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Sex – die Todsünde der Wollust?

Wie etwas Natürliches verteufelt wurde

Ein Grundbedürfnis des Lebens

Sexualität ist so natürlich wie Atmen oder Essen. Ohne sie gäbe es kein Leben. Sie sorgt dafür, dass sich Lebewesen vermehren können – und zwar nicht nur der Mensch. Ob Vögel, Delfine, Menschenaffen oder Katzen: Überall geht es nicht nur ums „Kinderkriegen“, sondern auch um Lust, Bindung und manchmal sogar echte Zuneigung. Besonders bei Säugetieren ist Sex nicht nur ein Fortpflanzungsritual, sondern auch eine Form von Kommunikation und Nähe.

 

Und trotzdem hat es die Menschheit geschafft, ausgerechnet dieses Grundbedürfnis zu einem Problem zu machen. In vielen Kulturen wurde und wird Sexualität mit Scham, Schuld und Strafe verbunden. Wie kam es dazu?

Der Weg zur Sünde

In der biblischen Erzählung vom „Sündenfall“ essen Adam und Eva vom verbotenen Baum der Erkenntnis. Plötzlich merken sie, dass sie nackt sind – und schämen sich. Sie bedecken ihre Körper und verstecken sich vor Gott. Warum eigentlich? Nacktheit war vorher doch kein Problem. Viele Deutungen vermuten, dass es hier nicht nur um Gehorsam geht, sondern um den Beginn sexuellen Bewusstseins. Der Apfel könnte also auch für das Erwachen der Lust stehen – und die Angst davor.

 

Spätestens mit dem Christentum wurde aus Lust etwas Gefährliches. Der Apostel Paulus, der viele Grundideen des frühen Christentums geprägt hat, war kein großer Fan von Sex. Für ihn galt: besser nicht heiraten, besser enthaltsam leben. Wenn's gar nicht anders geht, dann bitte wenigstens innerhalb der Ehe – und ohne allzu viel „Fleischeslust“. Die Körper wurden als schwach und sündig angesehen, der Geist hingegen als rein und göttlich. Kein Wunder also, dass die Kirche lange Zeit ein Riesenproblem mit allem hatte, was mit Körper, Lust und Sexualität zu tun hatte.

Sexuelle Kontrolle und Macht

Warum war (und ist) Sexualität für viele so bedrohlich? Vielleicht, weil sie schwer zu kontrollieren ist. Wer Menschen kontrollieren will, muss ihre Körper kontrollieren. Deshalb haben Religionen, Staaten und Gesellschaften immer wieder Regeln aufgestellt: Wer darf mit wem? Was ist erlaubt? Was ist „unmoralisch“? Und wer entscheidet das?

 

Oft ging es dabei gar nicht um Ethik, sondern um Macht. Frauen wurden auf ihre Rolle als Ehefrau und Mutter reduziert, Homo- und Transsexualität wurden (und werden) kriminalisiert oder pathologisiert, und Jugendlichen wurde eingeredet, dass ihre sexuellen Gefühle unrein oder gefährlich seien. Warum?

 

Weil freie, selbstbewusste Menschen schwerer zu steuern sind.

Heute: Zwischen Aufklärung und Rückschritt

Wir leben im 21. Jahrhundert, oder? Es gibt Aufklärungsunterricht, Verhütungsmittel, das Internet, queere Pride-Paraden und Gesetze für sexuelle Selbstbestimmung. Alles gut also? Leider nein. Weltweit sieht es sehr unterschiedlich aus:

  • In manchen Ländern drohen Menschen wegen ihrer Sexualität Gefängnis oder Todesstrafe.
  • In anderen dürfen Frauen ohne Erlaubnis ihres Mannes nicht über ihren Körper entscheiden.
  • In vielen Schulen wird Sexualkunde übersprungen oder so verklemmt unterrichtet, dass am Ende mehr Fragen offen bleiben als beantwortet werden.

