Meiner Meinung nach jedenfalls. Gefährlich in dem Sinne, dass er in der Lage ist, weniger gebildete Leser des NAKI-Fakenewsmagazins zu manipulieren.
Er verfügt über einiges bibelkundliche Wissen und einen leicht eingängigen Schreibstil. Beides setzt er gezielt ein um seine Leser mit Jesuitentaktik von der Wahrheit über Halbwahrheiten zur Unwahrheit und damit in die neuapostolische Irrlehre führt. So nach dem Motto:
Da Milch eine Flüssigkeit ist, und da Milch weiß ist, liegt es auf der Hand, dass Flüssigkeiten weiß sind!
Doch bevor wir in das Thema einsteigen, erst einmal ein paar Klarstellungen:
„[…] Für moderne, funktional differenzierte Gesellschaften stellt Wissenschaft ein eigenes Teilsystem dar, dessen Aufgabe darin besteht, im Blick auf bestimmte Fragestellungen mithilfe rational begründ- und nachvollziehbarer Methoden empirisch prüf- und handhabbares Wissen (Wahrheit) zur Verfügung zu stellen. […]“
vgl. Brockhaus, Wissenschaft. http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/wissenschaft (aufgerufen am 2022-09-14)
Damit ist klar, dass Wissenschaft das exakte Gegenteil von Religionslehren ist! – Kommen wir zu den Stichwörtern ‚Theologie‘ und ‚Religionswissenschaft‘…
Dazu bedarf es zwei längerer Zitate:
„[…] Der Begriff Theologie ist erstmals bei Platon bezeugt, für den er Aufdeckung des Wahrheitsgehalts der von allen Abstrusitäten
gereinigten religiösen Mythenerzählungen bedeutet. Dagegen nennt Aristoteles die Mythenerzähler selbst Theologen (und unterscheidet sie so von den Philosophen), kennt aber darüber hinaus Theologie
auch als philosophische Reflexion der metaphysischen Dimension.
[…]
Die Theologie als Wissenschaft und die Religionswissenschaft beziehen sich grundsätzlich auf denselben Gegenstand: die religiöse Verfasstheit des Menschen sowie die Ausprägung von Religionen in der
Geschichte. Während aber die glaubensneutral forschende und wertende Religionswissenschaft die religiöse Wahrheitsfrage und/oder Wahrheitsbehauptung ausklammert beziehungsweise alle Religionen als
prinzipiell »gleichwertige« Artikulationen menschlicher Religiosität voraussetzt, geht die Theologie, die immer an eine bestimmte Glaubenstradition gebunden ist, prinzipiell von der nach ihrer
Auffassung von Gott beziehungsweise (den) Göttern geoffenbarten »Wahrheit« der eigenen Tradition aus. In ihren konkreten Einzelforschungen können Religionswissenschaft und Theologie durchaus die
gleichen wissenschaftlichen Methoden anwenden. […]“
vgl. Brockhaus, Theologie. http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/theologie-20 (aufgerufen am 2022-09-14)
„Religionswissenschaft ist eine wissenschaftliche Disziplin, deren Tätigkeitsfeld die empirische historische und systematische Erforschung und Darstellung der Religionen und religiösen Phänomene ist. Als integrale Wissenschaft von den Religionen untersucht sie die jeweilige Gesamtheit religiöser Erscheinungsformen oder deren Einzelaspekte und ihre Beziehungen zu anderen Lebensbereichen. Ihr Gegenstand sind die sich selbst als religiös verstehenden Menschen, deren religiöse Erfahrungen in den unterschiedlichsten Formen zum Ausdruck kommen. Diese durch den jeweiligen historischen, kulturellen und sozialen Kontext geprägten Ausdrucksformen religiöser Erfahrung lassen sich in drei umfassende Komplexe gliedern: den theoretischen Bereich des »Glaubenssystems«, wie er sich in Lehre, Tradition und Unterweisung darstellt, den praktischen des »Aktionssystems«, der sich in den religiösen Handlungen manifestiert, und den sozialen Komplex religiöser Gemeinschaftsbildung. Die Religionswissenschaft versucht in diesem Rahmen, religiöses Verhalten zu beschreiben und zu erklären, die Strukturen einzelner religiöser Erscheinungen aufzudecken und deren Beziehungszusammenhänge deutlich zu machen, herauszufinden, welche Komponenten und Zusammenhänge die Identität (das Wesen und den Kern) einer Religion konstituieren, und den Wandel und die Veränderungen von Religionen ebenso wie das Entstehen von neuen Religionen zu erforschen, zu erklären und darzustellen. […]“
vgl. Brockhaus, Religionswissenschaft. http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/religionswissenschaft (aufgerufen am 2022-09-14)
Mit diesen beiden Zitaten wird deutlich, dass die Theologie (anders als die Religionswissenschaften) ebenso wenig zu den Wissenschaften im strengeren Sinn zählen kann, wie das Fach Religion.
Religion und Theologie gehören nicht einmal an den Katzentisch der promotionsberechtigten Hochschulen und Universitäten!
Und nun kommen wir zu Andreas Rother: Was meint er, wenn er auf nac.today – DEM Fakenewsmagazin des Apostelunkenvereins NAKI e.V., Zürich, schreibt:
„Ist der Gottesdienste für Entschlafene eine spiritistische Veranstaltung? Von wegen: Wer das behauptet, der widerspricht der Wissenschaft. Denn die sieht in dem entscheidenden Punkt genau das Gegenteil. […]“
vgl.: https://nac.today/de/158033/1059851
Es gibt keine Wissenschaft, die das Jenseitshokuspokus des Neuapostolischen Entschlafenenwesens mit den dabei üblichen Herbeirufungen von Toten [„Nun kommt herbei, Ihr … (je nachdem: Geistgetauften, Heilsverlangenden, …)] als NICHT-Spiritistisch einstuft!
Nebenbei bemerkt: Mir ist auch kein NAK-Kritiker bekannt, der die neuapostolische Praxis Sakramentsgabe an Tote als spiritistische Seance beschreibt.
Rother weiß das selbstverständlich! Desungeachtet beschreibt er im Folgetext eine der Arten von Seancen und beruft sich bei der Definition von Spiritismus auf die Theologische Realenzyklopädie…
In einem Nicht-Wissenschaftlichen Lexikon wird also Spiritismus definiert… So what?!
Die Brockhaus-Enzyklopädie beschreibt den parapsychologischen Spiritismus so:
„[…] eine Lehre, die auf zwei Annahmen beruht: 1) dass die menschliche Psyche (oder ein Teil von ihr) den körperlichen Tod überdauert;
2) dass mithilfe bestimmter Personen (»Medien«) oder Techniken eine direkte Verbindung mit Verstorbenen möglich ist, die sich experimentell beweisen lässt. […]
[in der Folge des Artikels werden u.a. einige der spiritistischen Praktiken beschrieben}“
vgl. Brockhaus, Spiritismus (Parapsychologie). http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/spiritismus-parapsychologie (aufgerufen am 2022-09-14)
Klar: Es wird deutlich, dass Spiritismus ein ebensolcher Unsinn ist, wie es die Praktiken von Religionsgemeinschaften überhaupt sind! Auch klar: Beides ist völlig unwissenschaftlich. Und nirgendwo ist die Rede davon, dass spiritistische Seancen zwingend so ablaufen, wie sie von Rother beschreiben werden.
