„[…] Der Wunsch nach ‚Friede auf Erden‘ darf ganz und gar unabhängig von irgendeinem religiösen Fest geäußert werden. Im Gegenteil: Ohne christlichen Kontext ist dieser Wunsch angesichts der Geschichte des Christentums wesentlich glaubwürdiger. […]“
heißt es im Schlussabschnitt einer meiner ältesten Arbeiten hier auf CANITIES-News[i]. Sind die Christen in der Lage diesen Aufsatz vorurteilsfrei zu lesen?
Mein Jesus war ein verblendeter Wanderprediger – darüber sind viele Bücher geschrieben worden, auch eins von mir[ii]…
Ich war ein neuapostolischer Christ des vorigen Jahrhunderts, der die Märchen vom lieben Jesulein sozusagen mit der Muttermilch eingesogen hat und von klein auf neuapostolisch indoktriniert wurde. Ein eher nüchterner und logisch denkender Mensch, dem jedoch schon als Kleinkind in Bezug auf die biblischen Märchen die intellektuellen Kontrollinstanzen abgeschaltet wurden.
Deshalb haben mir Latinum, Graecum und Hebraicum genauso wenig geholfen, die Bibel zu verstehen, wie meine Lehrer Hengstenberg und Thüsing. Ich habe zwar schon als Kind Widersprüche und Logikbrüche in den Überlieferungen entdeckt, aber „meine Augen waren noch gehalten“…, wie man auf gut neuapostolisch so sagt.
Erst der jüdische Alttestamentler Prof. Richard E. Friedman und der jüdische Talmudphilologe Prof. Hyam Maccoby waren in der Lage, mir die Augen für die wahren Zusammenhänge zu öffnen:
Mein Jesus war ein galiläischer Wanderprediger und Jünger des Yokhanan HaMatbil (Christen bekannt als „Johannes der Täufer“) der in der buchstäblichen Naherwartung des Reiches Gottes und des Endgerichts über die Feinde Israels stand. Er war ein rhetorisch begabter Mann, verfügte aber lediglich über eine seinem gesellschaftlichen Stand (er war ein einfacher Bauhandwerker) entsprechende zeitgemäße Allgemeinbildung und einer ebenso typischen religiösen Bildung. Jesus war ein Pharisäer, was in vielen seiner wenigen überlieferten authentischen Worte deutlich wird.
Mein Jesus war ein Endzeitprediger der eine jüdische Irrlehre mit einer (vorsichtig ausgedrückt) zweifelhaften Ethik[iii] verkündete und seinen Irrtum über die Naherwartung des Reiches Gottes nur deshalb nicht erlebte, weil er einen großen Fehler machte:
Er dehnte seine Lehrtätigkeit bis nach Jerusalem aus, wo ihn die Römer schnell als Unruhestifter einstuften, ihn ergriffen und kuren Prozess mit ihm machten: Er starb einen jämmerlichen Tod am Kreuz.
Erst Sha’ul von Tarsus, ein Griechenjude und Pharisäer-Hasser, verwandelte den Skandal des Kreuzes in eine Auferstehungsgeschichte und erfand daraus die bekannte Blut-Opfer-Sühne-Theologie. Er verwandelte die jesuanische Bewegung „des Weges“ und begründete das Christentum.
Und die der paulinischen Theologie folgenden schwärmerischen Spinner, die heute als „Evangelisten“ bekannt sind, stilisierten den galiläischen Wanderprediger Jesus aus Nazareth zur Inkarnation des jüdischen Gottes JHWH und legten ihm die folgenden Zitate in den Mund:
„Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern.“ – „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis.“ – Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden.“ – „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“ – „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben.“ – „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ – „Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner.“
Ja, mein Jesus war ein Mensch unter den Menschen seiner Zeit und seine tatsächliche Lehre ist unserer Zeit kaum noch angemessen. Was aus dieser Lehre geworden ist, gilt als blutrünstigstes Kapitel in der Geschichte der Menschheit.
Mein Name ist Franz-Christian Schlangen, ich habe ein Buch darüber geschrieben…
[i] Vgl. „Begab es sich aber wirklich zu der Zeit, dass …?“ vom 09.12.2013 unter https://www.canities-news.de/christentum-allgemein/die-großen-christlichen-feiertage/weihnachten/
[ii] Franz-Christian Schlangen, „Was wirklich geschah“, ersch. 2017 bei BoD, Norderstedt, ISBN: 978-3743112506, https://www.buch7.de/produkt/was-wirklich-geschah-franz-christian-schl/1030016966?ean=9783743112506
[iii] Vgl. dazu: Heinz-Werner Kubitza, „Jesus ohne Kitsch“, ersch. 2019 bei Tectum, Marburg, ISBN: 978-3828843394, https://www.buch7.de/produkt/jesus-ohne-kitsch-heinz-werner-kubitza/1037193043?ean=9783828843394
Glaubst Du, dass sich das wirklich so ereignet hat? - Bist Du wirklich felsenfest und zu 100% davon überzeugt, dass sich damals Zombies in Jerusalem herumgetrieben haben? – Hältst Du das ohne jeden Zweifel für eine Tatsache? Obwohl nirgends sonst darüber berichtet wird?
Man sollte doch annehmen, dass ein derart erschreckendes und Übelkeit erregendes Geschehen auch in weiteren Überlieferungen enthalten ist… Fakt ist jedoch, dass sich ein vergleichbarer Bericht in keiner historischen Quelle findet. Weder in römischen noch jüdischen...
Ach… Nun glaubst Du lieber doch nicht, dass dieser Evangeliumstext eine wahre Tatsache überliefert?
Das geht aber nicht! Zumindest dann nicht, wenn du andere Textpassagen wieder für Tatsachenberichte hältst. Entweder – Oder! Ganz oder gar nicht! Rosinenpickerei gibt’s da nicht!
Wenn du aber auch nur den geringsten Zweifel zulässt, – auch bei so völlig absurden Textpassagen wie in Matthäus 27 (und die Bibel strotzt geradezu von solchen Albernheiten) – dann kannst Du genauso gut aus der Kirche austreten. Lehrt jedenfalls der Neuapostolizismus…
„Der Zweifler empfängt gar nichts!“
… unter Berufung auf Jakobus 1, 6-8 (- klick)
Übrigens: Wenn Du den :poop: aus Matthäus für die absolute und unumstößliche Wahrheit hältst, befindest Du dich in guter Gesellschaft.
Das US-amerikanische Verteidigungsministerium (Pentagon) hält die Existenz von Zombies ebenfalls für wahr. Deshalb hat es mit CONOP 8888 – einen Plan zur Abwehr einer Zombie-Apokalypse entwickelt. Und in dessen Einleitung heißt es:
(Zitat) „Zombies sind für alle Menschen schrecklich gefährlich und Zombieinfektionen können die nationale Sicherheit und wirtschaftliche Aktivitäten, die unsere Lebensweise unterstützen, ernsthaft untergraben. Daher ist eine Bevölkerung, die nicht aus Zombies besteht oder die durch ihren bösartigen Einfluss gefährdet ist, für die Interessen der USA und der Alliierten von entscheidender Bedeutung. […]“ (Zitatende)
Quelle: https://allthatsinteresting.com/conop-8888
Ganz ohne Zweifel:
„such is gods own nation“
Es gibt ein paar Wahrheiten, an denen wir Menschen nicht vorbeikommen. Die Endlichkeit unserer personalen Existenz ist eine davon. Dass wir das wissen, verdanken wir einem wesentlichen Unterschied zwischen Wissenschaft und Glaube:
Während die eine Fraktion auf Glauben, Irrationalität und Unsicherheit aufbaut, setzt die andere auf Wissen, Rationalität und sichere Belege.
