes Dienerinnen waren und sind? Diese Fassung des 10. Glaubensartikels galt schließlich bis zur Änderung 1992! In dieser Formulierung wird dem Gläubigen nicht das geringste Recht zugestanden, sich selbst ein Urteil über Recht oder Unrecht der Obrigkeit zu bilden, er wird aufgefordert bedingungslos zu akzeptieren, nicht einmal passiver Widerstand ist demnach erlaubt – jedes „Widerstreben“ wird untersagt und mit einem Widerstreben gegen die göttliche Ordnung gleichgesetzt!

 

Schon zur Zeit meines Konfirmandenunterrichts habe ich mich gefragt, wie das denn sein kann, dass auch so eine „Obrigkeit“ wie die verbrecherische NS-Diktatur in einen Zusammenhang mit „Gottes Ordnung“ gestellt wird! Damals wusste ich noch absolut nichts über J.G. Bischoffs Anbiederung an das NS-Regime. …

 

Ich bin dann wohl davon ausgegangen, dass es vielleicht Angst vor Repressalien, möglicherweise auch Mitläufertum gegeben haben könnte – aber ein Neuapostolischer konnte ja unmöglich ein Judenhasser sein und gleichzeitig jüdische Apostel und ihre Schriften verehren … Das würde natürlich für alle Christen gelten.

 

Heute weiß ich, dass JGB seine Machtposition als Stammapostel missbraucht hat, um ganz massiv und unverhohlen Position für Hitler zu beziehen, ihn als gottgesandten Führer darzustellen und zu seiner Unterstützung aufzufordern, ja sogar für diesen Führer zu beten! Er hat sich nicht einmal gescheut, zu Bespitzelung und Denunziation aufzufordern! Eigentlich unglaublich, aber zahlreiche Schriften sind ein eindeutiger Beleg dafür und das, was JGB schrieb und predigte ging weit über das hinaus, was vielleicht nötig gewesen wäre, um die Kirche in diesem System vor staatlichen Repressalien zu schützen.

 

Vgl. dazu auch die beiden CANITIES-Beiträge zum "Thema NAK und Drittes Reich" unter http://www.canities-news.de/die-neuapostolische-kirche/die-unbew%C3%A4ltigte-nazi-vergangenheit-der-nak/

Erstaunlich, dass dieser Glaubensartikel erst nach so vielen Jahren in einer Demokratie geändert wurde, warum hat es vorher keinerlei Impulse, Anregungen des Heiligen Geistes gegeben, diesen Glaubensartikel abzuändern – dass die Glaubensartikel, die ja das verbindliche Glaubensbekenntnis zum „Werk Gottes“ formulieren, unabhängig vom Wirken göttlichen Geistes festgelegt werden, ist ja schlicht undenkbar, zumindest solange man sich gedanklich innerhalb des Glaubenssystems bewegt!

 

Neugierig geworden, habe ich mal nachgeschaut, wann die alte Fassung entstanden ist und ob es vorher noch andere Fassungen des 10. Glaubensartikels gab – und dabei habe ich eine (für mich) ganz erstaunliche Entdeckung gemacht:

 

„1908 erschien als Anhang der ersten "Allgemeinen Hausregeln" das Glaubensbekenntnis der Neuapostolischen Gemeinde. In dem 1912 erschienenen Buch "Alte und Neue Wege oder Streifzüge durch die geistig kirchlichen Fürstentümer und Gewalten der Vergangenheit und Gegenwart" von Salus ist eine etwas veränderte Version abgedruckt. In „Satzungen nebst Hausregeln und Glaubensbekenntnis der Deutschen Neuapostolischen Gemeinden“, Druck von C. G. Röder G.m.b.H., Leipzig wurde 1914 eine weitere Version veröffentlicht. 1916 wird in "Fragen und Antworten" eine sprachlich kaum veränderte Version veröffentlicht.

 

In den Satzungen der Apostolischen Gemeinde von 1922 fehlt der zehnte Glaubensartikel, er wurde während der Weimarer Republik aus dem Bekenntnis entfernt und 1932 wieder aufgenommen. 1938 wird ein sprachlich angepasstes Glaubensbekenntnis in dem Katechismus "Fragen und Antworten" herausgegeben.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Neuapostolisches_Glaubensbekenntnis 

Interessant! oder nicht? Wer hatte denn zu dieser Zeit „das Sagen“?

 

„Ab 1918 wurde Bischoff zunehmend ein enger Vertrauter des Stammapostels Niehaus. Am 10. Oktober 1920 ordinierte ihn dieser in Anwesenheit aller Apostel zu seinem Helfer und Stellvertreter. Vier Jahre später, am 14. Dezember 1924, bestimmte Niehaus Bischoff zu seinem Nachfolger.“ 

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gottfried_Bischoff 

Was soll man daraus anderes schließen, als dass es den verantwortlichen Männern in der Weimarer Republik nicht genehm war, den Mitgliedern ihrer Gemeinschaft die Obrigkeit als Gottes Dienerin darzustellen, mit zunehmendem Einfluss und absehbarer Machtergreifung der NSDAP aber dann doch wieder daran lag, die Gehorsamspflicht der Obrigkeit gegenüber aus der Versenkung zu holen??

 

Will ernsthaft jemand behaupten, der Heilige Geist sei für diese historische Kapriole verantwortlich zu machen?

 

Und muss dann nicht notwendigerweise die nächste Überlegung sein: Wenn einer der Glaubensartikel offensichtlich aus rein menschlichen Interessen formuliert wurde, kann man das dann zu einer unbedeutenden Ausnahme erklären und für die anderen weiter postulieren, dass sie aus göttlichem Geist hervorgehend entstanden sind? Dient(e) nicht auch die Festschreibung der Bedeutung und Aufgabe des Apostelamtes ebenso einzig und allein den Interessen der Machthaber, der Funktionäre dieser Gemeinschaft?

 

Aber noch einmal zurück zum „Gehorsam gegenüber der Obrigkeit als Dienerin Gottes“, der ja noch bis 1992 im Glaubensbekenntnis festgeschrieben war:

 

„ Ich glaube, dass die Obrigkeit Gottes Dienerin ist uns zugute, und wer der Obrigkeit widerstrebt, der widerstrebt Gottes Ordnung, weil sie von Gott verordnet ist.“

 

Diese Formulierung impliziert eine Akzeptanz – und Passivitätsforderung! Wenn die Obrigkeit von Gott selbst verordnet und seine Dienerin ist, also wenn diese schlichte unbewiesene Behauptung stimmt, dann bedeutet das allerdings wirklich, dass er selbst es auch sein muss, der „regelt“, welche Obrigkeit an der Macht ist und wie sie in seinem Sinne regiert – und sei es als Geißel der Menscheit.

 

Nun ändern sich im Laufe der Geschichte die Herrschaftsverhältnisse, die Obrigkeiten wechseln, die Gesellschaftssysteme entwickeln sich - und zwar immer -, so besagte es ja der 10. Glaubensartikel bis in unsere Zeit, unter der Regie Gottes!

 

[Schon hier ist übrigens erkennbar, wie unstimmig und widersprüchlich die Position der NAK diesbezüglich ist, denn es gibt auch die gar nicht dazu passende Verkündigung, dass die Welt von Satan beherrscht wird und unter dessen Regie auf das unausbleibliche schreckliche Ende zusteuert, während Gott nur dafür sorgt, dass für die Dauer der Gnadenzeit „die Winde an den vier Ecken der Welt“ gehalten werden und dass seine Kinder (die versiegelten Gotteskinder) bewahrt bleiben, bis die letzte Seele hinzugefügt wurde und die festgelegte Zahl erfüllt ist.]

 

Die gesellschaftlichen Bedingungen änderten sich – aber bekanntermaßen nicht durch Gottes direktes Eingreifen, durch Blitz und Donner!! Leider hat sich auch nicht die Erde aufgetan, um Hitler und seine Vasallen zu verschlingen, obwohl es in diesem Fall viel sinnvoller gewesen wäre, als in der biblischen Erzählung von der Rotte Korach, deren einziges Verbrechen darin bestand, Mose gegenüber nicht folgsam gewesen zu sein! (siehe 4. Mose 26)

Gustave Doré (1832–1883): „Der Tod von Korah, Dathan und Abiram“ Kupferstich, entst. 1866 [ Bild gemeinfrei gemäß Creative Commons Lizenz - Original und Quelle (- klick) ins Bild]

Ja natürlich, Änderungen wurden und werden immer durch Menschen herbeigeführt, wenn auch der Gläubige sofort einwenden wird: „Natürlich benutzt Gott Menschen als Werkzeuge!“

 

Nun, der Witz an der Sache ist in diesem Fall: Gott will dazu – wenn der 10. Glaubensartikel der NAK aus göttlichem Geist entsprungen ist und seinem Willen entspricht – nur die sogenannten „Weltmenschen“ als Werkzeuge benutzen! Die geforderte Unterordnung und Passivität der „Gotteskinder“ sorgt ja lediglich für den Erhalt des status quo. Gesellschaftliche und politische Veränderungen müssen also „die anderen“ (= die Ungläubigen, die nicht zu den Erwählten gehörenden) erkämpfen! Und wenn das dann gelungen ist, dann wird die neue Ordnung wieder als göttliches Geschenk gepriesen?

