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Christentum heute:                 Wer glaubt was?

Was ist das Christentum überhaupt?

Das Christentum ist mit rund 2,4 Milliarden Anhängerinnen und Anhängern die weltweit größte Religion. Gemeinsam ist allen Christinnen und Christen der Bezug auf Jesus Christus – aber was das genau bedeutet, wird ganz unterschiedlich ausgelegt. Heute gibt es viele verschiedene Strömungen innerhalb des Christentums – mit unterschiedlichen Lehren, Gottesdienstformen und Traditionen.

Die wichtigsten Hauptströmungen

  • Orthodoxe Kirchen
    Sie sind vor allem in Osteuropa, Russland, Griechenland und im Nahen Osten verbreitet. Orthodoxe Kirchen sind sehr traditionsbewusst, feiern lange und symbolreiche Gottesdienste mit Ikonen, Weihrauch und viel Gesang. Es gibt keinen zentralen Leiter wie den Papst – jede nationale Kirche hat ihre eigene Leitung. In der Lehre orientieren sie sich stark an der frühen Kirchengeschichte und halten an sieben Sakramenten fest (z. B. Taufe, Abendmahl, Beichte).
  • Katholische Kirche
    Die römisch-katholische Kirche ist weltweit verbreitet, vor allem in Südeuropa, Lateinamerika und Afrika. Sie hat mit dem Papst in Rom ein zentrales Oberhaupt. Ihre Lehre basiert auf der Bibel und zusätzlich auf Traditionen, Konzilsbeschlüssen und Dogmen. Auch hier gibt es sieben Sakramente. Besonders ist der Glaube an die „Wandlung“ beim Abendmahl und die Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubensfragen (seit 1870 dogmatisch festgelegt).
  • Protestantische Kirchen
    Diese Strömung entstand im 16. Jahrhundert durch die Reformation (Luther, Calvin, Zwingli). Wichtigstes Prinzip ist: Allein die Schrift – also die Bibel als einzige Grundlage. Es gibt keinen Papst, keine verpflichtende Ehelosigkeit, keine Heiligenverehrung. Nur zwei Sakramente werden anerkannt: Taufe und Abendmahl. In Deutschland ist die Evangelische Kirche (EKD) die größte protestantische Gemeinschaft. Andere Gruppen sind z. B. die Reformierten, Anglikaner oder Unierte.
  • Freikirchen
    Freikirchen sind meist protestantisch geprägt, aber unabhängig vom Staat. Sie betonen die freiwillige Mitgliedschaft, die persönliche „Bekehrung“ und oft auch die Bibel als wörtlich wahre Offenbarung. Bekannte Gruppen sind Baptisten, Methodisten, Pfingstkirchen und Adventisten. Viele Freikirchen legen Wert auf eine persönliche Beziehung zu Jesus und erleben Gottesdienste sehr emotional – mit Musik, Zeugnissen und manchmal auch „Geistesgaben“ wie Zungenrede oder Heilungsgebete.
  • Apostolische Gemeinschaften
    Dazu gehören unter anderem die Neuapostolische Kirche (NAK), die Apostolische Gemeinschaft oder ähnliche Richtungen. Sie sehen sich oft als Wiederherstellung des „ursprünglichen“ Christentums. Ihre Lehre dreht sich stark um die baldige Wiederkunft Christi und wird von sogenannten „Aposteln“ geleitet. Es gibt eine eigene Sakramentenlehre und eine starke Hierarchie. Oft wird betont, dass nur durch diese Gemeinschaft das „wahre Heil“ erreichbar sei.
  • Moderne und unabhängige Kirchen
    In vielen Ländern gibt es inzwischen neue Formen von Christentum: Hauskirchen, feministische oder LGBTQ-freundliche Gemeinden, Online-Gottesdienste oder sozial engagierte Basisgruppen. Sie legen weniger Wert auf Dogmen, dafür auf Gemeinschaft und ethisches Handeln. Diese Gruppen sind sehr unterschiedlich – sie eint, dass sie sich vom traditionellen Kirchenbild abgrenzen.