Und während die eine Fraktion alle sogenannten Erkenntnisse als endgültig voraussetzt, hinterfragt die andere jeden noch so sicheren Beleg. Wissenschaft verifiziert und (noch wichtiger:) falsifiziert jedes Forschungsergebnis, setzt also vorhandenes Wissen niemals als endgültig voraus sondern immer nur als gültig bis zum Beweis des Gegenteils.
Dadurch sind sämtliche Erkenntnisse des Glaubens mittlerweile als falsch entlarvt, wo Glaubenssätze nicht widerlegt sind, zeigt sich, dass es keinen vernünftigen Grund gibt, die Voraussetzungen für die zu diesen Erkenntnissen führenden Folgerungen als wahr zu akzeptieren: Sie sind höchst spekulativ und es gibt wesentlich mehr naturwissenschaftlich logische Anhaltspunkte für die gegenteilige Annahme.
Zum Beispiel gibt es nicht den geringsten Grund, anzunehmen, ein Gott – und zwar ausgerechnet derjenige der Abrahamiten - habe das Universum erschaffen, in dem wir leben.
Im Gegensatzu dazu gibt es aber eine ganze Reihe von schlüssigen Annahmen dafür, wie es zum Urknall kam.
Und während die Religionen sich damit zufrieden geben, alles gehe auf ein göttliches „Es werde“ zurück, wird die Wissenschaft, wenn der Beweis für die Entstehung des Urknalls erbracht ist, und sie die dazu führenden Ereignisse kennt, nicht aufhören, weiterzuforschen: wie konnte es zu den die Urexplosion auslösenden Ereignissen kommen…?
Dennoch werde ich hier im Text einmal davon ausgehen, die jesuanische Prophezeiung, er werde wiederkommen und diejenigen zu sich nehmen, die an seine Wiederkunft geglaubt und sich darauf vorbereitet haben (wo genau steht diese Prophezeiung eigentlich?), sei wahr und würde sich erfüllen…
Wenn diese Prophezeiung nun wahr ist und sich erfüllen wird, so lehrt uns die Wissenschaft, dass sie sich ausschließlich an jenen Menschen erfüllen kann, die just zum Zeitpunkt der jesuanischen Wiederkunft leben. Alle anderen existieren nicht mehr. Um das zu akzeptieren brauchen wir lediglich auf die noch sehr junge Disziplin der Hirnforschung zu schauen:
Alles das, was das Menschsein, was unsere Persönlichkeit, was unser Denken, Fühlen, Hoffen und Wünschen ausmacht, hat seinen Grund in Gehirnfunktionen.
Das ist keine Spekulation, sondern eine Tatsache. Dank der Magnetresonanztomographie sind wir sogar in der Lage, dem Gehirn dabei zuzuschauen, wie es Denkaufgaben erledigt und Gefühle – auch Glaube und Liebe(!) – auslöst und so weiter. Wir können „Landkarten des Gehirns“ zeichnen und verorten welches Areal für welche Aufgabe zuständig ist.
Und wenn durch einen äußeren Umstand, ein Unfall oder eine Krankheit, ein bestimmtes Gehirnareal ausfällt, können wir bereits vorab sagen, welche Fähigkeit des Gehirns nicht mehr vorhanden ist.
Wenn es, wie zum Beispiel bei Morbus Alzheimer, zu Totalverlusten von Gehirnzellen kommt, können sogar Laien beobachten, wie sich die Persönlichkeit verändert. Ab einem bestimmten Stadium haben wir einen völlig anderen Menschen vor uns.
Mit einer Lobotomie können Neurochirurgen diesen Vorgang bewusst auslösen. Und mancher Mensch, der sich eigentlich durch Erschießen töten wollte, sich aber ausschließlich den Frontallappen des Gehirns weggeschossen hat (das kommt häufiger vor, als man annehmen mag), ist – bitte verzeiht, wenn das despektierlich klingt – lediglich noch freundlich lächelndes Gemüse.
Es ist eine unumstößliche Tatsache:
So sehr wir das auch bedauern mögen, ist mit dem Gehirntod auch das Ende unserer personalen Existenz erreicht.
Das bedeutet aber, dass unser Glaube an die Wiederkunft Christi und unsere Vorbereitung auf dieses Ereignis im Zeitpunkt des Gehirntodes „auf Null gesetzt“ werden. – Es ist nichts mehr vorhanden, was einen dazu qualifiziert, „am Tag des Herrn dabei zu sein“.
Das führt nun zu einer Situation, die man als Verschärfung der Pascal’schen Wette betrachten könnte:
Nicht nur, dass es unsinnig ist, sein gesamtes Leben, alles Wollen und Sein, auf den Glauben an den Christengott zu setzen. Jetzt sinkt auch noch die Wahrscheinlichkeit, dass man tatsächlich Nutznießer dieses Glaubens wird.
Ist unser Gehirn erst einmal tot, ist auch jede Hoffnung auf eine Erfüllung des Glaubens erloschen!
Wie viel Zeit ist vergangen, seit der von den Christen als Messias verehrte Jesus von Nazareth die Prophezeiung seiner Wiederkunft verkündet und das Versprechen, alle jene, die an sein Kommen geglaubt und sich darauf vorbereitet haben zu sich zu nehmen, gegeben hat?
So ungefähr 1.984 Jahre, nicht wahr?
Ungefähr alle 25 Jahre entsteht eine neue Generation Menschen… Das bedeutet, dass seit dieser Prophetie fast 80 Generationen der Menschheit sich vollkommen sinnlos darauf vorbereitet haben. – Bezogen auf den Genpool, aus dem wir jeweils entstanden sind, bedeutet das, dass 280 von unseren Vorfahren sich einer falschen Hoffnung hingegeben haben.
Jeder von uns hat seit dem in der Bibel überlieferten Tod des Jesus von Nazareth 1.208.925.819.614.629.174.706.176 Vorfahren (eine Unmenge davon haben wir, Du und ich, übrigens gemeinsam), die auf’s falsche Pferd gesetzt haben.
Wie aussichtsreich ist wohl die Wette darauf,
dass ausgerechnet Deine Generation die glückliche ist?
Der nachfolgende Beitrag ist aus einem Schriftwechsel entstanden, bei dem es eigentlich um die Frage ging, wie es sein kann, dass die ACK mit der NAK eine Sekte, die sich strukturell nicht sehr von den Zeugen Jehovas und den Mormonen unterscheidet, als Gastmitglied bei sich aufnimmt...
Aus der Überlegung, dass auch die Kirchen und deren Organisationen totaler politischer Korrektheit und dem Zeitgeist einer pathologisch verfochtenen Pseudo-Humanität verfallen seien, und dehalb blind für Sektenargumente und selbst für diesbezüglich eindeutigste Fakten, ist dann der Gedanke entstanden, dass sie genau deshalb auch den Islam tolerieren.
Und so kam es zu dem hier wiedergegebenen Antwortschreiben:
Danke für Deine klaren Worte, werter Freund!
Du hast völlig Recht: Das Gewese um den verfluchten Islam ist zum Abgewöhnen! - Übrigens gerade auch in den sog. sozialen Medien! Juden- und Christen -bashing ist okay... Schreibe aber nur ein Wort, das als islamkritisch eingestuft werden könnte, und schon wirst Du als Nazi gebrandmarkt und sanktioniert!
Ob das, was sich ein bekiffter Kameltreiber im 6. Jhdt. in einer Berghöhle bei Mekka in seinem umnebelten Hirn ausgedacht hat, nun eine Religion ist, oder nicht, will
ich gar nicht diskutieren.