 

Wenn ich diesen Zusammenhang herstelle, mag es sich seltsam unglaubwürdig anhören – aber war und ist es nicht so? Für neuapostolische hieß es immer schon, als erstes nach dem Reich Gottes zu trachten, ein Tagwerk für den Heiland zu verrichten und die Würdigkeit der Seele zu schaffen, - gesellschaftlicher und politischer Kampf widersprach dem 10. Glaubensartikel, entsprechendes Engagement war zudem Zeitverschwendung und fiel unter die Mahnung „Ziehet nicht am fremden Joch!“

 

Und: „Wir sind noch in der Welt, aber nicht mehr von der Welt!“

 

Wenn andere dann die Veränderungen erstritten haben, von der auch die NAK profitiert, wird Gottes wunderbare Hilfe gepriesen, man erinnere sich bitte an die Reaktionen nach dem Mauerfall! (damals galt übrigens noch die alte Fassung des 10. Glaubensartikels, auch für die neuapostolischen Einwohner der DDR !) Wie gerne wird heute der weise Ratschluss Gottes gelobt, der es nun in der „letzten Zeit“ möglich gemacht hat, dass auch in den früher aus politischen Gründen verschlossenen Ländern Zeugnis gebracht werden kann!

 

Ja, diese Sicht erfordert schon ein ganz besonders geschultes Denken! – Wenn es nach NAK-Regeln ginge bzw. wenn alle Menschen sich danach richteten, dann reichte die Nächstenliebe vielleicht dazu, den Armen Brot zu geben, nicht aber, sie im Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung zu unterstützen, dann hätten wir sicher keine Demokratie – ein Wort, das tatsächlich in vielen NAK-geschulten Ohren Misstrauen erweckte und zu sehr an „Laodizäa“ (= des Volkes Wille) erinnerte. Allenfalls war in dieser Entwicklung ein Hinweis zu sehen, dass man sich „in der Zeit der siebten Posaune“ befand/befindet und damit kurz vor der Wiederkunft Christi! Ob sich mit dieser Geisteshaltung irgendjemand beispielsweise für die Abschaffung der Leibeigenschaft oder gar für das Frauenwahlrecht stark gemacht hätte? Wohl eher nicht – selbst der heute gültige geänderte Wortlaut hält diesbezüglich seine eigenen Tücken bereit:

 

Ich glaube, dass ich der weltlichen Obrigkeit zum Gehorsam verpflichtet bin, soweit nicht göttliche Gesetze dem entgegenstehen.

 

Wie immerzu und überall ist genau hier die bekannte Falle oder, freundlicher ausgedrückt, die Grenze für gläubige NAK-Mitglieder: Es bleibt schließlich auch in dieser Fassung bei der Gehorsamsverpflichtung der Obrigkeit gegenüber – ob und was den göttlichen Gesetzen entgegensteht, das offenbaren gegebenenfalls natürlich die Apostel, wie könnte es anders sein!

 

Insofern stellt dieser Glaubensartikel gleich eine doppelte Gehorsamsverpflichtung dar, denn: Die Mitglieder der NAK sind der weltlichen und der Kirchenobrigkeit zu Gehorsam verpflichtet! Schließlich verkünden NAK-Führer ja nicht ihre eigene, sondern ausschließlich göttliche Erkenntnis und göttlichen Willen!

 

Wenn wir das bei unseren Überlegungen im Kopf behalten, dann führt uns das zum zweiten Witz - wenn einem das Lachen dabei wegen der persönlichen Betroffenheit nicht im Halse steckenbleibt, für Außenstehende muss es jedoch lachhaft wirken!

 

Wir begegnen hier demselben Phänomen wie oben, bezogen auf Staat und Gesellschaft beschrieben: Die Akzeptanz – und Gehorsamsverpflichtung der Mitglieder kann nur der Stabilisierung und der Erhaltung des status quo dienen, Veränderungen können theoretisch durch Neuoffenbarungen, durch „Erleuchtungen“ der Führungsfunktionäre entstehen. Aus dem Kreis der treuen und gehorsamen Mitglieder können sie nicht initiiert werden… Ich denke, inzwischen wird das Trappsen der Nachtigall hörbar ;-)

 

Wenn wir uns die Entwicklung der NAK seit Fehr anschauen (ohne jetzt zwischen Lehre und Praxis zu differenzieren), als eindrucksvolles und folgenschweres Beispiel die sog. „Freigrasung“, dann ist zu konstatieren: Wären alle Mitglieder innerlich und äußerlich gehorsam geblieben, hätte es dieses Phänomen vermutlich kaum gegeben! Auch hier waren es die Ungehorsamen, die Abweichler, die Kritiker, die eine Entwicklung notwendig gemacht haben, auch wenn dies absolut nicht dem Weg der „göttlichen Ordnung“ entsprochen hat, die in den folgenden Sätzen ganz deutlich gekennzeichnet wird…

 

Stammapostel Fehr wies in einem Gottesdienst, der in der Zeitschrift Unsere Familie vom 20.06.1991 erschien, deutlich darauf hin: „Geschwister, das Wort Kritik kommt nicht ein einziges Mal in der Heiligen Schrift vor! [...] Also hat es bei uns im Werke Gottes auch nichts zu suchen. [...] In den heiligsten Dingen, im ewigen Evangelium Gottes, in seinem Erlösungsplan, im Wirken seines Geistes bedarf es keiner menschlichen Beurteilung, keiner Kritik. Da sind Nachfolge und kindlicher Glaube gefragt.“

 

Dennoch gab es abweichendes Verhalten und Ungehorsam – vor allem aber gab es dies nicht nur als Versagen oder Schwäche, sondern als absichtliche Renitenz, als bewusste Gehorsamsverweigerung, die Wirkung haben sollte und demzufolge war es auch nicht ein heimlicher, verstohlener Ungehorsam, sondern es wurde darüber gesprochen und geschrieben, und nicht nur über Regeln oder Gebötlein, sondern auch über Kritik der Lehrinhalte und Struktur der NAK, mit einer Reichweite und Wirkung, die durch das Internet ungeahnte Ausmaße annahm!

 

Die Folgen: Heute rühmen die meisten Mitglieder die Fortschritte, die Weisheit der „Einführung“ der Eigenverantwortung, die Freiheiten, die die NAK ihnen heute bietet, die Toleranz und Weltoffenheit, die Bewegung in Richtung Ökumene!

 

Mit dieser Freude lässt man es dann besser auch bewenden, denn weiter nachzuforschen, welche Änderungen wodurch initiiert wurden und inwieweit diese und ihre Folgen dann auch ihren Niederschlag in Lehre und Glaubensbekenntnis gefunden haben, das lässt man besser bleiben, denn dabei könnte man Antworten finden, die man gar nicht haben will und die man auch niemals „verdauen“ könnte! Der Kirchenleitung ist die Brisanz dieser Überlegungen sehr wohl bewusst, sie vermeidet alles, was zu Diskussionen in dieser Richtung führen könnte, um die „Erkenntnisbombe“ nicht zum Platzen zu bringen und sucht Rettung und Heil im gegenwärtig praktizierten „Wording“!

 

Den Ungehorsamen, den Abweichlern, den Kritikern ist es zu verdanken, dass es zumindest in der Praxis heute für viele Mitglieder an vielen Orten mehr Möglichkeiten gibt, sich wohlzufühlen – die Unstimmigkeiten und Widersprüche, zu der diese Praxis führt, dürfen aber nicht wahrgenommen und thematisiert werden und so kommt es, dass man diejenigen als Nestbeschmutzer und ewig gestrige bekämpft, denen man die heutigen „Annehmlichkeiten“ in der NAK verdankt – ich sagte ja:

 

Es ist ein Witz, bei dem einem das Lachen im Halse steckenbleibt!!!

06.05.2014

 

Diesmal eine „Randnotiz“, die nicht von mir stammt, die ich aber gerne und mit freundlicher Erlaubnis zitieren darf:

 

Diese FB – Seite Aussteiger der Neuapostolischen Kirche wird sich in den nächsten Tagen verabschieden, hier die betreffende Nachricht:

 

Liebe Aussteiger,

 

ich werde diese Seite in den nächsten Tagen deaktivieren, da mir die Zeit fehlt hier präsent zu sein.

 

Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich hier mit ihren Beiträgen tatkräftig unterstützt haben und verweise auf die Seiten "NAK Aussteiger" und "Klartext" hier bei Facebook mit ihren wertvollen Beiträgen.

 

Die NAK Führung sollte sich überlegen ob sie weiterhin Menschen dazu benutzt Entscheidungsträger für andere zu sein indem sie ihre Amtsträger als Gottes Gesandte benutzt, die der sprechende Mund Gottes sein sollen, was viele NAK Anhänger in Anspruch nehmen und somit ihre Verantwortung für ihr Tun und Handeln abgeben.

 

So wie überall gibt es Menschen, die einem einen wirklich guten Rat geben können, der hilfreich ist. So auch in der NAK. Aber das hat absolut nichts mit einem besonderen Amt zu tun sondern mit Erfahrungen die man im Leben macht.

 

Wir Aussteiger waren alle ein Teil dieser Glaubensgemeinschaft und haben trotzdem für unser Leben eigene Entscheidungen treffen wollen, die nicht mit der Lehre konform gingen. Aufkommende Fragen wurden nicht beantwortet und es kam der Ausstieg.

 

So weiß ich auch, dass die NAK viele potentielle Aussteiger als Anhänger hat. Die NAK weiß es selber, erlebt es in den letzten Jahren auch, was zu vielen Veränderungen geführt hat. Wider des eigenen Spruches, dass Gott immer gleich ist, zeitlos und sein Wort immer gültig ist. Eher steht kein Stein auf dem anderen, bevor ein Wort Gottes nicht gültig ist. Was wohl der Grund ist, warum viele NAK Kirchen abgerissen werden.

