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22.03.2014 - (fcs)

Schämt Euch, Ihr NAK-ler, …

… für das, was Euer Oberhaupt verzapft…

... eine unglaubliche Aneinanderreihung von Plattheiten und Dummheiten! Beim Lesen der in der PDF unter diesem Beitrag komplett wiedergegebenen Ansprache des NAK-Oberhauptes Jean-Luc Schneider, musste ich unwillkürlich an die Story vom „Bockmist-Pool“ denken. Falls nicht jeder weiß, was es damit auf sich hat, hier die kurze Erklärung:

 

Beim jüngsten Gericht werden alle christlichen Prediger dazu verurteilt zur Läuterung ein Jahr im Bockmist-Pool zu stehen, einem riesigen Teich voll von in Wasser aufgerührtem Bockmist. Der Clou an dieser Buße: Die Delinquenten sinken umso tiefer ein, je mehr Bockmist sie in ihrem Leben gepredigt haben.

Auch Wilhelm Leber muss in diesen Pool und hat schon ernste Befürchtungen. Die steigern sich noch, als er sieht, dass seinem so-quasi Großvater die Sche---se bis an die Nasenlöcher steht; er bemerkt Papst Benedikt, der bis zur Brust in der ekligen Pampe steckt und Martin Luther steht‘s bis zum Hals. Plötzlich fällt sein Blick auf den sog. Bezirksapostel Nadolny, der lediglich bis zu den Knöcheln in der Pampe steht. Zunächst steht Leber wie vom Donner gerührt mit offenem Mund am Rande des Pools. Dann ruft er zu seinem ehemaligen Kollegen hinüber:

„Nanu, Wolfgang! Ausgerechnet Du, der in seinem Leben nur Blödsinn gepredigt hat, stehst bloß bis zu den Knöcheln im Dreck?“

Der so Angesprochene wehrt mit beschwörenden Gesten ab und legt den rechten Zeigefinger an die Lippen:

„Psst! Verrat‘ mich nicht… ich stehe auf Jean-Luc!“

Innsbruck mit Flughafen vor der Kulisse des Bergisel und Patscherkofel [public domain - Quelle und Original: (- klick) ins Bild]

Und jetzt blättern wir den Kalender zurück auf den 15.02.2014, dabei begeben wir uns im Geiste nach Innsbruck und hören uns an, was der NAK-Chef-Laienprediger Jean-Luc Schneider, den dort versammelten Amtsträgern (vom Vorsteher an aufwärts) und deren Familien in einer sogenannten Stärkungsstunde zu sagen hatte...

 

Innerlich zustimmend dürften die Zuhörer schon die Dankespassage im Eingangsgebet ihres Oberhauptes abgenickt haben:

 

(Zitat) „[…] Wir danken Dir für die vielen Gebete, die Du schon erhört hast, wir danken Dir, dass wir schon so oft Deine Hilfe und Deinen Beistand erleben durften. Wir danken Dir, dass Du uns Deine Gnade schenkst, damit Deine Kinder unter unseren Unzulänglichkeiten und Schwachheiten nicht leiden müssen.  […]“ (Zitatende)

 

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen… - Außer vielleicht der Feststellung, dass eben doch immer noch  NAK-Mitglieder unter den Funktionären ihrer Sekte zu leiden haben. Und damit nun zu der Motivationsansprache Schneiders, mit der die versammelten NAK-Funktionäre fit gemacht werden sollten. Er selbst sagte zu diesem Vortrag, das sei keine Rede von irgendeinem Manager, der seine Truppe ein bisschen motivieren wolle, er sei nicht auf dieser Ebene… - Klar nicht, und wenn doch, dürfte der Vortrag allenfalls für eine Gurkentruppe ausreichen.

Sein Beschwören von Gemeinsamkeiten zwischen ihm und den Zuhörern müsste eigentlich von allen Anwesenden, die nicht bei der NAK angestellt sind als hohles Geschwätz abgetan worden sein. Wenn Schneider sagt „Ich bin mir sehr bewusst, was der liebe Gott von uns, den Amtsträgern, erwartet und dass wir [die Apostel] das alleine nicht machen können.  Dafür brauchen wir [die Apostel] Euch!“, dürfte allen Anwesenden klar sein, dass es nur darum geht, sie auf Linie zu halten. Und sein Dank an die Zuhörer für deren Mitarbeit erweist sich als Floskel, wenn er später klarstellt, dass sie im Grunde genommen lediglich ihre von Gott auferlegte Pflicht tun.

 

Ich will ab hier einfach die auffälligsten „Klopse“ mit je einem kurzen Kommentar aufreihen (der Einfachheit halber werde ich die Zitate lediglich durch blaue Kursivschrift kenntlich machen).  Jeder Leser kann weitere Auffälligkeiten, vielleicht seinen je persönlichen Hit,  hier als Kommentar hinterlassen, oder diese auch unter dem entsprechenden Gruppenbeitrag in der mit unserer Homepage korrespondierenden facebook-Gruppe Klartext (- klick) diskutieren.

 

Beim folgenden Text habe ich gestutzt, …

 

„[…] Der liebe Gott hat uns, seinen Aposteln, diesen Auftrag gegeben: ‚Bewahre meine Schafe, versorge sie!‘ - Wir können das nicht allein tun. Deshalb sind wir so froh und dankbar, dass wir Mitarbeiter haben, und dass unsere Schwestern einverstanden sind, dass ihr Gatte diese Arbeit macht. […]“

 

…, denn von diesem wörtlichen Auftrag Gottes an die Apostel habe ich bisher nichts gewusst. Man(n) lernt nie aus – und frau auch nicht… Diesen speziellen, vorgeblich göttlichen, Auftrag  walzt Schneider dann genüsslich aus, indem er ihn auf die subalternen Funktionäre ausweitet und diesen klarmacht, dass auch sie unmittelbar von Gott berufen seien. Aber okay… das können wir als „normal“ einstufen. Auch, dass er ihnen später eindringlich klarmacht, dass Gott sie deshalb berufen habe, weil er (also Gott) ihre Mitarbeit benötige. Wörtlich: Gott braucht Dich!

Nicht mehr normal ist es aber, wenn er den möglichen Zweifel an der göttlichen Berufung zum NAK-Amtsträger als tödlich bezeichnet:

 

„[…] Die Zweite kommt schon häufiger vor: „Weil es die anderen nicht machen wollten. Weil ich der Einzige bin. Sie haben den genommen, der da war, ich war die einzige Möglichkeit.“ – Brüder, das ist tödlich! Menschlich gesehen kann man das so sehen, und trifft vielleicht auch sogar zu. Aber hilft uns das? Ich bin mir absolut sicher, dass ein jeder von Euch von Gott bestimmt und berufen wurde. […]“

 

An dieser Stelle bezieht er auch die Ehefrauen der Amtsträger mit ein… Und setzt sie moralisch unter Druck. Er erklärt nämlich rundweg, dass, wenn eine Frau sich durch die ehrenamtliche Belastung des Ehemannes zurückgesetzt fühlt, dies ausschließlich daran liegen kann, dass die Ehe nicht von Gott selbst gestiftet sei

 

„[…] Liebe Schwester, wenn Du deinen Mann erwählt hattest und später wurde er Bezirksältester, dann hast Du Pech. - Wenn ich aber davon ausgehe, dass der liebe Gott Euch zusammengeführt hatte, dass Gott Ursprung und Quelle Eurer Ehe ist, entspricht es seinem Plan.

Wenn die Neuapostolische Kirche die Ehe befürwortet, ist das nicht nur aus gesellschaftlichen Gründen. Es gehört einfach auch zu unserem Glauben: Wir glauben, dass ist der Mann oder die Frau, die der liebe Gott für mich bestimmt hat. Wenn die Ehe auf diesem Glauben aufgebaut ist, sieht alles ganz anders aus. Wo dieser Glaube nicht vorhanden ist, ist die Gefahr einer Scheidung viel größer.  Wenn eines der Beiden nicht mehr daran glaubt, dann wird es gefährlich. Aber solange sie fest glauben können, dass sie füreinander bestimmt sind, sieht man die Sache ganz anders.  […]“

 

Allen, die mehr als nur zwei oder drei NAK-Predigten gehört haben, ist bekannt, dass Demut und Unterordnung wesentliche Elemente der NAK-Prägung sind. Demut ist folgerichtig auch etwas, das Schneider von seinen Untergebenen fordert. Ausgerechnet am Beispiel des Königs David, auf dessen angeblicher Erwählung (jeder nur einigermaßen theologisch und historisch Bewanderte weiß, dass dies lediglich ein Legende – ein Verbrämung der tatsächlichen Karriere des David ist) er abhebt, macht er klar, dass die göttliche Berufung eine Gnade sei, deren Konsequenz Demut sein müsse. – Als Beispiel für die Demut wählte er aber ein beredtes(??) Beispiel? Warum mag Schneider wieder auf menschlich allzu menschliches abheben?

Cornelis van Haarlem (1562–1638): Batseba im Bad, Öl auf Canvas, entst. 1594. - Rijksmuseum Amsterdam [public domain - Quelle: (- klick) ins Bild]

„[…] Ich habe vieles mit David gemeinsam, er hat auch viele Dummheiten gemacht. - Die eine Dummheit habe ich nicht gemacht, werde ich auch nicht machen. Wenn es um Frauen ging, zeigte sich Davids Schwäche. Er hat einmal diese Batseba gesehen, die ihm so gefiel. Aber sie war schon verheiratet.

Als König hatte er alle Macht und eine Lösung gefunden. Uri, Batsebas Mann, kam im Krieg um, und danach konnte David diese sehr schöne Frau zu sich nehmen.

 

Irgendwann kam der Prophet und ermahnte ihn, dass er dies nicht hätte tun dürfen. - Interessanterweise nahm sich David diese Mahnung zu Herzen. Er, der allmächtige König, konnte umbringen, wen er wollte, und hatte dies getan. Zu jener Zeit war das erlaubt. Dann kam dieser Nathan und sagt: „König, das war nicht gut.“ - Und David hat sich etwas sagen lassen, weil er demütig war. […]“

 

Für bezeichnend halte ich auch das nächste angeführte Beispiel für die Davidische Demut, die sich angeblich auch dann zeigte, als Gott ihm den Tempelbau verwehrte:

 

„[…] weil David eine demütige Gesinnung hatte, antwortete er: „Gut, dann macht es mein Sohn.“ - Trotzdem hatte David weitergearbeitet, Geld und Material gesammelt, weitergeplant, ohne aufzuhören. Sein Sohn hatte die Ehre den Tempel einzuweihen, er galt als der Tempelbauer. David war es nicht. Er zeigte seine edle Gesinnung.

Liebe Brüder, wir arbeiten in unserer Gemeinde, in unserem Bezirk, und der liebe Gott sagt: „Gut, schön, arbeite nur weiter, aber der Erfolg ist nicht für Dich, sondern für Deinen Nachfolger.“  - Oder wenn es dann endlich etwas wird, kommt der Apostel und sagt: „Du könntest jetzt da oder dort hingehen, oder, es ist höchste Zeit, dass Du in den Ruhestand gehst.“  - Dann merkt man, was die Motivation des Bruders war. […]“

 

Jetzt verschärft Schneider das Tempo… Er fordert Unterwerfung auch unter den Willen des Apostels. Mehr noch: Er macht unmissverständlich klar, dass ausschließlich das Apostelamt das wahre Seelsorgeramt sein kann – Bla, bla, bla…:

 

„[…] Wir müssen ihm dienen, wir sind als Amtsträger auch Helfer der Apostel. Wir sind nicht in einer evangelischen Kirche – das ist keine Kritik, sondern Tatsache -, wo der Priester zu der Gemeinde gehört und ziemlich eigenständig ist. Er kann machen, was er will, weil sein Amt, sein Dienst, absolut ist. Das ist in der Neuapostolischen Kirche nicht so. Die Amtsgaben existieren nur in der Gemeinschaft mit dem Apostelamt. […]

Wenn ein Vorsteher meint, dass er in seiner Gemeinde bestimmen kann, was ihm gefällt, muss ich ihm sagen: Das geht nicht! Ohne die Gemeinschaft mit dem Apostel – gemeint ist nicht die Person sondern das Amt – gibt es Dich gar nicht. […]

Im Katechismus steht ein Satz, der mir sehr gefällt: „Es ist die Aufgabe der Apostel, dafür zu sorgen, dass die Gläubigen eine dankbare und freudige Grundhaltung Gott gegenüber haben.“ - Es ist die Aufgabe der Apostel und somit auch Eure Aufgabe, liebe Brüder. […]“

 

Ab hier wird es dann oberpeinlich! Schneider beschwört Gemeinsamkeiten mit Jesus von Nazareth, dessen Leiden und Freuden NAK-Amtsträger teilen dürften. Es ist typisch neuapostolisch, dass Schneider mit dem Leid beginnt. Dabei führt er nicht nur allgemein-theologisch sondern sogar biblisch unhaltbare Behauptungen an:

 

„[…] Das Leid des Verzichts: Der Herr Jesus hatte gelitten, dass können wir der Schrift entnehmen, weil er auf vieles verzichten musste. Denkt nur an die Versuchungen in der Wüste. Das war für ihn ein großer Kampf, das ging nicht so im Handumdrehen. […]

Er muss auch darauf verzichten, große Wunder zu tun, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu erwecken. Nur damit alle bemerken, dass er der Sohn ist, und keiner das kann, was er vermag.
Er musste sogar auf den weltlichen Reichtum verzichten. Es wäre einfacher gewesen, wenn die Kasse voll gewesen wäre. Dieses Leiden kennen wir auch. […]

Wir möchten alle gerne ein bisschen mehr Kraft haben, wenn wir eine kranke Schwester, ein krankes Kind besuchen, und denken, dass wir mal ganz kräftig beten, damit das Kind gesund wird. Das funktioniert eher selten. Auf diese Kraft müssen wir verzichten. Brüder, seid deshalb nicht traurig, wir teilen das Leiden Christi. Auch er, als Sohn Gottes, musste während seiner Erdenzeit darauf verzichten. […]“

 

Klar, auch für die geringe Akzeptanz theologisch ungebildeter Laienprediger stellt Schneider eine Gemeinsamkeit mit Jesus her:

 

„[…] Zweites Leid: Jesus wurde nicht von allen anerkannt. „Woher kommt der her? Aus Nazareth? – Ach, was kommt schon Gutes aus Nazareth!“ - Seine eigene Familie hatte an ihm gezweifelt. Es heißt sinngemäß in der Heiligen Schrift: „Er ist verrückt geworden. Mit dem stimmt etwas nicht.“ - Er wurde nicht anerkannt. Andere haben gesagt: „Ach der Sohn Josephs!“ - Das passiert uns vielleicht auch dann und wann: „Komm, den kenn‘ ich von Kindheit auf. Ich weiß noch, was der als Jugendlicher gemacht hat. Und jetzt will er uns predigen?“ - Reg Dich nicht auf, Jesus hat dasselbe erleben müssen. […]“

 

Und natürlich gibt es auch eine Parallele zu Jesus, wenn ein Amtsträger sich unverstanden fühlt. – Und bei diesem Beispiel wird eine unglaubliche Überheblichkeit der NAK-Apostel offenbar:

 

„[…] Oft wurde Jesus nicht verstanden, obwohl er großartige Erklärungen abgab: ‚Ich bin das Brot des Lebens.‘ - Und den Jüngern kam nur in den Sinn: ‚Wir haben vergessen Brot zu kaufen.‘ - Ständig irdisch gesinnt. Was er sagte, wurde nur materiell interpretiert. Kennt Ihr das? Manchmal kommt das Gefühl: ‚Ach, die verstehen nicht wirklich, worum es geht.‘

Wir möchten weitergehen und nicht auf der ersten Niveaustufe stehenbleiben. Das schmerzt manchmal, wenn man nach jahrelangem Dienen merkt: ‚Die haben es immer noch nicht kapiert.‘ […]

Ich kann mich gut erinnern, als mein Bezirksapostel René Higelin in den Ruhestand kam, war es sein größter Schmerz, dass er trotz der vielen Sündenvergebungen, trotz der vielen Abendmahle, die gefeiert wurden, merken musste, dass ihn nicht alle verstanden hatten. […]“

 

Ich hätte mir manches vorstellen können, was einem Geistlichen bei  seiner Pensionierung durch den Kopf gehen könnte, was er an Schmerzvollem äußern könnte… Aber dass ein Apostel sich ausgerechnet darüber beklagt, auf Unverständnis gestoßen zu sein, zeigt meines Erachtens mehr als deutlich, welche Wertschätzung diese Männer sich selbst beimessen. Aber eigentlich zeigt das schon der gesamte direkte Vergleich zwischen den Aposteln und ihren Untergebenen einerseits und Jesus von Nazareth andererseits…

 

„[…]  Zum Schluss wurde er verraten, alle sind abgehauen und er war verlassen. Ich kann mir vorstellen, Dass so mancher Bezirksältester oder Vorsteher manchmal diesen Eindruck hat: ‚Jetzt stehe ich ganz alleine da.‘ […]

Wir gehen nicht ans Kreuz, dieses Opfer können und brauchen wir nicht zu machen. Ich spreche von dem Leid und dem Schmerz seiner Mission, die müssen wir teilen. Denken wir daran, dass wir im Dienste Jesu stehen und der Herr dasselbe mitgemacht hat. Wir dürfen nicht anfangen, an unserem Auftrag, unserer Mission unserem Amt zu zweifeln. Er war der Sohn Gottes, daran zweifelte niemand, trotzdem erging es ihm auch so! […] Wir können sagen, dass wir nur die Leiden Christi teilen. […]“

 

Natürlich lässt Jean-Luc Schneider seine Mannen auch die Freuden Christi teilen:

 

„[…] Immer wieder dankte er seinem Vater, weil er seine Gebete erhörte. Gott ist zu seinem Gebet gestanden. Er hatte Jesus erhört und das durften wir alle schon erleben. Plötzlich konnten wir fühlen, dass der liebe Gott geantwortet hat, und etwas geschehen ist. Diese Freude kann uns kein Mensch wegnehmen.

Die andere Freude war die enge Gemeinschaft Jesus mit seinem Vater. Er wusste immer: Der Vater ist mit mir, ich bin nicht allein. Er hat es nicht gesehen, aber gespürt.

Es könnte sein, dass eine ganze Gemeinde daran zweifelt, dass am Mittwochabend der Heilige Geist gesprochen hat. Aber Du weißt es, Du hast es gemerkt. Wie oft haben wir das erleben dürfen. Wir wussten nicht, was werden sollte, und am Ende des Gottesdienstes konnte man sagen: Der liebe Gott war da. Ist das nicht eine Freude? […]

Die heilige Martha mit ihren Attributen (Illustration in einem Isabella-Stundenbuch), gemalt von einem flämischen Meister im Jahr 1497 [public domain – Quelle: (- klick) ins Bild]

Eine letzte Freude des Herrn war, dass ihn der Vater nicht alleine gelassen hatte. Er gab ihm Freunde, er durfte die Gemeinschaft der Jünger genießen. […] Schöne Stunden hatte Jesus auch bei Maria und Martha erlebt […]

So geht es uns doch auch, wir haben nicht nur Probleme in den Gemeinden, sondern dürfen auch Freude erleben. Diese Freuden sind auch mit unserem Amt verbunden, und es ist ein Stück des Lobes, dass wir diese Freude erleben können, die Gebetserhörungen, die Gemeinschaft und Zuwendung Gottes, wenn wir merken, der liebe Gott ist da. […]“

 

Nach einem kurzen Abstecher in den Bereich der Seelsorge in den eigenen Familien …

 

„[…] Bitte, predige nicht zu Hause, aber teile Deine innere Sicherheit, Deinen Frieden: Sorge dafür, dass Dein Gottvertrauen ansteckend ist, nicht nur für die Gemeinde, auch für Deine Familie. Lass sie an Deinem Gottvertrauen, an Deinen Erfahrungen stark werden, dann wird unser Amt auch ein Segen für unsere Gattin und unsere Kinder. […]“

 

… geht Schneider dann auf die Seelsorge der Seelsorger ein:

 

„[…] wir sind ja auch Gotteskinder und wollen das Ziel erreichen. Gleichwie unsere Schwestern wollen wir alle ans Ziel kommen. Dazu ist unser Amt keine Hilfe, davon zeugen Apostel, die es trotz ihres Amtes nicht geschafft haben, treu zu bleiben bis zuletzt.

Wir können unsere Maturität, unsere Vollkommenheit, nicht an den Erfolgen unseres Amtes messen. Der Herr Jesus war da sehr klar. Die Jünger sind zu ihm gekommen und frohlockten: „Meister, wir haben in Deinem Namen Wunder getan, wir haben Geister ausgetrieben.“ – Sie haben das gemacht. Aber Jesus antwortete ihnen: „Ich kenne Euch nicht.“ – Sie hatten Erfolg in ihrer Amtstätigkeit. Trotzdem sagte Jesus zu ihnen: „Ich kenne Euch nicht.“ – Es war für ihn nicht entscheidend, nicht die Erfolge die sie hatten in ihrem Amt. Es kam auf ihren Seelenzustand an. […]“

 

Hier ein Einschub: Jean-Luc Schneider begeht hier eine ganz offensichtliche Fälschung, in dem er Jesus ein Zitat in den Mund schiebt, dass auch aus gläubig-bibelkundlicher Sicht nicht haltbar ist.

 

Die Textstellen, in denen berichtet wird, Jesus habe die Wendung  „Ich kenne Euch nicht“ benutzt, lassen sich an einer Hand abzählen: Matthäus 25, 12; Lukas 13, 25 und Lukas 13, 27 – und keine davon hat auch nur das Geringste mit der in der Bibel beschriebenen Rückkehr seiner Jünger von ihrer ersten Aussendung zu tun.  - Möglicherweise hat Schneider aber sowenig Bibelkenntnis, dass er die Textstellen verwechselt hat?

Denn auch die einzige Stelle in der das Zitat wir haben in Deinem Namen Wunder getan, wir haben Geister ausgetrieben“ mit dem Zitat „Ich kenne Euch nicht“ verknüpft ist, hat nichts damit zu tun, dass seine Jünger entsprechend vorgetragen haben, auch spricht er damit seine Jünger überhaupt nicht an...

Vgl.: Matthäus 7, 22+23 (- klick)

An der Stelle, die Schneider mutmaßlich gemeint hat, im sogenannten „Jubelruf Jesu“ sagt Jesus allerdings zu den zurückgekehrten 72(!!) Jüngern:  „Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“

Vgl.: Lukas 10, 17-23 (- klick) 

Weiter in Schneiders Text und hin zu einer weiteren Banalität, die er zur Beweihräucherung seines Amtsvorgängers benutzt:

 

„[…]  Deshalb, liebe Brüder, denken wir daran, dass das Wort auch für uns gilt, nicht nur für die anderen.

Wir brauchen die Gnade, und wenn wir die Sündenvergebung aussprechen, gilt sie zuerst für uns selbst. Auch wir müssen das machen, was wir predigen.

Stammapostel Leber erzählte, dass er kürzlich aus dem Gottesdienst nach Hause gekommen ist und von seiner Frau gefragt wurde: „Hast Du gehört, was der Priester gepredigt hat?“ - Und er gab ihr zur Antwort: „Das war alles genau für mich gesprochen, das muss ich noch überwinden.“

Eine wunderbare Größe des Glaubens und der Liebe, die er verkörpert, auch er muss noch überwinden. Kümmern wir uns auch um unser eigenes Seelenheil, das gilt für unsere Brüder, wie auch für unsere Gattin. […]“

 

Zum Ende seines Vortrages schwört Schneider seine Untergebenen noch einmal auf das NAK-Apostolat ein. Und dabei leistet er sich eine unglaubliche Nachlässigkeit. – Vielleicht hat er ja wirklich gedacht, seine Rede würde nicht öffentlich bekannt und er war deshalb unvorsichtig?

Auf jeden Fall geht aus seiner Rede klar hervor, wie das Verhältnis von NAK zur Gesamtkirche, also der Kirche Christi, ist: Die eigentliche Führerschaft im Christentum insgesamt steht ausschließlich den Aposteln zu:

 

„[…] Es muss weitergehen in jeder Hinsicht, nicht nach unseren Gedanken, sondern wir bemühen uns mit allen Bezirksaposteln herauszufinden, was Gott uns sagt. Ich war in den letzten Wochen in den USA, wo auch gewisse Strömungen offenbar sind. Ich, als einfältiger Mann, habe ihnen aufgezeigt, dass in unserem Katechismus geschrieben steht, dass Jesus seine Kirche leitet, und dass er dafür seine Apostel gesandt hat und heute noch sendet.

Also leitet Jesus seine Kirche durch Apostel, die heute arbeiten. Nicht durch Apostel Paulus , nicht durch Stammapostel Schmidt und auch nicht durch Bezirksapostel Kraus, sondern durch die Apostel, die heute an der Arbeit sind. Das gehört zu unserem Glaubensbekenntnis! […]“

 

Und er setzt noch einmal eins drauf, indem er deutlich macht, dass die NAK absolut keinen Millimeter von dieser Position abrücken wird:

 

„[…] In diesem Rahmen gehört es zu unserem Glauben, dass der Herr Jesus seine Kirche durch die heutigen Apostel leitet. Ich bin sehr dankbar dafür, und verspreche Euch vor Gott, dass wir - der Stammapostel mit den Bezirksaposteln und Aposteln – auch weiter den Weg suchen, den Gott gehen will und nicht unseren Weg.

 

Es geht uns nicht darum, uns an die heutige Gesellschaft anzupassen - das ist mir äußerst wichtig! - Ein katholischer Pfarrer hat einmal geschrieben: „Die Wahrheit Gottes bleibt immer wahr, unabhängig davon, wie viele Menschen daran glauben.“ - Das fand ich sehr weise, das ist ein Grundsatz des christlichen Glaubens. Es ist die Arbeit und der Auftrag des Apostolats, diese Wahrheit zu verkündigen.

Dann und wann passt es der Gesellschaft, manchmal auch nicht. Das ist unwichtig. Wir werden auch nicht die Lehre anpassen, damit mehr Leute in unsere Kirche kommen. Jesus hat das auch nicht gemacht. Als er gemerkt hatte, dass er ganz alleine dastand, änderte er nicht plötzlich seine Lehre. Ich vergleiche mich nicht mit Jesus, aber den Sinn könnt Ihr darin erkennen.

 

Auch wenn es den Menschen nicht passt, und nicht mehr soviel daran glauben: Wir können die Wahrheit Gottes nicht ändern und werden sie nicht ändern. […]“

 

Mir ist übrigens nicht klar, warum Schneider darauf hingewiesen hat, dass ein katholischer Pfarrer die Binsenweisheit mit der Wahrheit Gottes gesagt haben soll… Und vollends fehlt mir jedes Verständnis dafür, dass er damit die übrige Christenheit angeblich nicht diskriminieren will:

 

„[…] Es ist aber unsere Aufgabe, die alten Floskeln von früher zu eliminieren, die mit der Wahrheit Gottes nichts zu tun haben.  Zum Beispiel: Wir sind die Allerheiligen und die anderen sind Garnichts.

Das sehn wir heute anders und sind, so glaube ich das, der Wahrheit Gottes näher gekommen. Lasst uns vertrauen in die Leitung Jesu Christi haben, der seine Kirche durch die lebenden Apostel führt. Ich will nicht mehr sein, als meine Vorgänger.

Die Bezirksapostel und die Apostel sicher auch nicht. Aber wir wollen die gleichen Bestrebungen haben wie sie: Das zeitgemäße Jesuwort zu verkündigen und die Wahrheit Gottes wahr zu halten. Das ist unsere Aufgabe und dafür bin ich von ganzem Herzen dankbar.“

 

Soweit der Vortrag Schneiders. – Das Schlussgebet hat übrigens, wie es bei solchen Veranstaltungen  gelegentlich vorkommt, nicht der StAp gesprochen, sondern ein rangniedrigeres Mitglied des Auditoriums; in diesem Fall der als Gast anwesende Apostel Clément Haeck…

 

Und hier nun die PDF mit dem Gesamttext:

Der StAp bei den leitenden NAK-Funktionären in Innsbruck
Mitschrift der Motivationsrede Schneiders, sowei Eingans-und Schlussgebet der Veranstaltung
Stärkungsstunde 150214 Innsbruck.pdf
PDF-Dokument [129.9 KB]

Kommentare

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  • Marco (Montag, 29. September 2014 16:33)

    Ich bin immer wieder erstaunt, auf den verschiedenen Seiten forschende und analysierende Interpretationen zu entdecken, die nicht selten von noch aktiven Mitgliedern der NAK verteidigend kommentiert
    werden (Herr Fritzsche). Wenn denn ihr Verein so gottgegeben und das Erlösungswerk Christi auf Erden wäre, und Sie dort ihr Seelenheil gefunden haben, warum lesen Sie sich dann durch all die
    kritischen Seiten und holen sich "Zweifelsgrundlagen"? Jeder soll analysieren, glauben oder nicht Glauben was er möchte. Anmerkung: NAK-Austritt 1998, Abkehr vom Christentum fortlaufend... ;-)

  • Ein "lieber Beitragsschreiber" (Donnerstag, 18. September 2014 16:05)

    Sehr geehrter Herr Fritzsche!

    Was bringt Sie auf den Gedanken, hier ginge es um Biographie-Arbeit? Was hat es, bitteschön, mit Biographie-Arbeit zu tun, wenn man minutiös nachweist, welchen Blödsinn jemand (in diesem Fall Ihr
    sogenannter Stammapostel) verzapft?