Du bist Christ und magst das anders sehen. Aber für mich als Atheisten ist diese Frage nicht von Belang. - Dass die aus den Hirnfürzen Mohammeds hervorgegangene Kultur mit unserer deutschen nicht
kompatibel ist, liegt jedoch auf der Hand...
Ob nun das Christentum zu Deutschland gehört oder nicht, will ich übrigens auch gern dahingestellt sein lassen. Aber die aus der jüdisch-christlichen Tradition entstandene Kultur gehört ganz eindeutig zu unserer Identität. Und bereits an diesem Punkt wird das, was wir den eingesickerten Kulturwandlern zu verdanken haben albern:
Auch als Atheist akzeptiere ich christlich geprägtes Kulturgut. Sei es das St.Martins-Fest, sei es das St.Barbara-Fest, sei es der St.Nikolaustag oder eben der Weihnachtsmarkt. - Anders als die meisten Christen weiß ich sogar, aufgrund welcher Legenden diese Feiertage entstanden sind... - Aber eben weil sich diese Feiertage auch ohne Kenntnis der religiösen Elemente zu einem Volksbrauchtum entwickelt und als solche erhalten haben, gehören sie zu unserer Kultur.
Wohl gemerkt: Der Weihnachtsmarkt, nicht das Winterfest...;
das Martinsfest, nicht das Laternenfest...; usw.
Ach ja... wir sind ja gerade in der 5. Jahreszeit: Wie halten die Muslime es eigentlich mit dem Karneval? - Sie könnten lernen, dass ihr Ramadan Blödsinn ist!
Was soll diese bekloppte Idee, solange zu fasten, wie die Sonne scheint, um sich dann nach Sonnenuntergang die Wänste vollzustopfen? Da macht die christliche
Fastenzeit schon deutlich mehr her!
Jedenfalls ist - trotz allen eingebetteten heidnischen Brauchtums - der Karneval ja so etwas wie ein vorweggenommenes christliches Zuckerfest... - So etwas können Muslime doch gar nicht dulden.
Man hätte die ersten Muslime, die ihre frechen Klappen aufgerissen und die Umbenennung dieser Feiertage gefordert haben, mit Kälberstricken aus dem Land treiben
sollen!
Aber nein - Deutsche tun sowas ja nicht.
Immerhin haben die Deutschen, also Ihr hier in der Runde und ich und unsere Kinder - in meinem Fall auch schon diverse Enkel (und natürlich unsere noch lebenden Eltern, die im Dritten Reich Schulkinder waren) ja den Holocaust auf dem Gewissen! Und da haben wir gefälligst zu kuschen.
Und unsere Medien, massiv beeinflusst von der grün-linken Multi-Kulti-Besoffenheit, unterstützen diese Kultur-Okkupanten auch noch...
Übrigens wird diese Okkupation durch nichts so deutlich, wie durch Kopftuch, Hidschāb, Niqab oder Dschilbab... Wir Deutschen werden dazu angehalten, diese aus frauenunterdrückenden Bekleidungsvorschriften entstandenen Textilien als kulturelle Modeaccesoirs zu betrachten und zu tolerieren. Uns wird gesagt, es gehöre für diese Frauen zur Tracht, wie das Dirndl für die bayerische Frau...
Nein! Das ist mit absoluter Sicherheit falsch!
Diese Bekleidungsstücke sind Symbole für die Scharia, Symbole für die Unterdrückung von Frauen!
Und in den Fällen, in denen Frauen das Kopftuch freiwillig tragen, dient es der muslimischen Propaganda: Dem überheblichen „Wir sind hier, wir bleiben hier und wir bestimmen, was hier Recht ist!“
Die Kopftuch-Frauen sind die Speerspitze des Islam in unserer Gesellschaft. – Und wir Deutschen tun gut daran, uns gegen das Tragen des Kopftuches zu wenden, dieses Symbol des Islam zu bekämpfen!
Beschneidung und Kinderehe - auch so ein Thema…
Freilich, vor 200, 300 Jahren noch war es auch in Deutschland üblich, dass Mädchen früh verheiratet wurden. Es war aber eben auch üblich, dass die schon früh mehrere Geburten hatten und Dank Kinderversorgung und Haushaltsbesorgung in jungen Jahren am Ende waren. Körperlich und seelisch verbraucht sind sie früh gestorben und wurden dann meist sehr schnell durch eine neue junge Frau ersetzt.
Allerdings wären Ehen mit 8-13 Jahre alten Mädchen undenkbar gewesen und nicht einmal von der Kirche, die das gesamte Leben der Menschen geregelt hat, toleriert worden.
Kinderehen im Adel? Ja, die gab‘s auch… politische Ehen, Ehen aus dynastischen Gründen… Doch vollzogen wurden diese – wenn überhaupt – erst dann wenn die Mädchen mindestens 14 waren…
Im Islam ist die Sache anders! – Aber klar, der Islam wurde ja auch von einem bekennenden Kinderficker gegründet! Und für einen über 50-jährigen, der die Ehe mit einer
9-jährigen vollzieht, fällt mir keine andere Bezeichnung ein:
Mohammed war ein *K I N D E R F I C K E R*! – Punkt!
Die nach wie vor üblichen Kinderehen im Islam laufen auf das Gleiche hinaus. Zeugnisse von früh und gegen ihren Willen verheirateten, Mädchen nach deren Befreiung machen deutlich:
Stinkende alte Böcke befriedigen eben auch
ihre perverse Geilheit an diesen Kindern!
Diese Praxis muss nachhaltig bekämpft werden! – Es nützt doch gar nichts, bei Einwanderern die Kinderehen für rechtlich ungültig zu erklären, wenn die Kinder nicht gleichzeitig aus den Familien gerettet werden. Sie brauchen die Chance, fern der islamischen Kultur zu lernen, ein Leben in Freiheit zu führen.
Nachhaltig bekämpft werden muss aber auch die Praxis der Beschneidung. Als der Deutsche Bundestag per Gesetz die Knabenbeschneidung erlaubt hat, hat Deutschland im Grunde genommen vor den Kultur-Okkupanten kapituliert!
Klar: (wie hast Du das noch formuliert?) … „[…] Aus völlig hirnrissigen aber heftigst eingetrichterten und ins Unermessliche skalierten Schuldgefühlen heraus […]“ – Aber das macht nichts besser.
Der Islam hat die Beschneidungspraxis aus dem Judentum übernommen (naja, der Islam ist sowieso bloß ein Mix aus jüdischen und christlichen Elementen). – Und diese religiös motivierte Genitalverstümmelung zu verbieten, könnte als Antisemitismus ausgelegt werden.
Das war vielleicht für einige Abgeordnete der Grund dafür, der Knabenbeschneidung zuzustimmen. Aber was war eigentlich der Grund für die Kirchen, sich nachdrücklich in die Debatte einzubringen und die Praxis der religiösen Genitalverstümmelung gutzuheißen?
Das Judentum hat in Deutschland rund 100.000 Mitglieder. Das ist ein Bevölkerungsanteil von gerade einmal 0,12%... – Die Muslime stellen in Deutschland aber mittlerweile einen Bevölkerungsanteil von mehr als 6%... Das sind 50x so viele Muslime wie es Juden in Deutschland gibt… Und übrigens bilden diese 6% auch den Hort des Antisemitismus in Deutschland!