Ein Unterschied zwischen Spiritismus und NAK-Entschlafenenwesen ist nicht feststellbar. Und auch die von Rother konstruierten „Gegenpole“ sind reine Spiegelfechterei!
Zum Teil handelt es sich sogar um faustgrobe Lügen! Beispielsweise dieser Part:
Aber klar will das Entschlafenenwesen in Kontakt zu den Toten treten. Die Toten werden sogar – wie oben erwähnt – herbeigerufen! Und: Das Entschlafenenwesen will den Seelenzustand und die Jenseitsbedingungen der Toten verändern!
Das NAK-Entschlafenenwesen beruht auf „lauteren“ Motiven“? Dass das im Spiritismus anders sei, ist ein aus der Luft gegriffene Behauptung Rothers!
Kurz und knapp zusammengefasst:
Das NAK-Entschlafenenwesen ist Spiritismus in Reinkultur!
Der jüngste Beitrag auf nac.today, DEM Fakenewsmagazin des Apostelunkenvereins NAKI e.V. beweist einmal mehr die Richtigkeit dieser Redensart!
Nur... leider versteigt sich Rother bei seinem Versuch die Krauss’sche Geschichtsklitterung als in weiten Fachkreisen anerkanntes Standardwerk darzustellen!
Und insofern brauche ich mich gar nicht so lange daran aufzuhalten. Es genügt, seine Behauptungen als das zu entlarven, was sie sind:
L Ä C H E R L I C H !
Okay… Wie sagt der Volksmund? Wie der Herr, so’s Gescherr ?
(Zitat) „[…] Die Neuapostolische Kirche zur Nazi-Zeit: Neuere Forschungen widerlegen bisherige Fehlannahmen und Standardfloskeln. Das sagen ausgewiesene Experten, die die Kirche schon lange kritisch begleiten – vier Reaktionen auf zwei aktuelle Veröffentlichungen.“ (Zitatende)
Quelle: https://nac.today/de/157547/1078223
Das ist eiskalt gelogen! Es stehen lediglich zwei (höchst umstrittene!) Arbeiten eines NAK-Amtsträgers der als Leiter der AG Geschichte auch darüber hinaus in NAK-Diensten steht zur Rede.
Es kann keine Rede davon sein, die „ausgewiesenen Experten“ hätten bisherige Fehlannahmen und Standardfloskeln entkräftet! Sie haben lediglich Kritiken zu den Arbeiten des von Rother angeführten Geschichtsklitterers veröffentlicht.
Und nun schauen wir uns noch an, wie es um die die kritische Begleitung dieser Experten bestellt ist:
Zuguter Letzt noch der Schlussabsatz unter Rothers armseligem Geschreibsel:
(Zitat) „[…] Im Internet werde ‚mit gewisser Polemik‘ darauf hingewiesen, dass der Verfasser ein Amt in der NAK bekleidet und die Geschichts-AG leitet. Für Dr. Fincke ist klar: ‚An der Sache ändert das nichts. Die wissenschaftliche Diskussion um historische Vorgänge wird mit Argumenten ausgetragen und nicht mit Verweisen darauf, welchen Glauben ein Autor hat.‘“ (Zitatende)
Quelle: w.v.
Dafür, dass er im Glashaus sitzt, wirft Prof. Fincke mit ganz schön dicken Steinen!
Es ist nämlich keinesfalls so, dass es um einen… sagen wir:… christlichen Autor geht, der einen wissenschaftlichen Beitrag zur Geschichte des Islam veröffentlicht hat!
Es geht vielmehr um eine Arbeit, die ein neuapostolischer sog. Geistlicher und Funktionsträger über seine eigene – nämlich die Neuapostolische – sogenannte Kirche herausgebracht hat! - Und das ist ein erheblicher Unterschied!
_______________________
Anmerkung zum Screenshot
Facebook hat das Fakenewsmagazin des Apostelunkenvereins NAKI e.V. ganz offen sichtlich als „cyberkriminell“ eingestuft. Das nennen der Wortmarke oder das zeigen der Wortmarke im Bild wird ebenso als Verstoß gegen die Community-Standards zur Cybersicherheit eingestuft wie ein Link auf die entsprechende website. Zuwiderhandlungen werden von Facebook mit erheblichen Sanktionen geahndet. Aus diesem Grund ist es auch zu heikel, einen unveränderten Screenshot oder unbearbeitete Bilder auf Facebook hochzuladen oder auf diese zu verlinken.
Allerdings ist diese Maßnahme der Facebook-Administration als Rechtsbeugung einzustufen: Da Facebook das Nennen der Quelle verbietet, dürfte man eigentlich nicht aus dieser Quelle zitieren. Das bitteschön ist aber dann ein Verstoß gegen das Zitierrecht...
© 2022 f.d. bearbeiteten Screenshot by fcs (www.canities-news.de) – eigenes Werk
*** = Bei dieser Aussage muss ich leider zurückrudern! Fincke ist KEIN NAK-AT!
Lt. Andreas Rother jedenfalls, der in dem ( lt. Facebook: ) cyberkriminellen Fakenewsmagazins des Apostelunkenvereins kund und zu wissen tut:
„[…] ‚Aus christlicher Sicht ist Leben von Gott gegeben‘, betont der Artikel: Die Würde des Menschen komme aus seiner Gottesebenbildlichkeit und sei damit unabhängig von seinen Fähigkeiten oder seinem Gesundheitszustand. Aktive Sterbehilfe in der einen oder anderen Form verstoße gegen das Gebot: ‚Du sollst nicht töten.‘
Für die Neuapostolische Kirche ist klar: ‚Tötung auf Verlangen und Beihilfe zum Suizid werden abgelehnt.‘
Als Gabe Gottes dürfe das Leben nicht eigenmächtig beendet werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass alle denkbaren Möglichkeiten auch eingesetzt werden müssen. ‚Zulassen des Sterbens durch den Verzicht auf lebensverlängernde Maßnahmen steht nicht im Widerspruch zu den Grundsätzen christlichen Glaubens.‘ […]
Quelle: https://nac.today/de/158033/1089775 (- klick)
Er, also Rother selbst, macht sich dabei allerdings einen schlanken Fuß, indem er weder persönlich Position bezieht, noch als NAKI-Verlautbarer die Position seiner Sekte vertritt. Vielmehr zitiert er, was andere Verlautbarer des Apostelunkenverein NAKI e.V. in der (meines Erachtens ebenfalls kriminell manipulierenden) internationalen Mitgliederzeitschrift „Community“ zum Besten geben. Auf englisch ist dieses NAK-Organ verfügbar unter https://nac.today/_storage/asset/1090639/storage/master/file/32405550/COM_2022_3_A4-ENGLISH.pdf (- klick) [Seiten 12-13/18]
Basis ist aber so oder so ein „lehramtliches Schreiben“… Und das ist erstaunlich, denn der NAKI e.V. stellt sich damit absolut quer zu einer Entscheidung des Deutschen Bundesverfassungsgericht.