    Ihr Satz, die NAK habe in ihrer Geschichte „auch“ viele Fehler gemacht, ist allerdings die Untertreibung des Jahrhunderts! Und mit diesem Satz haben dann Sie Blödsinn verzapft, Herr Fritzsche…
    Mit dem Folgesatz liefern sie allerdings auch die Erklärung dafür, wie es kommt, dass Sie Blödsinn verzapfen:

    Volk Gottes im Alten Testament? Von Gott auserwählt? Wüstenwanderung… 40 Jahre?? Häh??? Wie kommen Sie darauf, dass auch nur ein Funken, von dem Quatsch den sie da verzapfen den Tatsachen entspricht?
    Sie haben von Tuten und Blasen keine Ahnung, Herr Fritzsche!

    Davon abgesehen: Was haben diese Lügenmärchen mit der Neuapostolischen sog. Kirche zu tun? Und Fehlern in der Vergangenheit? Sind Sie blind, Herr Fritzsche, oder können Sie nicht lesen? Es geht hier
    gar nicht um Fehler in der Vergangenheit! – Es geht um die Gegenwart! Es geht darum, wie die Funktionäre Ihrer Sekte die Wahrheit (nämlich dass die NAK eine faschistoid strukturierte
    exklusivistische Endzeitsekte mit dem Anspruch allein selig machend zu sein und einer absolut üblen unbewältigten Nazi- und SED-Vergangenheit ist)
    verbiegen…


    Wachen Sie doch auf! – Lesen Sie den Katechismus und vergleichen die Inhalte mit den Äußerungen der NAK-Führungsfunktionäre und Öffentlichkeitsarbeiter in der Außendarstellung!

    Und das alles, was diese Figuren „worden“ sind nun ihre Überzeugungen? Dann können Sie einem leidtun! Umso mehr, als Ihre Überzeugungen wohl nicht sehr fest sind, sonst könnten sie ja nicht so leicht
    niedergemacht werden, wie sie sagen.

    Ein Wort noch zu dem Gott, dessen Segen sie allen wünschen… Von welchem Gott sprechen Sie eigentlich? Wotan, Donar, Zeus, Allah, Huitzlipochtl oder wen oder was? – Einen Gott, den es gibt, gibt es
    nicht, Herr Fritzsche…
    Sie sollten sich vielleicht, statt sich Gedanken um eine dahinsterbende Endzeitsekte zu machen, besser über die Lehrgrundlagen des Christentums informieren. Dann wüssten
    Sie, dass es insgesamt eine Irrlehre ist. Vielleicht lesen Sie sich dazu einfach einmal ein wenig auf unseren Seiten zu den Themen Christentum allgemein und
    konfessionsübergreifende Religiotie ein. Weiterbildung scheint bei Ihnen dringend notwendig zu sein!

    Und was die Vergangenheitsbewältigung anbelangt: Das sollten Sie ihrer Sekte empfehlen! Zum Beispiel ist die NAK die einzige religiöse Organisation in Deutschland, die ihre faschistische
    Vergangenheit nicht aufgearbeitet hat… und die noch dazu Frechheit besitzt, diese trotz erdrückender Beweise zu leugnen…

  • G. Fritzsche (Donnerstag, 18. September 2014 13:06)

    Liebe Beitragsschreiber,
    es ist schon sehr erstaunlich, wie manche ihre eigene Biograpfie verarbeiten.
    Sicherlich hat die NAK auch viele Fehler in ihrer Geschichte gemacht. Aber wer tut das nicht? Selbst das Volk Gottes im Alten Testament, welches wusste, dass es von Gott auserwählt war, hat Fehler
    gemacht. Sonst hätte die Wüstenwanderung wohl kaum 40 Jahre, statt 40 Tage gedauert. Aber aufgrund früherer Fehler eine Glaubensgemeinschaft so dermaßen im Internet schlecht zu machen, ist natürlich
    auch eine Möglichkeit Biographiearbeit zu leisten.
    Ich kenne in meinem Bekanntenkreis auch viele, die nicht mehr in die NAK gehen, weil ihre Meinung mit der Lehre nicht übereinstimmt. Wiederrum kenne ich auch keinen NAK-Christ, der solche Personen
    danach ausgrenzt oder sogar ihm mit ewiger Strafe von Gott droht.
    Es wäre doch toll, wenn jeder Mensch das Glauben könnte, wovon er überzeugt ist. Und nicht z.B. meine Überzeugungen durch solche "tollen" Internetforen niedergemacht werden.
    Ich hoffe, dass andere die diese geistreichen Beträge lesen, sich nicht von ihrem Weg abringen lassen. Dann hätten nämlich die Beitragsschreiber ihr Ziel erreicht.
    Ich wünsche einigen etwas mehr Toleranz, eine Bessere Vergangenheitsbewältigung und allen Gottes Reichen Segen

  • Man (Mittwoch, 21. Mai 2014 19:57)

    Die Geschichte wiederholt sich: Jesu Leben und sein damit verbundene Auftrag wurde damals von vielen Menschen nicht erkannt,und heute ist es auch nicht anders:
    Beim Einzug in Jerusalem jubelte man Jesus zu und feierte ihn als den neuen König, 3 Tage später - nachdem die Erwartungen nicht erfüllt wurden - wollte man Jesus am Kreuz sehen.
    Die Erkenntnis und Einsicht: "...und es war doch Gottessohn" kam aber zu spät.
    Insofern kann ich dem Beitrag vom Internetleser schon etwas abgewinnen.
    Kritiker werden immer etwas finden, woran sie sich ärgern.
    Doch - und das ist das wichtigste - der Plan Gottes erfüllt sich. Jesus blieb damals nicht im Tod, sondertn siegte über Hölle, Grab und Tod!
    Kritik aus persönlichen Enttäuschungen sind schmerzhaft, können aber an der Sache nichts ändern, denn: Gott bekennt sich zu seinem Werk.
    Ob das verstanden wird oder nicht, tut nichts zur Sache!
    Eines noch: der Glaube ist nicht für den Verstand gedacht und kann damit auch nicht ergründet werden.
    Der Schächer am Kreuz hat in seinem Leben vieles falsch gemacht. Doch er erkannte im richtigen Augenblick die Hilfe und nütze die Chance.
    In diesem Sinn: Gott liebt den Menschen, nütze aber die Chance, die sich heute im Apostelamt zur Erlösung bietet!

  • Franz-Chrsitian Schlangen (Montag, 19. Mai 2014 18:47)

    Wer ärgert sich denn hier?

    Es geht schlicht darum, dass jemand absoluten Stuss und in schöner Regelmäßigkeit die Unwahrheit predigt...

    Und das soll ruhig jeder wissen.

    Enttäuscht von irgendwas? Wer sollte das sein? Meine Konfirmation liegt 50 Jahre zurück - und da habe ich schon gewusst, dass das gesamte Abrahamitentum Quatsch ist. - Und wie soll jemand, der seit
    fast 2000 Jahren tot ist, mich lieben?

    Mit Verlaub, Internetleser: Sie labern genauso Unsinn wie der NAKI-Boss, nur eben einen anderen...

    Zuguter Letzt noch eine Verwarnung:
    Da ich Ihre IP-Adresse notiert habe, lasse ich Ihren Beitrag ausnahmsweise stehen.
    Ansonsten werden Kommentare mit Fake-Angaben wie z.B. x@y.net o.ä. unverzüglich gelöscht!

  • Internetleser (Montag, 19. Mai 2014 15:43)

    Liebe Leser,
    es tut mir leid, wenn ihr euch ärgert. Anstatt euren Frust von der Seele zu schreiben macht doch jeder für sich eine Vergangenheitsbewältigung. Dass dies nicht leicht ist, ist mir bewusst. Leichter
    ist, seinen Unmut kund zutun. Es ist für mich verständlich, wenn ich von etwas enttäuscht bin, dass ich dann kein gutes Haar mehr dran lasse.
    Aber Jesus liebt dich trotzdem, er sieht nicht auf die Person, er sieht auf deinen Willen, ihm gleich zu sein.
    In diesem Sinn viel Erfolg mit deiner Vergangenheitsbewältigung!

  • Alexander, Schweiz (Montag, 07. April 2014 05:48)

    Interessant ist die Aussage: "Wir leben in einer Zeit, wo die Kollegialität immer wichtiger wird. Ich bin unendlich dankbar,
    dass wir in einer Zeit leben, in welcher ein Apostel nichtmehr einfach sagen kann, was er will. Er
    hat Vorschriften, das muss bibelkompatibel sein und in den Rahmen des Katechismus passen.
    Ich bin auch dankbar, dass die Kommunikationswelt so aufgebaut ist, dass nicht jeder seine eigenen
    Regeln erfinden kann. Ist doch albern, wenn am einen Ort ein Bart vorgeschrieben wird
    und es am anderen Ort verboten ist, einen zu tragen. Es ist eine Herausforderung, aber es hilft,
    uns auf das Wesentliche zu konzentrieren: Was will der liebe Gott, was will der Heilige Geist?"

    Haben Schneider`s Vorgänger die Transparenz des Internets gescheut und gefürchtet, wie der Teufel das Weihwasser, kolpotiert JLS heute mit genau dieser Transparenz und schürt die Angst seiner
    Kollegen, Nebensschauplätze apostolischer Machtgeränke zu unterlassen ( die alte Geschichte von Bart und Nichtbart). Wo vor einer oder zwei Stammapostel Generationen noch der Heilige Geist hinhalten
    musste, um apostolische Possen zu entschuldigen, ist es heute das Internet, das Aostel kontrolliert.

    Es waren mutige Männer und Frauen, die im Internet der 90-iger Jahre die These aufstellten: "Der (NAK) Fisch stinkt vom Kopf her". Der sterbende Patient NAK muss sich nicht wundern, dass er stirbt.
    Wer Führer an seiner Spitze hat, wie die NAK, verkürzt seine Halbwertszeit mit jeder neuen Predigtausgabe eines JLS.

  • Ein Südlicht (Donnerstag, 27. März 2014 22:07)

    Vergleiche der Aussagen von JLS aus jüngster Vergangenheit zeigen die Zerrissenheit in der Gedankenwelt dieses Menschen. Einer deutlicheren Präsentation von Unwissenheit in der gesamten Führungsriege
    dieses Vereines (NAKI Apostelverein e. V.) bedarf es wohl nicht, um auch dem letzten noch schläfrigen NAK-"Vereinsmitglied" zur Wachsamkeit zu verhelfen. Im Bewusstsein, dass diese Äusserungen Herrn
    Schuldt (NAK-NRW) nicht gefallen, ist auf treffendere Formulierungen bewusst verzichtet, um seiner Prozesswut keine Angriffspunkte zu bieten. Doch eine Bemerkung sei erlaubt. Beim Lesen des Artikels
    "Stärkungsstunde 150214 Innsbruck.pdf" überkam mich und die Personen aus unserem Umfeld ein großer Brechreiz. Warum? Lest selbst!

  • Heinz-Peter Tjaden (Dienstag, 25. März 2014 20:12)

    Das Schlimmste für Jesus also war, dass er auf Reichtum verzichten musste? Mit einer vollen Kasse hätte er es leichter gehabt? Ergo: Dann hätte ihn die damalige religiöse Elite gegen Cash vor dem
    Kreuz bewahrt? Oder hätte sich gleich von Jesus bezahlen lassen? Ist der Schneider nicht mehr bei Sinnen? Oder ist er hier falsch zitiert worden? Und wenn der über Frauen spricht, kann einem auch nur
    schlecht werden.

  • detlef streich (Dienstag, 25. März 2014 19:39)

    Übrigens bei NAKI gelesen:

    In seiner Predigt am direkt folgenden Sonntag sagte Schneider im Anschluss an eine Bezirksapostelversammlung dann laut eines Kurzberichtes bei NAKI:

    "Die Wiedergeburt aus Wasser und Geist führe in die Gemeinschaft mit Gott !!!! und dem Apostolat !!!!. Dieses Siegel Gottes schaffe auch Sicherheit, wenn es darum gehe, das eigene Tun und Handeln
    unter den Willen Gottes zu stellen. Dazu gehöre auch, eigene Ideen und Meinungen in den Hintergrund treten zu lassen."

    http://www.nak.org/de/news/news-display/article/18520/

  • detlef streich (Dienstag, 25. März 2014 17:13)

    Noch ein Nachsatz zum bezeichnenden Wort "Amtskarriere!", dass in der NAK eigentlich absolut verpönt und auch Schneiders eigenen Sätzen der Erwählung und göttlichen Fügung widerspricht. Aber jemand,
    der Jean-Luc seit der Kindheit kennt, schrieb mir vor einiger Zeit:

    „ Wie ich schon erwähnte, kenne ich Jean Luc seit meiner Kindheit. Ich weiß deshalb, dass dieser Mann keine göttliche Liebe in sich trägt. Es war immer schon sein Interesse und einziges Ziel im
    Leben, an die Spitze der NAK zu kommen. Er ist ein Machtmensch, der keine echte Weisheit hat, sondern alles nur über Ordnung und Gehorsam regelt."

  • detlef streich (Dienstag, 25. März 2014 16:55)

    Ein jeder darf und kann Schneider sehen und analysieren, wie er will. Allerdings weise ich darauf hin, dass religiöser Wahn relativ gut beschreib- und belegbar argumentiert werden kann. Alle anderen.
    psychopathologischen Fernbefunde lehne ich ab und sind nicht fundierbar glaubhaft darzustellen. Allerdings sind die Fragwürdigkeiten in Schneiders Predigten und seine sprunghaften, inhaltlichen
    Widersprüchlichkeiten aufzuzeigen, weil sie textlixh belegt werden können. Seinen Reim darauf muss sich dann jeder Leser selber machen ...

  • Jürgen (Dienstag, 25. März 2014 07:07)

    @detlef streich

    Das ist ja nun mehr als nur der von mir gesehene religiöse und Grössenwahn, da dürfte es schon um pathologischen Masochismus um patholische Ängste und Zwänge gehen, wenn ich mir das so ansehe.
    Und das dürfte auch die Lust am Leiden erklären, die JLS in seinen Reden offenbart. Da derf sich die NAK auf einiges gefasst machen.
    Immerhin erklärt das seine Auswahl gerade in einer Zeit in der die NAK in Europa sich aufzulösen scheint. Aus Sicht der europäischen NAKen ist mit JLS wohl durchaus der richtige Mann an der richtigen
    Stelle.
    Dabei ist dieser Mann ganz offensichtlich psychisch schwer gestört. So wie das ganze System das er vertritt.
    Ich denke ich habe es erst jetzt so gesehen, weil ich vorher nicht darauf geachtet habe. Dieses Mal bin ich, aus welchem Grund auch immer, mit der Nase direkt auf diese Tatsache gestossen. Das war
    für mich dieses Mal unübersehbar.

  • detlef streich (Montag, 24. März 2014 20:24)

    @ Jürgen

    Dann ist vielleicht mein erweiterter Artikel zu Schneider noch zu empfehlen, einfach um die Sache abzurunden (Klick oben)

    Zitat daraus:
    Bereits in seinem Lebenslauf schrieb der Stap.: „Als Gotteskind wurde ich stets von bemerkenswerten Gottesmännern geführt und unterstützt, deren Glaubensgehorsam und Opfersinn mich tief geprägt
    haben.“ Und bezüglich seiner Erziehung hat er in Saarbrücken im GD erzählt:

    Als ich ganz klein war, hat mir meine Mutter immer gesagt: Du darfst nicht auf die Straße gehen, du musst auf dem Bürgersteig, auf dem Trottoir sagt man bei uns, bleiben. Geh ja nicht auf die Straße,
    ich will es nicht. Und da muss ich sagen, so absolut gehorsam war ich nicht, aber sie hat es dann verstanden mich zum Gehorsam zu bringen. Das ging sehr, sehr schnell und war in einer sehr, sehr
    klaren Sprache! Mit der Zeit habe ich dann verstanden,

  • Jürgen (Montag, 24. März 2014 19:15)

    @detlef streich

    Das tapfere Schneiderlein der NAK will nun eben in die Fussstapfen von Krebs, Niehaus und Bischof treten, wie eben der Schweizer Marktschreier Streckeisen.

    Ja, Schneider hat sich tatsächlich von Anfang an nicht zurückgehalten doch so eine komplett eindeutige Vorlage für den in seiner Seele wirkenden religiösen und Grössenwahn hat er für mich bisher noch
    nicht geliefert.

    Das schlägt dem Fass den Boden aus.

  • detlef streich (Montag, 24. März 2014 13:24)

    @Jürgen:

    Aber Schneider hat sich von beginn an eben nicht zurückgehalten. Die GD-Analysen auf meiner Hp zeigen das deutlich. Neben des gespaltenen Gottesbildern, die er verkündigt - mal den absolut liebenden
    und dann wieder den rücksichtslos strafenden oder willkürlich prüfenden Gott - ist das Thema in der letzten Stärkungsansprache, das Leiden mit Christus, bereits in seinem GD als noch Stap-Helfer am
    23.09.2012 Berlin – Eberswalde deutlich formuliert worden:
    (Zitat) Und weil wir ihm immer näher kommen wollen, geben wir auch unsere Gedanken, unseren eigenen Willen, unsere Person - wenn man so sagen kann – auf. Das ist schmerzhaft, aber im Drang
    zum Dreieinigen Gott finden wir diese Kraft. Das ist Mal das erste.
    Wenn man von den „Leiden Christi“ spricht, kann man noch einen Schritt weiter gehen. Was heißt das noch? „Mit Christus leiden“, das heißt auch: Willig in ihm bleiben werden und im Namen Jesu Christi
    zu bleiben. Das hört sich so gut an, aber ist nicht mehr so populär, das gehört einfach dazu. Das „mit Christi leiden“ gehört ganz einfach zum normalen Leben eines Christen. Als Christ hat man eben
    Bedrängnisse, als Christ hat man eben Kämpfe, die die anderen nicht haben. Warum? Weil die Macht von unten, der Teufel – nennt ihn, wie ihr wollt – gegen Christus kämpft. Und wer Christus nachfolgen
    will, der muss eben diese Bedrängnisse, diesen Kampf auf sich nehmen. (Zitat Ende)

    Leiden ist eines von Schneiders Lieblingsthemen und die Ableitung der absoluten Unterwerfung daraus in pathologischer Manier die Folge ...

  • Jürgen (Montag, 24. März 2014 10:34)

    Ich habe mich seit ich mich von der NAK gelöst und getrennt habe immer wieder gefragt, ob ich dort mit einem religiösen Wahn konfrontiert und von ihm befallen war, und ob dieser Wahn bereits die
    Grenze zum pathologischen, die Grenze zum psychotischen Wahn überschritten hat, innerhalb der NAK und bei mir selbst.
    Für mich steht schon länger nicht mehr in Frage, dass ich in der NAK mit religiösem und Grössenwahn konfrontiert war. Und wenn ich die Aussagen von JLS nehme, dann kommen diese mir seltsam bekannt
    vor und waren zu allen Zeiten, auch in den Zeiten kurz vor JLS in der NAK an der Tagesordnung und zeigen für mich, dass in der NAK religiöser und Grössenwahn pathologischer und psychotischer Natur
    sein müssen. Tatsächlich hat der gemeinsame oder induzierte Wahn zu allen Zeiten in der NAK die Grenze überschritten pathologisch und psychotisch zu sein. Nur in den letzten paar Jahrzehnten hatte
    sich die NAK mit solch deutlichen Aussagen zurückgehalten.

  • detlef streich (Sonntag, 23. März 2014 23:58)

    Ps und Nachtrag zur Ergänzung:

    Anders ausgedrückt zeigt sich in den Ausführungen Schneiders sein persönlicher, religiöser Wahn und der gesamte, exklusivistische Gruppenwahn der NAK. Aber religiöser Wahn macht nichts, wenn es nur
    ein System gibt, in das er sich einordnen lässt und in dem der normal Denkende zum belächelten Außenseiter wird, denn, so Schneider zu den Predigern in der NAK: "Es könnte sein, dass eine ganze
    Gemeinde daran zweifelt, dass am Mittwochabend der Heilige Geist gesprochen hat. Aber Du weißt es, Du hast es gemerkt. Wie oft haben wir das erleben dürfen." Und Schneider an anderer Stelle: "Jeder
    von uns wurde persönlich von Gott gerufen und berufen. ... Das ist unser Glaube an Gott. ... So sehe ich das! Sonst wäre ich in meiner Amtskarriere sehr früh zugrunde gegangen." Man beachte hier auch
    das bezeichnende Wort "Amtskarriere!"

  • detlef streich (Sonntag, 23. März 2014 18:54)

    Die Zitate von Jean-Luc Schneider aus dem Vortrag, der allerdings mehr den Charakter einer Predigt hat und folgerichtig auch mit „Amen“ schließt, sprechen für sich und zeigen mehr als deutlich,
    welcher theologischen Kompetenzillusion der Stammapostel unterliegt und aus welchen patriarchisch orientierten Denk- und Amtsmachtkonstrukten sich sein Kirchen- und Frauenbild und Verständnis speist.

  • Peter Liebknecht (Sonntag, 23. März 2014 15:26)

    Stimmt! Ralfs Argument ist im Kontext von Schneiders Ausführungen völlig haltlos!

    Schneider hat wörtlich gesagt: „Er muss auch darauf verzichten, große Wunder zu tun, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu erwecken. Nur damit alle bemerken, dass er der Sohn ist, und keiner das
    kann, was er vermag.“ - Und das ist absoluter Quatsch! Den biblischen Überlieferungen zufolge hat Jesus die von Carla angeführten Wunder tatsächlich getan, und er hat sie benutzt, um sich als Gottes
    Sohn zu legitimieren.


    Ein Blick in Lukas 7 sollte genügen! Auf die ihm überbrachte Frage von Johannes dem Täufer, ob er, Jesus, der Verheißene sei oder nicht, hat Jesus laut Lukas 7, 22 folgendes geantwortet:

    „Geht und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf…“

  • Beatrix Tamm (Sonntag, 23. März 2014 12:53)

    Hallo Ralf,

    Ich glaube, Schneider hat da einfach nicht nachgedacht während des redens - die künstliche Differenzierung zwischen Mensch und Gott ist da unbedeutend und rettet ihn nicht!
    Die Apostel müssten in diesem Sinne wie die Jünger Wunder vollbringen können - im Namen Gottes oder im Auftrag!
    Schneider hat einfach ganz böse danebengegriffen - wenn so eine Predigt in der UF abgedruckt würde, hätte man das klammheimlich korrigiert bze entfernt. ;-)

  • Ralf Schlangen (Sonntag, 23. März 2014 11:47)

    Hallo Carla,
    StAp Schneider wollte wohl aufzeigen das nicht der Mensch Jesus von Nazareth diese Wunder vollbrachte sondern Jesus als Sohn Gottes im Namen seines Vaters.
    Gruss Ralf

  • Carla (Samstag, 22. März 2014 20:05)

    "Er muss auch darauf verzichten, große Wunder zu tun, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu erwecken."
    Na, das ist doch mal eine ganz neue Erkenntnis! Hält Herr Schneider die Berichte der Wundertaten Jesu für unwahr? Keine Krankenheilungen? Kein Wein aus Wasser? Keine Speisung von 5000 Männern? Oder
    verstehe ich da was falsch? Grübel...

  • Jürgen (Samstag, 22. März 2014 18:58)

    Ich weiss ja gar nicht was ihr alle habt, nach der Zettelwirtschaft auf dem Altar von Urwyler, Fehr und Konsorten verlässt JLS doch wieder voll und ganz auf den Heiligen Geist und redet was dieser
    der Gemeinde zu sagen hat. Damit ist endlich wieder einer Stammapostel geworden der den Glauben an die Jesu-Worte: "Sorget Euch nicht was ihr reden sollt, zur Zeit und Stunde wird euch der Vater im
    Himmel auf den Geist geben, was ihr reden sollt!" ...
    Ich weiss noch, wie ich mich, damals noch als aktiver NAKi und AT über die Zettelwirtschaft der Herren NAK-Apostel geärgert habe und mich gefragt habe: Wo bleibt deren Gottvertrauen?
    Wenn ich heute noch NAKi wäre würde ich mich wohl über diese Entwicklung freuen, die JLS zeigt. Und ich würde den Stuss gar nicht als solchen wahrnehmen.
    JLS wird schon auch von sich selber begeistert sein, wie der Heilige Geist in seinen Stehgreifpredigten wirkt. Und manchem der Zuhörer wird es genauso gehen.
    Entschuldigt bitte ich habe mir den Artikel oben nur bis etwa zur Hälfte lesen können, denn trotz der Kommentare ist mir über die blau-kursiven Stellen kotzübel geworden.
    Man fragt sich wirklich wann merken die NAKen eigentlich was ihre Führer für einen Humbig verzapfen. Doch um das zu merken braucht es einfach einen inneren oder äusseren Mindestabstand und den haben
    noch zu viele einfach nicht.
    Mit ein wenig Glück wedern es unter JLS jetzt mehr, denn es geht bei ihm wieder Richtung JGB und vorher. Und damit ist mit manchem NAKi heute nicht mehr zu Punkten.
    ...
    Übrigens sollten NAK-AT die an den von mir erwähnten Bibeltext glauben wollen, den ganzen Text im Zusammenhang lesen, dann wissen sie das bezieht sich nicht aufs Predigen, sondern aufs Rechtfertigen
    vor weltlichen und geistlichen Gerichten.
    Und was die törichte Rede betrifft von der in den Texten um Paulus die Rede ist, da bezeichnete töricht nur das Fehlen der für die gebildeteren Griechen so wichtige Geschliffenheit und Logik der
    Rede, nicht die offensichtliche Leere und Dummheit einer JLS-Predigt.
    Genug gelästert!

  • Gerlinde B (Samstag, 22. März 2014 18:57)

    Erst einmal herzlichen Dank, dass ihr wieder konsequent und furchtlos veröffentlicht habt. Ich wüßte z.Z. keine andere web-adreasse, die mir diese Infos bietet.

    Zum Inhalt dieser "Predigt" müßte man eigentlich seitenweise Kritik üben, aber momentan bin ich einfach nur fassungslos über so eine Menge geschwurbelter (Un)weisheiten. Theologisch eine Katastrophe,
    menschlich ebenso und seelsorgerisch eine Nullnummer. Schlimmer gehts nimmer. Würde sich das Oberhaupt der NAK wenigstens ansatzweise ein paar Bibelkenntnisse aneignen, wäre das Ganze schon
    erträglicher. Aber dann bleiben immer noch seine eigenen Predigt-Widersprüche.

    Wörtlich sagte er:"Wir werden auch nicht die Lehre anpassen, damit mehr Leute in unsere Kirche kommen."

    Wie bitte? Die Lehre wird doch andauernd geändert und dem Zeitgeist angepasst. Es werden sogar Unterschiede gemacht, ob eine Äußerung/Predigt für wichtige Außenstehende oder für die eigenen
    Mitglieder bestimmt ist. Und gäbe es die ganzen Gebötlein und Verbötlein noch in der gleichen Form wie früher, käme doch fast keiner mehr in die Gottesdienste. Stap. Fehr meinte sogar, dass wenn es
    diese menschlichen Auswüchse nicht gegeben hätte, wäre die neuap. Kirche noch um einige Millionen Anhänger größer. Klar - deshalb mußten diese Verbote und Weisheiten Gottes auch weichen. Das waren
    doch auch alles "Wahrheiten Gottes", die geändert wurden. (Gottlob nutzte es nicht viel - die Millionen zusätzlicher Gläubiger kamen dennoch nicht zur NAK)

    Er wörtlich:"..... dass wir mal ganz kräftig beten, damit das Kind gesund wird. Das funktioniert eher selten. Auf diese Kraft müssen wir verzichten."

    Aha. "Gottes Wort und Wahrheit" war aber bisher immer folgender NAK-Spruch: " Hilft Gott nicht zu jeder Frist, so doch wenn es nötig ist." Wahrscheinlich haben sie inzwischen gemerkt, dass Gebete
    trotz versprochenem (Opfer)segen und trotz biblischer Zusage Jesu sinngemäß ("ALLES was ihr in meinem Namen bittet, wird euch gegeben")eben nicht so erfüllt werden.

    Was er dann noch so über die Ehe, Eheerwählung sagt ist sowas von an den Haaren herbeigezogen, dass ich mir eine Kommentierung erspare.

    Trotzdem sehe ich Grund zur Freude: Mit solchen Oberhäuptern und ihren Predigten geht der "Ausverkauf" der NAK (aus meiner Sicht) um so schneller.

  • R/S (Samstag, 22. März 2014 17:47)

    JLS: "Es ist aber unsere Aufgabe, die alten Floskeln von früher zu eliminieren, die mit der Wahrheit Gottes nichts zu tun haben."

    Viel eigentlicher und wesentlicher und wichtiger wäre es die Aufgabe der Apostel, zu erklären, wie es überhaupt zu diesen alten 'Floskeln' - die aber jeweils zu ihrer Zeit als Wort Gottes verkauft
    worden waren - kommen konnte und dementsprechend, wie sich die Gläubigen vor solchen Floskeln von heute schützen können ...!???
    Warum sollte es vor diesem Hintergrund untersagt sein, das Wort Gottes von heute als die Floskeln von morgen ausmachen, vor allem, wenn das Floskelhafte schon heute überdeutlich zutage tritt...?