Wie auch immer: Schon wegen der Zunahme der schieren Menge an Fallzahlen hätte die Beschneidungspraxis verboten werden müssen. Erst Recht aber, weil im Windschatten der Knabenbeschneidung auch die sexuelle Verstümmelung von Mädchen in Deutschland Einzug gehalten hat!
Am deutschen Wesen soll die Welt genesen… – Dieser Nazispruch bewahrheitet sich im Umgang mit dem Islam mittlerweile zumindest in Europa.
Ich greife noch einmal das von Dir wiedergegebene Zitat des Historikers und UN-Menschenrechtlers Toni Stadler in der NZZ auf:
„[…] Das politisch korrekte Europa der Gegenwart, geistig unterstützt von universitären Lehrstühlen der Ethnologie oder der Islamwissenschaft, verteidigt zurzeit fast bedingungslos jede Kultur, die nicht die unsrige ist. Irgendwann nach dem Ende des Kolonialismus in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg muss sich die Kritik an fremden Kulturen und Religionen in ein gesamteuropäisches Tabu verwandelt haben, während sich umgekehrt in muslimischen Ländern, finanziert durch mehrere Golfstaaten, der wörtliche und fundamentalistische Glaube an den Koran und seine Dogmen immer weiter ausbreitete. […]“
Du schreibst, wir könnten beim Islam von einer „absolutierten Religionsdiktatur“ sprechen, wie es sie nicht einmal im mittelalterlichen Europa gegeben hat. – Und ich gebe Dir Recht!
Das Schlimme daran: Es gibt in unserer von dieser Religionsdiktatur missbrauchten Demokratie letztlich ausschließlich ein Mittel, die Scharia aus unserer Rechtsordnung fernzuhalten. Und das ist der Gang zur Wahlurne…
Eine Stimmabgabe ausschließlich für diejenigen politischen Parteien, die sich programmatisch gegen den Islam stellen.
Der Islam gehört nämlich nicht nur nicht zu Deutschland,
er ist für Deutschland, für die deutsche Kultur und für das deutsche Rechtswesen die Pestilenz unseres Jahrhunderts!
Ein jeder Schöpfungsakt ist im inneren Wesen Liebe…
Kann man das so sagen?
Doch, ja, ich denke, das ist tatsächlich so. Wenn ich nämlich nicht lieben würde, das zu erschaffen, was ich erschaffe (z.B. diesen Text hier) würde ich es nicht tun.
[Wer da gerade unruhig mit den Füßen gescharrt hat, sollte nicht den Collaborateur mit dem Createur verwechseln…]
Nur sagt dieser Satz natürlich nichts über mich als Schöpfer aus. Wenn ich zum Beispiel abgrundtief böse wäre, hätte ich vielleicht Lust, etwas abgrundtief Böses zu erschaffen, weil ich das absolut Böse liebte.
Nun kann man dann annehmen, dass es viele Menschen gäbe, die ihrerseits ein abgrundtief böses Wesen hätten, und die mich dafür liebten, dass ich etwas abgrundtief Böses erschaffen hätte…
Diese Menschen würden sagen, ich sei die Liebe, weil das, was ich erschaffen hätte aus ihrer Sicht „gut“ ist.
Und damit wäre weder das, was ich geschaffen hätte, abgrundtief böse, noch ich selbst wäre es. – Womit wir bei der Frage anlangten, ob Liebe grundsätzlich etwas Gutes sei…
Ein wenig kurz gegriffen dieser Einstieg? – Ja, zugegeben! – Er soll aber auch lediglich dazu dienen, meine Leser zu weiterem Nachdenken anzuregen, bevor sie sich dem jüngsten nac.today-Unrat zuwenden.
Dieser Unrat (eigentlich handelt es sich um ein Groß-Zitat aus der Jugendverdummungsszeitschrift „spirit“) geht von der (zu einer Tatsachenbehauptung erhobenen) absurden Vorstellung aus, außerhalb unseres Raum-Zeit-Kontinuums existiere ein komplexes ewiges Wesen, welches Raum und Zeit und überhaupt alles Seiende erschaffen habe.
Absurd ist diese Behauptung insofern, als es nicht den geringsten Anhaltspunkt für die Wahrheit dieser Tatsachenbehauptung gibt (zu keinem Zeitpunkt hat dieser Schöpfer auch nur das kleinste Zeichen seiner Existenz hinterlassen). – Und natürlich ist die Vorstellung deshalb absurd, weil es nicht den geringsten Anhaltspunkt für die Annahme gibt, irgendein Seiendes benötige zur Erklärung seiner Existenz eines höheren Schöpferwesens. Vielmehr gibt es eine ganze Reihe nachvollziehbarer stichhaltiger Belege für die gegenteilige Annahme.
Ich will das hier nicht vertiefen, wer sich für dieses Thema interessiert findet in meinem Buch „Was wirklich geschah“ (- klick) weiterführende Texte mit entsprechenden Quellenangaben…
Natürlich bleibt die Möglichkeit, dass außerhalb unseres Kosmos' eine Art kosmischer Erstbeweger, mglw. auch eine kosmische Erstbewegerin, existiert, der/die/das den Urknall und damit die Entstehung unseres Raum-Zeit-Kontinuums ausgelöst hat. – Sollte dieser Akt bewusst und im Wissen um alle daraus resultierenden Konsequenzen geschehen sein, wäre es ein Schöpfungakt. Und damit wäre der Urknall im Kern „Liebe“…
Wenn wir dieses möglicherweise existierende kosmische Erstbewegerwesen, welches den Urknall im Bewusstsein der Entstehung einer Schöpfung ausgelöst hat, Gott nennen wollten, könnten wir auch folgerichtig sagen:
Gott ist Liebe
Damit hätten wir aber noch lange nicht gesagt, ob Gott, wie es sein Name impliziert, gut sei!
Niemand kann sagen, ob nicht dieser Gott – wenn es ihn denn gäbe – abgrundtief böse sei! Und in der Tat gibt es in der Schöpfung – so es denn eine solche wäre – eine hinreichende Anzahl an Indizien dafür, dass er abgrundtief böse IST (immer vorausgesetzt natürlich, es gibt ihn).
Ja, okay… Jetzt lasse ich endlich diejenigen zu Wort kommen, die schon die ganze Zeit mit erhobenem Arm und Fingerschnipsen auf sich aufmerksam machen wollen:
Ihr habt Recht! – Alle bisher geäußerten Bewertungen sind ungültig, weil sie sich auf rein menschlicher Ebene bewegen:
Die Vorstellung eines Schöpfers ist menschlichem Denken entsprungen, als Erklärung für sonst nicht erklärbare physikalische Phänomene. Und Gut und Böse sind subjektive Begriffe, deren Anwendung sich für Bewertungen auf kosmischer Ebene schlicht verbietet.
Und im Blick auf theologisches Denken muss man konstatieren, dass jedwede Doxologie einfach nur primitiv ist, weil sie eben menschlicher Vorstellung entspringt.
Damit wenden wir uns endgültig dem zur Rede stehenden nac.today-Beitrag zu. Und der ist mit einem kurzen Satzfragment treffend beschrieben:
„ P R I M I T I V E S D E N K E N “
(Zitat) „[…] Gott schafft den Menschen als sein Ebenbild und gibt ihm in der Schöpfung den Lebensraum, seine Existenz zu entfalten und zu gestalten. Als Konsequenz ihres Sündenfalls müssen die Menschen die göttliche Gemeinschaft des Paradieses verlassen. Im Sündenfall scheint jedoch die Liebe Gottes auf: Er verheißt einen Retter (1. Mose 3,7ff). […]“ (Zitatende)
Quelle: „nac.today – *D A S* Fakenews-Magazin der Neuapostolischen Kirche International” (- klick)
Es war ein Trick der Bibelredakteure, zu behaupten, der Mensch sei ein Ebenbild Gottes, damit sie menschliches Denken auch auf Gott anwenden könnten. – Es ist eine Falschbehauptung, das weiß man heute, und in der Fortschreibung dieser Falschbehauptung offenbart sich bereist die Primitivität des aus der „spirit“ kopierten Textes.