Dieses Gericht ist das höchste Organ zur Interpretation der Deutschen Verfassung, dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. – Und mit Urteil vom 26. Februar 2020 - 2 BvR 2347/15 – hat dieses Verfassungsorgan für Recht erkannt:
„[…] a) Das allgemeine Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG) umfasst als Ausdruck persönlicher Autonomie ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
b) Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen. Die Entscheidung des Einzelnen, seinem Leben entsprechend seinem Verständnis von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz ein Ende zu setzen, ist im Ausgangspunkt als Akt autonomer Selbstbestimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren.
c) Die Freiheit, sich das Leben zu nehmen, umfasst auch die Freiheit, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen. […]“
Es lohnt sich, das Urteil und dessen feinsinnige Begründungen in Gänze zu lesen! Wie plump und strunzdoof nimmt sich dagegen die neuapostolische Begründung der Ablehnung aus:
Der NAKI e.V. urteilt, es gehe um einen Verstoß gegen das 5. Gebot:
„Du sollst nicht töten!“
Siehe hier: https://www.bibleserver.com/LUT/2.Mose20%2C13 (- klick) wiederholt unter https://www.bibleserver.com/LUT/5.Mose5%2C17 (- klick)
Etwas differenzierter führen die Neuapostoliken in ihrem Katechismus aus:
„Das Leben ist von Gott gegeben. Er allein ist Herr über Leben und Tod. Insofern steht es keinem Menschen zu, Menschenleben zu beenden.“
Interessanterweise sieht diese Sekte das Töten nicht in jedem Fall als Verstoß gegen das 5. Gebot an. Unter den Einzelfragen zum 5. Gebot ist man nämlich deutlich differenzierter!
Eine deutlich differenzierte Position nimmt die Neuapostolische Kirche zum Beispiel in folgenden Fällen ein:
Tötung anderer [Anm.: als menschlicher] Lebewesen: Das Töten von Tieren fällt nicht unter das fünfte Gebot. 1. Mose 9,1-3 lässt ausdrücklich zu, dass Tiere der Ernährung des Menschen dienen. Dennoch ist auch das Leben der stummen Kreatur zu respektieren. Dies ergibt sich aus der Mitverantwortung des Menschen für die Bewahrung der Schöpfung. Es ist die Pflicht jedes Einzelnen, allem Leben mit Achtung zu begegnen.
Todesstrafe: In der Todesstrafe erkennt die Neuapostolische Kirche kein geeignetes Mittel zur Abschreckung und damit zum Schutz der Gesellschaft.
Quelle: https://nak.org/de/kennenlernen/katechismus?id=c7f896be-8667-4e1c-82c2-6ea6f5a5322c (- klick)
Seltsam inkonsequent, diese üblen Scharlatane! – Aber das passiert eben, wenn irgendwelche auf der Brennsuppn dahergeschwommenen Dummbratzen meinen, sich mit gravierenden ethischen Fragen auseinandersetzen zu müssen.
Für uns ist im aktuellen Kontext jedoch ausschließlich ein Punkt wichtig:
Die Führung der Neuapostolische Kirche hält Suizid in jedem Fall für einen Verstoß gegen das 5. Gebot, also eine Sünde, stuft die Todesstrafe (und damit deren Vollstreckung) hingegen lediglich als „ungeeignetes Mittel“ – also ausdrücklich NICHT als Sünde ein.
Und damit hat sich die NAK-Führung in meinen Augen als verachtenswerter Abschaum erwiesen – in der Politik finden diese Figuren ihre Entsprechung in Personen wie das MdB Jens Spahn!
Und überhaupt: Wie kommt dieser Haufen doktrinärer Halbgebildeter dazu, sich ausdrücklich gegen ein Urteil zu stellen, welches „im Namen des deutschen Volkes“ gefällt wurde?
Diesen Punkt darf man keinesfalls vernachlässigen:
Anders als die NAK-Führung, die sich tatsächlich selbst ernannt hat, ist das Bundesverfassungsgericht ein Organ, das in letzter Konsequenz von der Mehrheit der deutschen Bundesbürger gewählt ist, und vom Wähler dazu berechtigt wurde, Urteile im Namen jedes einzelnen Deutschen, also im Namen des gesamten deutschen Volkes zu fällen.
Und die Urteile des Bundesverfassungsgerichts fallen nicht vom Himmel, sondern sie sind Interpretationen des Deutschen Grundgesetzes, als dem Rechtsrahmen in dem die Deutschen – als die Gesamtheit aller Einzelnen deutschen Bundesbürger – sich verfasst haben.
Wenn also eine in Deutschland tätige ausländische NGO sich gegen die Deutsche Verfassung stellt, indem sie sie ihre in Deutschland lebenden Mitglieder dazu aufstachelt, entgegen deutschen Grundrechts zu handeln, kann man durchaus der gleichen Auffassung sein wie ich:
„Das grenzt an Hochverrat!“
Natürlich kann man der Auffassung sein, dass einzelne Bestimmungen des Grundgesetzes nicht, oder nicht mehr, dem tatsächlichen Willen des Deutschen Volkes entsprechen. Mir fallen neben dem unsäglichen Gottesbezug dazu der längst zur Überarbeitung fällige Artikel 4 und 7 ein.
Um in diesen Fällen eine Änderung herbeizuführen, muss man sich eben politisch engagieren, um eine 2/3-Mehrheit des für das deutsche Volk sprechenden deutschen Bundestages auf seine Seite zu ziehen. – So, wie ich es durch die Unterstützung der Giordano Bruno Stiftung [https://www.giordano-bruno-stiftung.de/ (- klick)], des Zentralrats der Konfessionsfreien [https://konfessionsfrei.de/ (- klick)] und der Partei der Humanisten [https://www.diehumanisten.de/ (- klick)] (deren Mitglied ich bin) tue.
Und klar:
Man kann auch der Auffassung sein, dass das, was eine Minderheit von 311.124 der insgesamt 83.129.285 Deutschen (also knapp 0,3743%) weniger wiegt als ein Fliegenschiss.
Zumal von diesen absolut vernachlässigbaren Neuapostoliken allenfalls noch ein Drittel wirklich aktiv ist und sich zum Neuapostolizismus bekennt!
Und wie immer, wenn der Apostelunkenverein NAKI e.V., Zürich, den subalternen Funktionären der NAK-Gebietskirchen eine von seinen Mitgliedern ausgekasperte Albernheit oktroyieren will, gibt er eine „Leitgedanken-Sondernummer“ heraus… diesmal also
„Das neuapostolische Verständnis vom geistlichen Amt“
Das Format der Leitgedanken ist den NAK-Funktionären, den sog. „Amtsträgern“ geläufig. Schließlich wird ihnen damit regelmäßig vorgegeben, was sie gefälligst zu predigen haben. - Die älteren unter uns kennen auch noch dessen Vorläufer, das „Amtsblatt“ welches stets als VS-nfD gehandelt wurde, als Verschlusssache, die nur für den dienstlichen Gebrauch vorgesehen war und dessen Inhalte ggü. Nicht-Amtsträgern geheim gehalten werden sollten.
Funfact am Rande:
So wurde dem NAK-Fußvolk über Jahrzehnte vorgegaukelt, der Heilige Geist, wecke überall auf der Welt die gleichen göttlichen Gedanken in den Amtsträgern. – Das wurde in den Durchhalteblättchen der Sekte sogar als „göttliches Wunder“ verkauft!