  • Silke Gorklo (Samstag, 22. März 2014 15:58)

    Hallo Bea,

    ja das mit dem Brauchen ist ja so ne Sache, ich habe immer in der Predigt gehört, daß Gott eben gar nicht auf uns Menschlein angewiesen ist.

    Ebenso wie du ja auch grad geschrieben hast: wir brauchen ihn, dies wurde herausgestellt.

    seufz.....

    Davon ab frage ich mich grade, wenn ich dein Zitat lese, was meint JLS ,wozu hat uns erwählt?

    Die Besten zu sein, gebraucht zu werden , demütig zu sein.....oder auch alles zusammen .....ich muss nochmal die Stelle in der PDF suchen.....aber ich denke, es ist müßig, weil man über zig Dinge
    stolpert,wenn man es liest....

    Jedenfalls schon mal Danke fürs Veröffentlichen und hoffentl. lesen es viele Geschwister und stellen entsprechende Fragen. Den Mut wünsche ich ihnen.

  • Beatrix Tamm (Samstag, 22. März 2014 15:42)

    Hallo Silke,

    Es steht tatsächlich so im Text - und JA, es ist widersprüchlich!

    Er überlegt eben nicht, was er da von sich gibt, es wäre besser, er würde mit einem Skript ans Rednerpult treten, dann hätte er diese Sätze auch noch mal überarbeiten können:

    "Warum hat Gott uns berufen? – Er hat uns berufen, weil er uns braucht. Dieses Bewusstsein,
    dass wir von Gott berufen sind, weil er uns brauchte, muss uns auch helfen, demütig zu bleiben.
    Wir sind nicht da, weil wir die Besten sind, sondern weil uns Gott dazu erwählt hat."

    Eigentlich hieß es immer, dass gott uns nicht braucht, wir aber ihn!

    Und ein kleiner Hinweis für bibelgläubige, auch wenn der Zusammenhang ein wenig anders ist:

    Lukas 19,40

    "Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien."

    besser wär' das manchmal ...

  • Beatrix Tamm (Samstag, 22. März 2014 15:22)

    Ich habe selten so viele nichtssagende Plattheiten in Folge lesen müssen ... wahrscheinlich erleben es die Zuhörer ein wenig dadurch gemildert, dass die eigenen Gedanken immer mal wieder kurz
    abgelenkt werden, allein schon durch die im Geiste auftauchenden Assoziationen, die man/frau in kindlich-gläubigem Bemühen gerne als Zeichen der inneren Verbindung interpretiert!
    Aber diese Floskelsammlung ohne jeden Hauch von theologischer Kenntnis von dem OBERHAUPT der NAK als Vortrag/Predigt für seine Mitarbeiter, das ist ungeheuerlich!
    Stellen wir uns doch einmal wirklich ernsthaft vor, ein derartiger Text würde als "Werk" eines hohen katholischen oder evangelischen Geistlichen in die Öffentlichkeit gelangen - es gäbe einen totalen
    Verriss und Skandal!
    Schneider jedoch im Schutze des inneren Zirkels und in der Gewissheit des öffentlichen Desinteresses, kann sich derartiges leisten - und den gläubigen Nakis kann er ja ohnehin IMMER mit dem Argument
    kommen, das sei nicht aus seinem menschlichen Geist entsprungen, sondern das habe ihm der Heilige Geist eingegeben! - Und diesem dreieinigen Gott, der auch für diese unsägliche Predigt verantwortlich
    ist, habe es schon immer gefallen, durch törichte Predigt (geistig/geistlich ?) schwacher Knechte die demütigen Zuhörer selig zu machen!
    Wer nun unter der göttlichen Bedienung nicht selig wird, der muss seine Herzenseinstellung schnellstens einer gründlichen Prüfung unterziehen!

  • Silke Gorklo (Samstag, 22. März 2014 15:08)

    " Er hat alles so gelenkt, daß du an diesem Platz in diesen Verhältnissen bist, weil er dich da haben will.Das ist unser Glaube an Gott. ...Wir dürfen nicht anfangen zu glauben, daß kein anderer an
    unserm Platz sein könnte "

    das kein!! anderer???...das hebt ja das Vorige und Nachfolgende (der Einzige )wieder ganz auf.....*grübel*

  • Silke Gorklo (Samstag, 22. März 2014 14:55)

    ...

    D. B. würde -so vermute ich mal -wahrscheinlich sagen : talentfrei!


    Ich bin eher fassungslos, lese es mir bereits zum 2. Mal in aller Ruhe durch, weil ich es nicht glauben kann.

    Ich bin zwar versucht, zu jedem Absatz von JLS was sagen zu wollen, aber neee, da trinke ich mir jetzt lieber ne Tasse Kaffee....

    Allerdings interessiert mich die Resonanz der "gestärkten" Brüder, die in Insbruck dabei waren immens. :-)


    LG Silke

08.11.2013 - (bt)

Alles zurück auf Anfang!

„Jean-Luc“ sorgt für Klarheit bei den Begriffen ...

Das Eurogress in Aachen. Hier zelebrierte das NAK-Oberhaupt Jeanb-Luc Schneider am 03.11.13 einen Entschlafenen-Gottesdienst

Nun liegt uns der genaue Wortlaut des Entschlafenen-Gottesdienstes vor, den Jean-Luc Schneider am 03. November in Aachen gehalten hat. Und damit haben wir die Möglichkeit, zu überprüfen, wie es zu den begeisterten Kommentaren auf nacworld kommen konnte, die auch in diesem Gottesdienst einen Beleg für die Öffnung der NAK sehen, für ein Ende des Exklusivismus.

 

Als Zuhörer im Gottesdienst kann man die Predigt nur einmal im Ganzen hören, ohne unterbrechen und an entscheidenden Punkten nochmal ganz genau hinhören zu können: Welcher Begriff wurde jetzt verwendet, wie wurde er genau definiert oder in welchen Zusammenhang wurde er gestellt.

 

Diese Chance bietet nun die Niederschrift des Gottesdienstes, die wir wieder in vollständiger Wiedergabe als PDF zur Verfügung stellen damit jede den Gesamt-Kontext nachlesen kann. [In unseren Newsblogs werden wir eine Möglichkeit zur Verfügung stellen, den vorliegenden Beitrag zu kommentieren und diskutieren].

Hier in meinem Kommentar stelle ich nun ausschließlich die Zitate zusammen, die ganz eindeutig belegen, dass jede Begeisterung über Öffnung und Ökumene auf einer Fehlinterpretation beruht und dass Schneider hier in dieser Predigt ganz besonders eindeutig den Exklusivismus der NAK festschreibt und sich da auch in vollkommener Übereinstimmung mit den Aussagen des Katechismus befindet. Diese sind zur leichteren Überprüfbarkeit im CANITIES-Artikel „… denn sie wissen nicht, was sie glauben“ (- klick) aufgearbeitet worden.

 

Der nach wie vor bestehende Exklusivismus der NAK zeigt sich trotz aller Betonung der schönen Gemeinschaft aller Gläubigen immer dann ganz klar, wenn es um die Punkte

  • Spendung der Gabe des Heiligen Geistes
  • Heilsnotwendigkeit der Apostel
  • Zugehörigkeit zur Braut, zu den Erstlingen, zum Knäblein

geht und damit um den ganz wesentlichen Unterschied zwischen Erlösungswerk und Kirche Christi und den Unterschied zwischen Knäblein und Sonnenweib.

 

(Zitat) „[…]Um zum Heil zu gelangen, braucht es den Weg des Glaubens. Es gibt keinen anderen Weg. Es braucht dazu auch die Wiedergeburt aus Wasser und Geist, es braucht das Heilige Abendmahl. Dieser Weg ist im Diesseits wie im Jenseits absolut der Gleiche. […] Diese Herde können wir als ein Bild für die Kirche Christi sehen. Das ist die Kirche des Herrn. Die Kirche Christi ist die Schar, die Gemeinschaft derer, die getauft sind, an den Herrn Jesus, den Sohn Gottes, der gestorben und auferstanden ist, der wiederkommt, glauben, und ihm nachfolgen. Also: Die Herde Christi ist nichts anderes als die Kirche Christi, die Kirche des Herrn, die Gemeinschaft derer, die ihm gehören, die ihm nachfolgen, die an ihn glauben.

 

Jetzt können wir schon besser verstehen, warum es Schafe gibt, für die der Herr gestorben ist, die aber noch nicht Teil der Kirche Christi sind. Das hat jetzt nichts mit der neuapostolischen Kirche als Institution zu tun. Kirche Christi im weiten und im geistlichen Sinn ist die Gemeinschaft derer, die getauft sind, an Jesus glauben und ihm nachfolgen. Da kann man sehen: Hierzu zählt eine ganze Menge Menschen. […]

 

Es ist so in der christlichen Welt Konsens, und das sagen alle großen Kirchen in der christlichen Welt: Christsein ohne Kirche ist nicht möglich. Der Herr versorgt seine Gläubigen in der Kirche: In der Kirche wird das Wort gepredigt. In der Kirche kann man getauft werden. In der Kirche bekommt man das Heilige Abendmahl. In der Kirche spenden die Apostel im Erlösungswerk des Herrn die Gabe Heiligen Geistes. […]“ (Zitatende)

Jean-Luc Schneider

Hier ist wohl die Stelle der Predigt, in der es bei den Zuhörern am leichtesten zu Missverständnissen gekommen sein kann, denn Schneider wechselt innerhalb der letzten Sätze die Begriffe bzw. fügt einen neuen Begriff ein: in der Kirche Christi befinden sich die Gläubigen, es wird gepredigt und getauft – aber innerhalb der Kirche befindet sich dann auch noch als kleinere, als Teilmenge sozusagen das Erlösungswerk, in dem Apostel die Gabe Heiligen Geistes spenden!

 

(Zitat) „[…] Ohne Kirche geht es nicht. Der Herr führt die Seelen in die Herde hinein, und wenn sie dann in der Herde sind, kann er sie versorgen. Das ist keine Erfindung der Neuapostolischen Kirche, bitte entschuldigt, das will ich einmal ganz klar sagen: Das ist christlicher Glaube! Christsein ohne Kirche, das geht nicht. Um das ewige Leben zu haben, muss man getauft sein, und das geht nur in der Kirche. Um das ewige Leben zu haben, muss man das Heilige Abendmahl empfangen, das geht nur in der Kirche. Um Erstlinge im Bereich Gottes zu sein muss man zuvor versiegelt sein mit der Gabe Heiligen Geistes, das geht nur in der Kirche durch die lebenden Apostel.[…]“ (Zitatende)

 

Auch hier wird wieder herausgehoben: Um Erstling zu sein ist die Versiegelung durch Apostel nötig und die gibt es eben nur in der NAK!

 

(Zitat)„[…] Gebet des Stammapostels: […] Jetzt richten wir unseren Blick in die jenseitigen Bereiche und beten noch einmal gemeinsam für all diese Seelen. Schenke ihnen deine Gnade, die Gnade der Taufe, schenk ihnen dein Heiliges Abendmahl, schenk ihnen die Gabe Heiligen Geistes und schenk ihnen die Kraft, die sie brauchen, um den letzten Schritt zu tun bis zum Ja: Ja zu Gott, Ja zum Herrn Jesus, Ja zu den Aposteln, die er gesandt hat. Wir bitten dich darum um Jesu willen. Amen.[…]" (Zitatende)

 

Auch hier: Der letzte entscheidende Schritt ist das Ja zu den Aposteln.

 

(Zitat) „ […] Feier des Heiligen Abendmahls mit Gemeindegesang

[…]

Stammapostel:  […]

Durchführung der Totentaufe über die sogenannte "Amtskrippe"

Heilige Wassertaufe: Nun taufe ich euch in dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Durch diese Taufe nimmt euch Gott in seiner Liebe auf. Er hat nun die Erbsünde abgewaschen und öffnet euch den Weg, damit ihr ganz nahe zu ihm kommen dürft. Der Herr Jesus, der für euch gestorben ist, nimmt euch jetzt in seiner Herde auf. Ihr seid ihm willkommen, er lädt euch nun ein zum Heiligen Abendmahl. Ihr habt jetzt die Möglichkeit, Gemeinschaft mit dem Herrn zu haben im Heiligen Abendmahl. Seid aufgenommen in der Gemeinschaft der Getauften in der Kirche Christi, in die Gemeinschaft derer, die an Jesus Christus glauben und ihm nachfolgen. Der Heilige Geist möge euch in der Zukunft auch trösten, stärken, lehren und leiten. Er möge euch auch die Wege bereiten, dass ihr, wenn es soweit ist, die Gabe Heiligen Geistes empfangen könnt. Darauf ruht der Segen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. […]“ (Zitatende)

 

Ohne Versiegelung , ohne Empfang der Gabe Heiligen Geistes reicht es noch nicht.

 

(Zitat) „[…] Nun schauen wir zu denen, die heute die Gnade haben, die Heilige Versiegelung empfangen zu können. War das eine Freude für sie zu erfahren: Ich brauche nicht auf das Endgericht zu warten, der Herr Jesus kommt bald, und bald kann ich auf ewig mit ihm sein, in der ewigen Gemeinschaft. Er will mir die Möglichkeit geben, zur Braut des Herrn zu gehören und in Kürze mit ihm auf ewig zusammen zu sein. Er hat mir die Möglichkeit gegeben, ein Gotteskind zu werden und mich mit allen anderen Gotteskindern auf den Tag des Herrn vorzubereiten. Ich bin dazu erwählt! […]“ (Zitatende)

 

Hier wird eindeutig, welche Konsequenzen die Heilige Versiegelung hat: Erst durch sie entgeht man dem Endgericht, ist zugehörig zur Gruppe derer die als Braut des Herrn zubereitet werden!

 

(Zitat) „[…] Welch eine Riesenfreude: Ich darf ein Gotteskind sein, ich darf mich vorbereiten auf das Kommen des Herrn, und der Herr kommt bald! –Was für eine Gnade, die diesen Seelen zuteil geworden ist. Sie haben sich jetzt durchgerungen und sagen heute aus der Tiefe ihrer Seele - auch wenn wir das mit unseren Ohren nicht vernehmen können, wir spüren es in unserer Seele, ganz nüchtern gesagt - dieses Ja zu Gott, Ja zum Werk Gottes, Ja zum Kommen des Herrn und: Ja, ich will dabei sein! Kommt nur her, ihr Seelen.

 

Heilige Versiegelung: Empfangt die Gabe Heiligen Geistes in dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der allmächtige Gott, der euch erwählt und gerufen hat, schenkt euch jetzt diese große Gabe Heiligen Geistes. Nun seid ihr Gottes Kinder, wiedergeboren aus Wasser und Geist. Der Herr Jesus schreibt jetzt eure Namen ein in das Lebensbuch des Lammes, er gibt euch die Anwartschaft, dass ihr die Möglichkeit habt, einmal Erbe Christi zu sein und Priester im Reich des Friedens. Ihr könnt Erstlinge sein im Reich Gottes. Ihr seid jetzt Miterben Christi und Teil der großen Gemeinschaft der Kinder Gottes, die sich auf den Tag des Herrn vorbereitet. Nehmt hin das Unterpfand zum ewigen Leben. Eure Seele sei jetzt erfüllt mit Freude und Frieden aus Jesus Christus. Darauf lege ich den Segen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. […]“ (Zitatende)

 

Wiedergeboren aus Wasser und Geist = versiegelt = Voraussetzung Erbe Christi und Erstling zu sein!

 

(Zitat) „[…] Ja, liebe Geschwister, auch für diese Seelen geht es jetzt weiter. Die Heilige Taufe und die Heilige Versiegelung sind nicht das Ende der Geschichte, sondern der Anfang. Was geschieht jetzt mit diesen Seelen? Sie gehören zu den Reihen unserer Geschwister, die in Christus gestorben sind und sich mit uns vorbereiten auf den Tag des Herrn. […]“ (Zitatende)

 

Ich komme abschließend also noch einmal zurück auf meine Aussage, dass es um Herausstellung eines ganz wesentlichen Unterschiedes geht, und zwar dem zwischen Erlösungswerk und Kirche Christi und damit zwischen Knäblein und Sonnenweib.

 

Wenn man diese Unterscheidung in Klarheit verstanden hat und sich mit Kenntnis dieser eindeutigen Begriffe der eschatologischen Lehre der NAK zuwendet, wird dann auch die fundamentale Bedeutung für die Verheißung und Zukunft der beiden Gruppen deutlich:

 

Die durch Apostel Versiegelten (unbedingte Voraussetzung!) und durch entsprechenden Wandel würdigen Gotteskinder sind erbberechtigt und zugehörig zur Braut, die entrückt wird zur Hochzeit im Himmel während die Nicht-Würdigen zusammen mit dem Rest der Kirche Christi zum „Sonnenweib“ gehören.

 

Von Aufhebung der früheren exklusivistischen Lehre kann also überhaupt nicht die Rede sein – alles was über die allumfassende Gnade Gottes gesagt wird, kann sich lediglich darauf beziehen, dass alle eingeladen seien, durch Hinnahme der Versiegelung zum Erlösungswerk innerhalb der Kirche Christi zu kommen, oder darauf, dass im 1000jährigen Friedensreich, also nach Durchleben der großen Trübsal noch einmal allen Heil angeboten wird.

Soweit bts Kommentar zu diesem vieldiskutierten Gottesdienst. Eine Diskussionsmöglichkeit für diesen Beitrag gibt es bei unseren Newsblogs (- klick)

 

Und hier, wie zugesagt die Mitschrift des gesamten Gottesdienstes um eine Prüfmöglichkeit für die Korrektheit der Zitate zu bieten:

Komplett-Mitschrift incl. Co-Predigten und Handlungen
StAp-Entsch.GD-Aachen 03.11.13.pdf
PDF-Dokument [170.2 KB]

02.10.2013 – (fcs)

Das schlägt dem Fass den Boden aus:

Jean-Luc Schneider erklärt sich zum Führer der Christenheit

Es hat etwas gedauert, bis wir diesen speziellen Gottesdienst kommentieren konnten. Dabei waren wir nach dem Monatsrundschreiben an die NRW-AT mit den Schneiderschen Erklärungen aus Luanda, sowie den Leitgedanken für den GD am 16. bzw. 17.10., die ja diesem Gottesdienst entnommen sind, schon sehr neugierig darauf.

Gesteigert wurde diese Neugier durch den Religionsreport-Artikel „Neuer neuapostolischer Anti-Ökumene-Reflex - Apostelamt bis zum Abwinken“ (- klick)

 

Leider hatten wir lediglich eine Mitschrift in französischer Sprache vorliegen, die wir erst von einem frankophonen nacworld-Kontakt übersetzen lassen mussten. – Dann noch der Vergleich mit einer deutschsprachigen Mitschrift, die uns mittlerweile vorlag, und so ist dann die PDF-Datei entstanden, auf deren Inhalt wir uns bei den Kommentaren bezogen haben.

 

Das Warten hat sich gelohnt, denn was Schneider in diesem Gottesdienst in Metz am 15.09.2013 gepredigt hat, war in dieser geballten Form (zumindest auf Deutsch) in den letzten 20 Jahren nicht mehr zu hören. Tatsächlich: Apostelamt bis zum Abwinken und klare Absage an jeden ökumenischen Gedanken:

Um zu verdeutlichen, wo dieser Gottesdienst stattgefunden hat: Nur einen Steinwurf weit vom Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg entfernt.

Was mir bei Schneider besonders auffällt, ist sein Charisma… Er ist ein wesentlich besserer Demagoge als sein Vorgänger, bei dem die Herzlichkeit oft aufgesetzt wirkte. Er ist ein ebenso guter Rhetoriker wie der Gebietskirchenpräsident der NAK-Süddeutschland ohne so arrogant zu wirken wie dessen Norddeutscher Kollege.

 

Bei seiner Predigt in Metz stellt Schneider mit wenigen Worten eine persönliche Beziehung zum Auditorium her, baut einen aktuellen Bezug auf und steigert die Aufmerksamkeit durch auf bekanntes Erleben untermauerte Hinweise darauf, dass Gott aktuell ganz besonderen Segen bereit halte und in der Lage sei ganz besonders zu erstaunen.

Und in der Tat wartet Schneider dann mit Erstaunlichem auf. Erstaunlich die Festschreibung der durch das in letzter Zeit so typische NAK-Wording verwässerten Glaubensartikel und durch das Fixieren der im Katechismus festgeschriebene NAK-Glaubenslehre. Ich erinnere mich noch gut an die Debatte in den WDR-Threads, bei der unter Anderen auch Michael Koch, der Herausgeber von Glaubenskultur, den Katechismus als eher „groben Anhalt“ dargestellt hat.

 

Schneider rückt ab von der Jesuszentriertheit der Predigten, rückt ab von dem den Ökumene-Bemühungen geschuldeten Gedanken, auch die Wege anderer christlicher Konfessionen könnten zur gewisslichen Seligkeit führen und stellt die absolute Heilsnotwendigkeit, die alleinseligmachende Wirkung des Apostelamtes in den Mittelpunkt.

Der Kirchenführer beginnt damit, auf den (Achtung - NAK-Jargon:) Vorhang des Fleisches zu verweisen, der absolut irrelevant ist. Wichtig ist einzig die Selbstbezeugung des Apostels: Ich bin Apostel weil ich von Gott gesandt bin:

 

(Zitat) „[…] Das Wort, was ich uns heute Morgen vorgelesen habe ist ein Wort von Paulus, ein besonderes Wort. Paulus befand sich in einer sehr schwierigen Lage. Man hat immer so eine sehr ideale Vorstellung von Paulus, von den ersten Gemeinden, aber wenn wir das dann mal näher betrachten, befand er sich in einer unvorstellbaren Lage. Er schreibt der Gemeinde in Korinth und diese Gemeinde in Korinth war alles anders als ein Paradies und Friedenshafen. Paulus wurde mit sehr verschiedenen Lehren konfrontiert, Lehren welche abwichen von der Lehre der Apostel. Einige priesen die Freiheit, andere priesen die persönliche Entfaltung und es gab in der Realität so viele Meinungsströmungen, welche sich sehr weit von der Lehre der Apostel entfernten. Auch war seine Person umstritten: Dieser kann doch nicht ein Apostel sein, ein Apostel müsste doch sehr viel grösser sein als er, müsste viel stärker sein, selbst reden kann er nicht gut, er ist kein Redner. Zusätzlich, durch seine Vergangenheit die ihr ja kennt, war auch seine Person in Frage gestellt. Dazu kamen unzählig viele Schwierigkeiten denen er sich außerhalb der Kirche stellen musste: Er wurde verhaftet, eingesperrt, als die Juden ihm schlecht wollten. In Wirklichkeit fand er sich in einer äußerst schwierigen Lage. […]“ (Zitatende)

 

Was Schneider unterschlägt, ist die Tatsache, dass Paulus nicht nur mit sehr verschiedenen Lehren, welche von der Lehre der Apostel abwichen konfrontiert wurde, sondern dass er diese Lehren in seine Vorstellung der Apostellehre eingebaut hat.

 

Schneiders Argumentation ist nämlich zutiefst unredlich, wenn er von einer Apostellehre in der paulinischen Zeit spricht. Die gab es überhaupt nicht. Es kursierten verschiedene mündliche Überlieferungen de jesuanischen Lehre, die je nach Persönlichkeit des Tradierenden  durchaus unterschiedliche Schwerpunkte hatte. – Schriftlich fixiert wurde die Jesuslehre (in Form des Markusevangeliums) erst nach dem Tod des Apostels Paulus. – Dieses erste kanonische Evangelium war massiv von der paulinischen Theologie beeinflusst. Einer Theologie, in der Paulus die jesuanischen Lehren durch Einbau von heidnischen Elementen (z.B. den Mithraskult) so umgebaut hat, dass eine völlig neue Lehre entstand: Wir können erst seit der paulinischen Zeit von einer Apostellehre sprechen. In der Tat ist auch erst in jüngeren biblischen Schriften von einer „Apostellehre“ die Rede!

 

Nun kann es nicht sein, das Jean-Luc Schneider, als höchster Geistlicher aller Neuapostoliken weltweit, diese Tatsachen nicht kennt. – Das heißt, dass er in seiner Predigt (vorsichtig ausgedrückt!) bewusste Irreführung betreibt. Und wenn er weiterführend davon spricht, dass Paulus die Gewissheit der göttlichen Erwählung hatte:

"Apostel Paulus" Ölgemälde von Rembrandt van Rijn

(Zitat): „[…] Aber seine Schlussfolgerung lautete: Ja, aber ich bin durch Gott gesendet, ich bin ein Apostel Jesu. - Daher dieses Wort: Darum, weil wir dieses Amt haben nach der Barmherzigkeit, die uns widerfahren ist, verlieren wir nicht den Mut.

 

Paulus hatte diese Gewissheit: Gott hat mich erwählt, er hat mich als Apostel bestimmt, ich kann die Arme nicht hängen lassen auch wenn es schwer ist und sogar wenn die mich dort nicht als Apostel annehmen und mit mir nicht einverstanden sind, mich in den Kerker einsperren. Ich kann nicht anders und werde nicht aufgeben. Ich habe einen Auftrag, den Gott mir gegeben hat, ich habe meine Aufgabe als Apostel zu wirken, ich verliere nicht den Mut, Jesus ist mir. So war Apostel Paulus und der Lauf der Geschichte zeigt uns mit welcher Kraft und Mut er seine Aufgabe als Apostel erfüllt hat bis zum Ende. […]“ (Zitatende)

 

beschreibt er Paulus als einen Menschen mit der Wahnvorstellung eines göttlichen Sendungsauftrags. Eines Auftrags zur Verbreitung einer Lehre die so nicht der Überlieferung entspricht.

Sein, Schneiders, Bekenntnis, dass dieser Aspekt der paulinischen Theologie ihn geprägt habe, lässt dann einen deutlichen Blick auf Schneiders… nun, sagen wir „Wesen“ zu.

 

Und in der typisch neuapostolischen Methode der hämmernden Wiederholung verstärkt er die insbesondere in der NAK vorherrschende Irrlehre:

 

(Zitat) „[…] Er [Gott] hat die Kirche Christi gegründet, er hat die Grundlagen dazu gelegt und er hat seiner Kirche Apostel gegeben. Man kann nicht das Apostolat, das Apostelamt von der Kirche Christi trennen. Sie sind auf das engste miteinander verbunden.

Jesus hat die Kirche den Menschen gegeben und gleichzeitig hat er Ihnen auch das Apostolat gegeben. […] Man kann sich nicht das eine ohne das andere vorstellen. Die christliche Kirche ist zwangsläufig apostolisch, weil sie auf der Lehre der Apostel gestellt ist und weil Jesus die Aposteln dazu gab.

Die Kirche Christus ist apostolisch und die Kirche braucht die Apostel. Jesus hat ihr die Apostel gegeben zum Segen und zu ihrer Vollkommenheit. […]“ (Zitatende)

 

Wohlwissend, dass Jesus von Nazareth nie eine Kirche gründen wollte – keine als authentisch erwiesene Aussage dieses Wanderpredigers lässt diese Behauptung zu, und dass die Vergottung des Jesus von Nazareth ganz wesentlich erst durch Paulus betrieben wurde, und erst recht im Wissen um die Tatsache, dass die ersten Christen, also die sich „Anhänger des Weges“ nennenden Jüngerinnen und Jünger des Jesus von Nazareth, so etwas wie ein Glaubensbekenntnis überhaupt nicht gekannt haben, kommt Schneider mit weiteren falschen Behauptungen auf den Punkt:

 

(Zitat) „[…] Darum, weil wir die Gnade haben dürfen durch die Belehrung der Aposteln, weil wir lebende Apostel haben im Dienste der Kirche, mit ihrem Dienste zu unserm Glauben, darum verlieren wir nicht den Mut!

Das finden wir auch so in den ersten Glaubensbekenntnissen ganz am Anfang des Christentums. Die ersten Christen sagten: Ich glaube, dass die Kirche apostolisch ist weil sie genau wussten: Die Kirche und die Apostel die gehören zusammen.

Aus diesem Grunde heraus möchte ich dieses Wort hier in die Praxis umsetzen und für uns nun veranschaulichen, für die Kirche Christi insgesamt. […]“ (Zitatende)

 

Er zementiert den Anspruch des Apostelvereins NAKI e.V., Zürich, und seinen, Schneiders Anspruch, für die gesamte Christenheit zuständig zu sein. Mit wenigen Worten hat der sogenannte Stammapostel der Neuapostoliken sich zum Stellvertreter Gottes (nicht nur Christi) erhoben und den Führungsanspruch auch gegenüber dem Papst erklärt.

 

Und auch wenn er in der weiterführenden Predigt, den Aufgabenschwerpunkt des Apostolats mehr  auf die Verkündigung des Evangeliums legt, zementiert er vorher einen weiteren Machtanspruch des NAK-Apostolats die Apostel sollen:

Nach NAK-Verständnis die Machtzentrale über die gesamte Christenheit: der Sitz des NAKI e.V. in Zürich

(Zitat) „[…] den Menschen die Sakramenten entgegen tragen welche Sie bedürfen, und Sie somit zu Jesu Christi hinzuführen […]“ (Zitat)

 

Das heißt, dass er die Apostel zu alleinigen Verwaltern der sogenannten göttlichen Sakramente erhebt. Der kleine Napoleon aus dem Elsass hat den Pontifex Maximus in Rom mit einem Federstrich entmachtet. – Franziskus wird sich bestimmt freuen, die Verantwortung los zu sein und sich zu Benedikt aufs Altenteil zurückziehen zu können!