Wie kommt der Schreiber dieses Textes auf die Idee, der Sündenfall sei ein Teil des Schöpfungsaktes, den er offenbar für noch nicht vollendet hält, sondern der erst mit einem imaginären Retter weitergeführt werde, bei dem erst sich dann die Liebe zu entfalten scheint?
Wenn aber die Liebe sich erst im verheißenen Retter offenbart, wie kommt der Schreiberling dann zu der folgenden Behauptung:
(Zitat) „[…] Die Liebe Gottes zeigt sich im Alten Testament vornehmlich als Liebe zu seinem Volk. Sie ist eine freie, erwählende Liebe, niemand hat Anspruch auf sie: ‚Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat‘ […]“ (Zitatende)
Quelle wie vor.
Damit wird’s noch eine Ecke verquerer, weil jetzt die Schöpferliebe (die vorher als bis zur „Errettung“ ausgesetzt beschrieben wurde) auf ein noch niedrigeres Niveau hinuntergezogen wird…
Plötzlich liebt Gott nicht die Schöpfung an sich, auch nicht die Menschheit an sich, so wie sie nach Vorstellung der Bibelredakteure aus einem einzigen Menschenpaar entstanden ist. Er liebt lediglich einige wenige Menschen innerhalb der Gesamtheit der Menschen. Und das einfach so! ohne einen besonderen Grund.
Dass damit die gesamte übrige Menschheit verworfen wurde, berührt den spirit-Autor nicht!
Geht’s noch eine Stufe primitiver?
Klar, schlimmer geht immer bei den Neuapostoliken: Jetzt erklärt der Verfasser nämlich, dass die Liebe des Createurs zur Créature nicht nur sich selektiv auf eine kleine Gruppe erstreckt, sondern dass aus dieser Liebe die besagte kleine Gruppe per Vertrag zur Gegenliebe verdonnert ist.
Jetzt bringt er die Juristerei ins Spiel und erklärt, wie sich die menschliche Gegenliebe zu äußern habe!
Soll ich Euch einmal etwas sagen? Wer immer der/die Schreiber(in) war: Ich halte ihn/sie für bekloppt!
Für bekloppt deshalb, weil im Folgetext die Ausgeburten der kranken Hirne der alttestamentarischen Propheten für bare Münze genommen werden.
Ich empfehle den Lesern in diesem Zusammenhang ausdrücklich den dritten Band der „Wahn-Trilogie“ des Theologen Dr. Werner Kubitza. „Der Glaubenswahn“ (- klick) Er beschreibt im Kapitel „Propheten als religiöse Extremisten“ unter anderem auch, dass Propheten nicht nur Lügner waren, sondern sogar auch von ihren Zeitgenossen als geisteskrank betrachtet wurden… Kubitza schreibt
(Zitat) „[…] Propheten haftete schon in der Antik der Nimbus des Verrückten und Verdrehten an. Sie traten als Ekstatiker auf und erregten Aufsehen. Die Verrücktheiten wurden, vielleicht ähnlich wie in heutigen Pfingstkirchengemeinden, als besondere Gottespräsenz interpretiert. ‚Der Prophet ist ein Narr, der Mann, der den Geist hat, ist verrückt [meschugge]‘ heißt es schon beim Propheten Hosea (9, 7), und er gibt damit offenbar verbreitete Meinungen über diesen Berufsstand wieder. […]“ (Zitatende)
Lustig: ausgerechnet auf diesen Hosea nimmt der spirit-Beitrag Bezug…
Als verrückt/bekloppt/meschugge bewerte ich auch die Tatsache, dass im spirit-Artikel plötzlich nicht mehr von dem kleinen selektiv geliebten Volk die Rede ist, das Gott dem Text zufolge gerade noch ausdrücklich seiner Liebe und Treue versichert hat, sondern scheinbar wieder von allen Menschen. Und das, obwohl es heißt, dass Jesus (er soll wohl der vorher angekündigte „Retter“ sein) alttestamentliche Vorstellung von der Liebe zwischen Gott und seinem Volk nicht aufhebe, sondern sich explizit auf sie beziehe.
Die spirit-Autoren scheinen aus dem (angeblichen!) Handeln des Jesus darauf zu schließen, dass die Liebe des Schöpfers sich ab sofort wieder auf die gesamte Menschheit erstrecke, ohne das jedoch explizit festzustellen. Es ist lediglich von einer Andeutung die Rede:
(Zitat) „[…] Heilungen und Wunder vollbringt er jedoch auch an Nichtjuden (Matthäus 8,5ff; Matthäus 19,21ff), sein Handeln
deutet also bereits die Ausweitung der Liebe über das jüdische Volk hinaus an. […]“ (Zitatende)
Quelle: nac.today
Was für ein Wahnsinn! – Ein aus absurden menschlichen Vorstellungen gedachter Gott fabriziert die Schöpfung, liebt aber nur einen Teil dieser Schöpfung, den Rest scheint er zu verwerfen.
Aus der der Bibel zufolge von Gott selektiv geliebten Menschheit selektiert er dann wieder nur einen kleinen Teil, den er zu lieben beschließt, den Rest scheint er zu verwerfen.
Dann auf einmal liebt er zwar immer noch nicht die gesamte Schöpfung aber doch wenigstens wieder die ursprünglich favorisierte Gruppe, die Krone seiner Schöpfung. Den Rest scheint er immer noch zu verwerfen (insbesondere für das Schlachtvieh scheint er gar nichts übrig zu haben)…
Wo man sich in der alttestamentarischen Geschichte noch darauf bezieht, dass dieser Gott sich gegenüber ausgesuchten Figuren zu seinen Plänen und Vorlieben geäußert hat, ist das plötzlich nicht mehr nötig:
(Zitat) „[…] Die Liebe Gottes in Christus gipfelt in der Botschaft vom Kreuz: Gott stellt sich aus Liebe auf eine Stufe mit dem Menschen, er lebt, liebt, leidet und stirbt den menschlichen Tod am Kreuz. Statt der exklusiven Liebe Gottes zu seinem Volk steht nun seine opfernde Liebe zum Menschen im Mittelpunkt – unabhängig von dessen Volkszugehörigkeit. […]“ (Zitatende)
Quelle: wie vor
Warum fragt eigentlich niemand, woher der/die Schreiberling(e) ihre Weisheit nehmen?
Sie konstruieren absurde Behauptungen, um aberwitzige primitive Vorstellungen zu Tatsachen zu erheben. Greifen primitive Ideen alttestamentarischer Autoren auf, um verrückte Meinungsänderungen ihres behaupteten Gottes zu erklären. Wobei auch nicht der Hauch eines Hinweises erfolgt, wozu diese ständigen Meinungsänderungen ihres Gottes gut sein sollen…
Zuguter Letzt landen sie dann wieder da, wo die Narretei angefangen hat: Gott liebt (zwar nicht seine Schöpfung – eine Idee, die an sich schon absurd ist – aber) die Menschheit…
Der Gipfel des Ganzen ist jedoch das, was in diesem Text unterschlagen wurde:
Es ist ja nicht so, dass dieser angenommene Gott tatsächlich alle Menschen liebt, sondern vielmehr so, dass er ausschließlich diejenigen liebt, die jenen Jesus, von dem berichtet wurde, lieben und sich zu ihm bekennen.