Jeder von uns älteren erinnert sich sicher noch an Berichte, dass eine Familie – z.B. während eines Urlaubs – in einer fremden Gemeinde den Gottesdienst besucht hat. Nach Rückkehr vom Urlaub hat man sich dann mit den „Geschwistern“ aus der Heimatgemeinde über die letzten Gottesdienste ausgetauscht, und verwundert festgestellt, dass in Hintertupfingen das gleiche gepredigt worden war, wie in Posemuckel…
„So wirkt der HERR durch seinen Heiligen Geist
im Gnaden- und Apostelamt Jesu Christi“
hieß es dann! – Und klar ausschließlich dort! Denn ausschließlich die NAK-Apostel hatten (und haben?) die Verfügungsgewalt über den Heiligen Geist und den haben sie ausschließlich dem auserwählten NAK-Volk gespendet, dessen Angehörige somit exklusiv zu Gotteskindern wurden.
Ist heute übrigens immer noch so! Sie nennen einiges zwar anders, aber von der Bedeutung her, ist das alles die gleiche Scheiße, wie sie seit Beginn der NAK im Jahr 1897, mit immer wieder leicht abgewandelten Interpretationen breitgetreten wird.
Und das kann auch gar nicht anders sein, weil die NAK-Mitglieder qua Glaubensbekenntnis nach wie vor, auf einen „Apostelzentrierten Heilsexklusivismus“ eingeschworen werden.
Nun: Aktuell hat der Heilige Geist also seit ein paar Jahren in den NAK-Gebietsfürsten einige geistige Blähungen erweckt, die sich in einem Gehirnfurz Bahn gebrochen haben, dessen Geruch nun auf die subalternen NAK-Funktionäre übertragen werden soll… - Kennen wir auch schon alles, haben wir früher sogar inbrünstig gesungen:
„Wo Apostel gehn, Gottes Winde wehn …“
Und dem Darm Gottes ist durch Apostelmund nun ein kräftiger Furz zum Thema „NAK-Amtsverständnis“ entwischen.
Spoiler Alarm: Im Prinzip bleibt alles gleich, lediglich ein paar Kleinigkeiten werden nun ein klein wenig anders interpretiert.
Und in der Leitgedanken-Sondernummer 2/2022 wird dem NAK-Funktionärskader nun beigebogen, wie er dem staunenden Fußvolk diesen Unsinn als großen Wurf zu verkaufen hat.
Damit das dem „Schuster, der eben nicht bei seinen Leisten geblieben ist, sondern sich dem NAK-Apostolat als Sprachrohr zur Verfügung gestellt hat“ nicht ganz so schwer fällt, lupft der als Spitzklicker bekannte Andreas Rother nun ein wenig die Decke des Geheimen und tut dem staunenden Kirchenvolk kund und zu wissen:
„[…] die Amtsträger [erhalten] die – laut Vorwort – „verbindliche Darstellung des neuapostolischen Amtsverständnisses“, das Pfingsten 2019 im Rahmen umfangreicher Schulungsmaßnahmen offiziell eingeführt worden war. […]“
heißt es zu Beginn des Rotherschen Ergusses – mit dem am Schluss folgenden Hinweis, dass
„[…] ‚Die Überlegungen zum geistlichen Amt sind freilich damit nicht abgeschlossen‘, betont das Vorwort. Denn noch sei das Thema ‚Frauenordination‘ nicht geklärt. ‚Erst wenn diese Frage schlüssig beantwortet ist, liegt eine vollständige Darstellung des neuapostolischen Amtsverständnisses vor.‘ […]“
Quelle: https://nac.today/de/158036/1077372 (- klick)
Die wesentlichen Punkte des also lediglich vorläufig verbindlichen NAK-Amtsverständnisses, vermittelt Rother seiner Leserschaft dann in einer Punktaufzählung, die ich hier wiedergebe und mit einem Unterpunkt kommentiere:
Machen wir dem bösen Spiel ein Ende:
Was Rother da unters Volk bringen will, ist eine der typisch neuapostolischen Albernheiten, die er auf seine spezielle Art und Weise vewrmittelt:
Zwei Schritte vor, dann mit einer leichten Drehung einen Schritt zurück,dann wieder eine leichte Drehung und einen halben Schritt vor. Im übertragenen Sinn: So quasselt er die Leute besoffen!
Dabei müsste bibelgläubigen Menschen klar sein, wes Geistes Kind dieser Rother ist:
Er gehört zu den in Mt. 7,15 angekündigten
„falschen Propheten, die in Schafskleidern zu
euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind.“
Mir ist nicht klar, warum die Sekte der Neuapostolischen mit immer wieder neuen Winkelzügen versucht, sich als älter darzustellen, als sie ist…
Dabei ist doch eine Tatsache unumstößlich wahr: Das, was sich heute Neuapostolische Kirche schimpft, geht zurück auf die Lehränderungen und das monarchische Führungsprinzip die der Bahn-Streckenwärter Friedrich Krebs (der Angeber Richard Fehr hat ihn allerdings zum Bahningenieur befördert) eingeführt hat.
Formal vollzogen wurden die Änderungen an Pfingsten im Jahr 1897, als Krebs sich selbst zum Oberhaupt der neuen Apostolischen Gemeinschaft „gekrönt“ hat… - Im Jahr 1905 nahm diese neu formierte und begründete Gemeinschaft offiziell den Namen „Neuapostolische Kirche“ an.
Alles, was vorher war, war anders – und eine direkte Entwicklung der Gemeinschaft aus einer vorherigen Organisation lässt sich ausschließlich mit einem Akt der Geschichtsklitterung darstellen. So, wie es Andreas Rother in seiner Menkhoff-Biographie unter https://nac.today/de/157547/1068783 (- klick) tut. Hälinge und hinterkünftig wie es seine Art ist:
Das geht schon mit seinem Einstieg in den Beitrag los. Rother schreibt
„[…] Hamburg, Deutschland, der Geburtsort der Neuapostolischen Kirche: Hier löste sich 1863 die ‚Allgemeine Christliche Apostolische Mission‘ von der Katholisch-apostolischen Kirche. ]…]“
Das ist eineLüge! Die „Allgemeine Christliche Apostolische Mission (AcaM)“ hat sich mitnichten von der „Katholisch-Apostolischen-Gemeinschaft (KAG)“ getrennt! Vielmehr wurde eine Gruppe von Widerständlern und Lehrabweichlern exkommuniziert und dann aus der KAG rausgeschmissen!
Und dieser abgehauene Ast formierte sich dann neu und gründete die AcaM.
Ebenso gelogen ist es, Hamburg den Geburtsort der Neuapostolischen Kirche zu nennen. Wenn schon, dann müsste diese zweifelhafte Ehre Bielefeld (genauer: Steinhagen, wo der Steinhäger Kornschnaps
herkommt) zuteil werden.
Rothers zweiter Absatz ist ebenso irreführend:
„[…] Amsterdam, Niederlande, einer der ersten Ableger, aktiv unter dem Namen ‚Apostolische Zending‘ (Apostolische Mission)‘ […]“
Das ist sachlich falsch! Richtig ist vielmehr, dass von der AcaM ausgesandte Missionare um den Schuster Friedrich Schwartz in den Niederlanden auf die bereits bestehende pietistische „Sendungsgemeinde zur Verbreitung der Wahrheit“ trafen. Nach apostolischer Mission nahm diese apostolische Lehre an und nannte sich dann apostolische Sendungsgemeinde“. Diese bildete dann den Grundstock der „Apostolische Zending“ (dt. apostolischeMission).