 

Eltern sind dafür verantwortlich, welche Ideologie sie ihren Kindern einstampfen. Sie schleppen sie in Kirchen und Gemeinden ohne genau prüfen zu wollen, welche Folgen das im Leben haben kann.

 

Wer sich einreden lässt, das Fragen "Zweifel" sind, kennt die Bedeutung der Worte ihres Herrn nicht: "Prüfet und das beste behaltet" Wer prüft, der fragt.

 

Somit muss auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass es unzählige Glaubensgemeinschaften gibt und einige Religionen. Auch hier gibt es fundamentale Menschen, die ihren Glauben als den einzig wahren Glauben halten. Nur ihr Gott ist der wahre Gott, was in der ganzen Welt zu Kriegen führt. Die NAK lässt es heftigst raushängen und brüstet sich damit, so wie auch deren Anhänger, was natürlicherweise zu Angriffen führt.

 

Was bewegt Menschen in der ganzen Welt in jeder Glaubensform dazu? Ihr Glaube und Gebetserhörungen, was scheinbar seine Wirkung hat und unabhängig ist von Kultur oder Glaube.

 

Somit verabschiede ich mich hiermit und wünsche jedem alles erdenklich Gute auf seinem weiteren Lebensweg. Vielen Dank.

 

Mein Kommentar dazu:

 

Es ist schade - aber ich verstehe auch diese Entscheidung zum Rückzug!

 

Ganz herzlichen Dank! Für die Arbeit, die in dieser Seite gesteckt hat und damit meine ich nicht nur das Schreiben und moderieren, sondern auch die geistige und emotionale Anstrengung, die ohne Zweifel dafür notwendig war!

 

Ich habe hier wertvolle Gedanken gelesen und auch die Möglichkeit gefunden, meine eigenen Gedanken mitzuteilen, ein wichtiger Bestandteil meines Weges!

 

Es ist gut, dass es immer wieder Menschen gab und gibt, die nicht einfach nur schweigend ihren Weg gehen, sondern sich mitteilen und andere teilhaben lassen - die Wirkungen, die das hat, werden wir nie wirklich einschätzen können.

 

Danke!

 

Und schau' immer mal in der Gruppe Klartext rein - oder melde dich zu Wort!

 

Viel Glück!

https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=663095580392959&id=180980368604485&comment_id=663102307058953&offset=0&total_comments=4&notif_t=feed_comment_reply

Godfried Schalcken (1643 - 16.11.1706): 5 kluge und 5 törichte Jungfrauen. Alte Pinakothek, München

 03.05.2014

 

Die schwarzen Schafe der Vergangenheit sind die Helden der Gegenwart???

 

Vor kurzem wurde in verschiedenen FB-Diskussionen wieder einmal das Thema angesprochen, dass die Nak heute soviel freier sei, was auch immer gleich mit der mehr oder weniger freundlichen Forderung verbunden wird, doch einfach froh darüber zu sein und nicht ständiger über die vergangenen Zeiten zu lamentieren! Die derart „Kurzsichtigen“ weigern sich schlicht, sich die eigentliche Bedeutung dieser scheinbar so schönen „Wandlung“ klarzumachen und genießen lieber ohne nachzudenken, was heute alles erlaubt ist! Das ist bequem und ich will niemandem verbieten, es sich bequem zu machen in der Nak – was mich aber wütend macht, ist die unverhohlene, arrogante und penetrante Forderung einiger dieser Bequem-Seligen, die anderen sollen gefälligst auch nicht darüber nachdenken, geschweige denn öffentlich darüber reden, nur damit sie selber nicht in ihrer geistigen Ruheposition gestört werden! Gerne wird dann auch immer wieder verlangt, man solle sich doch aus neuapostolischen Gruppen oder Gesprächskreisen entfernen: „Geh doch dahin, wo andere „deines Geistes“ sind!“ ist dann zu hören.

 

Es reicht ihnen ja nicht einmal, einfach die entsprechenden Threads nicht zu lesen – nein! Die ganze Gruppenwelt soll sauber und ordentlich und von unreinem Gedankengut befreit sein und dann werden immer wieder die Admins aufgefordert, doch für die Wiederherstellung von Reinheit und Ordnung zu sorgen, was schon zu der gar nicht so unbegründeten Überlegung führte, es fehle wohl manch einer der „Melde-Button“, der es auf Nacworld so einfach macht, störende Elemente eliminieren zu lassen!

 

Eine besondere Spezies von NAK-Verteidigern bildet jene Liga, deren Mitglieder sich nun – mir völlig unverständlich – trauen, ihre eigene frühere „Ungläubigkeit“, ihre mangelnde Nachfolge stolz wie ein Banner zu schwenken und denen um die Ohren zu hauen, die die NAK-Lehre ernstgenommen und befolgt haben!

Da kriegt frau doch das Gehirn - und Seelenkräuseln, wenn heute aus allen Ecken diejenigen auftauchen, die sich nun in Zeiten der easy-going-NAK rühmen, sie hätten ja immer schon nach ihren eigenen Maßstäben angenommen, relativiert oder sogar ignoriert, was vom Altar gepredigt wurde!


Während gepredigt wurde, wir sollen wie Abraham selbst die schwersten Anforderungen OHNE eigene Meinung im Glaubensgehorsam erfüllen, grinsen nun diejenigen, die das einfach nicht gemacht haben, dass sie dabei so gut gefahren sind!

 

Heidi K. kommentierte dazu ganz treffend in der fb-Gruppe Klartext (- klick):

„Aber es gab schon immer Geschwister, die sich nicht in ihr Privatleben reinreden ließen und sich einfach eigene Freiheiten genommen haben bspw. Sonntags nur einmal in den Gottesdienst gegangen sind. Wie hat man damals auf sie heruntergeschaut, sie bedauert und für sie gebetet, weil es ihnen, wie man glaubte, an Erkenntnis und Glauben mangelte. Jetzt im Nachhinein sind wir die "Dummen", die Anderen können sich glücklich schätzen, dass sie die Lehre nicht so genau genommen haben. Im Grunde genommen haben sie mehr vom Leben gehabt und sich viele "Nebenwirkungen" erspart. Dass jetzt alles derart verharmlost, als Missverständnis abgetan bzw. die Verantwortung dafür auf Unschuldige abgewälzt wird, ist schon ungeheuerlich. Hauptsache die NAK verliert nicht ihr Gesicht. Aber wen interessiert das heute noch! Jetzt ist ja alles besser. Nur wir müssen leider noch mit den Nachwirkungen leben. Diese "Angst- und Drohpredigten" von damals haben z. T. tiefe Spuren hinterlassen.“

 

Und Kornelia H. antwortete: „Liebe Heidi, es gefällt mir natürlich nicht, dass Du immer noch unter den Nachwirkungen leidest, aber dass Du es in Worte gefasst hast! Und ja, Du hast Recht: auch mir wurde bei meinem Verlassen des Vereines gesagt: "Du hast alles zu eng gesehen!" Kann sein. Aber ich war so geprägt: "Ich wünschte, dass du heiß oder kalt seiest, da du aber lau bist, will ich dich ausspeien aus meinem Munde".“

 

Genau diese Vorwürfe habe auch ich schon mehr als einmal zu hören bzw. zu lesen bekommen!

 

Ist es aber nicht vollkommen absurd, wenn heute ausgerechnet diejenigen die lautesten NAK-Verteidiger sind, die in der „früheren“ NAK nicht anders als die, wie Kornelia richtig erinnert, „Lauen“ bezeichnet wurden? Sie hätten zu den törichten Jungfrauen gehört, mit etwas Glück vielleicht zum Sonnenweib, ganz sicher aber nicht zur Braut des Herrn!

 

Oft wurden dazu vom Altar des Herrn Verse des 73. Palms zitiert :

 

„Anfechtung und Trost beim Glück des Gottlosen

 

1 "Ein Psalm Asafs." Gott ist dennoch Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind.

2 Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen; mein Tritt wäre beinahe geglitten.

3 Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen, als ich sah, dass es den Gottlosen so gut ging.

4 Denn für sie gibt es keine Qualen, gesund und feist ist ihr Leib.

[…]

11 Sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Wie sollte der Höchste etwas merken?

12 Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glücklich in der Welt und werden reich.

13 Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche?

14 Ich bin doch täglich geplagt, und meine Züchtigung ist alle Morgen da.

15 Hätte ich gedacht: Ich will reden wie sie, siehe, dann hätte ich das Geschlecht deiner Kinder verleugnet.

16 So sann ich nach, ob ich's begreifen könnte, aber es war mir zu schwer,

17 bis ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende.“ 

Quelle: http://www.bibleserver.com/text/LUT/Psalm73,1 

Die Mahnung über all dem lautete stets: Sehet aber auf ihr Ende!!!


Und nun? Nun stehen wir da als die Dummen? Als die blöden folgsamen Schafe, die gehorsam auf dem schmalen Weg geblieben sind, statt sich Freiheit und Vergnügen einfach zu nehmen, während die „Lauen“ und Törichten nun nachträglich sogar noch rehabilitiert sind, ja sogar „Recht“ bekommen haben?

 

Das kann eigentlich nur meinen, wer die Mühsal des redlichen Nachdenkens immer schon gescheut hat und auch jetzt in der easy-going-NAK alles möglich tun darf, nur nicht ernsthaft nachdenken!

 

Wenn die „Lauen“ und „Törichten“ heute triumphieren, dann zeigen sie damit nur, wie wenig sie verstanden haben:

 

Sie meinen, sie hätten sich Freiheiten herausgenommen und lediglich gegen die Gebote verstoßen, die heute nicht mehr gültig sind, die Freiheiten sind nun allen möglich, Eigenverantwortung heißt das Zauberwort! Ergo: Sie haben eigentlich alles richtig gemacht!