Jedoch gilt das nicht für alle, die sich zu Jesus bekennen, sondern innerhalb dieser Gruppe lediglich für eine kleine Gemeinschaft, die sich „Gnaden und Erlösungswerk Gottes, in dem Apostel die Braut des Herrn auf dessen Wiederkunft vorbereiten und in dem exklusiv alle Sakramente vorhanden sind“ nennt, oder auch kurz „Neuapostolische Kirche“…
Und der gesamte Rest ist wieder einmal verworfen… Auf die wartet nach Vorstellung der Neuapostoliken das, was deren Katechismus als „große Trübsal“ bezeichnet…
Nehmen wir einmal an, es gäbe den Gott der Bibel:
Wäre er so primitiv, wie ihn die Neuapostoliken-
Schreiberlinge in ihrer primitiven Denke beschreiben:
Er könnte mich am Arsch lecken!
In einem Interview mit der Süddeutschen (siehe Bild oben) hat sich der Vorsitzende der „deutschen katholischen Bischofskonferenz“, Kardinal Marx, gegen ein „Bedingungsloses Grundeinkommen“ gewendet, und erklärt, die Einführung des BGE bedeute das Ende der Demokratie.
Ich bin grundsätzlich anderer Ansicht und will versuchen, zu erklären, warum das so ist.
Marx begründet seine Ansicht mit der Behauptung, die Arbeit sei deshalb nicht irgendetwas, weil es zur Grundkonstitution des Menschseins gehöre, etwas für sich und seine
Familie zu schaffen, das von Wert sei.
Mit dieser Behauptung hat er sicher nicht völlig Unrecht - aber er denkt in viel zu engen Bahnen. Und seine Gedanken sind schon deshalb dazu verurteilt, irre zu gehen, weil er sich nicht selbst infrage stellen kann...
Machen wir uns doch einmal ein paar ganz simple von jedem nachvollziehbare emotionsfreie Mickymausi-Gedanken um grundlegende Wahrheiten, damit wir herausfinden, an welcher Stelle Marx von der Wahrheit abgewichen ist.
Der Sinn des Lebens ist, zu leben (im Sinne von so lange wie möglich zu überleben) und zur Erhaltung und dem Fortkommen der je eigenen Art beizutragen. - Das gilt über alle Artenschranken hinweg, also nicht nur für den Menschen, der ja auch nur eine der Arten der Säugetiere ist!
Zum Überleben ist es wichtig, den je individuellen Körper mit Nahrung zu versorgen und ihm ausreichende Regenerationsphasen zu gönnen.
Essen, Trinken, Schlafen sind daher Grundbedürfnisse in der gesamten Fauna. – Für die Arterhaltung kommt der Sex hinzu.
Um diese Grundbedürfnisse zu decken, müssen Wasser und Nahrung beschafft, Ruheplätze erkämpft werden. Bei Rudeltieren, wie z.B. den Menschen geschieht das arbeitsteilig.
Jedes Rudelmitglied trägt seinen Teil zum Überleben bei und zum Arterhalt!
Die Erhaltung und das Fortkommen der Art sind nun Grundbedürfnisse, dem sich außer dem individuellen Überleben alles unterordnet. - Der Nachwuchs ist das Wertvollste, was ein Rudel besitzt. Er muss geschützt und gehegt werden. Und dazu ist es notwendig, ihn bei der Beschaffung von Nahrung und dem Sichern eines ausreichenden Lebensraumes keiner Gefahr auszusetzen.
Im Laufe der Evolution hat es sich in einer Zwischenstufe so ergeben, dass die körperlich stärkeren Männchen die Nahrungsbeschaffung und die Sicherung des Territoriums übernommen haben, die Weibchen haben sich um den Schutz des Feuers und des Nachwuchses gekümmert, um Zubereitung und Haltbarmachung der Nahrung, sowie darum, dass die heimkehrenden Männchen eine intakte Ruhezone hatten. – Okay… auch das Thema „Sex“ dürfte eine Rolle gespielt haben.
Im Prinzip ist das heute noch so. - Allerdings ist die Evolution ja nicht stehengeblieben. Auch die Arbeitsteilung hat sich entwickelt. Und im Laufe der Evolution hat sich die Geschlechtertrennung bei der Verteilung der Aufgaben als unsinnig erwiesen.
Das war deshalb so, weil es mit zunehmender (Schwarm-)Intelligenz des Rudels und wachsendem Wissen nicht mehr wichtig war, ob das einzelne Individuum nun Brüste hatte oder einen Pimmel. Bei weitestgehender Spezialisierung der Tätigkeiten im Rudel wurden andere individuelle Fähigkeiten wichtig.
Einzig bei der Schaffung des Nachwuchses ist es bei der geschlechterspezifischen Rollenverteilung geblieben. Vorläufig? Wohl eher nicht, weil Sex ja auch unabhängig von der Nachwuchsproduktion einen hohen Stellenwert hat
Die Rudel sind beim Menschen zwar sehr groß geworden... Aber wir können immer noch die Nationen als Rudel mit familienübergreifender Aufgabenteilung verstehen.
Nach wir vor gehören Essen, Trinken, Schlafen und Arterhaltung zur Grundkonstitution des Menschen. Die Hege und Ausbildung des Nachwuchses sind allerdings schon lange nicht mehr Aufgabe der „Muttertiere“ sondern eine geschlechtsübergreifend spezialisierte Aufgabe besonders dazu geeigneter Individuen.
Weitere Aufgaben, die in ihrer Dimension die ursprüngliche Funktion weit überschreiten, sind der Schutz der Alten und aller weiteren Rudelmitglieder, die nicht mehr in der Lage sind, Leistungen für sich und das Rudel zu erbringen. - Auch hier hat sich eine ganze Reihe von Spezialisierungen ergeben.
Insbesondere die notwendige Versorgung der Alten ist mittlerweile eine große Aufgabe. Sie hat sich daraus ergeben, dass kein intelligentes Tier etwas für ein Rudel tut, wenn es aus Beobachtung weiß, dass es vom Rudel ausgeschlossen und damit zum Tode verurteilt wird, wenn es nichts mehr für das Rudel tun kann.
Wir sprechen von sozialen Aufgaben, von sozialer Arbeit. Diejenigen, die diese Aufgaben übernehmen, können keinen eigenen Beitrag zur Beschaffung bzw. Herstellung der zur Deckung der Grundbedürfnisse nötigen Artikel leisten. Sie müssen vom Rudel versorgt werden. Was heutzutage in Geldform geschieht...
Es fällt aber auf, dass sich unter dem Stichwort „soziale Arbeit“ einige schmarotzende Individuen betätigen, die nichts aber auch gar nichts für die Erhaltung und das Fortkommen der Art beitragen:
Die hauptamtlichen Religions- und Kirchenvertreter, die bezahlten Religionsfunktionäre also! - Das sind Menschen, die sich - ich vermute aus reiner Faulheit - dazu entschlossen haben, sich ohne etwas für das Rudel zu tun (es sei denn, man stuft „Märchen erzählen“ als „etwas tun“ ein), vom Rudel durchfüttern zu lassen... - Schmarotzer eben...
Der Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz München und Freising, Prof. Dr. Reinhard Kardinal Marx ist ganz sicher einer der intelligenteren Vertreter dieser schmarotzenden Klasse. Und umso verwerflicher ist sein Vortrag, er weiß nämlich, dass er die Unwahrheit sagt!