 

Schneiders weitere Ausführungen über das Evangelium die Inhalte der frohen Botschaft könnten so in jeder x-beliebigen anderen christlichen Organisation verkündet werden. Auffällig ist aber, dass er auch in dieser Passage immer wieder darauf abstellt, dass es Aufgabe der Apostel – und zwar dem Kontext nach ausschließlich der Apostel – sei, diese frohe Botschaft zu verkünden.

 

Nachdem klar ist, wer in der Christenheit das Sagen hat, beginnt er damit, den Zuhörern klar zu machen, dass sie bei der Fahne bleiben müssen:

 

(Zitat) „[…] Warum könnten wir den Mut verlieren? […] Ich glaube dass wir alle zur selben Schussfolgerung kommen: Was sind wir noch so schwach! Alle Augenblicke fallen wir in die Sünde […] Die Sendung des Apostolats ist es; die Gnade des Herrn zu verkündigen, sein Opfer. Die Sendung der Apostel besteht darin die Sündenvergebung zu verkündigen. […] Auch wenn du sehr schwach bist, sogar wenn du ganz entsetzliche Dinge getan hast, komm, Jesus ist bereit dir zur vergeben. Jesus kann dir vergeben. Verliere nicht den Mut durch deine Schwachheit, durch deine Sünden, wegen deiner Unvollkommenheiten. […] Bei Jesus findest du Aufnahme, er ist bereit, dir zu vergeben und dabei ist die Gelegenheit zu einem neuen Start. […] Auch dieses ist die Lehre der Apostel. […]“ (Zitatende)

 

Kommt ein Mensch von Natur aus auf die Idee, er könne „gesündigt“ haben? Nein, kommt er nicht. Es gibt zwar ein jedem Menschen innewohnendes Urgewissen, welches ihm sagt, ob er richtig oder falsch handelt (Papst Franziskus hat in einem bemerkenswerten Interview ebenfalls darauf abgestellt), aber das, was den Menschen von den christlichen Predigern als Sünde vorgestellt wird, gibt es nicht!  Es würde im Übrigen auch nicht  der buddhistisch und humanistisch inspirierten jesuanischen Lehre entsprechen. Desungeachtet redet Schneider seinen Zuhörern ein, sie seien sündhaft, bräuchten deswegen aber nicht den Mut zu verlieren. Wenn sie sich an die Apostel halten, könnten ihnen alle Sünden vergeben werden! Und hier darf man nicht den Fehler machen, diese Aussage in einem protestantischen Kontext zu lesen:

Nach Neuapostolischer Auffassung ist es nicht so, dass durch Reue sowie durch die Annahme der Lehre und des Opfers Christi die Sünden per se vergeben sind. Nein – die Sünde muss durch einen Apostel vergeben werden. Getilgt ist die Sünde erst durch die Freisprache des Apostels!

 

(Zitat) „[…] Viele Bewährungen, viele Ungerechtigkeiten und in diesem Sinne auch viel Leid. Und in diesem Umfeld, welches ist da die Botschaft des Apostolats?

Die Apostel Jesu sind da um die Wiedergeburt aus Wasser und Geist zu geben, um uns den Zugang zum ewigen Leben zu geben. Durch die Wiedergeburt aus Wasser und Geist haben wir das Pfand zum ewigen Leben erhalten […]

"Die Taufe Christi" von Carl Heinrich Bloch (1726)

das Ende der Geschichte ist die ewige Gemeinschaft mit Gott. Und Sie [die Apostel] reden zu uns über die himmlische Heimat, […] Dadurch, dass Du die Gaben des Heiligen Geistes erhalten hast, hast Du das Recht erhalten mit Gott in diese ewige Gemeinschaft einzutreten. Du musst nur treu bleiben, du musst nachfolgen[…] es ist dieses eine Verpflichtung Gottes:

 

Wenn Du treu bleibst, wirst Du in diese Heimat eingehen, Du wirst diese ewige Gemeinschaft erhalten, Du wirst die Glückseligkeit erleben.

[…]Es ist dieses eine Verpflichtung die Gott mit dir eingegangen ist als du durch Apostelhände die Gaben des Heiligen Geistes erhalten hast. Das Apostelamt gewährleistet uns das ewige Leben. […] Noch eine kleine Weile, dann werden wir in die ewige Glückseligkeit eintreten. […]“ (Zitatende)

 

Auch hier wieder das Prinzip der hämmernden Wiederholung einer einzigen Behauptung: Durch Taufe und Versiegelung (also ausschließlich als Neuapostolike) hast Du Anspruch auf eine in absehbarer Zeit beginnende ewige Glückseligkeit. Du musst nur „treu“ bleiben!

Mir wird regelrecht übel, angesichts dieser unverblümten Indoktrination von Menschen, die sich ihrer religiösen Erziehung wegen der Gehirnwäsche durch diesen Mann überhaupt nicht entziehen können – ihr wehrlos ausgesetzt sind…

 

Nach einem Hinweis darauf, dass auch Trauer um Verstorbene zum Leben gehört, und dass es Aufgabe der Apostel sei, diese Trauer zu lindern,

 

(Zitat) „[…]Der Apostel ist der Haushalter über Gottes Geheimnisse. Apostel Paulus hat dieses Geheimnis gelüftet: „Sei nicht betrübt über die Entschlafenen. Bald wir der Herr wiederkommen und die Entschlafenen werden auferstehen auf dass die, die wir lieben entrückt werden und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit“ (1 Thessalonicher 4,13-17). Ein Geheimnis enthüllt durch das Apostolat: Wir werden nicht alle sterben, aber wenn der Herr wiederkommt werden die Toten auferstehen und wir werden auf ewig mit Ihm sein. […]“ (Zitatende)

 

kommt Schneider zu einer weiteren Aufgabe des Apostolats. Und auch hier weicht er von der ursprünglichen jesuanischen Lehre ab. Diese Lehre sagt nämlich, dass er (Jesus) wo sich zwei oder drei in seinem Namen versammelten, mitten unter ihnen sei. Und das Brotbrechen war eines der Kernrituale des Jesus von Nazareth und seiner Jüngerinnen und Jünger, den „Anhängern des Weges“.

 

Anders natürlich aus (auch im NAKatechismus festgelegter) neuapostolischer Sicht, aus Sicht des sogenannten Stammapostels:

 

(Zitat) „[…] Das Apostolat hat den Auftrag erhalten das heilige Abendmahl zu feiern. Im Kreise der Apostel hat der Herr Jesu das Abendmahl eingeführt und durch die Apostel können wir das Heilige Abendmahl in seiner ganzen sakramentalen Bedeutung feiern die Jesus hineingelegt hat. […]  durch das Apostolat können wir schon heute diesen Reichtum erleben. […] Du brauchst nicht bis zur Wiederkunft Jesu zu warten. […]

 

Dieses ist etwas ganz Besonderes. Wenn dann zusätzlich auch noch das Heilige Abendmahl für die Entschlafene gefeiert werden darf, dann verspüren wir die vollkommene Gemeinschaft mit Jesus Christus. […]

 

Weil wir dieses Amt haben, das uns erlaubt, das Heilige Abendmahl in all seiner Majestät zu feiern, in all seiner Kraft, verlieren wir nicht den Mut. […]“ (Zitatende)

 

Dann weist Jean-Luc Schneider auf das sogenannte „menscheln“ hin, auf Probleme, Konflikte und Diskussionen unter den Neuapostoliken. Und die können natürlich durch das Wirken der Apostel, für deren Einssein Jesus von Nazareth angeblich gebetet habe, leicht eliminiert werden. Das Gebet der Apostel werde schon alles richten:

"Jesus im Garten Gethsemane auf dem Ölberg" von Paul Gauguin

(Zitat) „[…]Von Zeit zu Zeit erleben wir Missverständnisse und von Zeit zu Zeit gibt es auch kleine Zwischenfälle und sagen wir es auch ganz offen: Von Zeit zu Zeit gibt es auch Konflikte in den Gemeinden […] es gibt Dinge die in der Gemeinde so nicht sein sollten und man sagt dann: Ist das Kirche? Ist das Gottes Werk?

 

[…] Ich habe dieser Tage das hohepriesterliche Gebet wieder gelesen wo Jesus ganz besonders für seine Apostel gebetet hat: „Vater, lass Sie eins sein, so wie du und ich“, dann fährt er weiter „aber nicht nur für sie bete ich, ich bete auch für die, die durch ihr Wort glauben werden, dass Sie eins werden, wie Du und ich, wie wir es sind“. (Johannes 17, 11-20) Ich habe dieses Wort bis heute nicht unter diesem Aspekt so gesehen: Der Herr betet für die, die zum Glauben gekommen sind durch die Predigt der Apostel, dass Sie eins werden. […]“ (Zitatende)

 

Die Unverfrorenheit, mit der Schneider hier die Bibel uminterpretiert, macht mich schaudern! Im „Hohepriesterlichen Gebet“ ist nämlich keinesfalls von Aposteln die Rede, sondern von allen Menschen, die ihm (Jesus) geglaubt haben, und die, die durch diese Menschen zum Glauben gekommen sind. Offenbar gibt es für Jean-Luc Schneider keine Grenzen, wenn es darum geht, seinen Machtanspruch zu verkünden und in den Köpfen seiner Zuhörer zu zementieren!

 

Als nächstes pfeift er die Amtsträger der NAK zurück in Reih und Glied. Es ist sattsam bekannt, dass die ehrenamtlich tätigen NAK-Funktionäre der unteren und mittleren Führungsebene in vielfältigen Krisen stecken. Immer häufiger ist von Amtsverzicht die Rede, neue Mitarbeiter sind nur äußerst schwer zu rekrutieren. Darauf geht Schneider mit seinen nächsten Worten ein:

 

(Zitat) „[…]Ich wende mich jetzt ganz besonders an meine Brüder, die Amtsbrüder. […] Es ist schwer, es ist kompliziert, es ist bedingt durch eine bestimmte Anzahl von Leiden, eine Anzahl von Opfern. Aber […] vergiss nicht, durch wen Du dein Amt erhalten hast: Du hast es durch den Apostel erhalten und aus dem Apostel geht nicht nur der Auftrag hervor. Ich wiederhole noch einmal was in unserm Glaubensbekenntnis, in unserm Katechismus steht: Aus dem Apostolat geht das Vermögen, Segen und die notwendige Heiligung zum Ausführen deines Amtes aus. Verliere nicht den Mut! Du hast dein Amt nicht erhalten als eine Arbeit zu erfüllen wie in einer Organisation. Aus dem Apostolat geht Dein Amt aus. Als Du dein Amt erhalten hast, hast Du aus dem Apostolat auch den Segen erhalten, das Vermögen und notwendige Heiligung. Weil Du dein Amt aus dem Apostolat erhalten hast, verliere nicht den Mut. Gott schenkt Dir alles was Du brauchst um Deine Aufgabe zu erfüllen. […]“ (Zitatende)

 

Nach einer kurzen Zusammenfassung seiner bisherigen Ausführungen, nämlich dass die gesamte Kirche Christi Apostel habe, durch die sie apostolisch sei, leitet Schneider mit einigen Worten darüber, dass die Verkündigung des Evangeliums Aufgabe eines jeden Christen sei (unausgesprochen steht natürlich dahinter, dass jeder Christ den Aposteln zu folgen habe) auf die Co-Predigten der Herren Kainz (Österreich), Zenker (Süddeutschland) und Dubois (Frankreich). Er beendet seine Predigt mit den bemerkenswerten Worten:

 

(Zitat) „[…] Liebe Brüder und Schwester, das ist die heutige Botschaft des Heiligen Geistes für uns, für die Kirche Frankreichs und alle Gotteskinder. […] Amen“ (Zitatende)

 

Aber vielleicht sind diese Worte gar nicht so bemerkenswert, wenn man berücksichtigt, dass nach NAK-Lehre ja nicht der jeweilige Prediger predigt, sondern dass Gott, bzw. der Heilige Geist, durch den Prediger predigt. Und so sind vielleicht auch die Ausführungen Schneiders, mit denen er auf die Eucharistiefeier überleitet, nicht so bemerkenswert. Obwohl er auch hier noch einmal seinen Machtanspruch über die gesamte Christenheit zementiert. Gleichzeitig macht er klar, dass er über jegliche Kritik erhaben sei:

In diesem "Werk" ist geklärt, wer in der Chrsitenheit das Sagen hat: Der NAKatechismus

(Zitat) „[…]Lass dich nicht entmutigen durch die Siege die der Teufel in der Welt führt, lass dich nicht entmutigen durch deine Schwachheiten, durch deine Sünden und deine Unvollkommenheiten. Lass‘ Dich nicht entmutigen durch die Bewährungen oder durch Trauer. Lass dich nicht entmutigen durch Zwietracht welche vorhanden sein können. Bruder, lass dich nicht durch das Ausmaß deines Amtsauftrags entmutigen. Der Herr ist da und durch die Botschaft der Apostel sagt er Dir: Hab keine Angst, verliere nicht den Mut, ich habe die Welt überwunden. Das Wichtige ist die Botschaft aus dem Apostolat.

 

[…] Man wird mir sagen: Ja, aber letzten Sonntag hast du von der Kirche Christi gepredigt, dass die Kirche Christi all die mit Wasser getauften sind welche an Jesus Christus glauben und ihm nachfolgen.

Und heute, hier nun, spricht er von den Aposteln. Er will nun zeigen, dass die Apostolischen die Besten sind. Die Apostel sind der Kirche im Ganzen gegeben, aber ich habe keine Lust heute Morgen einen Kurs darüber zu halten.

 

Also, all die, die sich Fragen stellen, aber wie ist dieses möglich, empfehle ich die Lektüre des Katechismus der neuapostolischen Kirche. Alles ist darin sehr klar dargestellt und wenn ihr Fragen habt, wendet Euch an die Brüder. Sie können Euch diese sehr gut erklären. Ich habe heute Morgen nichts Neues erfunden, es ist dies ganz einfach die neuapostolische Lehre: Was ist die Kirche Christi, was ist die Aufgabe der Apostel und dass die Botschaft der Aposteln sich an die ganze Kirche Christus richtet. Es ist der Herr, der dieses so wollte. […]“ (Zitatende)

 

Alles klar! Klar insbesondere auch durch seine klarstellenden Äußerungen, die er am 10. Juni in Luanda in die Welt gesetzt hat: Die NAK-Apostel sind die einzigen, die zur Verwaltung der Sakramente berechtigt sind, die NAK-Christen sind die einzigen, die im Besitz aller Sakramente sind, die NAK-Christen sind die einzigen, die ein gültiges Abendmahl feiern können, bei dem Jesus tatsächlich anwesend ist. Und ausschließlich so, sind die folgenden Sätze zu verstehen:

 

(Zitat) „[…]  Wenn wir heute Morgen das heilige Abendmahl feiern wird Jesus Christus in unserer Mitte sein als der Gekreuzigte. Dieser sagt uns: Ich liebe dich so sehr dass ich mein Leben für dich gegeben habe. Oh, ihr kennt mich, - ich pflege nicht in 10.000 Metern Höhe zu schweben - aber dieses kann uns nicht unberührt lassen, an Jesu zu denken. Jetzt steht er neben uns, so wie der Apostel soeben sagte, wir sehen ihn nicht, aber Jesus ist da und er sagt uns: Höre, ich liebe dich so sehr, ich habe alles gegeben für dich, ich habe mein Leben für dich gegeben. Jesus, der Gekreuzigte ist mitten unter uns.

 

Durch das Heilige Abendmahl ist auch Jesus der Gekreuzigte mit uns und sagt: Hab keine Angst, ich habe gesiegt. Sogar der Tod hat mich nicht halten können. Die Hölle konnte mir nichts antun. Ich habe den Sieg davon gebracht, ich bin der Stärkste! Jesus, der Auferstandene, der Seelenbräutigam steht in unserer Mitte, der, der dich erwählt hat und gesagt hat:

 

Weißt Du, ich möchte, dass wir auf immer zusammen sind, ich möchte, dass Du zu meiner Braut gehörst und wir zwei - entschuldigt mich bitte, dass ich dieses einfach so schlich sage - wir leben eine wunderbare Liebesgeschichte für alle Ewigkeit. Er hat uns erwählt, seine Braut zu werden und auf alle Ewigkeit mit ihm zu sein. Der Seelenbräutigam liebt uns und ist mitten unter uns. Ich wünsche mir von Herzen dass jeder von uns, aber auch anschließend all unsere Entschlafene aus der jenseitigen Welt, dass wir diese Erfahrung der Gegenwart Christi, Christus der Gekreuzigte, Christus der Auferstanden, Christus unser Seelenbräutigam erleben dürfen. Amen“ (Zitatende)

Das Lächeln täuscht! ER ist ein knallharter Hardcore-Sektierer: Jean-Luc Schneider, der NAKI-Vereinspräsident

Also noch einmal die Festlegung: Die Neuapostoliken sind die Braut Christi, bei deren Eucharistie ist er anwesend, ausschließlich sie können die Erfahrung seiner Gegenwart machen!

Und damit auch jedem unserer Leser klar ist, wie ernst Schneider das meint, hier noch einmal seine Ausführungen bei der Ämterversammlung in Luanda:

 

(Zitat) Stammapostel: Die Kirche Christi, so sagte der Bezirksapostel mit Recht, ist die Versammlung der Getauften, die an Jesus Christus glauben und ihn bekennen. Deshalb sagt man:

 

Einen Teil der Kirche Christi kann man gar nicht sehen, sie ist unsichtbar.

 

Um zur Kirche Christi zu gehören kommt es nicht nur auf eine Unterschrift, einen Akt, an. Wir können wissen wer getauft ist, das können wir herausfinden. Wir können aber den Glauben nicht messen, auch das Bekennen nicht. Das weiß nur der liebe Gott.

 

Wer zur Kirche Christi gehört sind die,

  • die getauft sind
  • wirklich glauben und
  • Jesus Christus als ihren Herrn wahrhaftig bekennen.

Man kann das in der Versammlung nicht sehen: Man weiß nicht: Gehört er hinein oder nicht?

 

Man kann das nicht sehen, aber wir wissen: Das gibt es. Es ist wohl unsichtbar, aber dennoch Realität. Die Kirche Christi kann man dann nicht vergleichen mit der Institution „Neuapostolische Kirche“ mit ihren Statuten. Es gibt Geschwister, die sind getauft und versiegelt, sind neuapostolisch. Aber sie leben nicht nach dem Evangelium und bekennen nicht den Herrn im täglichen Leben. Es gibt auch Christen anderer Konfessionen, die sind getauft; aber sie leben nicht nach dem Evangelium. Sie gehören also nicht zur Kirche Christi. Aber das kann der Mensch nicht entscheiden, dass weiß nur der Herr. Wir sehen nur die Institution „Neuapostolische Kirche“. Die Institution ist das eine. In dieser Institution gibt es Christen, die gehören zur Kirche Christi. Aber wir können nicht entscheiden: Der gehört dazu, der nicht.

 

Es gibt drei Bedingungen, und wir können nur eine sehen: rite getauft oder nicht. Deshalb ist es auch nicht ganz richtig, wenn wir sagen: Die neuapostolische Kirche ist Teil der Kirche Christi. Innerhalb der neuapostolischen Kirche gibt es Christen, die gehören zur Kirche Christi.

Innerhalb der Kirche Christi gibt es das Erlösungswerk Gottes, das von Aposteln geleitet wird. Die Seelen werden vorbereitet auf den Tag des Herrn. Um zum Erlösungswerk Gottes zu gehören, muss man nicht nur getauft, sondern auch versiegelt sein, und man muss nicht nur ein guter Christ sein, also nach dem Evangelium leben, Jesus Christus bekennen, sondern auch eine neue Kreatur in Christus werden und sich auf den Tag des Herrn vorbereiten lassen. Wir können nicht sehen, wer zum Erlösungswerk Gottes eigentlich dazugehört oder wer zur Braut gehören wird. Das weiß nur der liebe Gott, und das ist auch gut so. Also:

 

Auch das Erlösungswerk Gottes ist nicht die neuapostolische Kirche. Es gab die Seelen der ersten Christen. Sie waren getauft und versiegelt, gehörten zum Erlösungswerk Gottes. Bei den ersten englischen Aposteln waren Geschwister, die gehörten zum Erlösungswerk Gottes.

Und in der heutigen Zeit gibt es Gotteskinder, die gehören zum Erlösungswerk Gottes.

 

Wenn ich neuapostolische Christen sehe, dann gibt es welche von ihnen, die gehören zur Kirche Christi, zum Erlösungswerk Gottes und zur Braut des Herrn:

  • Sie sind getauft,
  • versiegelt,
  • bereiten sich vor auf den Tag des Herrn.

Dann gibt es neuapostolische Christen, die gehören zur Kirche Christi, aber vielleicht nicht zum Erlösungswerk Gottes:

  • Sie glauben an Jesus Christus,
  • setzen das Evangelium um,
  • aber die Vorbereitung auf den Tag des Herrn ist nicht so ausgeprägt.

Das sind die Christen, die am Tag des Herrn nicht dabei sein werden, aber zur Sonnenfrau gehören.

 

Dann gibt es neuapostolische Christen, die gehören nicht einmal zur Kirche Christi, weil sie nicht nach dem Evangelium leben. Deshalb können wir nicht sagen: Die neuapostolische Kirche ist die Kirche Christi; denn ein neuapostolischer Christ kann außerhalb der Kirche Christi sein, er kann in der Kirche Christi sein, und er kann innerhalb der Kirche Christi im Erlösungswerk Gottes sein. Das ist der Unterschied zwischen der Institution und der Kirche Christi.“ (Zitatende)

 

Zusammenfassend also:

 

Innerhalb der Kirche Christi existiert das Erlösungswerk Gottes mit der Braut des Herrn. Und zu diesem exklusiven Kreis können außer den Seelen der ersten Christen, die getauft und versiegelt waren, sowie „Geschwistern“ aus der Zeit der ersten englischen Apostel, ausschließlich Mitglieder der Neuapostolischen Kirche gehören, weil dazu die Geisttaufe (sprich heilige Versiegelung) durch einen lebenden Apostel zwingende Voraussetzung ist! - Weiter ist notwendig, dass sie wirklich gläubig sind, das Evangelium umsetzen, Jesus Christus wahrhaftig als ihren Herrn bekennen und sich auf den Tag des Herrn vorbereiten.

 

Klar? Wenn nicht, hier noch einmal die Kernaussage:

 

Nach Neuapostolischem Verständnis (und nur so sind die Aussagen Schneiders zu interpretieren) können unter den heute lebenden Menschen  ausschließlich Angehörige der Neuapostolischen Kirche alle Bedingungen für die Zugehörigkeit zum Erlösungswerk Gottes und damit zur Braut Christi erfüllen. Und alle von dieser Feststellung abweichenden Aussagen insbesondere zur Ökumenefähigkeit und Ökumenewilligkeit der NAK sind reine Augenwischerei!

 

Die Neuapostolische Kirche versteht sich als exklusiv seligmachende Kirche, da ausschließlich sie über das exklusiv heilsnotwendeige Apostelamt verfügt!

 

Und ausgerechnet eine Organisation dieser Sekte, die NAK-Schweiz hat sich erdreistet, die St.-Galler-Erklärung zu unterzeichnen. - Bodenlos!!!

Eine Mitschrift der denkwürdigen Predigt des Neuapostoliken.Oberhauptes
Schneider in Metz 15.09.2013.pdf
PDF-Dokument [107.9 KB]

26.09.2013 - (bt)

Schneider klärt auf

über kluge und törichte Jungfrauen und die Fähigkeit Stimmen zu hören

Mir liegt inzwischen ein dritter „Schneider-Gottesdienst“ im vollständigen Wortlaut vor und zwar handelt es sich um den Gottesdienst am 9. Juni 2013 in Luanda, Angola.

 

Das gesamte Dokument umfasst mehr als 4.500 Wörter und deshalb werde ich hier nur einige bemerkenswerte Ausschnitte zitieren und kommentieren, das ganze Dokument ohne Kommentare wird dann wieder als PDF-Datei zum Download zur Verfügung gestellt – mindestens eine Stelle wird übrigens besonders interessant, wenn man sie nochmal in Kenntnis der Inhalte einer Ämter-Zusammenkunft am 10. Juni liest. Über diese Inhalte haben CANITIES-News bereits im aktuellen Newsblog (- klick) berichtet, wir werden sie aber später auch noch unter diesem GD-Bericht platzieren.

 

Und nun geht’s in medias res:

Angola hat rd. 21 Mio. Einwohner, 233 tsd. davon (also ca. 1,1%) sind neuapostolisch

Schneider setzt bereits im Eingangsgebet, wie üblich, NAK und „Werk Gottes“ gleich:

 

„Wir danken dir, dass du das Werk Gottes in diesem Land aufgerichtet hast, wir danken dir für all den Segen, den du ausgestreut hast in den letzten dreißig Jahren, wir danken dir für die Hilfe, die du einem jeden von uns gegeben hast, wir danken dir, dass du uns so liebst.“

 

Das ist also die erste Klarstellung für Insider, - in der Form würde das bei einer Ökumene Veranstaltung natürlich nicht ausgedrückt – und die zweite Ansage folgt sogleich:

 

Die Sänger haben soeben gesungen: Wir hören die Stimme Gottes, die heute zu einem jeden von uns spricht. Das ist mein Wunsch für uns alle, dass wir alle, auch die, die ganz hinten sitzen und ganz weit weg vom Altar, die Stimme Gottes hören und spüren und erleben können: Der liebe Gott spricht jetzt mit mir.“

 

Also klar: 1. ist NAK = Gottes Werk und 2. ist dort im Gottesdienst Gottes Stimme zu hören, live!

 

Von ökumenischer Bescheidenheit also keine Spur, zumindest nicht, wenn man „unter sich ist“.

 

Als nächstes wird dann Gottes Hilfe zugesagt, die nie zu spät kommt und wir alle kennen ja die beliebten NAK-sprüche: „Gott lässt sinken, doch nicht ertrinken!“ oder „hilft er nicht zu jeder Frist, hilft er doch, wenn’s nötig ist“ – das ist an sich ja schon die perfekte Hinhaltetaktik, weil man ja selbst den, den seine angeblichen Prüfungen schier zerbröseln immer noch trösten kann mit diesen Sprüchen – aber ob Schneider mit dem von ihm gewählten Beispiel nicht doch ein klein wenig übertreibt?

 

„Und diese Hilfe wird nicht zu spät kommen. Der Herr kommt nie zu spät, seine Hilfe auch nicht. Denkt an Lazarus: Als er gestorben war, meinten sie, der Herr wäre zu spät gekommen;

aber die Geschichte hat bewiesen: Nein, die Hilfe des Herrn kam nicht zu spät. Auch für dich kommt die Hilfe des Herrn, und sie wird nicht zu spät kommen. Wir müssen lediglich darauf achten, dass wir nicht zu spät sind.“

 

Da kann er eigentlich auch gleich singen: „Heile, heile Mausespeck – im Hochzeitssaal ist alles weg!“

Hendrick Terbrugghen, 1588-1629, „Der ungläubige Thomas“, entst. 1622/23. Öl auf Leinwand

Aber Achtung, böse Falle: „Alles wieder gut“ ist dann nur für die, die nicht zu spät sind!

 

Zunächst ist es ja nicht ganz so schlimm, wenn Schneider das Beispiel des Thomas heranzieht:

 

„Ein Beispiel dafür: Nach der Auferstehung des Herrn ist er zu seinen Jüngern gekommen. Sie haben sich gefreut, den Auferstandenen zu sehen. Thomas aber war nicht da. Man weiß nicht, warum; aber aus irgendeinem Grund war er nicht in der Gemeinschaft, und er kam zu spät, um den Herrn zu sehen. Ich denke oft an diesen armen Thomas. Der musste sieben Tage lang warten, bis der Herr wieder kam. Eine Woche lang waren sie alle freudig, froh und stark, und er konnte sich nicht freuen; ganz einfach darum nicht, weil er für einige Momente die Gemeinschaft verlassen hatte, aus irgendeinem Grund. Der Herr konnte das ausgleichen, aber Thomas musste eben warten.

 

Der Herr will uns in der Gemeinschaft der Gotteskinder segnen und erfreuen. Wer aus irgendeinem Grund diese Gemeinschaft verlässt und sich isoliert, wird nicht verflucht und verdammt, er muss nur viel länger warten, um sich freuen zu können und um den Herrn erleben zu können. Lasst uns in der Gemeinschaft bleiben. Wir können somit schneller zur Freude und zum Gotterleben kommen.“

 

Also da weiß es der Herr Schneider wieder mal ganz genau: „Der Herr will uns in der Gemeinschaft der Gotteskinder segnen und erfreuen“nicht irgendwo anders in der Kirche Christi, sondern in der Gemeinschaft der Gotteskinder, im Werk Gottes, bei den Aposteln, in der NAK … Pech für die, die in den letzten Jahren so lässig behauptet haben, man könne auch mal z.B. Freunden oder Verwandten zuliebe in einen anderen Gottesdienst gehen – aber nach Schneiders Aussagen bedeutet das ja schon, die Gemeinschaft zumindest zeitweise zu verlassen und eine Gelegenheit zu versäumen, bei der Gott segnen und erfreuen will!