Aber sie war kein Ableger der AcaM (vielmehr hat sie sich mit dieser sogar überworfen) sondern eine selbstständige Gemeinschaft, die auch nicht direkt in die Neuapostolische Kirche mündete, sondern über Schismata und die Gründungen von insgesamt drei „Hersteld Apostolische Zendingkerks“ eigene Missionierungen in Deutschland durchführten!
Zumindest was die Deutschland Mission der niederländischen apostolischen Sendungsgemeinschaften anbelangt stimmt Rothers Menkhoff-Biographie dann auch. Ein wirklich übler Trick ist jedoch sein Satz:
„[…] Er bringt sein neues Bekenntnis mit in seine alte Heimat und macht die Region um Bielefeld zu einer weiteren Hochburg des neuapostolischen Glaubens. […]“
Das ist unwahr! Zu dem Zeitpunkt gab es noch keinen neuapostolischen Glauben. Das Neue kam erst mit der „Lehre vom Neuen Licht“ die – wie eingangs erwähnt – die Neu-Apostolischen Gemeinschaften begründete.
Die späteren Neu-Apostolischen Gemeinden haben sich auch nicht aus der AcaM entwickelt, wie man aus Rothers Aufsätzchen schließen kann! Vielmehr hat sich ein Grüppchen der Hamburger AcaM-Gemeinde unter der Führung von Friedrich Krebs aus der (übrigens noch bis 1957 bestehenden) Gemeinschaft und kochte von Schwartz und Menkhoff apostelig betreut ihr eigenes Süppchen!
Was den Einfluss Menkhoffs auf diese neue apostolische Bewegung, die sich dann zur NAK entwickelte, anbelangt, können wir das beruhigt dahingestellt sein lassen. Dass sich die spätere NAK das zu Eigen gemacht hat, muss von der sonstigen Erzählung getrennt betrachtet werden.
Fakt ist: Die Gemeinschaft der Neuapostolischen Kirchen kann für sich aus der AcaM-Geschichte kein Gründungsjahr ableiten! Und die zur Entstehung dieser Gemeinschaft führende „Lehre vom Neuen Licht“ wurde erst NACH dem Tod von Schwartz und Menkhoff und einem weiteren Schisma eingeführt!
Insgesamt ist die NAK-Geschichte reichlich verworren und durch eine Unzahl an Schismata und Neugründungen gekennzeichnet. – Wer sich für eine Gesamtschau der Ereignisse interessiert, wird in meinem kleinen Taschenbuch (siehe hier: https://www.buch7.de/produkt/n-a-k-was-ist-das-franz-christian-schl/1037133000?ean=9783749448166) fündig!
Den von Andreas Rother hier (- klick) weiterverbreiteten Schmutz lesen, mir dabei Schneiders Gesicht mit seiner widerlich übertriebenen Mimik vorstellen und so ein „Romika-Feeling“ bekommen… - Ob das als mystisches Erleben anerkannt würde?
Im Ernst: Nehmen wir an, es gäbe einen Gott, dann müsste dessen Antwort in mir so ausfallen!
Tatsache ist allerdings, dass bei keinem Menschen mit klarem Verstand irgendeine Reaktion abläuft, wenn er Rothers Vorschlag aus dem Teaser zu dem Mist, den er aktuell verzapft hat, folgt.
Okay – der Rother-Andi hat’s von dem histrionischen NAKI-Boss übernommen (das mit dem „Klartext“ allerdings nicht, er wollte es halt einmal verwenden, um den Eindruck zu erwecken, es ginge -wie bei uns- um Tatsachen!). Es fragt sich allerdings, was für ein Teufel ihn geritten haben mag, den Dreck in eine breitere Öffentlichkeit zu werfen.
Dabei will ich gar nicht erst auf die Predigt-Grundlage eingehen. Irgendein Zitat aus dem dicken Märchenbuch Bibel. Steht sowieso nur Blödsinn drin. Worum es mir geht, sind die Schlussfolgerungen, die Schneider (bzw. im zur Rede stehenden Textbeitrag: Rother) aus diesem Unsinn gezogen hat und dem tumben Fußvolk in apodiktischem Stil unter die Weste gejubelt hat! – Ich zitiere:
„[…] nimm dir Zeit mit dir selbst. Du brauchst es niemandem zu sagen. Aber sag es dem lieben Gott im Gebet! –Sag ihm ganz offen, nur du
und er, er und du, aber sag ihm, wie es mit dir steht, was sind deine Fragen, was sind deine Probleme, was sind deine Zweifel! Und wenn du das mit Ernst machst, dann kommt der Herr Jesus und
antwortet dir. […/***] Ganz in deinem Innern. Du hast ja die Gabe des Heiligen Geistes und lass den Heiligen Geist mit deinem Verstand und mit deinem Gewissen sprechen.
Dann fängt es an zu brennen! Auf einmal merkt man, oh, diese Botschaft, Mensch, das Ganze macht doch Sinn! Mensch, die Liebe Gottes, das ist ja fantastisch! Ach, da gibt es ja eine Lösung! Da
gibt es ja eine Zukunft! […]“
Quelle: https://nac.today/de/158033/1068722
Und was, wenn nicht?! - Schneiders Vorschlag ist eine üble Manipulation! – Es ist eine Anleitung zur Autosuggestion! Tante wiki (- klick) beschreibt das so:
„[…] Autosuggestion (griechisch-lateinisch: Selbstbeeinflussung) ist der Prozess, durch den eine Person ihr Unbewusstes trainiert, an etwas zu glauben. Dies wird erreicht durch Selbsthypnose oder wiederholte Selbst-Affirmationen und kann als eine selbstinduzierte Beeinflussung der Psyche angesehen werden. […] Dabei wird derselbe formelhaft umrissene Gedanke über längere Zeit in Form mentaler Übungen wiederholt, bis er zum festen Bestandteil des unbewussten Denkprozesses geworden ist. […] Je nach weltanschaulichem Hintergrund wird erwartet, dass sich dieser Gedanke in Überzeugungen oder Tatsachen verwandelt. […]“
Ja! – Autosuggestion wird in der Psychotherapie erfolgreich und mit positiver Wirkung eingesetzt. Doch Schneider pervertiert diese Methode, um willig zahlende (ihren Zehnten opfernde) Mitglieder zu gewinnen und an seine widerliche Sekte zu binden!
Und insofern ist Schneiders von Rother als Schlusszitat verwendete Behauptung eine Verhöhnung seines Publikums:
„Ich mach jetzt hier nicht meinen Job, weil ich ein Kirchenleiter bin und ich dafür bezahlt werde, dass die Kirche wieder voll ist. Ich erfülle diesen Auftrag, weil ich – entschuldige, dass ich das so sage – dich liebe. Ich mache mir auch Sorgen. Deshalb erlaube ich mir im Namen meines Senders, diese Frage zu stellen: Wie steht es denn mit dir?“
Quelle: https://nac.today/de/158033/1068722
Wie einleitend gesagt:
Glaubt ihm nicht! – Ihr seid ihm scheißegal! Er liebt nicht Euch, sondern ausschließlich Euer Geld.
Um den im Titel angeklungenen Text aus Matth. 24, 23-28 (- klick) noch einmal aufzugreifen:
"[...] Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier."