Tatsächlich gehört es zur Grundkonstitution des Menschen, für sich und seine Familie zu arbeiten und eine gewisse Vorratshaltung zu schaffen, soweit das nötig ist, um damit die Familie und insbesondere das Wertvollste, das eine Familie besitzt, nämlich den Nachwuchs, zu erhalten und an der Gesellschaft teilzuhaben.
Marx pervertiert diesen Gedanken aber, indem er ihn kapitalistisch verfremdet und behauptet, es gehöre zur Grundkonstitution des Menschen, „Werte“ zu schaffen, wobei sich aus dem Kontext ergibt, dass er damit materielle Werte, also Anhäufung von Kapital in egal welcher Form meint.
Insofern sind diese beiden Sätze entlarvend: „Die Arbeit ist nicht irgendetwas. Es gehört zur Grundkonstitution des Menschseins, dass ich für mich und meine Familie etwas schaffe, das von Wert ist.“
Marx erhebt die Arbeit zum Mittel der Kapitalmehrung. Und dabei unterschlägt er, dass es dabei nicht nur um Mehrung des individuellen Kapitals des jeweiligen Arbeiters geht, sondern dass dadurch generell das Kapital an sich vermehrt wird, und dass die Vertreter des Kapitals – Banken und Großunternehmer sowie deren Führungskräfte – reicher an materiellen Werten werden, ohne durch adäquate Leistungssteigerung etwas dazu beizutragen,
Und noch etwas unterschlägt Marx, dessen Leben und Überleben vom Überleben derjenigen Organisation abhängig ist, die sein Schmarotzertum erst möglich macht:
Vom bedingungslosen Grundeinkommen würde keine Steuer abgezogen und also auch keine Kirchensteuer bezahlt! - Und das muss diesem kapitalistischen Schmarotzer, der sich mit dem Anschein des sozial Interessierten umgibt, zuwider sein!
Dabei ist das bedingungslose Grundeinkommen durch eine radikale Veränderung der Erwerbstätigkeitswelt nahezu zwingend nötig. Es werden immer weniger Menschen benötigt, um die Mittel für das Überleben und Fortkommen des Rudels zu erarbeiten.
Und diese Tatsache muss als Erfolg der Arbeitsteilung des gesamten Rudels betrachtet werden.
So haben die Wissenschaftler und Techniker, die an der Entwicklung von Robotern arbeiten, dies nur deshalb tun können, weil sie weder Ackerbau und Viehzucht noch Jagd betreiben mussten...
Das Rudel hat ihnen die nötigen Arbeiten zur Versorgung und Pflege des Nachwuchses und der Alten abgenommen.
Und außerdem hat das gesamte Rudel das Kapital erwirtschaftet, um die Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu finanzieren, aus denen (unter anderem) die Grundlagen für die digitale Revolution der Arbeitswelt, für Industrie 4.0 entstanden sind.
Es ist im Grunde genommen kein Mangel, sondern ein vom Gesamtrudel erarbeiteter Fortschritt, dass immer weniger Rudelmitglieder aktiv zur Mittelbeschaffung für die Erhaltung und das Fortkommen der eigenen Art arbeiten müssen.
Und es kann deshalb nicht sein, dass lediglich einige wenige Rudelmitglieder Vorteile aus dem Fortschritt ziehen und der breite Rest auf der Strecke bleibt.
Langfristig wird es so sein, dass die Rudelgröße sich dem Bedarf anpasst, es wird weniger Nachwuchs geben. Geburten- und Sterberaten werden sich so einpendeln, dass es keine „Arbeitslosen“ mehr geben wird.
Auch das ist Evolution. Aber bis dahin ist es nun einmal so, dass nicht mehr alle Rudelmitglieder benötigt werden. Und bei einem großen Rudel ist das ein Problem. Ganz sicher wäre es im Sinne der Kapitalisten und ihrer Büttel (von denen Kardinal Marx übrigens auch einer ist) sinnvoll, alle nicht benötigten Menschen gäbe es nicht mehr... - Das Nachdenken über Soylent Green (- klick) ist für diese Kaste folgerichtig.
Humanistisch vertretbar ist dieser Gedanke aber nicht; und gerecht auch nicht! - Um Humanismus und Gerechtigkeit zu gewährleisten, ist das „Bedingungslose Grundeinkommen“ ein notwendiger und richtiger Schritt.
Jedes Mitglied des Rudels partizipiert in der Höhe am Gesamterfolg des Rudels, mit der es grundsätzlich und ohne Probleme nicht einfach nur überleben, sondern auch an den kulturellen Leistungen des Rudels teilhaben kann.
Aus dieser Situation heraus kann sich dann jedes Rudelmitglied ohne Druck und je nach Neigung in einer angemessenen Art und Weise durch Ausübung einer Erwerbstätigkeit oder auch durch ein Ehrenamt einbringen und zum Wohl des Rudels beitragen.
Und dazu werden übrigens sehr viele weitere Rudelmitglieder freigestellt:
Es braucht keine Mitarbeiter in der Sozialverwaltung, den Arbeitsämtern bei den Rentenversicherern und bei den Finanzämtern... - Konsequent in Richtung einer allgemeinen unentgeltlichen medizinischen Versorgung weitergedacht, braucht es auch keine Krankenkassen mehr usw.
Da außer den Personalkosten auch Arbeitslosengeld, Arbeitslosen- und Sozialhilfe, Krankengeld, Rente usw. entfallen, würde sich das System BGE im Grunde genommen schon heute selbst finanzieren können!
Die Gesellschaft sollte aber eines tun: Die staatliche Finanzierung von Kirchen und deren Bossen beenden! - Apostel, Bischöfe, Kardinäle usw. sind Schmarotzer, die dem Rudel sinnlos auf der Tasche liegen!
Wenn je ein Rudelmitglied meint, es bräuchte diesen Kardinal Marx, soll es ihn gefälligst aus eigener Tasche bezahlen, aber nicht aus den Gesamtleistungen des Rudels...
(Insofern ist die Finanzierung der NAK eigentlich ethisch vertretbar... bzw. sie wäre es, wenn sie nicht durch Psychotricks, Manipulation, Gehirnwäsche sichergestellt würde.)
DAS BEDINGUNGSLOSE GRUNDEINKOMMEN IST NICHT DAS ENDE DER DEMOKRATIE, SONDERN DER BEGINN EINER BESSEREN GESELLSCHAFT!!
Unter den gleichen Titeln erschien eine Nachricht von Carolin Eckenfels (dpa )in der Online-Ausgabe der „Frankfurter Neuen Presse“ (- klick). Dieser Nachricht zufolge soll in Hessen mit Beginn des neuen Schuljahres für etwa 440 Erstklässler an 27 Grundschulen zum ersten Mal islamischer Religionsunterricht auf dem Stundenplan stehen. Land, Religionsgemeinschaften und Lehrer (einschl. der Lehrstühle für islamische Theologie und ihre Didaktik an den Universitäten Gießen und Frankfurt)hätten sich lange darauf vorbereitet und nun seien alle Beteiligten sehr auf den Schulalltag gespannt.
Eckenfels zitiert den Präsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, der das Engagement der Landesregierung und ihrer Partner lobt mit den Worten „Dass sich alle an einen Tisch gesetzt und über die Lehrpläne und Ausbildung von Lehrkräften nachgedacht und sie nach Möglichkeit auch an den Universitäten verankert haben, ist eine große Leistung.“
Soweit die sachlich nüchterne und neutrale Nachricht, so schlecht die hinter dieser Nachricht stehenden Tatsachen.