 

Aber es kommt noch heftiger:

 

Ich fühle mich um Jahrzehnte zurückversetzt, frisch konfirmiert, voller Begeisterung, das gegebene Gelübde zu halten und würdig zu werden für den Tag der Wiederkunft Christi – aber auch in einer Sorge, nicht gut genug zu sein, die heutigen „easy-going-nakis“ völlig unbekannt ist! Am bedrückendsten waren dann die Gottesdienste, in denen über die zehn Jungfrauen gepredigt wurde, und das waren damals (im Gegensatz zu heute) nicht wenige! Jetzt hat Schneider den unter Leber und Fehr verloren gegangenen Faden wieder aufgenommen – und ich bin einigermaßen sicher, er wird ihn festhalten:

Peter von Cornelius, 1783-1867, „Die klugen und die törichten Jungfrauen“, entst. 1813–1819, Öl auf Leinwand

„Die törichten Jungfrauen kamen auch zu spät, aber da konnte nichts mehr nachgeholt werden, da war es endgültig zu spät. Warum? Weil sie keine Reserven hatten. Jetzt meint man immer: Ja, das sind die, die nicht in den Gottesdienst kommen. Ich möchte das ein bisschen weiter sehen. Wenn wir in den Gottesdienst kommen und hören das Wort, meinen aber: Oh, das ist ein tolles Wort für meinen Bruder! Hast du gehört? Das war genau für diese Familie!, wenn wir das Wort nicht für uns nehmen, dann sind wir die, die keine Reserven haben. Solche nehmen das Wort nicht für sich. Wer so handelt, geht das Risiko ein, zu spät zu kommen am Tag des Herrn“ .

 

Also es gibt sie wieder: Die eindringliche Warnung vor diesem endgültigen „zu spät!“, bei dem sich einem gruselnd die Nackenhaare aufstellen, nicht würdig und die Tür des Hochzeitssaales verschlossen! Keine Chance mehr, der kommenden schrecklichen Trübsal auf Erden zu entrinnen! Allein, während die Treuen als Braut entrückt wurden … nichts als die kleine Hoffnung, zum Sonnenweib zu gehören und – wenn auch unter Entbehrungen – in der Wüste bewahrt zu bleiben!

 

Jetzt macht Schneider unmissverständlich klar: Gotteskind musst du sein, in der Gemeinschaft musst du bleiben, in die Gottesdienste musst du kommen und das Wort, das dort verkündet wird, musst du unreflektiert durch eigene Vorstellungen und Meinungen für dich persönlich annehmen! Andernfalls besteht das Risiko, zu den törichten Jungfrauen zu gehören.

 

Und bitte beachten: es ist also noch nicht einmal gestattet zu denken, das Wort vom Altar sei  zwar Gottes Wort, richte sich aber an meinen Bruder – was glaubt ihr denn, was für ein Urteil erst diejenigen erwartet, die im Gottesdienst sitzen und wagen, das Wort selber zu beurteilen, ob es wohl überhaupt aus dem Heiligen Geist kommt oder menschlich ist? Das Recht zu haben glaube aber heute viele NAKis – es stimmt wohl doch: Die letzte Zeit heißt „Laodizäa“ – „doch wie die Aussaat, merke fein, so unbestechlich wird die Ernte sein!!!“

 

Weiter geht’s, - wir alten NAK-Semester wissen, dass es mit dem im Gottesdienst sitzen und gläubig das Wort unkritisiert annehmen noch nicht getan ist:

 

Schneider erklärt es: „Wenn wir uns der Gnade unserer Erwählung bewusst sind - der liebe Gott hat uns die Möglichkeit gegeben, das ewige Leben zu erlangen - dann ändern sich auch unsere Prioritäten im Leben. Dann denken wir nicht nur am Sonntag oder im Gottesdienst in der Woche an das ewige Leben, sondern jeden Tag, auch am Arbeitsplatz, auch in Gegenwart der neuen Nachbarn, auch in der Schule. Denken wir daran: Achtung, mein ewiges Leben steht auf dem Spiel, ich muss aufpassen, dann sind wir immer bemüht, uns als Gotteskinder zu benehmen.“

 

Wer schon andere Schneider-Gottesdienste gehört oder gelesen hat, weiß, dass es für ihn auf absoluten Gehorsam und unbegrenzte Opferbereitschaft ankommt!

Johann Michael Rottmayr, 1654-1730, „Gottvater als Teil der Heiligen Dreieinigkeit“, entst. 1714, Fresco in der Karlskirche, Wien

Im Weiteren kommt nun als Bonbon ein eindeutiges Bekenntnis zur Prädispositionslehre:

 

„Der liebe Gott wird auch darauf achten, dass uns nichts Böses geschieht. Er, der Allmächtige, wacht über uns. Was auch geschieht, er hat es zugelassen. Er hat es in seiner Liebe zugelassen. Und wenn er sieht und merkt: Das wäre jetzt zu viel für mein Kind, dann lässt er es nicht zu! Deshalb konnte Apostel Paulus sagen: Alles dient zum Guten denen, die Gott liebhaben (vgl. Römer 8,28). Das ist eine Aufgabe. Der liebe Gott ist sehr wachsam und prüft, ob das, was an uns herankommt, nicht schädlich für uns sein könnte. Wenn er eine Prüfung zulässt, eine Ungerechtigkeit, eine Versuchung, dann haben wir die Garantie: Das soll uns zu unserem Guten dienen.“

 

Da hat sich dann auch niemand über sein Kreuz und seine Prüfung zu beschweren, wir kennen ja die schneiderspezifische Parole: „Gott könnte noch viel mehr von uns verlangen!“

 

Und bevor jetzt jemand denkt, die Prädispositionslehre sei doch nicht schlimm, sondern eher tröstlich, der führe sich bitte vor Augen, dass derlei Aussagen allgemeingültig sind für alle Arten von „Prüfungen“, für alles, was einem zustößt … und dann denke man einmal daran, dass auch „Gotteskindern“ z.B. Vergewaltigung oder Missbrauch angetan wird … und wie man nach Anleitung des traurig-berühmten Notfall-Zettels von Ostermundigen auch damit umgehen soll …

 

Da steht nicht kämpfen, wehren, anzeigen etc. auf der Agenda, wenn schließlich doch alles von Gott zugelassen ist, gerne auch als „Schleifen des diamanten“ bezeichnet und auch Schneider sagt dazu:

 

„Gott will darüber wachen, dass uns alles zum Besten dient. Unsere Sorge soll nicht sein: Was ist jetzt geschehen? Warum ist das geschehen? Wer ist daran schuld? Unsere Sorge soll nur sein, dass wir Gott weiterhin lieben wollen von ganzem Herzen. Und wenn wir das tun, haben wir die Gewissheit: Das wird schon gut werden.“

 

Und jetzt kommt tatsächlich mal etwas Neues, habe ich so noch nie gehört: „Als Gotteskinder sind wir zur Nächstenliebe verpflichtet! Unsere Liebe zu Gott kann nicht viel größer sein als unsere Liebe zum Nächsten. Viele reden von der Liebe und haben Tränen in den Augen: Ach, das ist so schön. Vielleicht. Aber ich sehe das anders: Gott erwartet von mir, dass ich meinen Nächsten liebe, das ist meine Pflicht!“

 

Jooo – da fehlen einem ein wenig die Worte, Liebe als Pflichtübung... Man kann sich also aus freiem Willen zur Nächstenliebe zwingen? Das heißt, nicht nur so handeln, als ob? - Was macht eigentlich der theologische Berater Dr. Kiefer zur Zeit? Hat Schneider den nicht mitübernommen? Und könnte da nicht vielleicht doch noch ein Psychologe mit ins Boot kommen – aber besser nicht Schmiel, der hat irgendwie nicht das richtige… Problembewusstsein …

Johann Michael Rottmayr, 1654-1730, „Der Heilige Geist als Teil der Heiligen Dreieinigkeit“, entst. 1714, Fresco in der Karlskirche, Wien

Wir lernen viel durch diese Schneider-Predigt, jetzt auch noch etwas über den Heiligen Geist! Wer auch immer mal verbreitet hat, dass dieser wehe, wo er will, sieht sich jetzt an das wirklich Wichtige erinnert:

 

„Die Gemeinschaft des Geistes sei mit euch, das ist eine Zusage. Der liebe Gott will mit uns Gemeinschaft haben, wir sollen ganz nah bei ihm sein. Aber wie offenbart sich diese Gemeinschaft? Wie kann man sie spüren und erleben? Das geschieht primär durch den Heiligen Geist. Gott lässt uns seine Nähe erleben durch das Wort, durch das geistgewirkte Wort im Gottesdienst.“

 

Also auch hier wieder: Ab in den Gottesdienst, - natürlich den im Werk Gottes = NAK !!

 

Wir nähern uns dem bitteren Ende, bleiben beim Thema, allerdings in einer geheimnisvollen Variation. Wir älteren haben ja noch den Heiligen Geist bei der Versiegelung empfangen, die jungen nun die Gabe des Heiligen Geistes, aber wie auch immer, es gilt:

 

„Aber wir haben auch die Gabe Heiligen Geistes empfangen. Damit können wir arbeiten. Der liebe Gott gibt uns die Zusage: Der Heilige Geist wird immer eine Antwort auf alle deine Fragen und dein Verlangen haben. Suche die Antwort, suche den Rat bei dem Heiligen Geist, der wird dir immer den besten Rat und die beste Antwort geben. Der Heilige Geist wird nie überfordert sein, nie überholt, er hat immer einen guten Rat für uns. Das ist die Zusage Gottes.

 

Aber natürlich ist eine Aufgabe damit verbunden: Wir müssen den Heiligen Geist fragen, wir müssen nach seiner Antwort suchen. Der Heilige Geist zwingt sich nie auf. Wir müssen ihn im Gebet suchen. Es braucht auch ein bisschen Ruhe und Besinnung. Der Heilige Geist kommt nicht in aller Macht und sagt: Jetzt schweigt mal alle, ich will sprechen.

Nein, die Ruhe müssen wir leisten und den Menschen, den Geistern und uns selbst sagen: Jetzt schweige mal, lass den Heiligen Geist reden. Das ist unsere Aufgabe.“

 

Das meine ich mit geheimnisvoll: „…den Menschen, den Geistern und uns selbst sagen: Jetzt schweige mal, lass den Heiligen Geist reden“ Kann mir jetzt bitte mal jemand sagen, was da zu hören sein wird, als Antwort auf die gestellte Frage?? Und wie?? Also, das muss dann ja schon eine innerlich hörbare Stimme sein … oder eine, die nur der Fragende hört, aber das käme ja wohl auf eins raus. Jetzt allerdings wird’s richtig knifflig: Denn nun muss der Fragende, der ja den Menschen, die Geister (also die anderen, nicht heiligen) und sich selbst schweigen lassen soll, sicher sein, dass ihm das auch gelungen ist und dass das, was er nun als Antwort hört, wirklich die Stimme des Heiligen Geistes ist und keine andere!

 

Okay, ich erinnere mich also brav an früh Gelerntes, daran, dass wir Gotteskinder mit dem Heiligen Geist auch die Gabe der Geisterunterscheidung empfangen haben und nun die wundersame Möglichkeit haben, den Heiligen Geist zu benutzen, um die Stimme des Heiligen Geistes zu erkennen … muss ich noch mehr sagen? – der gut geschulte Insider wird nun allmählich wissen, wohin der Hase läuft, den anderen könnte das auch ein Kind aus der Sonntagschule erklären:

 

Wenn wir etwas hören, sehen, lesen, denken und nicht ganz sicher sind, ob es aus dem heiligen Geist stammt, dann müssen wir nichts weiter tun, als prüfen, ob es mit der Apostellehre übereinstimmt! … …

 

Bitte wirken  lassen und jetzt den Hut ziehen vor Schneiders Cleverness! Ohne das Wort „Apostel“ auszusprechen (schließlich ist die NAK heute Jesus-zentriert!) sind alle wieder auf Apostellehre eingenordet und zwar durch die imaginäre Stimme des Heiligen Geistes!

Bingo – jahrzehntlange Indoktrination bleibt nicht ohne Wirkung, wir hören in uns hinein und hören die internalisierten Gebote, Ermahnungen, Gottesdienstphrasen … und das innerpsychische Belohnungssahnehäubchen: Wenn wir uns nun danach richten, fühlen wir uns auch „gut“ und in der rechten Verbindung und wir sehen auch darin einen Beweis für die Übereinstimmung mit göttlicher Lehre!

 

Das ganze Procedere funktioniert dann übrigens nicht nur für den einzelnen, sondern für die ganze „Gemeinschaft“:

 

„Es ist schön, wenn Christen zusammenkommen, die sich mögen, und dann ist das ein angenehmes Zusammensein. Das ist sicherlich schön; aber nicht genug. Unsere Gemeinschaft ruht auf dem Fundament des Heiligen Geistes. Es kommt immer wieder vor, dass etwas passiert in der Gemeinde, dass etwas vorkommt in der Ehe, dass etwas schiefgeht in der Familie. Dann kommt es nicht da- rauf an, was der jetzt meint und was jener als Lösung vorschlägt, wir wollen alle von Beginn an eins sein. Jetzt ist etwas Unschönes passiert, vielleicht ist es sogar ein Skandal, der sich ereignet hat. Dann fragen wir den lieben Gott, was wir tun sollen, und dann gibt nicht jeder seine Meinung zum Besten, sondern alle sind sich eins: Wir fragen jetzt den Heiligen Geist, was wir machen sollen, und was er uns sagt, das tun wir. Das schafft die wahrhaftige Gemeinschaft der Gotteskinder.“

 

Nicht jeder gibt seine Meinung zum Besten, sondern alle sind sich eins – was ist allen gemeinsam? Richtig: Die internalisierte Apostellehre!

 

Und wenn wir lieber schriftlich haben wollen, wie wir uns verhalten sollen, sollte in der Gemeinschaft mal „etwas unschönes“ passieren, dann können wir ja notfalls auf dem „Notfallzettel“ nachlesen – nicht etwa bei LINDD nachfragen, denn fremde Geister haben zu schweigen, erst recht, wenn Gott durch Kreuz und Leid zur Seligkeit führen will! Da muss niemand nach Rache oder Gerechtigkeit rufen, schon gar nicht muss ein Anwalt eingeschaltet werden, der liebe Gott macht alles gut.

 

Als letztes nun noch die Hausaufgabe:

 

„Es ist auch wichtig, dass wir persönlich etwas für den Herrn tun. Es ist sicherlich gut, wenn die Frau sagt: Mein Mann hat ein Amt, der wirkt für den Herrn.

 

Aber sie muss selbst auch etwas tun. Jeder Jugendliche, jedes Kind muss selbst et- was tun, ein Opfer bringen, sich einbringen für den Herrn.“

 

Jetzt ist alles wieder wieder perfekt abgesichert: Die Gotteskinder wissen, wohin sie gehen, auf wen sie hören und was sie tun sollen; Jesus scheint in der Mitte zu stehen, und der Heilige Geist eint alle in der Apostellehre…

Hier nun der StAp-GD in vollem Wortlaut mit den Beiträgen der Co-Prediger. Diesmal lediglich bis zur Abendmahlsvorbereitung
Schneider in Luanda - 09.09.13.pdf
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20.09.2013 - (bt)

Alles auf Anfang? Oder Jesus im Mittelpunkt?

Wie die Wirkung des gegenwärtig praktizierten „NAK-Wording“ die Predigt-Wahrnehmung beeinflusst

Es geht um einen sog. Stammapostel-Gottesdienst, um genau zu sein, den vom 17.08.2013 in Cahul (Moldawien): Ganz und gar altvertraute Parolen, einfach, schlicht, einprägsam, in unzähligen Gottesdiensten genau so gehört und abgespeichert…

Das ist die eine Wahrnehmung, die dieser Gottesdienst von Stammapostel Jean Luc Schneider zulässt – die andere:

Richtig ökumenisch hört es sich an, wenn Schneider von der ganzen Christenheit als der kleinen Herde spricht, von der Nachfolge Christi und dem Evangelium als Maßstab, während von der „Apostel-Nachfolge“ nicht mehr explizit die Rede ist.

Nach neuapostolischem Glaubensverständnis der sprechende Mund Gottes und Stellvertreter Christi auf Erden: Der Laienprediger Jean-Luc Schneider

Das ist also auch wieder einmal ein Gottesdienst, bei dem die Beurteilungen und Interpretationen differieren werden. Immer wenn dann nur in Ausschnitten berichtet wird und nur ausgewählte Predigt Passagen wörtlich wiedergegeben werden, wird es noch schwieriger, sich ein Urteil zu bilden und deshalb soll der gesamte Gottesdienst nachlesbar sein – hier im Artikel in Kursiv/Blau (kommentierte Passagen in rot) mit einigen kommentierenden Einschüben und im Anschluss noch einmal die reine Textwiedergabe als PDF-Dokument zum Download.

 

Vorab will ich darauf hinweisen, dass Schneider in diesem Gottesdienst vor allem eine ganz erstaunliche Disziplin beweist und während der gesamten Predigt kein einziges Mal eine der üblichen Gottesdienst-Phrasen benutzt, die so oft den Füllstoff der NAK-Predigten gebildet haben, immer zum Thema passend und immer beliebt als Zeichen besonderer „Verbindung“: kein einziges Mal fordert Schneider dazu auf, das Apostelamt hochzuhalten, Kein einziges Mal mahnt er zur Beständigkeit in der Apostellehre, nicht ein einziges Mal fordert er die Zuhörer auf, den Aposteln nachzufolgen oder wenigstens den „Vorangängern“, keine einzige Ermahnung, am Apostel-Altar zu bleiben oder das Apostelwort anzunehmen!! Stattdessen wird jetzt immer wieder und in stetiger Folge auf Jesus Christus verwiesen -  ganz erstaunlich für einen neuapostolischen Gottesdienst!

Aber das bedeutet dennoch nicht, dass nun alles anders geworden ist , sondern nur, dass vom eingeschworenen Publikum erwartet wird, dass es ganz automatisch und unbewusst auf seinen Indoktrinations-Fundus zurückgreift und somit scheinbar selber verantwortlich ist für die geschickt provozierten Assoziationen und Interpretationen, während die predigenden Funktionäre selber ihre Hände in ökumenischer Unschuld waschen können: „Wir haben Jesus Christus in den Mittelpunkt gestellt!“

 

Große Passagen der Predigt sind zwar durchaus schwammig oder indifferent formuliert, es gibt allerdings auch in diesem Gottesdienst zwei, drei Stellen, an denen ganz eindeutig der exklusivistische Standpunkt der NAK klar formuliert und neu gefestigt wird.

 

Ganz typisch für eine Schneider-Predigt, geradezu ein Schneider-Spezifikum, findet sich hier in besonders beeindruckender Häufigkeit: Schneider ist der Stammapostel, der immer wieder und nachdrücklich Gehorsam verlangt als erste Naki-Pflicht!

Nur, um zu verdeutlichen, wo der hier kommentierte Gottesdienst stattgefunden hat. Für mehr Informationen über Moldawien: Klick ins Bild

Samstag, 17. August 2013 Cahul, Moldawien

 

Eingangslied: Nr. 221 „Ich bete an die Macht der Liebe“

 

In dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Eingangsgebet:

Allmächtiger Gott, lieber himmlischer Vater, wir kommen zu dir mit einem Herz voller Dankbarkeit und Freude. Wir danken dir, dass du uns bewahrt hast, wir danken dir, dass du uns bisher geholfen hast. Wir freuen uns, dass wir deine Kinder sein dürfen und du uns heute zu diesem Fest eingeladen hast, zu einem Fest für unsere Seele! Wir danken dir, weil wir wissen, du hast für jedes Gotteskind, für jeden Gast einen besonderen Segen. Wir wollen diesen Segen! Schenke ihn uns, deinen Kindern und unseren Gästen.

 

Schon im Eingangsgebet also die unüberhörbare Differenzierung zwischen Gotteskindern und Gästen – jeder Insider kennt die Tragweite, die „Ewigkeitsbedeutung“ dieser Unterscheidung!

 

Vater, wir sind aber auch zu dir gekommen, um gemeinsam zu beten. Wir beten für die Apostel und ihre Helfer in aller Welt, wir beten für die Kranken und ihre Familien, wir beten für die im Leid, für die Arbeitslosen, wir beten für alle, die in grossen Schwierigkeiten sind. Sie brauchen deine Hilfe; sie haben zu dir gerufen. Höre ihren Ruf und hilf ihnen! Wir beten aber auch für die Seelen, die krank geworden sind, die nicht mehr so richtig glauben können und nicht mehr in den Gottesdienst kommen. Schenk auch ihnen deine Hilfe und lass sie den Weg zurückfinden.

 

Wunderbar! Denn derart deutlich wird das in Zeiten offiziellen Ökumenestrebens nicht mehr so oft zum Ausdruck gebracht: Nicht mehr richtig(!) glauben zu können, bedeutet, dass die Seele krank geworden ist und zeigt sich darin, dass „die Seele“ nicht mehr in den Gottesdienst kommt, d.h. nicht mehr in den richtigen, den NAK-Gottesdienst!

 

Wir beten für alle Brüder und Schwestern, die heute unter uns sind; ein jedes betet für seinen Nächsten. Schenk unserem Bruder und unserer Schwester viel Kraft und viel Frieden und schenke auch uns, was wir brauchen. Lass unsere Geliebten aus dem Jenseits herzutreten. Segne und bewahre uns alle. Erhöre uns um Jesu willen. Amen.

 

Textwort: Lukas 12,32

„Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohl gefallen, euch das Reich zu geben“

 

Chor: GB Nr. 242 - „Lasst die Herzen immer fröhlich“

 

Stammapostel Jean-Luc Schneider:

Es ist für mich eine ganz besondere Freude, heute bei euch sein zu dürfen. Es ist mein erster Besuch in eurem Land und das erste Mal, dass ich euch sehen darf. Ich habe schon viel von euch gehört durch euren Apostel und ich freue mich, euch kennenlernen zu dürfen. Ich bin dem lieben Gott sehr dankbar, dass ich so treue Geschwister in Moldawien haben darf. Der Chor hat jetzt mit viel Energie gesungen, wir wollen fröhlich sein. Heute können wir uns sicher freuen, weil es ein grosses Fest ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass das nicht jeden Tag so ist.

Denn unser Leben ist gar nicht so einfach. Ihr habt bestimmt auch eure Schwierigkeiten und Probleme im täglichen Leben, deshalb kann man nicht jeden Tag so fröhlich sein und halleluja singen. Doch heute will uns der Herr eine tiefe Freude schenken, damit wir nicht nur heute Vormittag so freudig sind und morgen wieder sehr traurig. Er will uns eine bleibende Freude geben. Dazu will er uns seine Hilfe schenken. Jetzt seid ihr gespannt: Wie macht der liebe Gott denn das? Macht er jetzt alle Probleme weg, löst er alles zum Besten und dann geht es mir gut? Denkt einmal an die Hochzeit von Kana. Die hatten plötzlich ein Problem, weil der Wein ausgegangen war. Also auch keine Freude mehr.

 

Sie haben sich an Jesus gewandt und ihn um Hilfe gebeten. Was hat er gemacht? Gar nichts hat er gemacht! Er hat nur gesprochen. Er hat ihnen einen Auftrag gegeben, eine Arbeit: Holt mal die Krüge her und füllt sie mit Wasser. Sie mussten etwas tun, einen Befehl ausführen. Aber weil sie das gemacht haben, was er ihnen gesagt hat, haben sie das Wunder erlebt und konnten sich freuen.

Der Herr wird heute Morgen nicht alle Probleme lösen, im Sinne, auf einmal haben wir viel Geld und sind nicht mehr krank. Auf einmal sind alle Menschen ganz lieb mit uns. Ein solches Wunder tut der liebe Gott heute nicht. Er gibt uns aber sein Wort und wenn wir dieses Wort in die Tat umsetzen, dann erleben wir den lieben Gott und haben eine freudige Seele. Das ist der Segen, den der Herr uns geben will. Er gibt uns sein Wort und sagt, macht das! Wenn wir seinen Willen tun, erleben wir den Herrn in der kommenden Zeit.

 

Das ist mittlerweile ganz leicht als Schneider-typisch zu erkennen: immer wieder der Hinweis, dass es Probleme und Belastungen gibt, die Gott nicht einfach beseitigt und die Ermahnung, dass wir das auch nicht erwarten, schon gar nicht verlangen können!

 

Wegweisend waren diesbezüglich seine Worte in einer der ersten Predigten, in der es hieß, Gott könne noch viel mehr von uns verlangen und unsere Antwort darauf habe immer ein gehorsames „Ja“ zu sein! Bezeichnenderweise nennt er die Anweisung Jesu, Krüge mit Wasser zu füllen ganz klar einen Befehl – und so sollen das Nakis auch heute verstehen: „Er gibt uns aber sein Wort und wenn wir dieses Wort in die Tat umsetzen, dann erleben wir den lieben Gott und haben eine freudige Seele.“ Allerdings zeigt sich der Segen eher nicht in einer Verbesserung der Verhältnisse, sondern in einer freudigen Seele – wenn die Seele nicht freudig ist, liegt es jedenfalls nicht an Gott!

 

Quintessenz: Gehorsam sein und keine Ansprüche stellen!

Das Genbäude der NAK in Cahul (Moldawien). Foto: Privat

Das vorgelesene Textwort kennt alle Welt, es ist aber ein sehr interessantes Wort. Der Herr Jesus sprach mit seinen Jüngern über irdische Probleme, wie  genug zu Essen, Kleidung etc. Er ermahnte sie: „Macht euch doch nicht so viele Sorgen deswegen. Fürchtet euch nicht, trachtet viel mehr nach dem Reiche Gottes, dann werdet ihr auch alles andere bekommen“. Der Herr Jesus wollte ihnen klar machen, ihr habt eure Sorgen, ihr braucht Geld, Nahrung und Kleidung. Ihr müsst euch darum kümmern, das ist eure Aufgabe. Aber passt auf, dass diese Sorgen nicht zu wichtig werden, dass sie nicht das ganze Herz und euer Leben erfüllen. „Fürchtet euch nicht, Gott weiss was ihr braucht.“ Wenn er schon den Raben auf dem Feld gibt, was sie brauchen, wird er euch bestimmt nicht vergessen und euch geben, was für euch notwendig ist. Lasst die irdischen Sorgen nicht überhand nehmen, sie dürfen unsere Beziehung zu Gott nicht stören. Wir haben alle unsere Sorgen um das irdische Leben und wir müssen unseren Beitrag leisten. Aber ich möchte heute wieder einmal fest  betonen:

 

„Bruder, Schwester, der liebe Gott weiss, was du brauchst. Und zu gegebener Zeit wird er es dir geben. Mach dir nicht zu viel Sorgen. Vertrau auf Gott!“

 

Das ist das erste, der liebe Gott weiss was wir brauchen und wird es auch geben. Der zweite Punkt ist, trachtet nach seinem Reich. Der liebe Gott will uns daran erinnern, dass wir alles haben können, was wir brauchen, wenn wir im Gehorsam zu ihm stehen. Das ist ein Bestandteil unseres Glaubens: ich muss nicht gegen das göttliche Gesetz verstossen, um das zu bekommen, was ich brauche. Ein Gotteskind muss nicht  lügen, nicht stehlen, um das zu bekommen was es benötigt. Das gehört auch zu diesem Wort „Fürchte dich nicht“; trachte zuerst nach dem Reich Gottes; bleibe gehorsam dem Gesetz Gottes. Diesen Gehorsam wird dir Gott belohnen und zukommen lassen was du brauchst. Wir gehen nicht zum Teufel um ihn zu bitten, gib mir was ich nötig habe. Wir gehen zum lieben Gott.


Die Menschen meinen immer, wenn ich jetzt die Wahrheit  sage,  geht alles schief und um etwas zu bekommen, erfinden sie eine Lüge. Also gehen sie zum Teufel. Wir aber bleiben bei der Wahrheit und dann wird der liebe Gott uns das Nötige zukommen lassen. Gotteskind, fürchte dich nicht! Im Gehorsam zu Gott wird er dir das geben was du brauchst. Hier sagt Jesus zu den Jüngern: „Fürchte dich nicht, denn er wird euch sein Reich geben“. Der liebe Gott wird uns viel, viel mehr geben, als das was die Welt uns bieten kann. Das Reich Gottes, die ewige Gemeinschaft mit Gott, ist viel mehr wert als alles was uns die Welt geben kann. Das ewige Glück, der ewige Frieden  beim Herrn ist viel wertvoller als alles Gold dieser Erde.

 

In den letzten beiden Abschnitten ist neben der allgegenwärtigen Gehorsamsforderung folgende Unterscheidung interessant: „Wir, die Gotteskinder“ verstoßen nicht gegen das göttliche Gesetz, „wir“ gehen nicht zum Teufel, sondern zum lieben Gott – Die Menschen meinen immer, wenn ich jetzt die Wahrheit  sage,  geht alles schief und um etwas zu bekommen, erfinden sie eine Lüge. Also gehen sie zum Teufel.

 

Das klingt so, wie in früheren Jahren oft gehört. - Die Gegenüberstellung Gotteskinder ./. Menschenkinder sowie Gottes Werk ./. Welt: Hier herrscht Gott, dort herrscht der Teufel!

 

Heute schon ist der Friede des Herzens mehr wert als Geld und Reichtum. Der grösste Millionär kann sich den Frieden des Herzens nicht kaufen. Und der liebe Gott schenkt  uns  diesen  wertvollen  Frieden.  Das  ist  der  erste  Aspekt  dieses  Wortes

 

„Fürchte dich nicht“. Wenn du nach dem Reich Gottes trachtest, gibt er dir  was du brauchst.