 

Aber sie glauben nur, fein raus zu sein und in ihrem früheren Handeln bestätigt! Denn sie haben nicht verstanden, dass der eigentliche Fehler ja gar nicht z.B. der Kinobesuch selbst war, sondern der Ungehorsam, wo doch laut Bibel und NAK-Lehre „Gehorsam besser als Opfer“ ist!

 

Und hier tut sich die Falle auf (natürlich immer unter der Prämisse, die NAK sei Gottes Werk und die Apostel seine Gesandten!):

 

Die Falle besteht darin, dass zwar die „Gebote“ zu Gebötlein herabgestuft wurden, die gar nicht wirklich göttlich waren, verkündet wurden sie rückblickend auch nicht von Aposteln, sondern eher so nebenher, nicht wirklich vom Altar aus und eigentlich haben die Eltern die Kirche für ihre Erziehungszwecke missbraucht, wie Ap. Eckhardt ja in seinem Spirit-Artikel schrieb. Auf diese Weise musste man nie eingestehen, es habe jemals falsche Lehre gegeben, niemals musste man eingestehen, dass Falsches gepredigt wurde, niemals davon abrücken, dass die Apostel Gottes Wort und Willen verbindlich für alle verkünden!

 

So besteht die Forderung nach bedingungslosem Glaubensgehorsam, treuer Nachfolge und Aufgabe der eigenen Meinung und des eigenen Willens heute wie eh und je, Schneider wagt es in seinen Predigten sogar, darauf ausdrücklich hinzuweisen!

 

Wenn die Vorsteher vor Ort keine entsprechenden Forderungen stellen, um nicht die wenigen Mitglieder zu vergraulen und die Existenz der Gemeinde zu gefährden, können sie die „Eigenverantwortung“ vorschieben. Die Lehre ist schließlich bekannt, im Katechismus nachzulesen, und das erforderliche Handeln, um „würdig zu werden“ kann sich jeder, der es will, an fünf Fingern abzählen!

 

So, wie sich viele Nakler heute verhalten, die sich ihre eigenen Freibriefe ausstellen und das Glaubensbekenntnis ignorieren, werden die würdigen Brautseelen wenige und die törichten Jungfrauen eine unzählbare Schar sein – all das wie gesagt, wenn diese Lehre vom naklichen Erlösungswerk stimmen würde! Wer das glaubt, sollte schleunigst Buße tun, Umkehr halten und ein der Glaubenslehre entsprechendes Leben führen!

 

Meiner Überzeugung nach wird zwar keiner der „Törichten“ einmal vor der verschlossenen Hochzeitssaaltür stehen, aber dumm aus der Wäsche gucken wird der ein oder andere schon in diesem Leben. Das muss gar nicht unbedingt die persönliche Gedankenhölle sein, mit all dem halbverdauten, nie wirklich verarbeiteten Predigt-Input, der sich in Krisenzeiten zu einer tickenden Zeitbombe von Zweifeln und Schuldgefühlen verwandeln kann, wenn irgendwas im Leben mal so richtig schiefläuft. Es reicht schon, das Wegbrechen und Sterben der vertrauten Strukturen miterleben zu müssen, die Erkenntnis, dass es mit der behüteten kleinen Herde dann am Ende doch nicht so gut aussieht oder dass die lieben Hirten entweder plötzlich zu unnachgiebigen Handlangern der Machthaber werden, die aus finanziellem Kalkül Gemeindeschließungen rücksichtslos durchziehen (ohne finanzielle Not, denn die NAK ist reich), ohne auf seelsorgerische Belange Rücksicht zu nehmen und natürlich auch ohne jede Einflussmöglichkeit der Betroffenen!

 

Wenn auch alles easy-going sein mag in der NAK von heute, Mitspracherecht und demokratische Entscheidungsprozesse gehen gar nicht, da hilft auch der freundlichste Vorsteher in der fröhlichsten Wohlfühlgemeinde nicht weiter!

 

Wer da plötzlich per eiskalter Dusche zu der Erkenntnis kommt, dass die Gemeinde mit allem Drum und Dran mal so eben dichtgemacht wird, das Opfergeld futsch ist und Widerspruch zwecklos, dem wird es nicht besonders gutgehen, zumal dann die geistige Aufarbeitung des ganzen Dilemmas noch aussteht! Ist all das, was dann erlebt wird, Strafe, Prüfung oder Zeichen der Endzeit oder bedeutet es eben doch, einem lebenslangen Irrtum erlegen zu sein? Sind die Apostel die Botschafter Gottes – dann hätte man ihre Lehre auch ernstnehmen müssen und nicht halbherzig dabeibleiben dürfen ohne das Glaubensbekenntnis zu leben. Sind sie nur Funktionäre, denen es um Macht und Geld geht, dann war selbst das bisschen Nachfolge noch zu viel!

 

Dann doch lieber der bewusste, geistig verarbeitete eigenverantwortliche Ausstieg, der sicher nicht leicht, sondern oft auch schmerzlich ist, bei dem Verletzungen eingestanden und Prägungen verarbeitet werden müssen, Irrtümer und Fehlentscheidungen eingestanden und dergleichen mehr.

 

Was wir dabei gewonnen haben, ist ein Stück Lebenszeit in geistiger Freiheit, die Möglichkeit, sich neu zu orientieren, handlungs- und entscheidungsfähig zu sein und nicht unmündiges und absolut ohnmächtiges Mitglied einer (zumindest in Mitteleuropa) sterbenden Kirche!

 

Sich für die Freiheit und gegen Abhängigkeit und Unmündigkeit zu entscheiden, ist nicht dumm und töricht, sondern klug und mutig – es geht gar nicht darum, sich von GOTT zu lösen, es bleibt jeder überlassen, wie sie zu dieser Glaubensfrage steht – es geht zuerst einmal darum, sich vom Diktat selbsternannter angeblicher Gottesboten zu befreien, die ihre Enttarnung sehr geschickt zu verhindern wissen, um sich in der „letzten Zeit“ der NAK in Europa durch geschicktes Finanzmanagement noch ausreichend unabhängig zu machen von „Opfergeldern“ und Mitgliederzahlen!

26.04.2014

Konfirmation – Erinnerung an unzeitgemäße Gedanken einer gläubigen NAK-Religionslehrerin

Ja, das war ich vor gar nicht allzu langer Zeit und zwar mit einer Ernsthaftigkeit, die sich gelegentlich als nicht mehr „zeitgemäß“ erwies in einer Phase, in der sich die NAK in der Praxis bereits mehr und mehr zu einer „Lightversion“ entwickelt hatte, ohne dass ich selber das bereits so diagnostizieren konnte, da ich zu dieser Zeit ausschließlich über systemkonforme Informationen verfügte. Der Gedanke, dass man das Konfirmationsgelübde nicht auf die NAK bezogen spricht, war mir damals erst recht völlig fremd.

Wie war damals mein geistiger Standort und wie hatte sich dieser entwickelt?

Nun, ganz traditionell und wie gewünscht wuchs ich im Glauben daran auf, dass die Amtsträger unbezweifelbar Boten Gottes sind und göttliche Wahrheit und göttlichen Willen verkünden – diese Überzeugung, kombiniert mit dem Erleben, dass die „Gottesmänner“, mit denen ich es persönlich zu tun hatte, freundlich, liebevoll, ernsthaft gläubig und authentisch waren, führte dazu, dass ich das, was gelehrt wurde, gläubig und mit gleicher Ernsthaftigkeit aufnahm und mir zu eigen machte. Da meine Eltern erst als Erwachsene zur NAK gekommen waren und ich (zu meinem Bedauern!) keinerlei verwandtschaftliche Beziehungen zu Amtsträgerkreisen hatte, fehlte mir jede Möglichkeit, mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und vielleicht Interna zu erfahren, von deren desillusionierender Wirkung heute so manche (Ex-)Mitglieder berichten.
Bei mir war es also wirklich so, dass ich das Gelehrte distanzlos, ohne Vorbehalte und Relativierungen aufnehmen konnte und so erklärt sich auch, dass das so gelernte bis ins Erwachsenenalter erhalten und abrufbar blieb.

Bezogen auf die Konfirmation bedeutete das folgendes:

Religions– und Konfirmandenunterricht war die Vermittlung spezifisch neuapostolischer Glaubenslehre, das ist es übrigens laut NAKI auch heute noch:

„In unserer Kirche hat sich das Unterrichtungswesen im Lauf der Zeit entwickelt und ist den jeweiligen Anforderungen angepasst worden. Der Konfirmandenunterricht zählt dabei neben der Sonntagsschule zu den ältesten Unterweisungsformen. Bereits Stammapostel Niehaus hat 1916 als Lehrbuch für den Konfirmandenunterricht das Buch "Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben" herausgegeben, das mehrfach überarbeitet wurde; zuletzt 1992 im Auftrag von Stammapostel Fehr. Darin werden Grundlagen unserer Lehre kurz dargestellt.