„Manchmal muss man gar nicht lange suchen nach dem verlorenen Schaf. Manchmal reicht dafür ein Blick ins eigene Herz. Doch es gibt einem guten Grund, auf den Ruf des guten Hirten zu hören.“
Mit diesem bedeutungsschwangeren Teaser bereitet Andreas Rother die nac.today-Leser*innen auf das moralisierende Video zum vorigen Sonntag vor…
Doch… warum hält der Züricher Apostelunkenverein es für nötig, seinen willigen Verkünder die Moralkeule schwingen zu lassen? - Wie ist es dazu gekommen, dass sich das noch zu Fehrs Zeiten hochbejubelte Wachstum mitzunehmender Rasanz in das Gegenteil entwickelt hat?
Angefangen hat das Ganze mit Urwylers Verkündung der Eigenverantwortung, weiter ging es mit Fehrs Freigrasung und mündete schließlich Liturgie- und Lehranpassungen sowie die Einführung des Katechismus in der Ära Leber-Schneider…
Und über all‘ das, haben sich die treudoofen Schafe, dazu verleiten lassen, selbst nach den Lehrgrundlagen zu recherchieren, theologische Zusammenhänge zu erkunden… Und zu Tausenden erkannten sie:
Die Lehre der Neuapostolischen Kirche ist eine Irrlehre!
Die sich vormals als Herde Christi verstehenden Mitglieder dieser Sekte begriffen, dass es dieser lediglich um eines geht:
Die treudoofen Schafe zugunsten des NAK-Apostolats zu scheren, ihnen Monat für Monat 10% ihrer Einkünfte zu rauben!
Um klarzustellen, wie reich die NAKn dabei geworden sind, genügt die Erinnerung daran, dass der unsägliche Armin „Dollarauge“ Brinkmann, nachdem er 10 Miillionen Euro aus dem Vermögen der NAK Nordrhein-Westfalen verzockt hatte, von „Peanuts“ sprechen konnte!
Die dann als „verlorene Schafe“ geltenden haben verstanden, dass sie belogen und betrogen wurden. Und sie haben die richtigen Konsequenzen ergriffen.
Und der Mitgliederschwund geht weiter! Nimmt wohl bedenkliche Ausmaße an! Darum geht es jetzt darum, den verbliebenen Hardcore-NAKideis einzureden, dass die Lehre völlig in Ordnung sei. Und die verlorenen Schafe hätten sich nicht aus dem Grund davongemacht, dass sie Lug und Trug der NAK-Lehre erkannt haben…
Da jedoch nicht sein kann, was nicht sein darf, waren es natürlich keine Vernunftgründe, die „zur Trennung von der Herde“ geführt haben, sondern persönlicher Animositäten, nickelige Kleinigkeiten an denen die verlorenen Schafe sich geärgert haben…
Was für widerliche Scharlatane, diese NAK-Bonzen doch sind! - Und Rother ist deren williger Verkünder.
Wie mit einer Steinzeitkeule hämmert er die folgenden Worte in Schriftform zum Takt einer urzeitlich anmutenden sich permanent wiederholenden Dreiton-Musik in die Köpfe der Zuhörer*innen:
„Jesus spricht von den Schafen seiner Herde,
die sich aber von ihr getrennt haben: Die verlorenen Schafe.
Er liebt sie weiter. Er geht ihnen nach. Er ruft sie:
‚Kommt doch zurück!‘
Vielleicht sind wir ja das verlorene Schaf.
Interesse verloren, Anstoß genommen, Enttäuschung erlebt.
… aus irgendeinem Grund.
Mit unserem Körper sind wir noch da,
aber im Herzen sind wir …
… auf Distanz gegangen.
Jesus möchte Dich in sein Reich führen.
Verlass ihn doch nicht …
… wegen menschlicher Unzulänglichkeiten.
Es geht um Dein Seelenheil!
Jesus liebt Dich!
Er wird Dich nicht enttäuschen!
Es lohnt sich, dem Herrn zu sagen:
‚Ich bleibe trotzdem bei Dir!“
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=OytdCC2KPnA&t=1s
Als ich das Video zum ersten Mal gesehen habe, entfuhr mir ein verbittertes
„So ein perverser Drecksack!“
Wie schön waren dagegen doch die Lieder, mit denen man uns in den 50er bis 80er Jahren bei der Fahne halten wollte:
Wer meiner Kritik misstraut, kann gerne im Originalbeitrag [(- klick) ins Bild oben] nachlesen:
Es ist eine Tatsache, dass Rother lediglich viel darüber geschrieben hat, was sich irgendwelche Leute in der Antike ausgedacht haben… Und darüber, welche regional unterschiedlichen Wandlungen diese Phantasien bis ins Mittelalter durchlaufen haben.
Was er nicht geliefert hat, ist ein stichhaltiger Grund für die Annahme, dass die Phantasien der Leute irgendeinen realen Hintergrund hatten.
Es gibt keinen vernünftigen Grund für die Meinung, es gäbe eine personale Existenz jenseits des Lebens! – Und dankenswerterweise behauptet Rother auch nichts Gegenteiliges…
Schauen wir uns seine Einleitung an:
„Wie sieht’s denn aus im Jenseits? Düster – so zumindest lautet die ursprüngliche Antwort im Alten Testament. In der Unterwelt, genannt ‚Scheol‘, dämmern die Toten allesamt vor sich hin.
Schon bald entwickelt sich jedoch die Überzeugung, dass gute und schlechte Menschen ein ganz unterschiedliches Los erwartet. Das setzt sich fort bis ins Neue Testament, wie das Gleichnis vom armen Lazarus zeigt.“
Die alttestamentarischen Erzählungen gehen zurück auf Mythen aus der Steinzeit/Kupfer-Steinzeit die irgendwann in der frühen Bronzezeit verschriftlicht wurden und in der Eisenzeit Eingang in die identitätsstiften Schriften des „Volkes Israel“ gefunden haben.
Altehrwürdige Geschichten – ganz ohne Frage! – Aber der Tatsachengehalt geht gegen „0“…
(Die weiteren Zitate werde ich als Bilder hier einstellen)
Der erste Satz ist heikel! Aus dem Kontext gerissen sagt er nämlich es gäbe eine fließende Grenze zwischen Leben und Tod. – Das ist natürlich Quatsch, da klar definiert ist, ab wann ein Mensch „tot“ ist.
Bereits im Folgesatz räumt Rother jedoch ein, dass es lediglich um eine von antiken Menschen erdachte (unbegründete!!) Annahme geht.
Auch hier: Irgendwelche Ideen von Leuten, die die alten Mythen auf ihre Weise interpretieren und aus ihren eigenen Interpretationen weitere Annahmen entwickeln.
Ideen der Orthodoxie… Seht Ihr irgendeinen Hinweis auf Tatsachen? Nein?
Eben: Alles nur höchst spekulative Annahmen!
Hier ist interessant, dass Rother dem Protestantismus einen Kirchenvater zuweist, obwohl die evangelische Theologie den Begriff des Kirchenvaters nicht kennt. Außerdem endete die Väterzeit im lateinischen Westen mit Isidor von Sevilla und Beda und im Osten mit Johannes von Damaskus.
