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Pseudotheologie mit Dauerreflex

Schneider am 20. Juli in Kinshasa

Wieder einmal zeigt sich: Wenn nac.today die Predigten von Stammapostel Schneider nacherzählt, bekommt die Leserschaft nicht Erkenntnis, sondern ein Gemisch aus theologischen Nebelschwaden, kirchlicher Selbstüberhöhung und frei erfundenen „Dogmen“:

1. Missbrauch eines Habakuk-Zitats

Das biblische Wort „Aber der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei stille vor ihm alle Welt!“ (Habakuk 2,20) bezieht sich eindeutig auf den Jerusalemer Tempel – ein heilsgeschichtlicher Ort des Alten Testaments. Schneider jedoch biegt das kurzerhand um und erklärt: „Der Tempel ist die Kirche Christi.“
Das ist keine Exegese, sondern schlicht Eisegese: der Text wird nicht ausgelegt, sondern zurechtgebogen. Historisch-kritisch ist völlig klar: Habakuk spricht vom Tempel in Jerusalem, nicht von einer neuapostolischen Veranstaltungshalle in Kinshasa.

2. Drei-Sakramente-Märchen

Schneider behauptet, Jesus habe drei Sakramente gestiftet: (Wasser-)Taufe, Geistestaufe (sprich: neuapostolische „Versiegelung“) und Abendmahl. – Wer die Evangelien kennt, weiß:

  • Wassertaufe: Ja, sie hat eine gewisse historische Nähe zu Jesus (wenn auch ursprünglich in der Johannesbewegung verwurzelt).
  • Abendmahl: Ebenfalls eine historische Praxis, allerdings in ganz unterschiedlichen Deutungen.
  • Geistestaufe/Versiegelung: Erfunden! Kein einziges Jesuswort, kein historischer Beleg. Reine Konstruktion einer Kirche, die sich damit selbst unentbehrlich machen will.

3. Petrusdienst = Stammapostelamt?

Der Gipfel der Anmaßung: Jesus habe angeblich das Fundament auf den „Petrusdienst“ gestellt – und das sei heute das neuapostolische Stammapostelamt. Hier wird eine zweitausend Jahre alte Metapher („Petrus der Fels“) schamlos zur kirchlichen Machtlegitimation missbraucht. Historisch gibt es keinen Faden, der von Petrus zu Jean-Luc Schneider führt.

4. Schweigen als Machttechnik

Die Aufforderung zur „Stille“ klingt spirituell – in Wirklichkeit geht es darum, Kritik abzuwürgen. Wer schweigt, hinterfragt nicht. Wer schweigt, ordnet sich. So wird aus „Besinnung“ ein Machtinstrument: Die Gemeinde soll nicht prüfen, sondern gehorchen.

5. Selbstimmunisierung durch „Heiliges Werk“

Ständig betont Schneider: „Es ist nicht Menschenwerk, es ist Gottes Werk.“ – Das ist die älteste Ausrede jeder religiösen Institution. Wenn Fehler sichtbar werden, liegt es angeblich nicht an der Kirche, sondern sei „Werk Gottes“. Verantwortung wird abgeschoben – ein bequemes Geschäftsmodell.

F a z i t :

Was in Kinshasa gepredigt wurde, ist kein Evangelium, sondern neuapostolische Dogmenakrobatik. Es zeigt: Die NAK lebt davon, alte Texte umzudeuten, eigene Lehren als göttlich zu verkaufen und Kritik im Mantel der „Stille“ zu ersticken.

 

Wer sich wirklich an den historischen Jesus und die Bibel halten will, muss solche Verdrehungen durchschauen. Und wer sich frei machen möchte, braucht keine „Momente der Stille“ in einer Inszenierung – sondern klare Gedanken, offene Diskussion und kritisches Denken.

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Sobald sich Menschen zusammenschließen – ob im Verein, im Staat oder in einer Kirche – entsteht eine Infrastruktur, die Geld und Arbeit erfordert. Das sind Beiträge, Gebühren oder Steuern, keine Opfer. Eine Spende kann Ausdruck freiwilliger Solidarität sein, aber sie ist nicht an Gott gerichtet. Wer hier mit „Opfer“ argumentiert, betreibt bewusste Irreführung.

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