Auch in scheinbar modernen Gesellschaften existieren viele Tabus. Jugendliche haben zwar Zugang zu Pornos, aber kaum echte Gespräche über Gefühle, Einvernehmlichkeit, Selbstwert oder Grenzen. Werbung zeigt nackte Haut, aber kaum jemand spricht offen über Lust. Queere Menschen müssen sich noch immer rechtfertigen. Und nicht wenige Erwachsene reagieren bei sexuellen Themen mit peinlichem Schweigen oder billigen Witzen, statt ehrlich und respektvoll zu reden.

Konsens, Verantwortung und Würde

Sexualität ist nicht per se gut oder schlecht. Entscheidend ist, wie sie gelebt wird. Die wichtigste Regel dabei heißt: Einvernehmlichkeit. Das bedeutet: Alle Beteiligten müssen freiwillig und bewusst zustimmen. Ohne Druck. Ohne Angst. Ohne Manipulation.

 

Wer noch nicht die Reife hat, die Tragweite sexueller Handlungen zu verstehen, kann nicht wirklich einwilligen. Das gilt zum Beispiel für Kinder, aber auch für Menschen in einem Abhängigkeitsverhältnis (Lehrer + Schülerin, Chef + Azubi etc.). Hier gilt: Grenzen sind wichtig. Und zwar nicht aus Prüderie, sondern aus Respekt.

 

Ein Mensch darf niemals nur Mittel zum Zweck sein, er ist immer auch Zweck. Er ist kein ausschließliches Objekt zur Befriedigung. Wer das vergisst, verletzt die Würde des anderen. Und das ist nie okay.

Wenn Sex Folgen hat:           Schwangerschaft, Verhütung, Abbruch

Sex macht Spaß. Aber Sex kann auch Folgen haben. Die wichtigste: eine Schwangerschaft. Wann genau menschliches Leben beginnt, ist eine umstrittene Frage – biologisch, philosophisch, religiös. Aber sicher ist: Spätestens mit einer befruchteten Eizelle beginnt ein Prozess, der unter Umständen ein neuer Mensch werden kann. Wer Sex hat, sollte das wissen.

 

Deshalb ist Verhütung kein Tabuthema, sondern ein Akt der Verantwortung. Es gibt viele sichere Methoden – Kondome, Pille, Spirale und mehr. Wichtig ist, sich darüber zu informieren und darüber zu sprechen.

 

Trotzdem kann es passieren, dass eine Schwangerschaft eintritt. Dann steht manchmal die Frage im Raum:

 

Abbruch ja oder nein?

 

Diese Entscheidung ist nie leicht. Sie betrifft nicht nur einen Zellklumpen, sondern einen Menschen – nämlich die Schwangere. Sie muss sich fragen: Will ich das? Kann ich das? Habe ich Unterstützung? Wie wäre mein Leben mit einem Kind? Und auch: Was fühle ich für das Wesen in mir?

 

In vielen Ländern ist ein Schwangerschaftsabbruch legal, in anderen streng verboten. Die Debatten darüber sind oft emotional, manchmal hasserfüllt. Doch letztlich geht es um die Selbstbestimmung von Menschen – und um die Ehrlichkeit, dass man nicht alles einfach in "gut" oder "böse" einteilen kann.

 

Und wie immer die Entscheidung letztlich fällt:

 

Es ist okay - und geht keinen Dritten etwas an!

F a z i t:

Sexualität ist ein Teil des Lebens. Kein Fluch, keine Strafe, keine Sünde. Aber auch kein Spielzeug ohne Regeln. Wer sie frei, selbstbestimmt und verantwortungsvoll lebt, braucht sich nicht zu schämen – im Gegenteil.

 

Reden wir offen darüber. Ehrlich. Respektvoll. Und mit dem Mut zur Aufklärung.

 

Denn:

Nur was wir verstehen, können wir auch verantwortungsvoll gestalten!

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27. September 2025

Sobald sich Menschen zusammenschließen – ob im Verein, im Staat oder in einer Kirche – entsteht eine Infrastruktur, die Geld und Arbeit erfordert. Das sind Beiträge, Gebühren oder Steuern, keine Opfer. Eine Spende kann Ausdruck freiwilliger Solidarität sein, aber sie ist nicht an Gott gerichtet. Wer hier mit „Opfer“ argumentiert, betreibt bewusste Irreführung.

25. Sep. 2025

20. Sep. 2025

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am 01.01.2025

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