Eine außerordentlich wichtige Einführung in den Glauben erfolgt im gläubigen Elternhaus, in dem die Grundwerte unseres Glaubens gelehrt und gelebt werden. Gemeinsames Beten, Gespräche über göttliche Dinge, gemeinsamer Gottesdienstbesuch und Antworten auf Fragen zur Lehre bilden das Fundament für die kirchlichen Unterweisungen. Vorsonntagsschule, Sonntagsschule und Religionsunterricht führen die Kinder ein in die Inhalte der Glaubenslehre und die dafür wichtigen geschichtlichen Abläufe von der Schöpfung bis in unsere Zeit. Die dabei vermittelten Glaubenswahrheiten werden in dem einjährigen Konfirmandenunterricht vertieft, damit die Kinder bewusst ihres Glaubens leben können und die Nähe Gottes immer deutlicher verspüren. Um einen einheitlichen Unterricht zu gewährleisten, wurde 1994 ein Lehrbuch mit Schülerheft für den Konfirmandenunterricht herausgegeben (er liegt allerdings noch nicht in allen Sprachen vor). Im Vorwort des Buches heißt es, dass die Unterweisung im Konfirmanden die Vorsätze festigen soll: "Auch ich will ein treuer und verantwortlicher neuapostolischer Christ sein. Auch ich will an der Ersten Auferstehung teilnehmen."

Quelle: http://www.nak.org/de/glaube-kirche/kirchliche-fest-und-feiertage/konfirmation/

Im Religionsunterricht haben wir gelernt, dass die NAK Gottes Erlösungswerk in der Gegenwart ist und die prophezeite Fortsetzung der Urkirche mit der ersehnten neuen Ausgießung des Heiligen Geistes und den von Gott als seine erwählten Boten eingesetzten Aposteln.

Im Konfirmandenunterricht wurde jede einzelne Frage des o.g. Büchleins „Fragen und Antworten“ durchgenommen und es gab keinerlei Zweifel daran, was das Konfirmationsgelübde bedeutete:
Sich Gott zu übergeben und dem Teufel zu entsagen – das hieß, treu im Hause des Herrn = NAK zu bleiben, Gott gehorsam zu sein hieß, denen gehorsam zu sein, die er in der Gegenwart als seine Boten gesandt hatte,
dem zu folgen, was sie in seinem Auftrag lehrten, also SEINE Stimme im (NAK)-Gottesdienst zu hören und „danach zu tun“:

Unterricht, Predigt und Liedgut waren untrennbar eins: „Wo find‘ ich Jesus, in den Aposteln - Selig sind die Gottes Wort, hören und bewahren – Aus Gnaden erwählt - … dass ich mög‘ bleiben im Hause des Herrn!“

Alles bezog sich ausschließlich auf die NAK, kein Gedanke daran, dass die NAK Teil einer größeren „Kirche Christi“ sei, in der irgendwie irgendwo zumindest zeitweilig ebenso der Heilige Geist wehen könnte und folgerichtig war wirklich jeder und jedem klar: Das Konfirmationsgelübde war natürlich und selbstverständlich das heilige Versprechen, treu im Werk des Herrn und an der Hand der Apostel zu bleiben!

"Ich entsage dem Teufel und all seinem Werk und Wesen und übergebe mich Dir, o dreieiniger Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist im Glauben, Gehorsam und ernstlichen Vorsatz: Dir treu zu sein bis an mein Ende. Amen."

Genau in diesem Sinne hat uns unserer damaliger Priester und Konfirmandenlehrer das Gelübde beigebracht und da er zwar nicht theologisch gebildet, aber gläubig und authentisch war, nahm er sich die Freiheit, uns nicht nur eindringlich zu ermahnen, das Gelübde ausschließlich aufrichtig abzulegen, sondern uns wiederholt zu erklären, es sei für unser Seelenheil besser, das Gelübde nicht zu sprechen, wenn wir insgeheim schon wüssten, dass wir nach der Konfirmation nicht mehr in die Gottesdienste kommen würden! In dem Fall sei es ehrlicher und besser, die Konfirmation abzusagen, als bewusst einen falschen Treueschwur abzulegen, denn dieser sei für Zeit und Ewigkeit bindend. Es wäre damals vermutlich auch niemand konfirmiert worden, der erkennbar nur für die Zeit des Konfirmandenunterrichtes die Gottesdienste besuchte. Mir erschienen derart klare Worte und eine entsprechend aufrichtige Haltung meines Konfirmandenlehrers so respektabel wie einleuchtend und so war mir dies alles auch nach Jahrzehnten noch so gegenwärtig wie glaubwürdig und brachte mich ins Grübeln, als zum ersten Mal Kinder bei mir im Religionsunterricht, der ja auch Vorbereitung zur Konfirmation ist, auftauchten, die vorher nie in der Kirche waren und nun von irgendeinem Familienmitglied „gebracht“ wurden …
Meine diesbezüglichen Sorgen habe ich natürlich mit Amtsträgern besprochen, die wollten aber lieber nicht näher rückfragen bei der Familie, sondern sich lieber die Option offen halten, es könne sich ja alles zum positiven entwickeln. Diese Haltung wurde auch beibehalten, als später der Fall eintrat, dass ein Kind auf meine Frage, ob es sich in Verbindung mit der Konfirmation auf etwas besonders freue, antwortete: „Ich freu mich darauf, dass ich dann nicht mehr in die Gottesdienste gehen muss!“. Ich erzählte den Amtsträgern von der nachvollziehbar klaren Haltung meines eigenen damaligen Konfirmandenlehrers, die Reaktionen darauf waren und blieben jedoch ausweichend indifferent, so etwas könne man in der heutigen Zeit nicht mehr machen …

Zu diesem Zeitpunkt vor einigen Jahren war mir noch nicht klar, dass diese Reaktionen symptomatisch waren für die Situation und die Entwicklung der gesamten NAK, für das immer stärkere Auseinanderdriften der Lehre und der Praxis!
Wobei auch die Predigten immer weniger die schriftlich fixierte Lehre des Glaubensbekenntnisses und die Konsequenzen für das tägliche irdische Leben und das angestrebte Glaubensziel erklärten bzw. auslegten, sondern immer nichtssagender oder „gefälliger“ wurden, eben indifferent. Positiver Nebeneffekt war natürlich das verschwinden der verbalisierten Drohbotschaften, wer jedoch sein Glaubensbekenntnis gelernt und die früheren Predigten verinnerlicht hat, kann all diese Botschaften abrufen, muss ihre Kernaussage auch weiterhin für gültig halten und fragt sich verwirrt, warum ein Generation heranwächst, der die aus der Lehre abzuleitenden Konsequenzen nicht mehr vermittelt werden oder der sogar Gegenteiliges beigebracht wird, wenn z.B. NAKI-Sprecher Peter Johanning die Jugend beruhigt, sie müsse sich wegen eines versäumten Gottesdienstes „keinen Kopf machen“ …

Das hat schließlich dazu geführt, dass, wie sich vor allem in öffentlichen Diskussionen zeigt, eine große Gruppe von aktiven NAKlern bilden konnte, die die absonderlichsten Vorstellungen entwickeln konnten bis hin zu der mit Vehemenz vorgetragenen Überzeugung, selbst der Stammapostel würde ja predigen, dass die gesamte Christenheit Gottes Werk sei und dass man in allen Konfessionen sein Heil finden könne.

Jetzt könnte man ja einfach froh darüber sein, dass die Zeiten der Droh – und Angstpredigten vorüber seien und die NAK heute so tolerant und ökumenefreundlich sei, statt – ein ständiger Vorwurf gegenüber Kritikern – immer wieder die alten Kamellen hervorzuholen und über längst vergangene Zeiten zu diskutieren.

Ich persönlich gebe ganz offen zu: Ich kann das nicht – ich kann nicht mit offenkundigen Ungereimtheiten und Diskrepanzen leben und mich der bequemen Praxis erfreuen, auch wenn es erfreulich ist, dass dadurch vielen jüngeren Mitgliedern die Traumatisierungen, von denen viele ältere berichten, erspart bleiben. Ich brauche Klarheit, Ehrlichkeit und Übereinstimmung von Lehre und Praxis, kann offensichtliche Widersprüche nicht einfach ignorieren.
Die NAK kann nicht gleichzeitig exklusiv und nicht exklusiv sein und diesen Widerspruch kann man auch nicht einfach durch Verweis auf die Souveränität Gottes verdecken – so groß kann ein Feigenblatt gar nicht sein, dass es das gesamte Fundament der NAK-Lehre verdeckt!

Wenn es den so behaupteten „Weg der Ordnung“ gibt, z.B. die Heilsnotwendigkeit der Apostel und der Versiegelung, um Gotteskind zu werden und zur Braut zu gehören, dann muss von gläubigen und ehrlichen Amtsträgern das auch mit aller Konsequenz gelehrt und vertreten werden, weil sie sich andernfalls schuldig machen und das Seelenheil der ihnen anvertrauten Menschen gefährden!

Wenn jedoch inzwischen andere Erkenntnisse gelten, dann müssen diese eben zu einer entsprechenden Änderung der Lehre und einer entsprechenden Kommunikation führen. Wenn weder das eine noch das andere geschieht, wenn von der Kirchenleitung und den höheren Funktionären dieser indifferente Zustand in der Praxis der Gemeinden aufrechterhalten wird, was sagt uns das dann über diese Boten Gottes und ihre Verantwortung?

Entweder glauben sie selber nicht mehr an die im Katechismus festgehaltene Lehre oder ihnen ist es egal, was in der Praxis daraus wird – beides gleichermaßen verwerflich! Und warum diese Haltung? Muss man nicht zu dem Schluss kommen, es geht nur noch um den Erhalt der Institution und der Macht und die Sicherung der Finanzen?
Kann mir jemand eine glaubwürdige andere Erklärung geben?