 

Wir vertrauen dem Herrn, denn er weiss was wir benötigen und wird es uns geben. Wir bleiben im Gehorsam dem Gesetz Gottes gegenüber, dann kann er uns segnen. Und was wir von Gott erhalten, ist viel grösser und wertvoller, als das was die Welt bieten kann.

 

Hier sagt Jesus: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde“. Da geht es jetzt um unsere Seele, um den geistlichen Segen. Der Herr Jesus sagt, wir sind eine kleine Herde. Das trifft nicht nur an diesem Ort zu, weil nicht so viele Menschen anwesend sind. Das gilt für die gesamte Christenheit, auch für die neuapostolischen Christen auf der ganzen Welt. Gemessen an der Zahl der gesamten Menschheit, sind wir gar nicht so viele. Wir sind eine ganz kleine Herde und werden es auch bis ans Ende bleiben. Im Vergleich zur Menschheit wird die Herde Christi klein bleiben, weil sie keine Macht und keinen Einfluss hat auf die Welt. Wenn wir ganz nüchtern die Weltgeschichte und auch die heutige Welt anschauen, muss man realistisch feststellen: das Evangelium hat nicht so viel Einfluss auf die Entscheidungen, die auf dieser Erde getroffen werden.

 

In diesen wenigen Sätzen nun wechselt Schneider die Bedeutung des Begriffes „kleine Herde“ bzw. „Herde Christi“ – nach NAK-Tradition ist mit der „kleinen Herde“ die NAK gemeint, gerade auch immer wieder der großen Gruppe der Christen gegenüber gestellt, aber hier möchte Schneider dann auch alle Christen als kleine Herde sehen, die weder Einfluss noch Macht hat, das erscheint etwas verwirrend und dazu am Ende des Artikels auch einige Anmerkungen in einer Fußnote von FCS.[i]

 

Da wird zuerst  geschaut, wie viel Geld kostet es, wie viel schaut für uns da- bei heraus, wie viel Macht können wir gewinnen? Es braucht gar nicht mehr Beispiele, das habt ihr alle schon einmal erlebt. Nicht das Evangelium bestimmt die Welt, andere Werte und Mächte kommen zum Zug. Das gibt uns zu denken!

 

Zu dem letzten Gedanken, mit dem „die Welt“ charakterisiert werden soll: „Da wird zuerst  geschaut, wie viel Geld kostet es, wie viel schaut für uns dabei heraus“ kann ich mir allerdings eine Anmerkung nicht verkneifen: Genau das sind doch die Kriterien, nach denen heute im angeblichen Werk Gottes beurteilt wird, ob eine Gemeinde noch rentabel genug ist und überleben darf oder ob sie geschlossen wird! (Stichwort "Stratus-Software") Wie es den Mitgliedern dabei geht, ist völlig gleichgültig, die Befindlichkeiten der Einzelnen fallen wohl in die Rubrik: „Gott könnte noch viel mehr von uns verlangen!“ …

 

Der Herr Jesus hat verheissen wieder zu kommen, um uns zu erlösen, aber er hat ja gar keine Macht, der Einfluss des christlichen Glaubens ist gar nicht so gross! Es ist eine kleine Herde, die eine kleine Macht hat! Trotzdem sagte Jesus: „Fürchte dich nicht“. Gott wird dir auf jeden Fall sein Reich geben. Es kommt nicht auf die Anzahl oder den Einfluss an den wir als Kirche Jesu Christi haben, es ist auch nicht wichtig zu wissen wie viele oder wie stark wir sind. Das Einzige das bestimmend ist, ist die Zugehörigkeit zur Herde. Wir sind in der Herde Christi, das ist wichtig. Fürchte dich nicht, weil die Herde nicht so gross ist, aber schaue darauf, dass du in der Herde bist. Wer zur Herde Christi gehört, braucht sich nicht zu fürchten. Jetzt könnte man fragen: Wer gehört denn zur Herde Christi? Jesus hat es einmal erklärt mit den Worten:

 

„Um ins Reich Gottes eingehen zu können, muss man wiedergeboren sein aus Wasser und Geist“ (vgl. Joh.3,5). Das heisst getauft mit Wasser und versiegelt mit dem Heiligen Geist. Daraus könnten wir ableiten, das ist gut für uns, das sind wir, also gehören wir zur Herde Christi.

 

Hier wieder eine ganz klare Markierung: Zur Herde Christi gehört nicht jeder, der christlichen Glaubens ist, sondern der, der "wiedergeboren aus Wasser und Geist" ist. In der NAK-Lehre heißt das: „Versiegelt mit dem Heiligen Geist“ – und dazu sind nur NAK-Apostel berechtigt und damit ist wieder Klarheit hergestellt!

 

Auch der nächste Punkt ist wieder ganz NAK-Tradition:

 

So einfach ist das allerdings nicht, da gehört ein bisschen mehr dazu. Der Herr Jesus sprach hier von der Herde Christi, also von seinen Schafen und hat es ganz klar erklärt, wer diese Herde ist, wer zu seinen Schafen gehört. „Meine Schafe hören meine Stimme, sie kennen mich“ (vgl. Joh.10, 3). Um zur Herde Christi zu gehören, muss man den Herrn wirklich kennen. Ein markanter Punkt hat Jesus selbst gegeben:

 

„Ich bin die Wahrheit“ (vgl. Joh.14,6). Wer den Herrn wirklich kennt, der weiss, der Herr ist die Wahrheit. Seine Worte werden nie vergehen, er hat immer Recht. Es gibt viele menschliche Meinungen und Lehren, die gar nicht so schlecht sind.  Aber die Lehre Christi, das Evangelium, ist immer mehr wert. Wer den Herrn wirklich kennt, der orientiert sich an seiner Wahrheit. Man kann Bücher lesen oder fernsehen, anderen zuhören, aber man muss sich immer fragen, stimmt das überein mit dem Evangelium. Wenn es zusammen passt, ist es in Ordnung. Wenn es aber im Widerspruch steht zur Lehre Christi, sollen wir es lassen, dann ist es nicht die Wahrheit. Lasst uns dabei bleiben, wer den Herrn wirklich kennt, der orientiert sich ausschliesslich an seiner Wahrheit.

Die NAK: Als das einzig wahre Schaf eine Singularität in der kleinen Herde?

Versiegelt sein ist nicht genug, es muss noch etwas dazukommen: „Meine Schafe hören meine Stimme, sie kennen mich“ – alt bekannte Töne... Das hieß immer unmissverständlich Jesu Stimme aus dem Mund der Boten Gottes vernehmen! Nur dort, in der NAK ist sie vom „lebendigen Altar“ zu hören und nirgends sonst! Seine Stimme hören und „danach tun“ hieß immer schon die beliebte Formulierung, auch gerne singend vorgetragen und das verlangt auch Schneider mit den WortenWer den Herrn wirklich kennt, der orientiert sich ausschliessich an seiner Wahrheit“. Und dahinter hat alles zurückzustehen, was man selber gesehen, gehört oder gelesen hat! Wer sagt also, was Wahrheit und Jesu Wille ist? Richtig: Die Hirten, die Gott selbst als seinen „Sprechenden Mund“ erwählt und beauftragt hat, in seinem Werk = NAK!

 

Der Herrn hat auch gesagt, ich bin die Auferstehung (vgl. Joh.11, 25). Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wer den Herrn kennt, weiss, er ist die Auferstehung. Als Jesus auf Erden war und den Tod erleiden musste, meinten alle, er habe verloren, alles sei schief gegangen. Alle haben ihn verlassen, er ist allein am Kreuz zurückgeblieben, der Teufel, die Hölle hat gewonnen.

 

Aber der Herr ist die Auferstehung, er war viel stärker. Niemand konnte ihn daran hindern zu siegen. Wer den Herrn wirklich kennt, der weiss, am Ende gewinnt Jesus immer. Unsere Intelligenz, unser Geist, könnte uns einreden, jetzt geht alles schief. Dem ist nicht so! Wer den Herrn kennt, hat Zuversicht für die Zukunft, er fürchtet sich nicht. Er weiss gewiss, am Ende ist der Herr der Stärkste.

 

Das ist für uns wichtig. Es genügt nicht, nur ein Gotteskind zu sein. Wir wollen den Herrn immer besser kennenlernen. Wer den Herrn wirklich kennt, orientiert sich an seiner Wahrheit und ist voller Zuversicht, weil er weiss, der Herr Jesus ist immer der Stärkste. Das sind die Schafe Christi, die den Herrn kennen. Der Herr Jesus hat auch gesagt, meine Schafe hören meine Stimme. Wer zur Herde Christi gehört, der hört die Stimme des Herrn; der weiss genau, der Herr offenbart sich heute durch sein Wort, er spricht. Die Menschen reklamieren immer, wenn es einen Gott gäbe, müsste er grosse Wunder tun und Ordnung machen auf dieser Erde. Wer den Herrn kennt, weiss, der Herr spricht heute, er offenbart sich durch sein Wort. In seinem Wort liegt die ganze Macht Gottes. Wer zur Herde Christi gehört, hat nur ein Verlangen, er sucht das Wort Gottes, weil er weiss, er offenbart sich durch sein Wort. Die Menschen meinen, wenn sie den lieben Gott hören sollen, muss er auch „hörbar“ sein. Dann soll er sich ganz laut bemerkbar machen. Der Herr Jesus schreit nicht, er spricht in einer ganz normalen Lautstärke. Wer ihn hören will, muss zuerst etwas machen: er muss in sich selbst gehen und stille werden. Wer den Herrn hören will, muss zuerst aufpassen und zu ihm kommen. Es gibt auf dieser Erde viele Stimmen. Der liebe Gott möchte sich aber nicht aufdrängen. Wer seine Stimme hören will, muss zu ihm kommen und zuhören. Zum Beispiel im Gottesdienst, wo wir mit ruhigem, ausgeräumtem Herzen seine Nähe erleben können. Wer zur Herde Christi gehört, weiss, Gott offenbart sich durch sein Wort und er muss stille sein, damit er den lieben Gott hören kann.

 

Die vorhergehenden Abschnitte bestärken nur noch in altbekannter Weise die Lehre, dass Gott heute auch wieder redet, hörbar ist – und zwar im Werk Gottes, im Gottesdienst, wo die „Knechte des Herrn“ sein Wort verkünden. Man kann nicht einfach „irgendwohin“ gehen, es muss schon das richtige Haus Gottes sein!

 

Das letzte Merkmal der Herde Christi ist die Nachfolge. Wer zur Herde Christi ge- hört, der folgt dem Herrn nach. Das heisst, er geht zuerst und wir kommen nach. Die Menschen möchten das lieber umgekehrt machen; die wollen dem lieben Gott den Weg zeigen und sagen ihm: „Wenn ich jetzt gesund werde, dann verspreche ich dir das und das. Wenn du dieses Problem regelst, folge ich dir nach.“ Sie wollen dem Herrn Jesus sagen, was er machen soll. Die aber zur Herde Christi gehören, sagen:

 

„Geh voran. Wo du hingehst, folgen wir nach.“ Wenn du uns durch Prüfungen führst, gehen wir nach; wenn du uns ins Glück führst, gehen wir mit. Geh nur voran, wir kommen!“ Keine Bedingungen, keine Konditionen an den Herrn! Wir folgen ihm, was auch kommen mag, wir folgen seinem Beispiel. Das grosse Beispiel ist Jesus vor seinem Tod. Er hat zum Schluss seinem Vater gesagt: „Ich verlange nicht von dir, dass du mir das Kreuz ersparst, aber gib mir die Kraft bis zuletzt.“ Dem Herrn nach- folgen heisst, ihm zu sagen: „Wenn es möglich ist, nimm mir diese Prüfung ab, mach dieses Kreuz weg. Aber vor allem gib mir die Kraft dir treu zu bleiben, was auch kommen mag.“ Das heisst, dem Herrn nachfolgen. Die erste Priorität ist nicht, dass alle Probleme weg sind, sondern dem Herrn treu zu bleiben auch in den Problemen.

 

Hier noch einmal die Gehorsamsforderung mit dem Begriff der Nachfolge. Nachfolge auch unter Belastungen und auch dann, wenn die Probleme nicht verschwinden: Einfach treu bleiben und nachfolgen.

 

Das sind ein paar Hinweise wer zur Herde Christi gehört. Sie kennen den Herrn, sie wissen er ist die Wahrheit und die Auferstehung. Wir orientieren uns an seiner Wahrheit und blicken mit Zuversicht in die Zukunft. Wir wollen dem Herrn nachfolgen, auch in den Prüfungen, wo er hingeht, folgen wir ihm einfach nach. Wir wissen, der Herr offenbart sich in seinem Wort; wir müssen zu ihm kommen und stille werden, dann können wir ihn hören. Die zur Herde Christi gehören brauchen sich nicht zu fürchten; der Herr ist heute schon bei ihnen und wird ihnen in Kürze das ganze Reich Gottes geben.Amen.

 

Die Belohnung für all' den Gehorsam und die treue Nachfolge kommt bestimmt – wenn auch vielleicht nicht mehr in diesem Leben!

 

Stammapostel J.L. Schneider:

Für viele Menschen ist es unangenehm, wenn man sagt es gibt nur einen Weg: Jesus. Sie sind nicht einverstanden. Um auf dieser Erde glücklich zu werden, gibt es viele Wege. Auch um reich zu werden, kann man viele Wege gehen. Um ein guter Mann, eine gute Frau zu werden, gibt es viele Möglichkeiten. Aber um ewig bei Gott zu wohnen, gibt es nur einen Weg. Das ist Jesus Christus. Jetzt kommt es darauf an was man will. Gewiss ist es schön, viel Geld zu haben oder ein besserer Mensch zu sein der glücklich ist, aber wir wollen vor allem auf ewig bei Gott wohnen. Deshalb gehen wir den einen Weg, der Jesus Christus heisst.

Auch hier noch mal sehr vorsichtig und ökumenefreundlich formuliert: Der eine Weg ist Jesus Christus. – In Verbindung mit den vorhergehenden Erklärungen ist klar: Jesus Christus kennen, heißt, auf sein Wort hören - und sein Wort ist zu hören in den schönen Gottesdiensten im Hause des Herrn!

 

Apostel Erhard Suter:

Unser Stammapostel hat uns reich gesegnet. Das erste was er uns gebracht hat, ist Freude. Denn er hat uns das Rezept gegeben, wie wir Freude bekommen; wir müssen etwas dazu beitragen. Ich musste auch an die Hochzeit von Kana denken. Als man zu Jesus kam und ihm sagte, du musst etwas unternehmen, hat er geantwortet, meine Zeit ist noch nicht gekommen. Er wurde von den Leuten gedrängt und dann hat er den Auftrag gegeben, die Krüge mit Wasser zu füllen.

 

Heute Morgen habe ich gefühlt, unser Stammapostel muss den lieben Gott gedrängt haben, hier in dieser Gemeinde Freude zu schaffen. Diese Freude ist in unsere Herzen gedrungen. Ich glaube, ich darf das in eurem Namen sagen. Wir werden diesen Besuch des Stammapostels in Cahul nie vergessen. Das zweite, das mich sehr bewegt hat ist, fürchtet euch nicht. Manchmal fürchten wir uns, weil wir gewisse Sachen vergessen. So ging es auch einmal den Jüngern. Sie waren auf dem Meer unterwegs,  es kam ein grosses Unwetter auf und sie bekamen Angst. Der Herr Jesus war aber bei ihnen, doch er schlief. Sie weckten ihn und riefen laut: „Herr, wir verderben“ (vgl. Matth.8, 24). Jesus beruhigte sie und gebot dem Sturm Einhalt. Heute hat uns unser Stammapostel eindrücklich gezeigt, wie wir uns als Gotteskinder verhalten sollen. „Kennst du den lieben Gott, deinen himmlischen Vater?“ Wenn wir ihn kennen, müssen wir uns nicht fürchten, denn es liegt alles in seiner Hand. Amen.

 

Stammapostel J.L. Schneider:

„Fürchte dich nicht, du kleine Herde. Denn es hat eurem Vater wohl gefallen, euch das Reich zu geben“. Der liebe Gott will uns das Reich geben, es ist ein Geschenk. Sind wir uns überhaupt bewusst, wie viel dieses Geschenk Wert ist?

 

Es gibt wunderschöne Häuser, Paläste, in denen alles aus Gold und Silber besteht, wie ich kürzlich einen in St. Petersburg bewundert habe. Da frägt man sich, wie viele Millionen ist das alles wert? Man kann es sich gar nicht vorstellen. Höchstens wenn man ausrechnet, wie lange man arbeiten müsste, um das bezahlen zu können. Dann bekommt man zur Antwort: Wenn du  zehn Jahre lang jeden Tag arbeitest von morgens früh bis abends spät, dann hast du so viel verdient, dass du eine Türe davon kaufen kannst. Eine einzige Türe in zehn Jahren! Dann versteht man ungefähr, was das ganze Haus Wert ist. Der Herr Jesus schenkt uns sein Erbteil und wir merken, er ist ja so lieb.

 

Die Feier des Heiligen Abendmahls gibt uns die Gelegenheit, uns daran zu erinnern, was der Herr Jesus gemacht hat, welches Verdienst er für uns gebracht und wie viel er für unsere Sünden bezahlt hat. Er war bei seinem Vater im Himmel, ist dann Mensch geworden und hat auf Erden gelebt. Jeden Tag hatte er Hunger und er, der Sohn des Allmächtigen Gottes musste warten, bis er etwas zu essen bekam. Man hat ihn verspottet, er sei ja nur ein einfacher Mann aus Nazareth. Sein ganzes Leben lang hat er nicht eine einzige Sünde begangen und trotzdem wurde er von unwürdigen Menschen angeklagt und zum Tode verurteilt. Er wurde geschlagen und litt furchtbare Schmerzen.

 

Zum Schluss haben ihn alle verlassen, er starb ganz allein am Kreuz. Das war der Preis den er bezahlte, um für uns das Reich zu kaufen. Er teilt mit uns: „Was mein ist, ist auch dein.“

 

Wenn wir Schmerzen haben, sagen wir dem lieben Gott: „Nimm es weg“ und, wenn einer ungerecht ist mit uns, beklagen wir uns bei ihm. Wie oft sündigen wir noch und haben gar keine Gnade verdient. Und Jesus kommt und will sein Verdienst mit uns teilen. Der Herr schenkt uns das Reich. Er könnte sagen: „Wenn du etwas willst, gib dir mal viel Mühe und streng dich an. Du musst viel leiden, viel mehr Ungerechtigkeit auf dich nehmen, dann hast du es verdient.“ Das Einzige was der Herr Jesus von uns verlangt ist: „Glaube an mich und folge mir nach, dann kannst du das alles haben.“ Das ist Gnade, das ist unser Herr Jesus. Nicht umsonst beten wir im

„Unser Vater“, dass wir beim Abendmahl feiern an ihn denken sollen. An ihn denken heisst: Was er alles hat und was er uns geben will, wie er gelitten hat um dieses Reich zu ererben, das er nun mit uns teilen will. Wer möchte heute Morgen zu Jesu kommen und ihm sagen: du machst es mir zu schwer, du verlangst zu viel von mir? Ein jeder von uns ist sich bewusst: es ist Gnade, Gnade und nochmals Gnade. Wir sagen dir von ganzem Herzen Dank und wir folgen dir einfach nach, was auch kommen mag. Lasst uns aus diesem Abendmahl ein Fest der Dankbarkeit machen!

 

Unser Vater und Freisprache

Opfergebet:

Allmächtiger Gott, mit grosser Dankbarkeit kommen wir zu dir und danken dir für deine Gnade. Wir danken dir, dass du uns die Sünden vergeben hast und du so gut mit uns bist. Wir danken dir für die wunderbare Zukunft, die du uns bereitest und dass du uns den Weg zum Reich Gottes so leicht machst. Wir danken dir für deine Hilfe, die du uns immer wieder gibst. Lieber himmlischer Vater, gemeinsam beten wir für dein Werk, segne den Bezirksapostel und die Apostel, segne deine Knechte in diesem Land, segne jeden Bruder und jede Schwester. Stärke die Gemeinden, lass sie in der Freude vorwärts gehen. Hilf uns auch die Seelen zu finden, die du noch zu deinem Volk führen willst. Hilf uns auch die zu motivieren, die ferne geblieben sind, damit sie den Weg zurück finden und lass uns gemeinsam zubereitet werden auf den Tag des Herrn. Schenk uns über Bitten und Verstehen und erhöre uns um Jesu willen. Amen.

 

Dankeschön nochmal für diese klaren Worte "Hilf uns auch die Seelen zu finden, die du noch zu deinem Volk führen willst" die genau so auch in den früheren „Weinbergsarbeitergottesdiensten“ zu hören gewesen sind. Und die zu findende Zielgruppe waren und sind nicht lediglich „Nicht-Christen“, sondern alles, was noch nicht versiegelt ist!

 

Und danke auch für die Erinnerung, wie früher die Drohbotschafft verkündet wurde, die uns Angst machte, am Tag des Herrn vielleicht nicht würdig zu sein:die ferne geblieben sind, damit sie den Weg zurück finden und lass uns gemeinsam zubereitet werden auf den Tag des Herrn“

 

Katechismuskonform: Die Braut wird in der NAK von Aposteln zubereitet auf den Tag des Herrn – NAK-Ferne haben Pech gehabt!

 

Aussonderung der Hostien zum Heiligen Abendmahl

 

Schlussgebet:

Lieber himmlischer Vater, noch einmal sagen wir dir von ganzem Herzen Dank für die Sündenvergebung, für den Frieden des Auferstandenen, für das Abendmahl das wir miteinander feiern durften und für dein Wort voller Kraft und Leben. Lieber himmlischer Vater, bleibe hier bei deinen Kindern. Du siehst auch ihre Opfer, segne sie, schenk ihnen ein Herz voller Freude und Mut und schenk ihnen auch jeden Tag was sie brauchen zum täglichen Leben. Unser grösster Wunsch ist: „Herr komme bald und nimm uns alle zu dir. Bis zu diesem Tag schenk uns die Kraft, treu zu bleiben in jeder Situation.“ Um uns herum gibt es auch viele andere Menschen die leiden, in anderen Ländern gibt es auch viele Christen die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Hilf du doch allen und lass sie deine Nähe erfahren. Wir beten dies in Jesu Namen. Amen.


Samstag, 17. August 2013 Cahul, Moldawien


Auch hier am Schluss noch einmal die feine Unterscheidung: Nakis dürfen ihren größten Wunsch formulieren, für sich um die Erfüllung der Verheißung bitten: Komm und nimm uns zu Dir! Die anderen Christen mögen dann auch Hilfe und Nähe Gottes erfahren:

 

Erinnert verdächtig an Knäblein und Sonnenweib!

 

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Fußnote von FCS.[i]

 

Das Christentum als „kleine Herde“ zu bezeichnen, spricht für einen hohen Grad an Unwissenheit. Immerhin stellen die Christen nahezu ein Drittel der Weltbevölkerung. – Ebenso großer Unsinn ist es, zu behaupten, das Evangelium habe weder in der Geschichte noch aktuell Einfluss auf Entwicklungen (gehabt). Keine andere Religion hat die Gesellschaftsentwicklung überall auf der Welt so nachhaltig beeinflusst hat, wie das Christentum.

Und auch aktuell nimmt „das Evangelium“ maßgeblichen Einfluss auf die Politik, man denke nur an die Evangelikalen nicht nur in den USA.

 

Allerdings: Von der NAK als „kleiner Herde“ zu sprechen ist der Euphemismus des Jahrhunderts! Sie ist weit weniger als das: Innerhalb des Christentums stellt sie einen Anteil von max. 0,44% und den kann man getrost vernachlässigen. Ein Mückenschiss sozusagen – erst recht natürlich relativ zur Weltbevölkerung, innerhalb derer die NAK mit einem Anteil von 0,14% statistisch völlig irrelevant ist.

Zum Vergleich: Die Römisch-Katholische-Kirche alleine stellt 17,1% der Weltbevölkerung, bzw. 53,7% der Christen.

 

Wenn es heute auch tatsächlich (hauptsächlich durch den Islam, aber auch durch sog. säkulare Staaten, wie z.B. Nordkorea oder China) wieder zu Christenverfolgungen kommt, ist es dennoch falsch, von den Chrsiten als einer verfolgten Minderheit zu sprechen. Und die heutige Christenverfolgung ist eigentlich gar nichts im Vergleich zu dem, was Christen Andersgläubigen (sogar untereinander) seit Jahrtausenden angetan haben.

Dennoch ist es natürlich falsch, das eine Untrecht gegen das andere aufzurechnen...

Mitschrift des StApGD vom 17.09.2013 in Cahul (Moldawien)
Schneider in Cahul - 17. August 2013.pdf
PDF-Dokument [68.8 KB]

22.06.2013 - (bt)

Alter Trott statt neuer Töne

Schneiders Einstandspredigt in Leipzig

Mit großem Interesse, aber auch großem Erstaunen habe ich auf religionsreport Steffen Liebendörfers Artikel zum Predigteinstand des neuen NAK-Stammapostels Jean Luc Schneider in Leipzig gelesen den er am 17. Juni 2013 unter dem Titel „Katechese mit vier Akzenten“ (klick) veröffentlicht hat.

Ein ganz neuer Schneider, nicht nur ein neuer Ton, sondern sogar eine neue theologische Ausrichtung soll dort zu hören gewesen sein, auch wenn Liebendörfer natürlich darauf verweist, dass es für eine endgültige Beurteilung noch zu früh sei.

 

Also… ich war skeptisch, denn was ich las, passte so gar nicht zu dem, was von Schneider in früheren Predigten zu hören bzw. darüber zu lesen war.

Schon auf seiner fb-seite (klick) nannte rr die vier Akzente einer „katechetisch ausgerichteten Predigt, die gegenüber traditionellen Vorstellungen nicht unerhebliche Korrekturen zum Inhalt hatte“:

  1. Gottes Nähe bedarf menschlicher Multiplikatoren
  2. Einbeziehung abstrakter Ideen ins Gottesbild
  3. Reduktion des Prämierungsgedankens
  4. Korrigierte Sicht auf die Naherwartung


In den Ausführungen Liebendörfers zu diesen Aspekten liest man dann tatsächlich ganz erhebliche Änderungen im Vergleich zu den gewohnten NAK-Predigtinhalten. Leider werden diese Interpretationen kaum mit wörtlichen Zitaten belegt – daher auch meine oben schon erwähnte Skepsis, denn auch schon beim lesen des rr-Artikels ließen sich zu den vier genannten Punkten auch andere Überlegungen anstellen – zu jedem der Punkte fallen mir z.B. passende traditionelle NAK-lieder ein, gelernt ist gelernt!

Nachdem ich nun aber die Möglichkeit hatte, den Original-Wortlaut der ganzen Predigt nachzulesen, komme ich persönlich tatsächlich zu einer anderen Einschätzung, einer anderen Interpretation, die ich im Folgenden darlegen möchte.

 

Dazu folge ich dem Predigtverlauf, den ich (beginnend nach Eingangsgebet und Chorlied) ungekürzt wiedergebe, jeweils unterbrochen von meinen eigenen Einschüben, wobei ich insbesondere die vier oben genannten Punkte im Blick behalte. Aus diesem Vorgehen ergibt sich allerdings eine andere Reihenfolge als in der von Liebendörfer ausgearbeiteten Ausführung.

Keine neuen Ideen: Jean-Luc Schneider, der neuie NAK-Stammapostel

(Zitat) Liebe Geschwister,

 

wir danken unseren Sängern für diese schöne Einladung „Komm her, freu dich mit uns". Vielleicht hat bei den ersten Worten mancher gedacht: Das kann ich nicht; in meiner Lage, in meiner Situation kann ich mich nicht freuen. Aber die Sänger haben erklärt, was das für eine Freude sein soll. Das soll jetzt kein Jubeln und Jauchzen sein, sondern: Komm her, freu dich mit uns, der Herr will uns nahe sein, er will mit uns sein. Das soll heute Morgen unsere Freude sein, eine stille Freude, diese Gewissheit, dieses Erleben, der Herr ist uns ganz nahe.

Dieses Lied hat mich besonders erfreut. Ich habe mich heute Morgen mit dem Gottesdienst beschäftigt und mit dem lieben Gott noch ein bisschen „verhandelt" und ihn nach einem Wort, nach einem Gedanken für den Anfang des Gottesdienstes gefragt. Dann bin ich immer wieder auf das gleiche Wort aus Psalm 34 gestoßen, wo es heißt:

 

„Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben" (Psalm 34,19 - klick). Das ist mein Wunsch und die Sänger haben bestätigt, das wird so sein. Der Herr will nahe sein denen, die ein zerbrochenes Herz haben, und denen helfen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.

 

Es gibt so viele Situationen, so viele Geschwister, die in Lagen sind, wo ihr Herz zerbrochen ist. Ich habe im Gebet die Hochwasserkatastrophe erwähnt. Da könnte man sagen: Ja, die meisten haben nur materiellen Schaden. Aber das kann auch viel, viel Sorgen bereiten. Und es ist mehr als nur materieller Schaden. Für manch einen ist da ein Stück seines Lebens verlorengegangen, das Ergebnis jahreslanger Arbeit, viele Erinnerungen sind zerstört. Das kann schon Auswirkungen auf Geist und Seele haben. Da bricht einem schon das Herz. Der Herr will ihnen nahe sein!

