Wir bringen Licht ins Dunkel
Wir bringen Licht ins Dunkel 

Neufassung eines immer noch aktuellen Beitrags vom 15. Juli 2018:

NAK-liche Veröffentlichungen

Was ist Wahrheit, was ist Lüge?

Vielleicht ist es hilfreich, sich dem Thema mit einem Rest philosophischer Nüchternheit zu nähern.
Friedrich Nietzsche veröffentlichte 1873 sein Essay „Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne“. Darin beschreibt er, dass selbst das, was als „Wahrheit“ gilt, oft nur eine gesellschaftliche Konvention ist – kein göttlich verbürgter Zustand, sondern eine sprachliche Übereinkunft.

 

Das oben im Titelbild gezeigte Graffito bringt diese Erkenntnis auf den Punkt!

 

Der Satz wird häufig Joseph Goebbels zugeschrieben. Die Idee der „großen Lüge“ stammt jedoch aus Hitlers Mein Kampf, wurde von Goebbels propagandistisch weitergesponnen – und hat sich in Politik wie Religion als erstaunlich langlebiges Erfolgsrezept erwiesen.

 

Wir ergänzen: Die Wahrheit ist der größte Feind der Diktaturen und der Kirchen. – Denn...

 

„Wo Wahrheit ans Licht kommt, verliert jede Ideologie ihre Macht.“

 

Und so sitzen bei den „Lumpereien der Religionslehrer, Kirchenfürsten und ihrer Schranzen“ oft auch die politischen Nutznießer mit am Tisch. Das sollte man wissen, bevor man sich kirchliche Verlautbarungen zu Gemüte führt. – Das gilt auch für diejenigen der Neuapostolischen Kirche.

Wenn der Pressesprecher zur Kanzel greift

Im offiziellen PR-Magazin nac.today tut [ Anm.: im Jahr 2018 noch!] NAK-Bischof und Chefsprecher Peter Johanning regelmäßig das, was er am besten kann: er verleiht frommen Mythen den Anschein historischer Tatsachen. Sein Beitrag „Die Gemeinde als lebendiger Brief Christi“ beginnt mit den Worten:

 

„Jesus ist das Haupt seiner Kirche. Er überträgt seine Vollmachten an das Apostolat.“

Schlicht gesagt: Das ist erfunden.

 

Es existiert keine historische Quelle, kein Zeitzeuge, kein authentischer Beleg, dass Jesus je „Vollmachten“ an ein „Apostolat“ übertragen hätte. Selbst wenn – mit der heutigen Neuapostolischen Kirche hätte es nichts zu tun.
Johanning weiß das. Und wer wider besseres Wissen solches behauptet, beginnt mit einer Lüge. Alles, was darauf aufbaut, ist folgerichtig auch gelogen.

Die Mär von der                          „Legitimation durch die Gemeinde“

Johanning fabuliert weiter:

 

„Zum einen wurde die biblische Vollzahl von zwölf Aposteln für die Kirche Christi erreicht […] Zum anderen stellten sich die Gemeinden hinter sie und legitimierten sie damit als Leiter der Kirche.“

 

Tatsächlich glaubte die Katholisch-apostolische Kirche (KAG) im 19. Jahrhundert an diese symbolische „Vollzahl“. Doch eine „Legitimation durch die Gemeinde“ hat es nie gegeben.

 

Die spätere Allgemeine christlich-apostolische Mission (AcaM) entstand 1863 aus exkommunizierten und ausgeschlossenen KAG-Amtsträgern und ebenfalls exkommunizierten Teilen der Hamburger Gemeinde. Parallel formierte sich in den Niederlanden und am Niederrhein die Hersteld Apostolisch Zendingkerk.