Die Konfirmanden werden jedenfalls nicht in eine geistige Freiheit entlassen, indem ihnen erklärt wird, sie würden Gott gegenüber die Treue versprechen, was aber nicht gleichbedeutend mit der Treue zur NAK sei! So ja nun auch wieder nicht, es geht schließlich um Bestandserhalt in Zeiten massiven Mitgliederschwundes – sie können ihren Glauben (vielleicht?) praktizieren wie sie wollen, ohne dass ihnen jemand auf die Füße tritt, aber bleiben sollen sie!
Bleiben ist das neue „Würdigwerden“!

Im Katechismus heißt es:

„12.2.2

Konfirmation

[…] Von nun an trägt der mündige Christ vor Gott die uneingeschränkte Verantwortung für sein Tun und Lassen. Er verpflichtet sich zur Treue gegenüber Gott und bekennt sich öffentlich zum neuapostolischen Glauben.

12.2.2.1

[…] Die Heranwachsenden werden im Elternhaus, in den Gottesdiensten und durch kirchliche Unterrichte zum Glauben erzogen. Der Konfirmandenunterricht als letzter Abschnitt im kirchlichen Unterrichtswesen dient neben der Vorbereitung auf die Konfirmation vor allem dazu, dass die Konfirmanden

die wesentlichen Grundzüge der Glaubenslehre, insbesondere die zehn Glaubensartikel, kennen […]“

Ich weiß ja nicht, wie flüchtig oder abstrakt die Glaubensartikel in der Fülle des Stoffes im Konfirmandenunterricht heute behandelt werden – wären die Glaubensartikel verstanden und abgespeichert, dann wäre eine große Anzahl der Glaubenslehre widersprechender Äußerungen (siehe oben) von neuapostolischen Diskussionsteilnehmern absolut unerklärlich!
Sicherheitshalber zitiere ich hier, was der Katechismus, von vielen so ungeliebt oder gar verächtlich gemacht, zu einem ganz wesentlichen Punkt der NAK-Lehre aussagt:

„2.4.8

Der achte Glaubensartikel

Ich glaube, dass die mit Wasser Getauften durch einen Apostel die Gabe des Heiligen Geistes empfangen müssen, um die Gotteskindschaft und die Voraussetzungen zur Erstlingsschaft zu erlangen.


Der achte Glaubensartikel handelt von der Heiligen Versiegelung oder der Geistestaufe, also von der Vermittlung der Gabe des Heiligen Geistes an den Glaubenden.

 

Die Heilige Versiegelung ist das Sakrament, das allein dem Apostelamt zugeordnet ist. Voraussetzung für seinen Empfang ist die Heilige Wassertaufe. Nur der Getaufte soll die Gabe des Heiligen Geistes erhalten.

Die Heilige Versiegelung hat eine präsentische und eine futurische Auswirkung: Die präsentische Auswirkung der Hinnahme der Gabe des Heiligen Geistes ist die „Gotteskindschaft“ (Röm 8,14-17). „Gotteskindschaft“ ist dem aus Wasser und Geist wiedergeborenen Christen zu eigen. Sie stellt gleichsam eine Vorwegnahme des zukünftigen Zustands der Erstlingsschaft und „königlichen Priesterschaft“ dar (1Petr 2,9). „Gotteskindschaft“ ist mithin jene Situation des Menschen vor Gott, die durch den Empfang aller Sakramente und durch die Ausrichtung des Lebens auf die Wiederkunft Christi gemäß der rechten Predigt des Evangeliums gekennzeichnet ist. Die futurische Auswirkung des Empfangs der Gabe des Heiligen Geistes ist die Erstlingsschaft. Allerdings hat der Versiegelte die Erstlingsschaft noch nicht, sondern er hat durch die Geistestaufe die Voraussetzung zu ihrer Erlangung erhalten. Der Glaubende kann, wenn er dem Tag Christi zustrebt, zur Brautgemeinde, zur „Gemeinschaft der Heiligen“, gehören. Dem Versiegelten ist die Aufgabe gestellt, in der Nachfolge Christi zu bleiben und sich durch Wort und Sakrament auf die Wiederkunft Jesu Christi vorbereiten zu lassen.“ Zitat Ende

Was sollen die Konfirmanden tun? Wenn sie es schaffen, nicht darüber nachzudenken, was dieser Glaubensartikel in seiner Konsequenz bedeutet, dann geht’s ihnen wahrscheinlich ganz gut – sie fahren zur Konfirmandenfreizeit und dürfen zukünftig auch die Chor – und Orchesterfreizeiten mitmachen und sich wohlfühlen …

Nur solche lästigen Erbsenzähler wie ich  beharren weiterhin auf Wahrhaftigkeit, Übereinstimmung von Lehre und Praxis, Aufrichtigkeit und Redlichkeit der Lehrenden und Predigenden … für meinen Religions – und Konfirmandenlehrer war das noch gar kein Problem, das heutige Bodenpersonal Gottes wird von den Führungsfunktionären jedoch ziemlich allein gelassen.

Gutwillige Amtsträger müssen sich damit abfinden, dass im Wording-Dschungel der Gegenwart nach innen und außen, nach oben und nach unten mit unterschiedlichen Zungen geredet wird. Am besten kommen vielleicht noch diejenigen damit klar, die das Wissen um diese Diskrepanz psychisch abspalten und versuchen, sich auf ihre praktische Seelsorgertätigkeit zu konzentrieren.
Wenn sie es schaffen, mit Großzügigkeit und Toleranz eine Wohlfühlgemeinde zu schaffen, die die schmerzlichen Konsequenzen der Exklusivität vergessen lässt, ist das wohlgelitten – wenn sie aber auf den unheiligen Gedanken kommen, zu fordern, dass das, was sie so erfolgreich praktizieren auch in der Lehre festgeschrieben wird, dann kann ihnen mitunter sogar die Amtsenthebung drohen!

Schweigen und seinen Weg gehen – das bekommt so für manch einen Amtsträger eine ganz neue Bedeutung - die Konfirmandenlehrer, so sie es ehrlich und aufrichtig meinen, können einem leidtun, denn schweigen dürften sie ja eigentlich nicht …

Zukunftsvision für NAK-Gottesdienste [Bild: © 2003 by Håkan Svensson - gemeinfrei zu den Bedingungen der GNU Free Documentation License 2.1 - Original + Quelle: (- klick) ins Bild]

12.04.2014

 

Gedrittelte „Segensstunden“ - 100 % Nachfolge – alles bleibt gut!?

 

Nachdem ich gestern Abend den Hinweis von Detlef Streich auf seine aktuelle Kurzmeldung „Überlegungen in BW: Abschaffung des Abendgottesdienstes am Mittwoch?“

 

http://nak-aussteiger2010.beepworld.de/aktuelles1.htm

 

bekommen und diese auch bereits zu unserer fb-Gruppe „Klartext“ verlinkt habe, kreisten meine Gedanken doch immer wieder um dieses NAK-Thema „Gottesdienstbesuch“ …

 

Jemand wie ich, die jahrzehntelang mit der verkündeten Lehre gelebt hat, dass drei Gottesdienste in der Woche absolut notwendig als geistige Speise für Gesundheit der Seele und lebendige Verbindung zu Gott seien, ist durch solch eine Meldung schon etwas irritiert … naja, nicht wirklich durch diese Meldung, diskutiert wird eine solche Maßnahme ja schon länger, sondern mehr durch die noch innerhalb der NAK miterlebte Entwicklung in den letzten Jahren.

 

 

Die Überlegungen, den Wochengottesdienst abzuschaffen, sind letztlich eine Folge dieser Entwicklung und nicht einfach eine Folge des gerne ins Feld geführten demographischen Wandels: Wenn alle, die laut Kirchenbuch noch da sind, auch da wären, wo sie der Lehre nach sein sollten, sähe die Situation in den neuapostolischen Kirchen mittwochs/donnerstags doch anders aus!

Die Lehre, laut Katechismus, ist nämlich noch so, wie ich sie gelernt habe, dort heißt es:

 

12.1.5 Gottesdienst als Gottesbegegnung

 

[…] Der Gottesdienst zielt darauf, die Hoffnung auf die baldige Wiederkunft Christi zu stärken und die Gläubigen auf das Erscheinen des Herrn vorzubereiten. Daher ist ihnen der Gottesdienst heilig. Leichtfertiges Versäumen der Gottesdienste gefährdet die Beständigkeit in der Lehre der Apostel, der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet, wie sie die ersten Christen praktizierten.

 

Bei dem, der dem Gottesdienst häufig ohne zwingenden Grund fernbleibt, kann das Verlangen nach dem Empfang des Sakraments und nach dem geistgewirkten Wort schwinden. Zudem fließen ihm die Kräfte aus dem Heiligen Abendmahl nicht zu, die Sünden werden ihm nicht vergeben und ihm entgeht der mit dem Gottesdienst verbundene Segen.