Viele Geschwister haben ein zerbrochenes Herz, weil sie Leid erleben mussten. Sie mussten einen Geliebten, eine Geliebte ins Jenseits hergeben. Viele haben ein gebrochenes Herz, weil ihre Ehe gescheitert ist. Manches Kind, mancher Jugendlicher hat ein zerbrochenes Herz, weil sich die Eltern nicht mehr verstehen. Viele haben ein zerschlagenes Gemüt. Ich denke jetzt an die, die in großer finanzieller Not stehen. Da kann das Gemüt schon zerschlagen sein, wenn man nach Monaten immer noch keine Besserung und keine Lösung findet. Das kann das Gemüt schon zerschlagen. Andere müssen damit leben, dass schwierige Menschen in ihrer Umgebung sind. Die müssen damit fertig werden. Das ist gar nicht so einfach. Auf die Dauer kann man da auch ein zerschlagenes Gemüt haben. Andere kümmern sich um einen Schwerkranken schon jahrelang. So manche Krankheiten sind sehr schwierig zu tragen für die Umgebung. Ich mache es kurz: Der Herr ist nahe denen, die ein zerbrochenes Herz haben, und will denen helfen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.

Das ist mein Wunsch und das ist eine Zusage Gottes. Er will heute Morgen durch sein Wort uns allen erlauben, seine Nähe zu verspüren. Der Herr wird auch weiterhin - wie es Stammapostel Leber zu Pfingsten gesagt hat - der Helfer sein. Er will denen helfen, die in großer Not sind.

Aber dabei wollen wir nicht vergessen, dass der liebe Gott oft uns braucht, damit seine Nähe von unserem Nächsten erlebbar wird. Um unserem Nächsten zu helfen, braucht er oft uns, seine Kinder, die bereit sind, zum Nächsten zu gehen, ihn zu trösten, ihm beizustehen, zu helfen. Der Herr will nahe sein, er will helfen. Dazu braucht er uns, seine Kinder. Wir wollen uns auch diesbezüglich

in den Dienst des Herrn stellen. […]“

 

Fett gedruckt die Predigtaussage, die Liebendörfer zu seinem Punkt 1. „Gottes Nähe bedarf menschlicher Multiplikatoren“ führen

Liebendörfer: „Die Zuwendung, die ein Mensch seinem Mitmenschen schenkt und von diesem empfängt, wird damit zu einem Ereignis von einer über die Immanenz hinausreichenden Bedeutsamkeit.“ Dies könne sogar „der Ausgangspunkt für eine innerkirchliche Wende im anthropologischen Denken werden“.


Für mich allerdings sagen diese Sätze Schneiders genau das, was ich schon seit Kindergottesdienst-zeiten gelernt und verinnerlicht habe: natürlich könne sich Gott jedem Menschen in einem brennenden Dornbusch oder einer Wolkensäule offenbaren – aber es gefiele ihm nun mal, sich dazu menschlicher Werkzeuge zu bedienen, sowohl in der Verkündigung und Seelsorge, als auch in der alltäglichen Hilfe.

Das bedeutet, so haben wir auch schon als Kinder gelernt, zweierlei: Wir erkennen Gott in seinen Boten, in den Amtsträgern und unseren Geschwistern und wenn wir Gott um Hilfe bitten, dann kann es auch immer wieder vorkommen, dass er uns „Engel in Menschengestalt“ schickt, das können sogar einmal „Weltmenschen“ sein, deren Herzen er lenkt, damit sie uns zu Hilfe kommen.
Zum Anderen bedeutete es auch immer schon: Wir selber geben uns als willige Werkzeuge in Gottes Hand, um „kleine gute Taten“ zu verrichten, „ein Tagwerk für den Heiland“!

 

Schneider betont auch in bekannter Weise, dass Gott uns, seine Kinder braucht, die sich „in den Dienst des Herrn stellen“, (auch nach dem neuen Katechismus sind Gotteskinder ausschließlich die Apostel-Versiegelten!) um Gott erlebbar zu machen, auch für die noch suchenden Seelen und genau in diesem Sinne sangen wir immer schon: Wo find ich Jesus – Antwort: in der Gemeinde, in den Geschwistern, in den Aposteln, - da find’st du ihn

 

Für NAK-Insider klingt in Schneiders Sätzen die altbekannte Aufforderung: Sich in den Dienst des Herrn zu stellen = in Wort und Tat ein lebendiges Zeugnis zu sein und anderen den Weg zu Gott, zum Heil zu weisen.

Auf ihn geht das „deus semper major“ zurück: Ignatius von Loyola (* 31. Mai 1491 - † 31. Juli 1556) [Ausschnitt aus dem Gemälde „Gebet des heiligen Ignatius“ vom P.P. Rubens]

„[…] Nun habe ich ein Wort vorgelesen, da könnte man sagen, das ist nichts Besonderes. Aber diese Kombination hat mich fasziniert, der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, diese Kombination Güte Gottes und Gottesfurcht. Gott fürchten heißt nicht Angst vor ihm haben, sondern das ist ihm den Respekt entgegenzubringen, der ihm gebührt. Gott respektieren, ihn hoch zu achten, das ist Gottesfurcht.

 

Wenn wir daran denken, was Gott ist, wer Gott ist - es ist ja eigentlich schwierig, sich das vorzustellen. Gott ist ja so erhaben, ist allmächtig, ist heilig, ist in seiner Majestät für das menschliche Bewusstsein gar nicht erfassbar.

 

Ein Gelehrter hat einmal gesagt: Gott ist immer größer als wir ihn denken können. Gott ist immer größer als das, was wir uns vorstellen können. […]“

 

Dies ist nun der Satz, der Liebendörfer so beeindruckt hat und er schreibt dazu:

 

2. Einbeziehung abstrakter Ideen ins Gottesbild

 

Vom Menschenbild zum Gottesbild. In der NAK hat sich über lange Zeit ein Gottesverständnis herausgebildet, von dem einige Elemente theologisch nicht belastbar sind. Dazu gehört die Identifikation Gottes mit einer starken Vaterfigur. Solche Ideen sind dem Christentum zwar nicht fremd, führen aber zu problematischen Vorstellungen, wenn sie nicht dechiffriert werden. Gott der Vater ist in der traditionellen neuapostolischen Sicht mit menschlichen Attributen überladen. Folge: Ein auf schon pathologische Weise naives Gottesbild, das unter bestimmten Voraussetzungen in psychologischer Hinsicht sogar problematisch sein kann. …“

 

Was Schneider gesagt hat, ist aber auch für neuapostolische Ohren nichts eigentlich neues, immer schon wurde gelehrt, dass Gott in seiner Größe jegliches menschliches Fassungsvermögen übersteigt – aber das führt keineswegs zu einer echten Bescheidenheit der nak-prediger, wie wir im weiteren sehen können:

 

„[…] Der menschliche Geist kann Gott nicht fassen. Er ist einfach zu groß, er ist allmächtig, seine Majestät ist unendlich.

Jetzt kommen wir kleinen Menschen. Wir sollen Gott fürchten. Was heißt das? Wir sollen demütig vor ihn treten und annehmen, dass wir nur im Glauben Gott fassen können, dass wir nur im Glauben zu Gott kommen können. Der Mensch will immer wieder den lieben Gott verstehen. Dann kommt er zum lieben Gott und sagt: Jetzt erkläre mir das mal, das habe ich nicht verstanden; warum hast du das so gemacht?

 

Man will Beweise, man will Erklärungen, man will Gott verstehen können.

 

Das geht aber nicht! Der erste Ausdruck unserer Gottesfurcht ist, dass wir davon abkommen. Wir müssen glauben! Wir können Gott nicht verstehen, wir können von ihm nicht immer eine Erklärung verlangen, er kann uns nicht alles zeigen und beweisen. Wir müssen es einfach glauben. Das ist der erste Ausdruck unserer Gottesfurcht, wissend, Gott ist viel größer, seine Gedanken sind viel höher als unsere Gedanken.Wir können ihn sowieso nicht verstehen. Wir glauben einfach. Das ist der erste Schritt der Gottesfurcht. […]“

Hier wird also klar, wo der Hase im Pfeffer liegt: Das allgemein-menschliche Unvermögen, Gott zu begreifen wird hier zu einem „neuapostolischen Mittel zum Zweck“ und ohne jede Bescheidenheit aufgrund der zuvor zugegebenen menschlichen Beschränkung wird uns genau an dieser Stelle geradezu ein Wust von SOLLEN und MÜSSEN entgegengebracht, wie es wohl nur langerprobte Gottesdienst Besucher ohne sofortige Symptomausbildung hören oder lesen können.

 

Was Schneider will, ist nichts weniger als Bescheidenheit, Zurücknahme oder Dechiffrierung problematischer Gottes Vorstellungen. – Nein: Schneider will schlicht und ergreifend von jedem Einzelnen verlangen dürfen: Wir müssen glauben! Und wir verlangen von Gott keine Erklärungen! Während einleitend mal so eben eingeräumt wird, dass sogar „ein Gelehrter“ gesagt habe, dass Gott viel größer sei, als der Mensch begreifen könne, hat Schneider nicht die geringsten Hemmungen, Sekunden später den Zuhörern sein „wir müssen glauben!“ entgegenzuschleudern!

Auch das für alte NAK-Hasen vertraute Töne – sing: „…sind seine Gedanken nicht eure Gedanken, lasst dennoch, Geliebte, den Glauben nicht wanken!“ – Wie dann dieses „glauben müssen“ inhaltlich zu füllen ist, erfahren die Gläubigen selbstverständlich von ihren Vorangängern.

 

Lesen wir die nächsten Ausführungen Schneiders auch noch einmal unter dem Aspekt, hier Zurücknahme und Bescheidenheit des Predigenden zu finden:

 

„[…] Die Schrift sagt ja schon, es ist unmöglich, Gott zu Gefallen ohne Glauben. Ohne Glauben kommt man an Gott gar nicht heran. Das ist der erste Schritt der Gottesfurcht:

 

Wir glauben und finden uns damit ab, dass wir Gott nicht verstehen können, dass er uns nicht alles erklären kann, nicht alles beweisen kann. So, jetzt glauben wir. Woran glauben wir? Wir glauben an den Gott der Liebe, an seine Güte.

 

Wir wissen, wir glauben, Gott ist gut. Er ist Liebe. Er hat den Menschen geschaffen, dass er im Paradies in der Gemeinschaft mit ihm leben kann. Der Mensch ist in Sünde gefallen. Diese Gemeinschaft musste er verlassen. Gott war immer bemüht, den Weg der Gemeinschaft mit ihm frei zu machen. Er will ja, dass der Mensch immer wieder zu ihm zurückkommt, weil er den Menschen liebt. Alles, was er gemacht hat, hat nur ein Ziel Der Mensch soll in die Gemeinschaft mit Gott zurückkommen, weil Gott den Menschen liebt. Gott ist ein Gott der Liebe. Das glauben wir. […]“


Hier findet sich aber auch nicht der Hauch eines Konjunktives, kein Gedanke daran, dass Geschichten von Paradies & Co. alten Mythen, menschlichen Geschichten entspringen könnten. – Schneider weiß, und wir müssen!!! Allein nur die Behauptung, über Gott zu wissen: „Alles, was er gemacht hat, hat nur ein Ziel, dass der Mensch immer wieder zu ihm zurückkommt“ zeigt, wie schnell und weit er sich von der bescheidenen Position „wir können Gott nie verstehen“ entfernt hat!

Aber immer schon konnten NAK-Apostel die Reichsgottesgeschichte erklären und die göttliche Planung, die zukünftige Entwicklung lehren. – Sie wussten, waren und sind im Besitz göttlicher Offenbarungen, ganz im Gegensatz zu der gerne bedauerten kümmerlichen Menschen-Weisheit der „studierten Theologen“ in den anderen Kirchen! „Wie ist doch die Welt ach so arm und so leer, doch ich bin so glücklich, mir fehlet nichts mehr!“

 

Das ist die eigentliche Positionierung Schneiders, der wie seine Amtskollegen während des Durchlaufens der verschiedenen Amtsstufen zu dieser unnachahmlichen Selbstüberschätzung als „sprechender Mund Gottes“ gelangt ist und sich für beauftragt hält, anderen sagen zu dürfen, was sie glauben müssen!

„[…] Diese Liebe müssen wir auch schätzen, die müssen wir achten. Was ist diesbezüglich der Ausdruck unserer Gottesfurcht? Vertrauen. Wenn ich denn glaube, das ist Gott und das ist ein Gott der Liebe, der ist vollkommen, der macht nie einen Fehler, was heißt das? Das heißt, der kann mich nie vergessen. Das geht gar nicht. Er kann nichts Falsches machen. Er kann mir auch nicht böse sein.

Er ist Liebe und er ist vollkommen, er ist allmächtig. Also: Er kann mich nicht vergessen, er kann nichts Böses machen und, und, und. Dann kann ich nur eines machen: Ich muss Gott vertrauen!

 

Das ist der zweite Ausdruck unserer Gottesfurcht: Gottvertrauen. Gott ist die Liebe, er ist die vollkommene Liebe. Deshalb kann ich ihm nur vertrauen, auch wenn ich ihn nicht verstehe, auch wenn ich nicht weiß, was er jetzt macht. […]“

 

Auch dieses Wissen Schneiders führt also wieder zu einem MÜSSEN! Wir müssen vertrauen. Eine Differenzierung, inwieweit überhaupt alles, was uns widerfährt, von Gott kommt und ohne Fragen hinzunehmen ist, nimmt Schneider übrigens nicht vor.

 

Nun kommen wir zu einer Stelle, an der Schneider dringend einen theologischen Berater gebraucht hätte, der ihn ein wenig gebremst hätte in seinen Phantasien, was Jesus so gedacht und gesagt hat. lesen wir einfach staunend, dass Jesus, der der biblischen Überlieferung nach seinen Jüngern die bevorstehenden Ereignisse bereits erklärt hatte, auf einmal die Welt nicht mehr verstand:

 

„[…] Der schönste Ausdruck der Gottesfurcht ist die Aussage des Herrn Jesus am Kreuz: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!" (Lukas 23,46). In diesem Moment wusste der Mensch Jesus auch nicht, was das alles soll, warum Gott ihn verlassen hat. Aber er hatte dieses Vertrauen zu Gott. Er hat ihm gesagt (ich sage das jetzt ganz salopp): Vater, ich verstehe die Welt nicht mehr, ich verstehe dich nicht mehr; ich weiß gar nicht, warum machst du das alles, warum hast du das alles zugelassen.

Aber, Vater, ich vertraue dir. Ich befehle meinen Geist in deine Hände! - Das ist ein schöner Beweis, ein schöner Ausdruck der Gottesfurcht, das absolute Vertrauen zu Gott, auch wenn man Gott nicht mehr versteht.

Es ist der Gott der Güte, es ist ein gütiger Gott. Er will uns helfen. Unsere Gottesfurcht soll sich auch so ausdrücken, dass wir die Hilfe Gottes achten. Ich erinnere nur an ein Beispiel, an das Erleben der zehn Aussätzigen beim Herrn Jesus. Kennt ihr die Geschichte? Die Zehn waren aussätzig, haben den Herrn um Hilfe gebeten. Der Herr hat ihnen geholfen und sie wurden gesund. Neun davon haben gemeint: Ach, wir sind gesund! Sie sind weitergegangen zu den Priestern, haben sich ihnen gezeigt. Diese haben dann festgestellt, ja, die haben keinen Aussatz mehr. Sie konnten in die Gesellschaft zurückkehren. Der Zehnte, der Samariter, hat auch gemerkt, dass er gesund ist, dass das Wunder geschehen ist. Er ist nicht zuerst zum Priester gegangen, er ist zurück zum Herrn gekommen und hat ihm gedankt. Der Herr hat gesagt: „Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun?" [Lukas 17, 17 (klick)].

 

Ich habe mich damit schon oft beschäftigt. Warum sind die Neun nicht zurückgekommen? Waren das so böse Menschen, waren sie undankbar? Es war wahrscheinlich ihre Einstellung. Aussätzig zu sein, war ganz schlimm. Sie waren ja von der Gesellschaft ausgeschlossen, durften nicht mehr mit den anderen leben, sondern außerhalb der Stadt. Das war wirklich eine Ungerechtigkeit. Für sie war die Genesung einfach die Wegnahme einer Ungerechtigkeit. Jetzt war die Situation wieder normal, vorher war sie unnormal. Das war ungerecht. Jetzt waren sie wieder gesund, sie waren wieder wie alle. Das ist nur normal.

 

Vorher war es ein Skandal, das war absolut unnormal, ungerecht, das hatten sie nicht verdient. Jetzt lebten sie wieder wie die anderen, jetzt war die Sache wieder normal. Da gab es keinen besonderen Grund zum Danken. Die hatten lediglich vorher einen Grund zum Murren, zur Unzufriedenheit. Aber jetzt war es wieder in Ordnung.

Der Samariter hat das nicht als eine Aufhebung einer Ungerechtigkeit gesehen, sondern als eine unverdiente Gnade. Das war der Unterschied. Der wusste, ich hätte ganz gut weiterhin krank sein können, aber Gott hat mir geholfen. Das macht schon ein bisschen nachdenklich. Der Mensch hat so die Tendenz, das ist ungerecht, was mir jetzt geschieht. Und wenn der liebe Gott diese Ungerechtigkeit wegnimmt, dann sagt er: alles normal, höchste Zeit. […]“

 

In dieser Tonart hat sich Schneider auch schon in früheren Predigten geäußert, als er erklärte, wir hätten nichts zu verlangen, nichts zu murren oder zu klagen, Gott könne noch viel mehr von uns verlangen, der gehorsame Jünger sage zu allem „Ja“. Und so heißt es auch weiter:

 

„[…] Gottesfurcht. In seiner Güte will der Herr helfen. Wir wollen dankbar für diese Hilfe sein und nicht davon ausgehen, das haben wir eigentlich verdient, der liebe Gott müsste ja helfen, schließlich bin ich ja sein Kind, ich bin treu, ich opfere, ich diene..., das war ja so ungerecht. Jetzt ist die Ungerechtigkeit aufgehoben. - Nein, wir wollen uns bewusst sein, die Hilfe Gottes ist immer unverdiente Gnade. Gottesfurcht drückt sich auch aus in unserer Dankbarkeit für die Hilfe Gottes. Wann immer Gott hilft, ist es ein Gnadenakt. Dafür wollen wir dankbar sein. […]“

 

Hier ist also der Punkt, an dem Schneider sich von dem Gedanken distanziert, man könne sich Gott gegenüber etwas verdienen, etwas erarbeiten und hier setzen Liebendörfers Ausführungen zum Punkt3. Reduktion des Prämierungsgedankens an. Darauf komme ich noch zurück.

 

Zunächst aber bleibt festzuhalten, dass es sich auch hierbei um alte NAK-Tradition handelt, wie schon die bekannten Liedtexte zeigen: „Gnade ist‘s und weiter nichts“  -  „… nichts hab ich zu bringen, alles Herr, bist DU“ -  „Aus Gnaden erwählt…“ usw.

Jedem „Gotteskind“ wurde beigebracht, dass es erwählt wurde „ehe der Welt Grund gelegt“ war und selber nichts, gar nichts dazu beitragen konnte. [Nie aufgelöst wurde in der NAK-Lehre der diesbezügliche Widerspruch, dass es im Falle des Scheiterns (des Verlorengehens) nicht Ungnade, sondern eigenes Verschulden ist!!!]

 

Schneider kommt in seiner Predigt nun nach „glauben“ und „vertrauen“ zu der Forderung „dankbar sein“:

„[…] Gottesfurcht - Glauben. Gottesfurcht - Vertrauen. Gottesfurcht drückt sich auch in Dankbarkeit aus. Gottesfurcht ist auch, Gott den Sohn, zu fürchten, Jesus Christus zu fürchten, Jesus Christus zu respektieren, ihm den Respekt entgegenzubringen, der ihm gebührt, insbesondere, was sein Opfer anbelangt. Der Herr Jesus hat für uns gelitten, ist für uns gestorben. Das hört man in jedem Gottesdienst, aber nie genug. Das müssen wir uns immer wieder selbst predigen: Der Herr Jesus musste leiden, er musste sterben für meine Sünde. Er hat mich so geliebt, dass er das auf sich genommen hat und so gelitten hat, nur dass ich wieder zu ihm kommen kann, dass der Weg zur Gemeinschaft mit ihm wieder frei wird. Das war ihm nicht zuviel. Er hat sein Leben gegeben, damit ich wieder zu ihm kommen kann. So lieb hat er mich und so wichtig war ich ihm. - Wie reagieren wir der Sünde gegenüber?

 

Die Gefahr besteht in der heutigen Gesellschaft: Man will alles haben, man muss alles haben, man muss alles genießen können, man will von allem profitieren, alles ausnützen. Da ist man nicht immer bereit, auf etwas zu verzichten. Da meint man, wenn man einen Kompromiss mit der Sünde eingeht, dass braucht man jetzt nicht unbedingt alles so genau zu nehmen mit der Wahrheit, mit der Ehrlichkeit, mit diesem und mit jenem, mit den Geboten Gottes.

So streng darf man das nicht sehen. Stell dir mal vor, wenn ich das machen würde, dann müsste ich auf dieses verzichten und auf jenes verzichten. Das will man nicht mehr auf sich nehmen.

Wer Gottesfurcht hat und dem Opfer Christi den Respekt entgegenbringt, der ihm gebührt, der weiß, der Herr Jesus hat das Leben gegeben, damit ich zu ihm zurückkommen kann. Und ich will auf einen kleinen Vorteil nicht verzichten und verstoße gegen das Gebot Gottes, nur weil ich das möchte. Das geht nicht. Gottesfurcht heißt dann auch, auf etwas verzichten, weil wir Gottes Gebot folgen wollen, weil wir gehorsam bleiben und die Sünde meiden wollen. Stammapostel Leber hat immer wieder gesagt, wir sollen die Sünde meiden. Das ist auch Ausdruck der Gottesfurcht, weil wir uns bewusst sind, was der Herr Jesus für uns gemacht hat, wie er für uns gelitten hat. Dann sind wir bereit, auf etwas zu verzichten, weil wir gegen das Gebot Gottes nicht verstoßen wollen. Das ist auch Ausdruck unserer Gottesfurcht, dass wir die Sünde meiden. […]“

 

Hier liefert uns Schneider ein unsortiertes Sammelsurium von Forderungen: Aus Dankbarkeit sollen wir Respekt vor dem Opfer Christi haben, beides soll dazu führen, dass wir verzichten können, nicht alles haben müssen, gehorsam sind, die Sünde meiden, Gottes Geboten folgen. – Alles bekannte Phrasen, von denen Eingeweihte wissen, wie sie mit Leben zu füllen sind: Das ergibt sich nämlich nach bekanntem Muster durch die Nachfolge! Die Vorangänger sind die Mittler zwischen Gott und seinen Kindern, sie verkünden seinen Willen und lehren seine zeitgemäß gültigen Gebote! (wie sehr das daneben gehen kann und wie wenig das hinterher jemanden kümmert, beweisen die Geschehnisse rund um die „Gebötlein“ und die „Freigrasung“ - und der Spott für diejenigen, die sich daran gehalten haben!)

 

Wie gehabt, es bleibt dabei: NAK-Apostel wissen, was Gott will, wissen, was Sünde ist, wissen, worauf Gläubige zu verzichten haben, wenn sie Dankbarkeit und Respekt zeigen wollen – und Schneider wird auch noch etwas deutlicher werden … ;-)

 

Jetzt kommen wieder einige Ausführungen, die Liebendörfer in seinem Artikel zu einer Art „eschatologischem Höhenflug“ veranlassen, der wirklich sehr interessant zu lesen ist und deutlich in Richtung Ökumene weisen könnte, wenn – ja wenn … lesen wir an dieser Stelle aber zunächst, was Schneider gepredigt hat:

 

„[…] Der Sohn Gottes hat uns einen Lohn versprochen: Ich werde kommen und mein Lohn mit mir. Was ist denn dieser Lohn? Das ist ER, ganz einfach. Der Lohn ist Jesus Christus. Was hat er uns versprochen? Eben diese Gemeinschaft mit ihm, dass wir das ewige Leben haben. Das ewige Leben ist, auf ewig bei dem Herrn mit dem Herrn. Wir können auf ewig bei ihm sein und er teilt alles mit uns. Das ist der Lohn, das ewige Leben, die ewige Gemeinschaft mit Gott.

Achten wir das hoch genug? Wieder ein Beispiel aus der Bibel, das ihr alle kennt: die Arbeiter im Weinberg. Der Meister hat die Arbeiter der ersten Stunde gerufen, dann die der dritten, der sechsten, der neunten und die der letzten Stunde. Die haben gearbeitet, dann kam die Lohnausteilung. Zunächst hat er die Letzten gerufen und ihnen einen Silbergroschen gegeben. Dann kamen die anderen. Die haben auch einen Groschen bekommen. Was haben die gemacht? Die haben gemurrt: Das geht doch nicht, wir haben doch mehr gearbeitet, die haben nur eine Stunde gearbeitet, wir haben den ganzen Tag gearbeitet und dafür den gleichen Lohn bekommen - das ist ungerecht! Die haben gegen den Meister gemurrt. Was ist denn dieser Lohn, den der Herr austeilt? Das ist das ewige Leben. Der Herr Jesus wollte damit zeigen und erklären, das ewige Leben, die ewige Gemeinschaft mit Gott ist so groß, so erhaben, die kannst du gar nicht verdienen. Das ist immer unverdiente Gnade. Und wenn du eine Stunde oder einen Tag gearbeitet hast, ein Leben lang oder nur ein paar Tage, was auch immer du machst, du kannst es nicht verdienen. Die ewige Gemeinschaft mit Gott ist so groß, das kannst du nicht verdienen!

 

Wie achten wir den Lohn? So im Hinterkopf haben wir manchmal den Gedanken, wir bekommen ja einen Lohn für all das, was wir machen. Anders gesagt, je mehr ich arbeite, je größer wird der Lohn. Unlängst hat mich jemand dazu angesprochen. Ich sagte ihm, nun stell dir mal vor, ich habe die Gnade, am Tag des Herrn dabei zu sein. Dann stehe ich - bildlich gesprochen - vor dem Herrn Jesus und der sagt mir, ich habe jetzt Eingang, kann eintreten in das Reich Gottes, in die ewige Gemeinschaft mit ihm. Er sagt, dein Erbe teile ich jetzt mir dir; alles, was ich habe, gehört jetzt dir. Da bin ich aber froh! Meint ihr, ich komme dann auf die Idee und sage: Ich war lange Jahre Bezirksapostel, habe schwer gearbeitet, auch in Afrika, wo's gefährlich ist, dann war ich noch Stammapostel, das war gar nicht so einfach; was bekomme ich nun dafür. Da würde der Herr Jesus sagen: Ich habe dir doch alles gegeben; was willst du eigentlich mehr?

 

Wenn so immer mal wieder der Gedanke aufkommt, der Herr sollte uns belohnen - ja, was wollen wir denn von ihm? Wir wollen IHN. Und wenn ich Jesus Christus habe, wenn ich die ewige Gemeinschaft mit ihm habe und wenn ich heute schon Gemeinschaft mit ihm habe, was will ich noch mehr? Ich kann doch keine Forderung haben auf mehr. Das regelt auch das Problem, soll ich mehr haben als mein Bruder, hat meine Schwester weniger verdient als ich. Alles ist Gnade, da gibt es gar keinen Vergleich! Ich habe nichts verdient, sie auch nicht. Er hat nichts verdient, ich auch nicht. Es ist Gnade. Und wenn ich die Gemeinschaft mit Jesus Christus habe, dann habe ich alles.

 

Wenn wir den Gedanken vom Lohn, der Belohnung aus unserem Glaubensleben so ein bisschen rausnehmen, geht's uns besser. Dann fürchten wir Gott, weil wir dann sagen, Jesus Christus ist mir mehr wert als alles andere. Wenn ich Jesus Christus habe, ist das aus reiner Gnade. Dann stört es mich nicht, wenn der Nächste genau das Gleiche hat. Das stört mich nicht mehr. Das ist auch ein Ausdruck der Gottesfurcht, Jesus Christus, unser Lohn, hoch zu achten und nicht immer zu sagen: Das habe ich für dich gemacht, was gibst du mir dafür? Ich mag diesen Gedanken nicht. Ich habe es für ihn gemacht, das ist die Gesinnung der Braut. Die macht alles aus Liebe zum Herrn.

Das ist die Gottesfurcht Gott dem Sohn gegenüber. Wir ehren sein Opfer. Deshalb vermeiden wir die Sünde. Und wir schätzen die Gemeinschaft mit ihm. Deshalb haben wir kein Antrag, keine Forderung für mehr oder was Besseres oder was Anderes. […]“

 

Durchaus nicht unsympathische Gedanken, aber nicht eigentlich neu, sondern ur-neuapostolisch – ich habe halt 50 Jahre lang gut aufgepasst in den Segensstunden.