(vgl. dazu Brockhaus, Kirchenväter. http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/kirchenväter)
Was allerdings die personale Existenz jenseits des Lebens anbelangt, hat auch der Protestantismus lediglich Variationen zu den ansonsten kursierenden Phantasien, Mythen und Märchen zu bieten.
Die blödsinnigen Ideen der Neuapostoliken habe ich lediglich deshalb mit hierher geteilt, weil auch Rother deren Jenseitslehre vorgestellt hat. Übrigens auch hier, ohne den geringsten Wahrheitsgehalt zu behaupten.
Ansonsten ist das, was der Neuapostolizismus denkt christlich-theologisch völlig unerheblich, da er nicht als eigenständige Lehre neben Katholizismus, Orthodoxie und Protestantismus gelten kann.
Vielmehr haben sich die Neuapostoliken-Führer seit der Entstehung ihrer Sekte gegen Ende des 19-. Jhdt. stets und ständig aus allen übrigen Lehren das zusammengeklaut, was sie für brauchbar hielten und tun das immer noch.
Irrelevant ist der Neuapostolizismus aber auch deshalb, weil diese sterbende Organisation mit ihren weltweit allenfalls noch so rund 3 Millionen aktiven Mitgliedern nicht mehr ist als ein Mückenschiss in der Welt der abrahamitischen Religionen!
Bei Andreas Rother ist es ja oft so, dass man als Leser nicht so recht weiß, ob er nun selbst einen so hohen Grad an Borniertheit aufweist, oder ob er auf schlitzohrige Art und Weise die Borniertheit (oder ist es Perfidie) des NAK-Sektenbosses John-Lüg Schneider ans Licht bringen will.
Zum heutigen „Internationalen Tag der Mutter Erde“ hat er auf „nac.today – DAS Fakenewsmagazin des NAKI e.V.“ jedenfalls einen entlarvenden Ausschnitt aus einer Predigt öffentlich gemacht, die der Sektenguru Schneider am 14. November vorigen Jahres gehalten hat. Und Rother schreibt dazu:
„Wer an die Zukunft im Tausendjährigen Friedensreich glaubt, der weiß: Die gute, alte Erde wird noch gebraucht. Und dieses Wissen bringt einen Auftrag mit sich – eine Erinnerung zum „Internationalen Tag der Mutter Erde“ am 22. April.“
(Quelle: https://nac.today/de/158033/1061304)
Nicht in die NAKige Esoterik eingeweihte Menschen können wahrscheinlich mit dem Begriff „1000-jähriges Friedensreich“ nicht so viel anfangen. Deshalb an dieser Stelle ein Ausschnitt aus den Verschwörungs-Erzählungen der Neuapostolischen Kirche:
Und hier folgt nun der Predigtausschnitt, der allerdings ein paar wichtige Fragen unbeantwortet lässt:
Und jetzt ganz wichtig:
[Die URL „nac.today“ wird von Meta-Konzern als Cybersicherheitsrisiko eingestuft. Damit sich niemand dem Risiko der Datenspionage aussetzen muss, stelle ich den zur Rede stehenden Predigtausschnitt im YouTube-Format bereit:]
Wenn ich’s nicht auf der Seite oben bereits geschrieben hätte!
Der Teaser zum aktuellen „Rother-Beitrag“ unter https://nac.today/de/158033/1061234 verrät, was für ein Winkeltheologe Andreas Rother ist... Damit er einen Zusammenhang zwischen Lösung und Erlösung herstellen kann, verkürzt er eine Situationsbeschreibung:
„Erkennen, dass man Hilfe braucht, und wissen, wer helfen kann: Das ist aller Lösung Anfang – und erst recht die Grundlage ewiger Erlösung.“
Eine Lösung ist die Antwort auf ein reales Problem… Ein Rätsel, eine Frage- oder eine Aufgabenstellung, oder ein mathematisches Problem.
Zu erkennen, dass man bei der Lösung Hilfe braucht und dass man weiß, wer die nötige Hilfestellung leisten kann und bereit ist, um Hilfe zu bitten, ist in der Tat, der Anfang des Weges zur Lösung.
Aber was hat das mit ERlösung zu tun? – Nichts!
Werfen wir einen Blick in die Brockhausenzyklopädie:
„Erlösung (lateinisch Redemptio), Religionswissenschaft:
die Befreiung von religiös als Übel angesehenen Umständen oder Zuständen der Gemeinschaft oder des einzelnen Menschen. […]“
vgl.: Brockhaus, Erlösung (Religionswissenschaft). http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/erlösung-religionswissenschaft (aufgerufen am 2022-04-21)
Der Punkt ist: Religiös als Übel angesehene Umstände oder Zustände kann man nicht erkennen. Sie werden einem eingeredet! – Der Mensch an sich lebt glücklich und zufrieden und weiß nichts von einem Erlösungsbedarf. Er steht nicht einmal dann vor einem Problem, wenn er sich von jemandem einreden lässt, er brauche ewige Erlösung… Das Problem entsteht erst dann, wenn besagter Jemand weiter behauptet, der erlösungsbedürftige Mensch könne nicht selbst (z.B. durch Änderung seines Lebenswandels) die Erlösung herbeiführen, sondern er benötige dazu die Hilfe eines Dritten.
Und stets ist derjenige Jemand, der die Erlösungsbedürftigkeit behauptet, auch derjenige, der dann erklärt, dass er über die einzig mögliche Hilfe zur Erlösung verfüge.
Dass kennen wir doch aus einem anderen Sujet!
Dort nennt man das z.B. „Schutzgeld-Erpressung“.
Sind wir uns bis hierher einig? - Dann können wir Rothers Aufsätzchen ja getrost in die Tonne treten. Denn auch im Weiteren bleibt es ein Krampf. – Und ich verstehe das! Wenn ich durch meinen Job dazu verpflichtet wäre, den hanebüchenen Blödsinn, den John-Lüg „Schnix“ Schneider verbreitet, redaktionell aufzubereiten und der ganzen Welt kund- und zu Wissen zu tun, würde ich auch Krampf produzieren.
Frage: Was haben die Erzählung von der „ehernen Schlange“ und die jesuanische Rede vom „erhöhten Menschensohn“ gemeinsam?
Antwort: Beides sind erdachte Ereignisse!
Heute gehört es eigentlich bereits zum Allgemeinwissen, dass der Exodus niemals stattgefunden hat. Der gesamte Pentateuch ist nichts als eine identitätsstiftende Legende für das „Volk Israel“. Das weiß man heute! Und Rother weiß es auch…
Die Jesusreden in Johannes? Reine Märchen, die der zum Ende des 1. Jhdt. chr. Zeitr. Dank der paulinischen Theologie bereits weit abgeschlossenen Vergottung des galiläischen Wanderpredigers geschuldet sind.
Überhaupt weiß niemand wirklich, was dieser Jesus von Nazareth – so er denn jemals real existiert hat – tatsächlich gesagt hat. Die ältesten neutestamentarischen Schriften stammen von Sha’ul (lat. Paulus) von Tarsus, der KEIN Wegbegleiter des Nazareners war. Und alle späteren Schriften, einschließlich der kanonischen Evangelien, sind von seiner Lehre beeinflusst.
Rother weiß das selbstverständlich. Jedenfalls verkneift er sich in seinem Beitrag jede weitere Anmerkung oder Erklärung, sondern zitiert dann lediglich noch seinen obersten Boss… in direkter und indirekter Rede.