Unterschiede in der Lehre im Überblick

  • Bibel oder Bibel + Tradition?
    Orthodoxe und katholische Kirchen stützen sich auf beides: Bibel und kirchliche Tradition. Protestanten und Freikirchen hingegen folgen meist allein der Bibel. Apostolische Kirchen behaupten oft, neue göttliche Offenbarungen zu empfangen.
  • Zentrale Leitung?
    Nur die katholische Kirche kennt den Papst als oberstes weltweites Kirchenoberhaupt. Orthodoxe Kirchen haben nationale Patriarchen. Protestanten, Freikirchen und apostolische Gruppen haben jeweils eigene Leitungsmodelle.
  • Wie viele Sakramente?
    Orthodoxe und Katholiken zählen sieben Sakramente. Protestanten meist zwei (Taufe und Abendmahl). Freikirchen sind uneinheitlich. Apostolische Gruppen haben oft eigene Sakramentenbegriffe.
  • Frauen in kirchlichen Ämtern?
    In der katholischen Kirche dürfen Frauen keine Priesterinnen werden (mit Ausnahmen bei Diakoninnen in Deutschland seit 2024). In evangelischen Kirchen ist das Pfarramt für Frauen offen. In vielen Freikirchen ebenfalls, in anderen nicht. Apostolische Kirchen lassen Frauen in der Regel nicht predigen oder leiten.
  • Wie wird das Abendmahl verstanden?
    Orthodoxe verstehen es als heiliges Mysterium, Katholiken glauben an eine Wandlung der Gaben. Protestanten deuten es meist symbolisch oder geistlich. In vielen Freikirchen wird es ähnlich gesehen. Apostolische Gruppen geben dem Abendmahl eine besondere sakramentale Rolle im Zusammenhang mit der „Versiegelung“.
  • Wahrheitsanspruch?
    Viele Kirchen betrachten andere Konfessionen heute als christlich. In Freikirchen und apostolischen Gruppen ist der Alleinvertretungsanspruch oft noch stark – manchmal verbunden mit der Vorstellung, nur ihre Lehre führe zum Heil.

Und was ist mit Paulus und Jesus?

Die Lehren des Apostels Paulus haben das Christentum stark geprägt: Gnade statt Gesetz, Christus als Erlöser, Rechtfertigung allein aus Glauben. Luther hat sich besonders auf Paulus berufen. Aber: In der heutigen Praxis wird Paulus überall anders ausgelegt – es gibt kein rein paulinisches Christentum mehr.

 

Noch weniger gibt es eine rein „jesuanische“ Lehre – also ein Christentum, das sich nur an dem orientiert, was Jesus selbst gesagt und getan hat. Denn: Jesus hat keine neue Religion gegründet, sondern war Teil des Judentums seiner Zeit. Seine Botschaft vom Reich Gottes, von Mitmenschlichkeit und Gewaltlosigkeit wirkt zwar weiter – aber sie wurde später durch viele theologische Deutungen überlagert.

F A Z I T :

„Christlich sein“ kann heute vieles bedeuten: Vom Hochamt mit Weihrauch über nüchterne Predigten bis hin zu ekstatischen Gottesdiensten mit Musik und Handauflegung. Was fast alle verbindet, ist die zentrale Rolle von Jesus – doch wer Jesus genau war und was sein Tod und seine Botschaft bedeuten, wird sehr unterschiedlich verstanden.

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27. September 2025

Sobald sich Menschen zusammenschließen – ob im Verein, im Staat oder in einer Kirche – entsteht eine Infrastruktur, die Geld und Arbeit erfordert. Das sind Beiträge, Gebühren oder Steuern, keine Opfer. Eine Spende kann Ausdruck freiwilliger Solidarität sein, aber sie ist nicht an Gott gerichtet. Wer hier mit „Opfer“ argumentiert, betreibt bewusste Irreführung.

25. Sep. 2025

20. Sep. 2025

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am 01.01.2025

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