 

Wer Gott die ihm gebührende Anbetung verweigert, indem er den Gottesdienst und die angebotene Gnade bewusst ablehnt oder gering achtet, lädt Sünde auf sich, und zwar unabhängig davon, ob er dem Gottesdienst beiwohnt oder nicht.“

 

Nun, der Katechismus ist auch für „Außenstehende erschienen“ und deshalb sind die Formulierungen eher „moderat“ – wenn wir früher im Gottesdienst so „unter uns Gotteskindern“ waren, hieß es gerne und oft: „Den Gottesdienst mutwillig versäumen heißt, die Gnade Gottes mit Füßen treten!!!“ Das klingt doch „herzhafter“ und gewiss nicht nach einer „kleinen“ Sünde … Und damit war auch eindeutig geklärt (eingebettet in die üblichen Predigtinhalte): Die, die alle Gottesdienste auskaufen, sind die „klugen Jungfrauen“, die fleißig das Geistesöl sammeln und die anderen sind die törichten Jungfrauen, die dermaleinst dumm gucken werden, wenn sie vor der verschlossenen Hochzeitssaaltür stehen oder die „Lauen“, von denen es heißt: „Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde." http://www.bibleserver.com/text/LUT/Offenbarung3,16

 

Diese Lehre wurde natürlich nicht geändert, schon gar nicht offiziell für ungültig erklärt … sie verschwand nur ganz allmählich aus den Predigten, schleichend, zunächst unbemerkt – irgendwann stellte ich verdutzt fest, dass ich davon schon jahrelang nichts mehr gehört hatte in den Gottesdiensten …

 

Und noch etwas hatte sich verändert: Es wurde genauso schleichend auch die „Praxis“ toleranter gestaltet, es gab wie erwähnt, nicht mehr die bekannten Ermahnungen, alle Gottesdienste auszukaufen in der Predigt und schließlich wurde auch das entsprechende Handeln nicht mehr unbedingt erwartet. Zu denen zu gehören, die mit schöner Regelmäßigkeit Gottesdienste versäumten war zu meinem Erstaunen noch nicht einmal mehr ein Hindernis für eine Beauftragung!
Laodizäa schien eindeutig angebrochen, ein entsprechendes Verhalten wurde aber nicht mehr wie früher „gegeißelt“, sondern in der weiteren Entwicklung dann auch noch sogar von Amtsträgerseite zumindest teilweise gerechtfertigt!

 

Was früher ein „leichtfertiges Versäumen der Gottesdienste“ war, wurde nun (leichtfertig?) entschuldigt:

 

Wäre ich früher auch nur auf den Gedanken gekommen, einen Gottesdienst zu versäumen, um für eine Prüfung zu lernen, hätte mich sofort „die Stimme des Heiligen Geistes“ eindringlich ermahnt: Natürlich kann dann unmöglich der Segen Gottes auf der Prüfungsvorbereitung liegen! Ein VHS-Kurs oder ein Sportverein mittwochs oder montags – unmöglich! Wegen Fahrschulunterricht nicht in die Jugendstunde – geht gar nicht. Ein Elternabend in der Schule kann doch nicht wichtiger sein, als eine Stunde im Hause Gottes und Gott selbst würde schon dafür sorgen, dass uns daraus keine Nachteile entstehen … bis ich dann mal allmählich merkte, dass selbst die Amtsträger ganz anders handelten.

 

Und hieß es nicht eigentlich: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. …“

http://www.bibleserver.com/text/LUT/Matth%C3%A4us10

Was natürlich so interpretiert wurde, dass man sich keinesfalls durch Verwandte oder Freunde, durch Besuch oder Familienfeier vom Gottesdienstbesuch abhalten lassen durfte, stattdessen sollte man Zeugnis ablegen, den Herrn bekennen und Gott und sein Gnadenangebot an die erste Stelle im Leben setzen! „Trachtet als erstes …“ – ihr wisst schon …

 

Und dann verkünden auf einmal leibhaftige Boten Gottes, dass man die liebe nichtneuapostolische Verwandtschaft ja auch nicht vor den Kopf stoßen und Unfrieden provozieren will und dass – da schnappt ein älteres Semester wie ich natürlich erstmal nach Luft – man natürlich, wenn doch die Freunde der Einladung in einen NAK-Gottesdienst gefolgt sind, auch seinerseits mal eine Gegeneinladung annehmen und dafür dann eben auch einen Gottesdienst versäumen muss!

 

Wen wundert da dann noch der heutige Stand der „Gottesdienstbesuchsfrequenz“?? Es kann ja schließlich nicht am demographischen Wandel liegen, wenn sonntags die Kirche noch halbwegs voll, mittwochs aber gähnend leer ist! Für die entsprechende Entwicklung wurde der Boden Schritt für Schritt bereitet!

 


In einem Diskussionsstrang vom 06.04.2014 in der Gruppe Klartext berichtet eine Kommentatorin, dass nach der Zwangs-Drittelung ihrer Gemeinde in 2011 der Vorsteher ein Großraumtaxi gemietet hat, welches von den Geschwistern, die sonst keine Möglichkeit hatten, in die GD's zu kommen, genutzt werden sollte und dass Dortmund sogar zugestimmt hat, die Kosten zu übernehmen - aber.... nur für den Sonntag. Sie fragt dann ganz folgerichtig, wenn der Kirche die Teilnahme an Wochengottesdiensten anscheinend gar nicht so wichtig oder zu teuer sei, warum diese dann angesichts der schwindenden Besucherzahl nicht einfach abgeschafft würden …

 

Ich füge hinzu: Wenn aber jeder Gottesdienst wichtig für die Würdigkeit der Seele ist, warum knausert die Kirche dann mit dem Geld – ist nicht eine Seele mehr wert, als alle Schätze dieser Welt??

 

Und mir persönlich drängt sich die Frage auf, wie man die oben beschriebene Praxis mit der früheren Lehre und der Aussage des Katechismus vereinbaren kann. Wenn die NAK das Werk Gottes ist und wenn in den NAK-Gottesdiensten die Erwählten auf den Tag des Herrn „zubereitet“ werden, ist es dann nicht geradezu fahrlässig, nicht auf die Konsequenzen versäumter Gottesdienste hinzuweisen? Was für ein seltsames Spiel wird da gespielt und warum?

 

Und wenn die Mitglieder der NAK ihre eigene Kirchenlehre glauben und gleichzeitig auch fühlen, dass in den Gottesdiensten ihre Seele durch das lebendige Wort vom Altar die lebensnotwendige Speise erhält und dass sie „unter dem geistgewirkten Wort“ selig werden – müsste die Folge davon nicht sein, dass sie auch ganz ohne entsprechende Ermahnung durch den ihnen innewohnenden Heiligen Geist vom herzlichen Verlangen dazu getrieben werden, jeden Gottesdienst auszukaufen? Das sind Gotteskinder, die der Geist Gottes treibt, so wird doch gerne gepredigt?

 

Hier wurde ganz offensichtlich eine Aussaat vorgenommen, deren Ernte man jetzt notgedrungen einfahren muss – und eine der Folgen wird über kurz oder lang sicher tatsächlich die Abschaffung der Wochengottesdienste sein, worüber sich ein Großteil der Mitglieder freut, obwohl das eigentlich nicht wirklich verständlich ist, wenn es doch so schön und lieblich ist im Hause des Herrn …

 

Weniger erfreulich sind dann für dieselben Mitglieder immer weitere Gemeindeschließungen, weitere Wege … und noch mehr Gründe noch mehr Gottesdiensten fernzubleiben …

 

Die Kirchenleitung hat derweil längst für finanzielle Unabhängigkeit ihrerseits gesorgt und investiert sicherheitshalber auch weiter in gewinnträchtige Projekte – man muss schließlich Prioritäten setzen.

 

Für die einen wird es vermutlich zu weiterer geistiger Freiheit führen – für viele Senioren wird es ein schmerzlicher Verlust der geistigen Heimat und der gewohnten Sozialkontakte sein, aber die Kirchenleitung ist offensichtlich nicht gewillt, Geld in die Hand zu nehmen, um das zu verhindern.

 

Die Alten haben ihre Schuldigkeit getan – man erklärt ihnen vielleicht noch, wie sie ganz bequem per Dauerauftrag ihr Opfer darbringen können …

10.04.2014

 

Du musst dein Ändern leben!

 

Du musst dein Ändern leben – diese Aufforderung las ich auf Facebook, auf einem Bild von waldkunst.org https://www.facebook.com/waldkunst/photos_albums wo man u.a. zauberhafte Aufnahmen von Flora und Fauna findet, der „klick“ lohnt sich!

 

Der Satz macht zunächst kurz stutzig – und dann nachdenklich. Ein Kommentar zum Bild lautete:

 

"Leben ändern" ist quasi ein Wunsch, eine Idee, etwas, was man möchte. "Ändern leben" ist aktiv, die Tat. Man wünscht nicht, sondern man tut es.

 

Die Erklärung geht in die Richtung, in die ich auch gleich gedacht hatte. Und weiter:

 

Wenn wir denken "... das Leben ändern!“ können wir auch leicht in die Falle geraten, zu denken: Dann aber richtig ... wenn schon, denn schon … von Grund auf ... mit allem Drum und Dran und auch noch perfekt geplant und getimed!

 

Sein "Ändern leben" - das bedeutet für mich: auch Kleinigkeiten, Impulse, Ansätze wahrnehmen, zulassen, anschauen, anfühlen - vielleicht so nach Gärtnerinnenart:

 

Oh, da wächst etwas neues, unbekanntes ... mal schauen, was daraus wird ... das sieht hübsch aus - ich mach' da drumherum mal ein bisschen mehr Platz, damit das neue Pflänzchen Licht und Luft für seine Entwicklung bekommt ... erwartungsvoll beobachtend, wie es weitergeht ...

 

Naja, jeder Vergleich hinkt auch ein wenig - aber was ich sagen will: es muss nicht alles schon endgültig festgelegt, "fertiggedacht" und in allen möglichen Konsequenzen bewertet worden sein. "Sein Ändern leben" bedeutet, den Prozesscharakter des eigenen Werdens zulassen - freundlich, anteilnehmend, annehmend, sogar liebevoll, Gutes und Schönes nicht nur für möglich haltend, sondern auch erwartend! Self-fulfilling prophecy mal positiv zulassen.