Wie gesagt: Kann man in die Tonne treten… das Aufsätzchen
Spoiler: NICHTS! – Aber Eines nach dem Anderen. Zunächst sollte ich wohl erklären worum es überhaupt geht:
Der Rother-Andi veröffentlichte zum diesjährigen Ostersonntag das oben im Bild verlinkede Musikvideo der „NAK südl. Afrika“… „Mache
Dich auf und werde Licht“
Und dazu schrieb er, es handele sich um einen „Klassiker geistlicher Musik“…
Letzteres hat meine Aufmerksamkeit geweckt. – Ein Klassiker, also…
Wenn ich ein wenig nachdenke: Wir haben das Lied seinerzeit beim NAK-Jugendchor Köln für den „großen Jugendtag in Dortmund“ einstudiert. Das war dann also nach 1965 (da war ich zum ersten Mal dabei) und vor 1970 (da war ich dann schon Soldat und habe nicht mehr an den Chorproben teilgenommen. – Es ist also mindestens 52 Jahre her. Selbst für NAK-Verhältnisse (die Sekte wird heuer ja erst 125 Jahre alt) eher kein Klassiker.
Aber HALT! – Da gibt es ja noch Felix Mendelssohn Bartholdy… Der hat so vor bummelig 190 Jahren (Erstaufführung im Jahr 1836) das Oratorium
‚Paulus‘ geschrieben. Das kann man durchaus als Klassiker bezeichnen.
Und in dem Oratorium hat Mendelssohn den „Mache-Dich-Auf-Text“ im 15. Chor verwendet. Allerdings ist die Melodie eine völlig andere als die in der NAK gesungene. Immerhin stimmt wenigstens der Text
überein:
Lyrics:
„Mache dich auf! Werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn gehet auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker. Aber über dir gehet auf der Herr, Und seine Herrlichkeit erscheinet über dir.“
Paulus war der Erfinder des Christentums und der Blut-Opfer-Sühne-Theologie… Hat Rother also wenigstens damit Recht, dass er das Lied als Ostermetapher anpreist?
„Der Finsternis des Karfreitags folgt das Licht des Ostermorgen. Und das klingt wie ein Aufruf an alle Gläubigen: ‚Mache dich auf und werde Licht‘ […]“
Pustekuchen! Der Text ist aus Jesaja 60 entnommen: https://www.bibleserver.com/LUT/Jesaja60
Jesaja 60! – Also nicht einmal von Jesaja selbst, sondern von einem unbekannten Verfasser, der als „Tritojesaja“ bezeichnet wird. Die Entstehungszeit des Textes liegt in nachexilischer Zeit – NACH
dem Neubau des Jerusalemer Tempels, also etwa zwischen 521 und 510 v. Chr. Und das ist etwa 200 Jahre nach dem Original (Protjesaja). Was man über den Tritojesaja wissen kann fasst die
Brockhaus-Enzyklopädie so zusammen:
(Zitat) „[…] Ein weiterer wichtiger Schritt im Werden des Jes. war die Hinzufügung der Tradition des »Deutero-Jesaja« (»zweiter Jesaja«), eines anonymen Propheten der Exilszeit. Seiner Schultraditon verdanken wir die Kapitel 40–55, die echte Worte des Deutero-Jesaja, aber auch redaktionelle Erweiterungen enthalten. In Liedern und Hymnen bringen diese Texte die Hoffnung auf Befreiung durch den einzigen Gott Jahwe (Monotheismus) und einen von ihm gesandten Retter sowie die Rückkehr der Exilierten zum Ausdruck. Den historischen Hintergrund bildet der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. erfolgende Siegeszug des Perserkönigs Kyros II. Wirkungsgeschichtlich wichtig wurden v. a. die Lieder über den Gottesknecht. In einem dritten Schritt wurden weitere prophetische Texte hinzugefügt, die teilweise in direktem Dialog mit solchen Deutero-Jesajas und im ersten Teil des Jes. stehen: »Trito-Jesaja« (Kapitel 56–66). Darüber hinaus hat es Bearbeitungen gegeben, die das gesamte Buch gleichermaßen erfasst haben, weshalb auch im ersten Teil sehr junge Texte begegnen (z. B. 2, 1–5; 12; 24–27; 34–35). Interessant ist die bewusste Absetzung des ersten Teils vor den folgenden Teilen in Gestalt des biografischen Anhangs (Kapitel 36–39; vergleiche dazu 2. Könige 18–20).“
Quelle: Brockhaus, Jesaja. http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/jesaja
(aufgerufen am 2022-04-17)
Es handelt sich also eher nicht um einen österlicher Text. Natürlich weiß ich, dass einige Passagen der Schriften des sog. Neuen Testaments, die synoptischen Evangelien und die Apostelgeschichte der Bibel so abgefasst wurden, als seien alttestamentarische Prophetien durch Ereignisse in der Biografie von Yeschuah ben Josef von Nazareth erfüllt worden. – Ist natürlich Quatsch! Über das Leben dieses galiläischen Wanderpredigers (falls er denn tatsächlich gelebt haben sollte) gibt es keine authentischen Berichte. Er war schon damals eine weiße Leinwand, auf die man projizieren konnte, was einem passte – und eben auch die paulinische Theologie, die scheinbar von alttestamentarischen Prophetien vorhergesagt waren und dann Jesus zugeschrieben wurden…
Warum müssen die Christen alles so kompliziert machen?
Die Wahrheit ist ganz simpel: Es gibt keinen vernünftigen Grund, zu meinen, es existiere ein Gott. Und ohne diesen Gott ist dessen Inkarnation als sein eigener Sohn ein doppelter Quatsch! - Dementsprechend müssen alle auf ihn deutenden Prophetien ebenso ein völliger Quatsch sein!
Richtig ist also, den Text aus Jesaja 60 [siehe hier: https://www.bibleserver.com/LUT/Jesaja60] aus zeitgenössischer Sicht zu betrachten:
„[…] Zwischen 520 und 515 v. Chr. gibt er in Jerusalem Antwort auf die drängende Frage, wann das von Deuterojesaja angekündigte Heil endlich kommt: Die Heilszeit wird gewiss kommen! Voraussetzung ist aber – gegen Haggai und Sacharja – nicht der Bau des Tempels (Jes 66,1-2), sondern dass das Volk sein Verhalten ändert, vor allem die Oberschicht aufhört, ihre Volksgenossen politisch und wirtschaftlich zu unterdrücken (Jes 58,3-8). Tritojesaja klagt an, doch die Anklage soll anders als bei den vorexilischen Propheten nicht künftiges, sondern gegenwärtiges Unheil erklären. Die Heilszeit malt Tritojesaja dem in Trümmern hausenden Volk als eine Zeit aus, in der alle materiellen Bedürfnisse erfüllt sein werden. Man wird Jerusalem wiederaufbauen (Jes 58,12 u.ö.) und bevölkern (Jes 62,12; Jes 66,7-9), die Stadt wird zu Reichtum kommen und wie ein paradiesischer Garten blühen (Jes 58,11). Dann wird man genug zu essen haben, und die Völker werden nicht mehr als Feinde das Land ausrauben (Jes 62,8-9; Jes 65,21-23), sondern im Gegenteil ihre Schätze nach Jerusalem bringen (Jes 60,1ff). […]“