 

Friedrich Krebs, ursprünglich in der AcaM, wurde am 27. Mai 1881 zum Apostel ordiniert. Mit seiner „Lehre vom Neuen Licht“ führte er nach der Spaltung von 1878 die entscheidende Lehränderung herbei, aus der sich schließlich die „neuapostolischen Gemeinden“ entwickelten. Lustig ist, wie die NAK die Trennung von der AcaM bis heute beschönigend formuliert:

 

„Die AcaM trennte sich unter Beibehaltung ihres Namens von der späteren NAK.“

 

Tatsächlich aber war es umgekehrt.

 

Diese Entwicklung hat nichts mit „apostolischer Sukzession“ oder göttlicher Berufung zu tun – sie ist das Resultat interner Machtkämpfe und selbstreferenzieller Legitimation.

Kiefers Konstruktion: Die Gemeinde als Siegel

Als der Mangel an Legitimation unübersehbar wurde, erfand der NAK-Hausliterat Priv.-Doz. Dr. phil. habil. Reinhard Kiefer eine theologische Notlösung:

 

die „Legitimation durch die Gemeinde“.

 

Kiefer, Literaturwissenschaftler an der RWTH Aachen, kein Theologe, kein Absolvent der evangelischen Fakultät, bastelte sich diese Lehre aus 1. Korinther 9,2:

 

„Bin ich für andere kein Apostel, so bin ich’s doch für euch; denn das Siegel meines Apostelamts seid ihr in dem Herrn.“

 

Paulus hatte seinerzeit ein massives Autoritätsproblem – seine Berufung war weder belegt noch kirchlich bestätigt. Also leitete er seine Legitimation aus der Zustimmung der Gemeinden ab.

 

Kiefer und Johanning recycelten diesen rhetorischen Taschenspielertrick und verkauften ihn als Beweis apostolischer Vollmacht.

 

Das ist keine Theologie – das ist PR im Talar.

Vom Lügenvorteil zum Opferkasten

Johanning und seine Auftraggeber bedienen sich solcher Konstruktionen nicht aus Unwissenheit, sondern aus System. - Ihr Ziel ist klar: den Gläubigen den Glauben an die göttliche Sendung des Apostolats einzureden – damit sie weiterhin an den „Gottesdiensten“ teilnehmen und ihren „Opferbeitrag“ leisten.

 

Nietzsche hätte das als Paradebeispiel eigennütziger Lüge bezeichnet:

 

„Der Lügner gebraucht die gültigen Bezeichnungen, um das Unwirkliche als wirklich erscheinen zu lassen – in eigennütziger und schadenbringender Weise.“

 

Genau das tut die Neuapostolische Kirchenleitung:

 

Sie erhebt die Lüge zur Wahrheit und nennt die Wahrheit Lüge.

 

Sie tut es planmäßig, eigennützig und in Schaden bringender Weise – und kann offenbar nicht anders. Es ist ihr institutionelles Betriebssystem.

 

Oder, um es mit dem Johannesevangelium zu sagen:

 

„Wenn er die Lüge redet, so redet er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“

(Joh 8,44)

 

Wie aber damit umgehen?

 

  • Man kann sie nicht ändern. - Aber man muss sie auch nicht nehmen, wie sie sind.
  • Man kann sie meiden – wie der Teufel das Weihwasser meidet.
  • Und man kann andere davor warnen, diesen neuapostolischen Scharlatanen auf den Leim zu gehen.

Diese Website hat einen enorm großen Umfang. Um bei der Suche nach bestimmten Inhalten schneller fündig zu werden, könnte eine seitenspezifische Google-Schlagwortsuche hilfreich sein:

letzte Updates:

04. November 2025

„Jesus wartet“ ?

(Wenn, dann aber garantiert nicht im Foyer der NAK)

Andreas Rother entdeckt den leidenden Christus – allerdings nur, um ihn zur Markenbotschaft der NAK zu machen.
Zwischen Spendenumschlag und Selbstvergewisserung bleibt vom echten Jesus nur das Feigenblatt der Frömmigkeit.

01. Nov. 2025

31. Okt. 2025

google-site-verification: google629555f2699bf7ee.html

Auf "Null gesetzt"
am 01.01.2025

Druckversion | Sitemap
© Franz-Christian Schlangen