 

Sein "Ändern leben" bedeutet in diesem Sinne auch: Sich selbst einen Vertrauensvorschuss zu geben, zu glauben, dass die eigenen Potentiale gut sind, dass „Wildwuchs“ nicht automatisch bekämpft und ausgerottet werden muss – und damit bin ich auch mal wieder bei der NAK und den alten bösen Liedern: „… rott‘ aus die bösen Triebe … „

 

„Sein Ändern leben“ – dass wäre in dieser Gemeinschaft ein höchst verdächtiges Vornehmen, jede Entwicklung ist mit Argusaugen zu beobachten und besser gleich zu unterbinden, wenn sie nicht in eine ganz spezielle, lehrkonforme Richtung geht. Was eine gute und was eine schlechte Entwicklung für das Individuum ist, wird an den Forderungen der Lehre gemessen, die angeblich direkt von Gott stammt und von seinen auserwählten Männern verkündet wird!

 

Das Individuum ist dabei zweitranging, zumindest in seiner „irdischen Existenz“, die Gemeinschaft zählt und die Nachfolge, das völlige Aufnehmen der „Jesulehre“ (inhaltlich gefüllt wird dieses Konstrukt allerdings von besagten Männern mit ihren angeblich göttlichen Erkenntnissen) und die „Ausrichtung“ auf das „ewige Ziel des Glaubens“!

 

Jeder „Eigensinn“ ist nicht nur per se verdächtig, sondern muss gleich in seinem ersten Aufkeimen unterbunden, ausgerottet werden, der/die Einzelne soll nichts anderes werden/sein als ein funktionierendes „Glied am Leibe Christi“ …

 

„Herr hier bring ich mein alles, Leib, Seel‘ und Geist dir dar …“ - Augen, Ohren, Mund, Hände, Denken, Trachten, Tun - alles soll in den Dienst des „Werkes Gottes“ gestellt werden - „Nimm du mich ganz hin, oh Gottessohn, du bist der Töpfer, ich bin der Ton …“

 
Ton sein, widerstandslos formbar nach fremdem Willen, nur noch zu toppen vom Bild des im Feuer geläuterten Goldes, des unter dem Druck des Leidens geschliffenen Diamanten – es mag einen grausen! Aber selbst dieses Gefühl, das „Grausen“ dürfen wir erst zulassen, wenn wir draußen sind!

 

Selbst wenn ich an dieser Stelle gar nicht jede religiöse Idee „verteufeln“ will, - hier wird doch ganz offensichtlich Machtmissbrauch zur Stabilisierung eines System getrieben, es geht nicht um Ideen oder mögliche Inhalte einer „Jesuanischen Lehre“, sondern um Gehorsamsforderungen herrschender Funktionäre gegenüber Mitgliedern, die jede Freiheit und jedes Entwicklungspotential opfern sollen, um ängstlich auf dem angeblich von Gott gelegten Weg „der Ordnung“ zu bleiben!

 

Das perfide daran: Egal wie schlecht es dabei der einzelnen auch gehen mag, wie krank und unglücklich diese angeblich göttlich erzwungene und von seinen Gesandten kontrollierte Selbstbeschneidung und Selbstunterdrückung auch machen mag – auch das muss ja klaglos und demütig als „göttliche Schule und Weg zum Seelenheil“ angenommen werden!

 

„Niemals will ich klagen …“ „Dunkle Stunden, seid gesegnet …“

 

Alles anders heute? Nun, solange bin ich noch nicht „draußen“ und auch noch in den letzten Jahren, trotz Propagierung von Eigenverantwortung und Freiwilligkeit wurde in den Gottesdiensten noch gerne die „Geschichte von der Bergwanderung“ erzählt:

 

Vater und Kind unternehmen eine Bergwanderung – das Kind springt immer wieder fröhlich und spontan mal hierhin, mal dorthin. Der Weg führt allerdings an einem gefährlichen Abhang entlang, ein paar Schritte zu weit vom Weg abzuweichen würde bedeuten den Abhang hinabzustürzen, eine tödliche Gefahr!

 

Da seine Ermahnungen keine anhaltende Wirkung haben, nutzt der Vater die Gelegenheit einer Rast und packt heimlich und unbemerkt einige schwere Steine in den Rucksack des Kindes. Als sie ihre Wanderung fortsetzen, lässt der erhoffte Erfolg nicht lange auf sich warten: Mit der Last auf dem Rücken vergeht dem Kind natürlich schnell die Lust auf eifriges Herumspringen – es bleibt wie gewünscht „in der richtigen Spur“ … scheinbar ganz freiwillig, ohne Zwang, tatsächlich aber heimlich manipuliert!

 

Das wurde genau SO mehr als einmal geschildert und sollte die „göttliche Pädagogik“ erklären – Gott legt Lasten auf, um seine Kinder zu schützen und vor Unheil zu bewahren!

 

Zu den „von Gott auferlegten Lasten“ wäre noch einiges zu sagen und wird sicher auch noch mal eigens aufgegriffen – an dieser Stelle soll aber noch ein anderer Aspekt beleuchtet werden, denn die Geschichte wurde und wird ja im Gottesdienst erzählt, um gleichnishaft Gottes „Umgang“ mit den Menschen bzw. seine Erziehungsmethode seinen Kindern gegenüber zu beleuchten:
Ein Vater macht mit seinem Kind eine Wanderung, einen Ausflug (es wird ausdrücklich von einer gemeinsamen Freizeitaktivität gesprochen, nicht von Flucht oder anderer Notsituation!) und eigentlich sollen beide daran ihre Freude haben und eine schöne gemeinsame Zeit verbringen – Eltern kennen ihre Kinder und wählen dann vernünftigerweise Wege und Ziele, die den Kräften und Fähigkeiten des Kindes angemessen sind und nicht notwendigerweise Zwangsmaßnahmen erforderlich machen, um einen tödlichen Unfall zu verhindern.

 

Das „Vaterbild“, das hier gemalt wird, zeigt entweder einen unfähigen Vater, der sich nicht gut in sein Kind hineinversetzen kann oder einen, dem es gefällt, schmerzliche Lektionen zu erteilen, zu züchtigen, gefügig zu machen, Macht auszuüben.

 

Wenn jemand davon ausgeht, dass Gott die Wege seiner Kinder persönlich aussucht, dann würde er wohl auch in der Lage sein, den Kräften und Fähigkeiten angemessene Wege zu wählen, zumindest welche, die keine tödliche Bedrohung darstellen und derartige Zwangsmaßnahmen wie Steine im Rucksack erforderlich machen. Sich auf seinem Lebensweg entfalten dürfen, neugierig sein, auch stolpern und mal das Knie aufschürfen – alles normal! Fähige Eltern schaffen solche Freiräume und Gelegenheiten, sowohl für gemeinsame schöne Erlebnisse als auch für kindliche Abenteuer! Aber so bedrückt werden, dass einem das springen, lachen und singen vergeht, dass man kein Auge und Ohr mehr hat für schönen Dinge am Wegesrand, die Blume, den Vogel, nur noch weitertrotten und hoffen, dass endlich das Ziel erreicht ist und man seine Last absetzen darf – was ist das für eine Erziehungsmaßnahme?

 

Wem das alles zu „überinterpretiert“ klingt, dem sei entgegnet, dass diese Geschichte ja genau deshalb erzählt wird, im Gottesdienst, vom Altar: Um ein bestimmtes Gottesbild zu vermitteln, um Geduld zu fordern und die Bereitschaft, auszuhalten, nicht abzuweichen etc.
Das alles entspricht haargenau der neuapostolischen Lehre eines Gottes, der einen steilen, steinigen, dornigen Weg gelegt hat, auf dem seine geliebten Kinder ein verheißenes Ziel erreichen sollen!
Das irdische Leben ist keine Wanderung, auf der man die Schönheiten des Lebens mit allen Sinnen genießen darf, Erfahrungen sammelt, sich entwickelt, in Freiheit seinen Weg gestaltet, „sein Ändern lebt“ - nein, das Leben ist eine Pilgerreise, nur ein notwendiges Durchgangstadium, eine Prüfungsstrecke, auf der es vorrangig das Entsagen und Überwinden zu lernen gilt: Lerne im Diesseits zu unterlassen, was du im Jenseits nicht fortsetzen kannst! So lautet der allseits bekannte zigfach wiederholte lebensverneinende NAK-Spruch!

 

Was für ein Gott, bzw. was für eine irre Vorstellung von einem Gott, der eine materielle Schöpfung gestaltet haben soll, die dann nur in äußerst eingeschränkter Weise „genossen“ werden darf, immer ausgerichtet auf ein behauptetes wunderbares jenseitiges Ziel, für dessen Erreichen man alle Mühsal erträgt und noch dankbar ist, wenn dieser Gott einem so schwere Steine in den Rucksack packt, dass man gerade noch einen Fuß vor den anderen setzen kann und einem schon deshalb jede Lust auf Abweichung oder „Planänderung“ vergeht!

 

Ist das ein „glaubwürdiges“ Gottesbild, gemessen an dem, was wir doch selbst von unvollkommenen aber liebevollen Eltern erwarten könnten?

 

Und ist es ein Gott, ein Gottesbild,

mit dem sich gut leben lässt, mit dem es sich zu leben lohnt?

jüngstes Update:

Bild der Woche:

Aktuelles:

14.04.2022 - 14:30 Uhr

Aufmerksamen Beobachtern ist sicher schon der neue Tabulator "nac.today..." aufgefallen. - Was es mit dem auf sich hat, erschließt sich bei einem Besuch dieser Unterseite:

nac.today - Verrisse

 

06.08.2020 - 10:10 Uhr

Da fcs sich aus dem Geschäft zurückziehen wird, aktualisieren wir diese website ab sofort nicht mehr.
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