 

Doch nun zunächst Liebendörfers Ideen:

Er verweist zuerst darauf, dass der ewige Lohn ein wichtiger Motivationsfaktor im neuapostolischen Denken sei und dem Gläubigen qua Katechismus versprochen werde, er käme tausend Jahre eher in den Himmel als alle anderen. Die weiteren Gedanken muss ich um der noch folgenden Auseinandersetzung willen wörtlich zitieren:

Hat seine Gültigkeitsdauer 6 Monate nach seinem Erscheinen bereits überschritten: Der NAKatechismus

„Lange galt – mehr oder weniger ausdrücklich – dass regelmäßig nur „Versiegelte“ der ewigen Gemeinschaft mit Gott teilhaftig werden könnten. Zumindest das ist keine Lehrmeinung mehr. Aber weil das Neuapostolischsein doch irgendeinen Vorteil bieten muss, gilt nun eine Art „Zwei-Klassen-Eschatologie“. Das sieht die NAK nicht als Affront gegen andere Christen. Sondern der Kern ist der Belohnungsgedanke: Denn traditionell mussten sich neuapostolische Christen einem vergleichsweise straffen Regiment unterwerfen. Die beständigen Akte der Unterwerfung wurden dabei gleichsam als Investitionsmaßnahmen in einen erst ausschließlichen, nun wenigstens noch zeitlich privilegierten Zugang zum ewigen Heil gesehen. Dem „Vorangänger“ folgen, sich im Chor, beim Reinigen der Kirche, beim Blumenschmuck, als Amtsträger etc. engagieren und natürlich großzügig finanzielle Opfer bringen – das tat man für den ewigen Lohn. Ganz so, als könne man sich so ein himmlisches Aktiendepot aufbauen.“

 

Ich verstehe durchaus Liebendörfers Freude über Schneiders Verneinung eines möglichen himmlischen Aktiendepots:  Weil die ewige Gemeinschaft mit Gott das erreichbare Maximum ist, eben absolut, „gibt es kein größeres Maximum für den, der regelmäßig in der Chorprobe war, und kein kleineres Maximum für den, der keine Lust hatte, die Kirche zu putzen“

 

Der Gedanke hat allerdings einen kleinen entscheidenden Haken, dazu später näheres unter dem Punkt „Gericht“ – aber zunächst sei gesagt, dass es sich hier auch um traditionelles NAK-Gedankengut handelt: Jeder tut alles, was er kann und wer dann endlich im Hochzeitssaal ist, ist heilfroh, es geschafft zu haben und der großen Trübsal auf Erden entkommen zu sein.

 

Liebendörfers Idee, es handle sich nach heutiger NAK-Lehre lediglich noch um einen zeitlichen Vorteil, den „Versiegelte“ gegenüber anderen Christen haben, lässt sich aber unter Hinzuziehung des Katechismus nicht aufrechthalten:

 

„Dass Jesus Christus seine Brautgemeinde zu sich holen wird, ist eine der Grundgewissheiten des neuapostolischen Glaubens. Aus ihr leitet sich für den Gläubigen auch die Hoffnung ab, den leiblichen Tod nicht erleiden zu müssen, sondern verwandelt zu werden: „Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden [...] weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden wollen, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. Der uns aber dazu bereitet hat, das ist Gott, der uns als Unterpfand den Geist gegeben hat“ [2. Kor 5, 2.4.5 – (klick)]. Die Entrückung bei der Wiederkunft Christi ist zunächst jenen zugesagt, denen die Wiedergeburt aus Wasser und Geist zuteilgeworden ist und die an Jesus Christus glauben und ihm nachfolgen. Ob darüber hinaus Gott anderen Menschen die Gnade der Entrückung zuteilwerden lässt, entzieht sich menschlicher Beurteilung und unterliegt der Entscheidung Gottes.“

Quelle: NAK-Katechismus (klick)

 

Ganz klar: diejenigen, denen die Wiedergeburt aus Wasser und Geist zuteilgeworden ist, werden nicht nur ein wenig früher in die Gemeinschaft mit Gott kommen, sondern sie bilden die Braut, die Hochzeit im Himmel feiern darf, während für alle, die nicht entrückt werden gilt:

 

„Nach der Wiederkunft Christi beginnt eine Zeit, in der die Menschen und die Schöpfung der Macht Satans ausgesetzt sind; alles wird leiden unter den damit verbundenen Verhältnissen.

Dieser Zeitabschnitt kann in Verbindung gebracht werden mit der in Offenbarung 3,10 (klick) benannten „Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen“. Dafür findet sich in der Heiligen Schrift die Bezeichnung „große Trübsal“ [Dan. 12,1 - (klick)].

Die umfassende Machtentfaltung Satans in der großen Trübsal übertrifft bei weitem die Versuchungen und die Schwere der Bedrängnisse, die die Kirche vor der Wiederkunft des Herrn zu bestehen hat. Die Brautgemeinde wird vor Anbruch der großen Trübsal entrückt (Offb 3,10; 12,5.12).

Im Bild der mit der Sonne bekleideten Frau, die den Knaben geboren hat, werden diejenigen gezeigt, die zur Kirche Christi zählen, aber nicht entrückt worden sind. Sie erfahren weiterhin in der „Wüste“, also in einem Zustand von Drangsal und Entbehrung, göttliche Begleitung und geistliche Versorgung [Offb. 12, 6 - (klick)]“ Quelle: NAKatechismus 10.3 a.a.O.

Francisco de Zurbaran: Die Wiederkunft Christi

Wir sehen also, dass laut Katechismus weiterhin gilt, dass innerhalb der NAK die Gotteskinder, die Braut des Herrn zubereitet wird für die Entrückung durch Jesus Christus:

 

„In den von Aposteln geleiteten Gemeinden ist der Heilige Geist dauerhaft gegenwärtig, in ihnen ist göttliches Leben, das sich im Wirken und im Wort der Apostel zeigt und auch in Wort und Tat jedes Gläubigen hervortreten soll [Röm 8, 14 - (klick)].

Durch den Empfang der Gabe des Heiligen Geistes hat der Mensch als Kind Gottes Gemeinschaft mit dem Dreieinigen. Diese Gemeinschaft erfährt ihre Vollendung für jene, die zum Herrn entrückt werden, bei der Wiederkunft Christi.“ Katechismus:  3.5.5.1  a.a.O.

 

Jetzt muss ich, wenn ich dem Verlauf der predigt folge, noch auf einen „Schlenker“ von Schneider eingehen, der ganz typisch ist und ohne derartige Ermahnungen wäre es auch kein richtiger NAK-Gottesdienst. Hier geht’s an‘s NAK-Eingemachte, Hausmannskost für Familienmitglieder, wie wir sie alle kennen:

 

„[…] Dann geht es auch um die Gottesfurcht Gott dem Heiligen Geist gegenüber. Den müssen wir respektieren. Gott offenbart sich ja heute durch seinen Geist, durch sein Wort, durch das Heilige Abendmahl. Der Heilige Geist bringt uns Jesus Christus durch Wort, durch Sakrament, durch das Heilige Abendmahl. Unser Respekt gebietet uns, dass wir diese Gelegenheit wahrnehmen, uns das, was der Heilige Geist uns gibt, dass wir das auch abnehmen. Wenn wir sagen, ich bleib zu Hause, ich hab heute keine Zeit, ist das nicht unbedingt ein Ausdruck unserer Gottesfurcht. Seid ihr einverstanden?

 

Der Heilige Geist will uns etwas schenken, aber ich brauche das nicht. Das ist ein Mangel an Respekt, an Gottesfurcht. Aber das geht weiter. Gott zu fürchten, den Heiligen Geist zu fürchten heißt auch, seine Mahnung ernst nehmen. Erinnert ihr euch an die Geschichte von Kain? Der liebe Gott hat gesagt: Kain, pass auf, die Sünde ruht vor deiner Tür. Darauf hat er nichts gegeben, das war nichts für ihn. Zu Petrus ist der Herr Jesus gekommen und hat gesagt: Bald wirst du mich verraten. -

Nein, ich nicht. Das war nicht für ihn, er nicht darauf geachtet. Genau so geschieht es heute im Gottesdienst. Der liebe Gott spricht zu uns durch den Heiligen Geist und mahnt uns und sagt, pass auf auf diese Gefahr, auf jene Gefahr. Da kommt es immer wieder vor, dass wir meinen, das wäre nicht für uns. Ist das ein Ausdruck der Gottesfurcht? Gottesfurcht heißt auch, die Mahnungen des Heiligen Geistes ernst zu nehmen.

Frans Francken d. J. (1581 - 1642) „Das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen“, 1616. Öl Holz, 110 x 67 cm

Und wenn der Heilige Geist sagt, der Herr kommt bald, dann nehme ich das ernst. Der Herr kommt bald heißt nichts anderes, als du hast nur noch wenig Zeit, dein Leben nach dem Evangelium zu gestalten. Du hast nur noch wenig Zeit, dem Herrn zu dienen, wie er es wünscht. Du hast nur noch wenig Zeit, dich da zu versöhnen und dort etwas zu überwinden. Du hast nur noch wenig Zeit; beeile dich, der Herr kommt bald! […]“

 

Es fängt relativ harmlos an mit dem Hinweis auf den heiligen Geist, durch den Gott sich offenbart, schon hier geht’s aber nicht ohne Schneiders „müssen“: Den müssen wir respektieren! (Vielleicht zählt einmal jemand „müssen“ und „sollen“ in Schneiders Predigten!)

Dann wird aber schnell klar: „Gott offenbart sich ja heute durch seinen Geist, durch sein

Wort, durch das Heilige Abendmahl“

 

Damit wissen die Angesprochenen: Das geschieht durch den sprechenden Mund Gottes, seine Boten, vorzugsweise die Apostel und zwar im Haus des Herrn. Jetzt ist es nur noch ein kleiner Schritt, den Zuhörern zu sagen, was der Respekt nun genau gebietet, nämlich als erstes Mal kontinuierlichen Gottesdienstbesuch: Wenn wir sagen, ich bleib zu Hause, ich hab heute keine Zeit, ist das nicht unbedingt ein Ausdruck unserer Gottesfurcht. Seid ihr einverstanden?“

 

Nun, ich kenne dieselbe Forderung noch in der Formulierung: „Ein mutwillig versäumter Gottesdienst bedeutet, das Gnadenangebot Gottes mit Füßen zu treten!“ Eigentlich hatte ich mich in den letzten Jahren auch gewundert, dass diese Ermahnungen so kaum noch zu hören waren, insbesondere die mancherorts mit äußerster Vorsicht behandelte Jugend konnte den Eindruck gewinnen, alles sei ganz locker zu nehmen und in Diskussionen wird einem dann gerne entgegengehalten, dass in der heutigen NAK alles ganz anders sei als früher, alles easy, jeder könne alles so machen, wie er/sie wolle … das lässt sich allerdings mit Schneiders Predigt nicht in Einklang bringen und er geht noch weiter: es gilt nämlich auch, die Mahnungen des Heiligen Geistes ernst zu nehmen! Und damit sind wir glücklich und endlich wieder an dem Punkt, an dem verlangt wird, dem was der Heilige Geist durch die Boten Gottes verkündet, gehorsam zu leisten und nicht zu meinen, das wäre nicht für uns.

 

Bitte nicht überlesen: der Stammapostel fordert, dass wir gegenüber dem, was der Heilige Geist uns durch die Apostel verkündet, keine eigene Meinung zu haben, nichts auszusortieren, sondern „dem Herrn zu dienen haben, wie er es wünscht“ !!

 

Demgegenüber behaupten heute nicht wenige nak-mitglieder, die glauben, auf dem Boden geltender NAK-Lehre zu stehen, solche Forderungen gäbe es heute nicht mehr, nur die ewig gestrigen würden immer wieder die „ollen Kamellen“ ausgraben!

 

Kommen wir jetzt zum letzten Punkt der Predigt, der den Aspekt beinhaltet, den Liebendörfer Veränderte Sicht auf die Naherwartungnennt, ein großes Missverständnis, wie ich aufzeigen werde.


„[…] Der Tag des Herrn ist natürlich Güte des Herrn. Er holt uns zu sich. Dann sind wir erlöst. Aber es ist auch ein Tag des Richtens, das wissen wir ja. Der Herr Jesus kommt dann und schaut: Hast du dein Leben nach meinem Evangelium gestaltet, hast du mein Wort in die Tat umgesetzt? Er kommt auch als Richter.

Nun konnte man sagen, das passt doch nicht zusammen mit der Güte. Er ist gut, aber worin liegt seine Güte? Seine Güte liegt darin, dass er nicht kommt und die Zahl unserer Sünden zählt und sagt: 155 - zu viel, den nehme ich nicht mit; 52 - den nehme ich mit. Das wäre so das menschliche Richten. Der liebe Gott richtet nicht so. Er zählt nicht die Sünden. Da wäre keiner von uns dabei. Er schaut auf das Herz, er schaut auf die Motivation. Er schaut auf die Mühe, die wir uns gegeben haben. Wenn wir immer wieder hören, der Herr kommt bald, dann heißt das: Gib dir mal Mühe und gestalte dein Leben auf allen Gebieten nach dem Evangelium.

Mach, was dir gesagt wird durch den Heiligen Geist, nicht nur mit deinen Brüdern und Geschwistern in der Gemeinde, auch in der eigenen Familie, in der eigenen Ehe, am Arbeitsplatz, mit den Nachbarn. Setz das Evangelium um, nimm das ernst. Natürlich gelingt uns das nicht immer. Aber das Ergebnis interessiert den Herrn eigentlich wenig. Was ihn interessiert ist unsere Motivation, unsere Mühe. Und wenn der Herr uns sagt: „Siehe, ich komme bald!", verstehe ich das als einen Aufruf: Gib dir noch ein bisschen mehr Mühe! Die Güte des Herrn besteht darin, er wird die zu sich nehmen, die bis zuletzt gekämpft haben, sich Mühe gegeben haben. Auf das Ergebnis kommt es nicht so sehr an, sondern auf die Motivation, auf die Mühe. Unsere Motivation ist unsere Liebe zum Herrn. Das ist die Gottesfurcht gegenüber dem Heiligen Geist.

Peter Cornelius (1783-1867) „Die fünf klugen und die fünf törichten Jungfrauen“, 1813/16. Öl auf Leinwand, 114 x 153 cm

Der liebe Gott ist gut zu uns. Er schenkt uns seine Güte in jeder Hinsicht: in seiner Liebe, in seiner Hilfe, in all dem, was wir erleben können in unserem Leben, in der Gnade des Opfers, im Lohn, den er uns schenkt, und in den Mahnungen, die er uns gibt. Diese Güte können wir genießen. Wir wollen sie aber achten und danach handeln. Amen. […]“

 

Liebendörfer schreibt hierzu:

 

„Zunächst zur Reduktion. Hier hat Schneider den Satz „der Herr kommt bald“ anders interpretiert, als man es in der NAK traditionell kennt. Anstelle der nicht selten in Angstmacherei umschlagenden Warnung, nur ja immer möglichst „würdig“ zu leben (bedeutet: ja keinen Gottesdienst versäumen etc.) stand nun eine Reduktion auf das Wesentliche an: Das Leben nach dem Evangelium ausrichten. Nichts anderes wird von der Kanzel oder vom Lesepult anderer Kirchen aus auch verkündigt. Sollte Schneider diese sinnvolle Reduktion der Naherwartung in seiner Verkündigung beibehalten, wäre damit ein nicht zu unterschätzender Schritt in Richtung der ökumenischen Dialogfähigkeit getan. Als ein solcher Schritt ist auch zu werten, dass in Leipzig ganz unproblematisch davon die Rede war, dass Christus bei seiner Wiederkunft durchaus Gericht halten werde – was nichts anderes meint, als das Endgericht, das nicht-neuapostolische Christen schon lange freudig erwarten und dem sich auch der oberste Geistliche der NAK offenbar nicht entziehen will.“

 

Eine sehr verständliche Hoffnung auf eine sicher wünschenswerte Entwicklung Richtung Ökumene kommt in dieser Interpretation zum Ausdruck – aber ich lese in Schneiders Ausführungen exakt das, was ich immer schon in der NAK gelernt und verinnerlicht habe. (Vielleicht liegt es daran, dass ich ein gutes Stück älter bin als Liebendörfer?)

 

Was also haben wir gelernt und in entsprechenden Liedtexten besungen?

 

Wir warten auf den Tag des Herrn, allerdings nicht passiv, sondern indem wir uns tätig bemühen, Jesu Wesen anzunehmen, nach seinem Evangelium zu leben, die Zeit auszukaufen, Öl zu sammeln, würdig zu werden. Was uns große Sorgen gemacht hat, war die immer wieder gepredigte Gefahr, eben NICHT würdig zu sein, zurückbleiben zu müssen, zum Sonnenweib zu gehören, vor verschlossenem Hochzeitssaal zu stehen! Entsprechende Predigtelemente waren in häufiger Wiederkehr der Hinweis auf das Gleichnis von den fünf klugen und den fünf törichten Jungfrauen, der Verweis auf die Bibelstelle  Lukas 17,35-36 „Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf „einem“ Bett liegen; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben werden. Zwei Frauen werden miteinander Korn mahlen; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben werden.“ Die entsprechenden Liedtexte waren z.B.: „… und die bereit waren, gingen hinein zur Hochzeit und die Tür ward verschlossen …“ oder: „… doch wie die Aussaat, merke fein, so unbestechlich wird die Ernte sein!“

Uns allen war glasklar, das am Tag des Herrn, bei der Wiederkunft Christi nicht einfach alle entrückt würden, sondern das „Urteil“ gefällt würde: würdig oder nicht würdig! In diesem Sinne spricht eben auch Schneider vom „richten“. Aber, auch hier in Übereinstimmung mit Schneiders Predigt - selbst die Kinder im Kindergottesdienst waren gelehrt, dass dabei nicht Sünden oder gute und schlechte Taten gezählt würden, sondern dass Gott die Herzens Einstellung, das aufrichtige Bemühen, das ehrliche ringen um die Würdigkeit ansehen würde und nicht die erbrachten Leistungen. Es wurde auch immer ganz deutlich gemacht, dass Gotteskinder, die entrückt würden eben niemals vor das jüngste Gericht müssen, um wie die Weltmenschen gerichtet zu werden nach ihren Taten.

 

Im derzeit gültigen Katechismus lesen wir dazu:

 

„[…] An der ersten Auferstehung haben die teil, die bei der Wiederkunft Christi entrückt worden sind, sowie die Märtyrer. Sie müssen nicht ins Endgericht. (10.5)

Nach Abschluss der ersten Auferstehung wird Christus auf Erden sein Friedensreich aufrichten. Am Ende des Friedensreichs werden alle Menschen aller Zeiten das Evangelium Christi erfahren haben. Nachdem Satan letztmalig Gelegenheit hatte, Menschen zu verführen, wird er endgültig bezwungen und gerichtet. Das Böse in jeglicher Form ist dann für ewig unwirksam. (10.6)

Es erfolgt die Auferstehung der Toten zum Gericht. Diejenigen, die im Endgericht Gnade finden, werden Bewohner von Gottes neuer Schöpfung sein und dürfen ewige Gemeinschaft mit ihm haben. […)“ Quelle: kat.10.6 Fortgang der Heilsgeschichte a.a.O.

Rom, Sixtinische Kapelle: "Das jüngste Gericht" (Michelangelo Buonarroti, 1537 – 1541)

Mit seiner oben zitierten Aufforderung und der damit verbundenen Zusage: „Und wenn der Herr uns sagt: „Siehe, ich komme bald!", verstehe ich das als einen Aufruf: Gib dir noch ein bisschen mehr Mühe! Die Güte des Herrn besteht darin, er wird die zu sich nehmen, die bis zuletzt gekämpft haben, sich Mühe gegeben haben“  befindet sich Schneider also eindeutig in alter NAK-Tradition!

 

Diese NAK-Tradition besagt eben, dass Gotteskinder, die an ihrer Stirn von Aposteln versiegelt wurden, zur Braut gehören und auf ihre Entrückung warten.

 

Der Exklusivismus der NAK besteht nach wie vor, auch wenn heute sogar nicht wenige der NAK--Mitglieder selber das nicht mehr so sehen wollen, sondern glauben und hoffen, dass auch nicht-neuapostolische Familienangehörige und Freunde denselben Zugang zum Heil haben wie sie.

 

Und gerade darum ist es schade, dass Liebendörfers Interpretation hier nicht zutrifft – es wäre so schön gewesen! Möglicherweise werden ja solche Predigt-Interpretationen der Anstoß für neue Diskussionen und neue Lehränderungen sein – immerhin ist die Überarbeitung des Katechismus bereits offiziell angekündigt.

Jean Luc Schneider aber ist ein knallharter Vertreter der alten Ordnung, auch wenn er mit sanfter Stimme von Gottes Güte und Gnade spricht!

 

Während Liebendörfers ganz wunderbare Frage beweist, dass er in der Lage ist, weit über den Tellerrand zu schauen, weiter sogar, als es allgemein-christlicher Konsens ist, ist Schneider und mit ihm die NAK von einer derartigen Sichtweise meilenweit entfernt:

 

Liebendörfer: „Wie steht es um andere Christen, ja sogar um alle anderen Menschen? Wäre es nicht toll, wenn die göttliche Gnade so groß wäre, dass (fast) alle Menschen, und selbstverständlich gleichzeitig, in die ewige Gemeinschaft mit Gott gelangen könnten?“

 

So zu fragen bedeutet letztlich tatsächlich, sich von der Idee eines Erwählungsglaubens zu lösen, der ja immer auch ein Verwerfungsglaube ist, sich von überkommenen Gottesvorstellungen zu befreien, von der Vorstellung eines Gottes, der Menschen mit freiem Willen ins Leben ruft und dann verlangt, dass alle sich einer einzigen von auserwählten menschlichen Vermittlern verkündeten Lehre unterordnen und wie ein kleinlicher Despot alle die verdammt, die sich dieser Lehre nicht unterordnen wollen oder können!

Jens Korbien, Ap-Bereich Sachsen-Anhalt

Die Ausführungen der mitdienenden Apostel Schneider und  Cazacu sollen unkommentiert bleiben, lediglich einen bemerkenswerten Satz im  Beitrag von Apostel Korbien will ich wiedergeben und kommentieren:

 

„[…] Es ist so und wird auch so bleiben, dass auf dem Altar nicht der Katechismus liegt, sondern die Heilige Schrift. […]“

 

Was hat das nun zu bedeuten? Aufgegriffen wurde dieser Satz wohlweislich nicht – heißt das, der Katechismus ist lediglich für „die draußen“, wenn’s drauf ankommt, wenn es um die Belehrung der Gotteskinder vom Altar des Herrn geht, dann liegt da die Bibel und die Boten Gottes lesen Kraft des Heiligen Geistes auch zwischen den Zeilen?

Zumindest scheint es doch so zu sein, dass dem Katechismus eher eine geringere Wertschätzung entgegengebracht wird. Ich stelle die Frage nach der Bedeutung dieses Satzes zur Diskussion – die Spekulationen mögen beginnen.

 

Und nun noch einmal Jean-Luc Schneider:

 

„[…] Ja, es ist ein Unterschied zwischen Furcht und Gottesfurcht, Ehrfurcht. Kennt ihr die Geschichte von Pharao und Mose mit den zehn Plagen? Kam eine Plage, hatte Pharao Angst und hat sich vor den Folgen gefürchtet. Immer wieder hat er versprochen, das Volk kann gehen. Aber als die Plage aufgehört hatte und die Gefahr nicht mehr da war, hat er seine Meinung wieder geändert und sein Versprechen nicht gehalten. Er hat aus Furcht gehandelt, aus Angst. Als die Gefahr weg war, hat er wieder gemacht, was er wollte.

 

Auch wir haben so manches Mal dem lieben Gott etwas versprochen. Und wir haben dieses Versprechen nicht immer gehalten. Ich will jetzt gar nicht darauf eingehen, was wir am Tag der Taufe, der Versiegelung oder der Konfirmation versprochen haben. Aber im täglichen Leben. Wie viel Mal haben wir unserem himmlischen Vater etwas versprochen im Gebet: Wenn du mir hilfst, dann mache ich das. Oder: Bitte vergib mir, ich will das anders machen. Ich habe dem lieben Gott schon sehr, sehr viel versprochen und muss ganz offen sagen, bei Weitem habe ich nicht alles gemacht, was ich ihm versprochen habe. Natürlich hätte ich dafür jetzt zig Erklärungen und Entschuldigungen. Aber seien wir doch ganz ehrlich, sind die vor dem allmächtigen Gott, der alles weiß, gültig, kommen die an? Meistens nicht. Ich muss zugeben, wenn ich wirklich gewollt hätte, hätte ich das machen können.

Wir wollen den Herrn Jesus jetzt nicht vermenschlichen, aber stellt euch mal vor, wir würden das mit einem Menschen machen, wie würde der reagieren nach zwei Jahren oder zehn Jahren? Der würde sagen: Dem kannst du absolut nicht mehr vertrauen; der kann sagen, was er will, ich glaub dem nichts mehr; ich hab Hunderte von Beweisen, das ist ein Mann, der hat kein Wort. - Was ist die Antwort des Herrn Jesus?

Wir kommen heute Morgen zu ihm. Er weiß genau, was wir ihm das letzte Mal versprochen haben, vielleicht im letzten Gottesdienst vor der Sündenvergebung. Wir haben unser Wort nicht gehalten. Was sagt er? Seine Antwort lautet: Meinen Leib und mein Blut habe ich für dich gegeben! Es ist ein riesiger Unterschied. Was wir versprochen haben, haben wir nicht getan. Auf der anderen Seite ist die Antwort des Herrn so großartig. Er sagt nur: Mein Leib und mein Blut ist für dich gegeben! Das ist unser Herr und Meister. Und weil wir diese Gnade haben, weil wir diese Gemeinschaft mit ihm haben dürfen, trotz allem, trotz unserer Schwachheiten und Unvollkommenheiten, was wollen wir denn noch mehr? Wenn er mir heute Morgen im Abendmahl sagt, du darfst wieder Gemeinschaft mit mir haben, dann kann er von mir morgen noch mehr verlangen.

 

Er kann auch von mir verlangen, was er von meinem Nächsten nicht verlangt. Er kann mich auch durch eine Prüfung führen und leiten, die der andere nicht durchmachen will. Was soll ich da sagen, es ist immer noch nicht zu viel, es ist immer noch nicht ungerecht. Ungerecht - menschlich gesehen - ist lediglich, dass mir der Herr so viel schenkt und ich dafür so wenig gemacht habe und so wenig mache. Lasst uns die Gemeinschaft mit dem Herrn hoch schätzen und dementsprechend handeln.“ (Zitatende)

 

Eine letzte Anmerkung noch zu einer Formulierung von Schneider, die mich stutzig machte:

 

„Er weiß genau, was wir ihm das letzte Mal versprochen haben, vielleicht im letzten Gottesdienst vor der Sündenvergebung. Wir haben unser Wort nicht gehalten. Was sagt er? Seine Antwort lautet: Meinen Leib und mein Blut habe ich für dich gegeben!“

 

In jüngster Zeit war von NAK-Seite (wenn ich mich recht erinnere u.a. auch von Kiefer auf dem diesjährigen EKT in Hamburg) nämlich mehrfach die Auffassung zu lesen, durch das Opfer Jesu Christi seien die Sünden bereits vergeben, die  „Verkündigung“ der Sündenvergebung vor dem Abendmahl sei eine Art Bewusstmachung und Erinnerung daran. – Das wird sicher vor allem in Ökumenegesprächen so kommuniziert.

Die Formulierung Schneiders „vor der Sündenvergebung“ impliziert jedoch, dass diese jeweils aktuell erfolgt. Die Suche nach entsprechenden „offiziellen“ Ausführungen ergab nun folgendes:

 

Der Katechismus erklärt:

 

„Christus hat seine Apostel bevollmächtigt, die Vergebung der Sünden zu verkündigen (siehe 7.6.2) und Heiliges Abendmahl zu halten, wie er selbst es mit ihnen getan hat (Lk 22,19)

Wenngleich das Opfer Christi im Heiligen Abendmahl gegenwärtig wird, so wird in dem Sakrament doch nicht zugleich auch die Vergebung der Sünden bewirkt. Vielmehr dient die Sündenvergebung vor der Aussonderung der Abendmahlselemente auch dazu, den würdigen Genuss des Heiligen Abendmahls zu ermöglichen.“

Quelle:  8.2.14 Verhältnis von Sündenvergebung und Heiligem Abendmahl (klick)

 

Und in der Stellungnahme der Neuapostolischen Kirche „Der Sündenbegriff“ (pdf) heißt es, eine der notwendigen Voraussetzungen für die Sündenvergebung sei:

 

„Der Glaube an die Vermittlung der Sündenvergebung durch das Apostolat (dabei liegt die Vollmacht zur Vergebung der Sünden im Namen Jesu im Apostelamt. Die von den priesterlichen Ämtern im Auftrag des Apostels verkündigte Freisprache hat die gleiche Wirkung, als wenn sie der Apostel ausgesprochen hätte.)“
Quelle: Stellungnahme Sündenbegriff (klick)

 

Ganz eindeutig muss also auch hier allen widersprochen werden, die heute schon an eine vermehrte Anerkennung und Aufwertung der anderen Konfessionen glauben: Vollkommen alter NAK-Tradition entsprechend ist Sündenvergebung ausschließlich durch die von Gott damit beauftragten NAK-Apostel bzw. Amtsträger möglich.

Mitschrift des "Gottesdienstes" vom 16.06.2013
Nachdem mehrfach der Wunsch an uns herangetragen wurde, auch diesen GD ohne die Zwischenkommentare lesen zu können, haben wir die Ursprungsdatei wieder als PDF-Dokument zum Download bereitgestellt...
Schneider in Leipzig - 16.06.13.pdf
PDF-Dokument [115.8 KB]

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