Olaf Kern [Bild unten links], dem politischen Redakteur der FNP, war diese Nachricht aber wohl zu neutral und zu nüchtern, denn er fühlte sich gemüßigt, unter dem Titel „Eine große Chance“ (- klick) einen Kommentar zu dieser dpa-Nachricht zu veröffentlichen, der nun leider alles andere als neutral-sachlich ist. Seine Absicht, die Leserschaft zu manipulieren wird bereits dadurch deutlich, dass er schreibt:
(Zitat) „[…]Braucht man einen islamischen Religionsunterricht an hessischen Schulen? Natürlich. Muslime sind in Deutschland nicht nur angekommen, sondern fühlen sich auch heimisch.
Schüler haben laut Grundgesetz ein Recht auf Teilnahme am Religionsunterricht ihrer Konfession. […]“ (Zitatende)
Und hier verschleiert Kern die Wahrheit (Ganz abgesehen davon, dass er eine islamische Sekte mit einer christlichen Konfession, wie sie den Vätern der Weimarer Reichsverfassung und des Grundgesetzes vorschwebte)! Denn der Artikel 7 des Grundgesetzes sagt in den Absätzen (2) und (3):
„(2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen.
(3) Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet werden, Religionsunterricht zu erteilen.“
Daraus ist herzuleiten, dass Schüler allenfalls dann ein
Recht auf Teilnahme am Religionsunterricht haben, wenn er angeboten wird! Keinesfalls aber kann daraus hergeleitet werden, dass bekenntnisfreie Schulen (und das sind nun einmal alle Schulen außer den
Bekenntnisschulen die für eine bestimmte Konfession vorgesehen sind) Religionsunterricht verpflichtend anbieten müssen.
Kern suggeriert aber im Gegenteil, dass die Schulen (also auch die bekenntnisfreien Schulen) verpflichtet seien, Religionsunterricht anzubieten, weil die Kinder ein verfassungsmäßiges Grundrecht
hätten am Religionsunterricht teilzunehmen. – Davon abgesehen müsste das Grundgesetz sowieso längst von diesen aus der Weimarer Reichsverfassung übernommenen Altlasten befreit werden! Wir kommen noch
darauf zu sprechen.
Für ebenso falsch halte ich Kerns Ausführungen, denen zufolge ein derartiger Religionsunterricht eine große Chance böte, jungen Muslimen auf wissenschaftlicher Grundlage ihre Religion nahezubringen, nämlich einen zeitgemäßen, offenen und transparenten Islam.
Woher weiß Kern, dass die Religion dieser Kinder ein zeitgemäßer, offener und transparenter Islam ist? Wie meint er, dass eine Religion auf wissenschaftlicher Basis vermittelt werden kann? Die gängigen religiösen Lehrinhalte sprechen schließlich jeder wissenschaftlichen Erkenntnis Hohn. Übrigens in allen abrahamitischen Religionen! - Oder sollte Kern über wissenschaftliche Beweise für die Existenz der Patriarchen verfügen, über Beweise für den Exodus, die Übermittlung der 10 Gebote? Die Liste der jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrenden Lehrinhalte ließe sich ellenlang fortsetzen…
Ein absoluter Hammer ist dann Kerns Fazit:
(Zitat) „[…] Ein aufgeklärter Islam-Unterricht macht aber immun gegen die Einflüsterungen der Extremisten. Ermunterung zu Hinterfragung und Kritik, […] sind die beste Abwehr gegen die Gefahr der Rekrutierung in fundamentalistische Milieus. Das alles kann man lernen - am besten so früh wie möglich.“ (Zitatende)
Beeindruckend, wie Kern den Menschen in die Köpfe schauen kann! Zwar stimme ich ihm darin zu, dass die Gefahr durch staatliche Kontrolle gemindert wird, aber es muss ihm, wie mir auch, aufgefallen sein, dass alle als radikale Islamisten bekannt gewordenen Menschen ihren Platz in der Gesellschaft zuvor vollkommen unauffällig und unverdächtig ausgefüllt haben.
Und Kern hätte, wie ich, doch lesen können, was dem Bild (in diesem Blog oben rechts) zufolge der deutsche Religionslehrer, Herr Bauknecht – mit dem schönen deutschen Vornamen Edwan, den Kindern beibringt:
„Der Islam = Hingabe an Gott; der Muslim = der Gottergebene“ – Bereits hier ist es vorbei mit Wissenschaftlichkeit und Neutralität, vielmehr wird bereits mit diesen Punkten den Kindern eine Sonderrolle in einer exklusivistischen Elite vermittelt!
Und überhaupt: Staatliche Kontrolle… Kontrolle durch welchen Staat? Möglicherweise ist Kern dem gleichen Irrtum verfallen wie Carolin Eckenfels, die die DİTİB als Religionsgemeinschaft bezeichnet hat.
Tatsächlich handelt es sich dabei aber um die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (türkisch: Diyanet İşleri Türk İslam Birliği), die der dauerhaften Leitung, Kontrolle und Aufsicht des staatlichen Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten der Türkei in Ankara unterstellt ist – und damit direkt dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan, der derzeit intensiv an der Umwandlung der Türkei in einen Gottesstaat arbeitet.
Durch den Islamunterricht geben wir also nicht nur einer weiteren Religion Einfluss auch auf die politische Bildung in den Schulen, sondern sogar einem fremden Staat!
Religionsunterricht an Schulen? Ich sage Nein, Nein und nochmals Nein! – Die einzig vernünftige Lösung, mit der verhindert werden kann, dass Kinder und Jugendliche aus Gehorsam und Loyalität gegenüber Autoritäten von fundamentalistischen Milieus rekrutiert werden, ist nicht Religionsunterricht, sondern Unterrichtung über wissenschaftliche Tatsachen. Es darf sich also, wenn schon Religionslehre unterrichtet wird, allenfalls um vergleichende Religionslehre, in der Faktenwissen vermittelt wird, handeln. Und das gilt nicht nur für den Islam, sondern auch für das Christentum mit seinen Dutzenden Sekten oder für das Judentum - um eine weitere Religion zu nennen!
Es ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, warum der deutsche Staat den Religionen nicht endlich die Rolle zuweist, die sie in der Bevölkerung wirklich spielen. Der Einfluss der Religion, jetzt einmal abgesehen vom Islam, auf die Menschen geht nämlich zunehmend zurück. Dies geht auch aus dem Religionsmonitor 2013 der Bertelsmann-Stiftung (- klick) hervor:
Demnach hat zwar die religiöse Vielfalt in Deutschland in den letzten 60 Jahren deutlich zugenommen. Zugleich ist der Anteil der Religiösen aber deutlich gesunken. Waren 1950 lediglich 4,4 Prozent der Bevölkerung in beiden deutschen Teilstaaten konfessionsfrei oder jüdisch, hinduistisch, buddhistisch, esoterisch, orthodox, freikirchlich bzw. muslimisch religiös, stieg der Anteil der Konfessionsfreien bis zum Jahr 2010 auf 30,3 Prozent und der der anderweitig Religiösen auf 10,1 Prozent. Die Trennung von Religion und Staat wird hierzulande als hohes Gut betrachtet.
Warum also soll den Religionen/Konfessionen ein größerer staatlicher Einfluss zugebilligt werden, als es die Bevölkerung eigentlich will? Die hier abgebildete Grafik der Bertelsmannstiftung zeigt, wo die wahren Interessen der Bevölkerung liegen, Religion rangiert dabei unter „ferner liefen …“! Gerade in der Altersgruppe der 16-60-jährigen interessieren sich sogar in den sog. „alten“ Bundesländern mittlerweile weniger als 50% für Religion und Spiritualität. Darin enthalten sind die Muslime, die einen Anteil von max. 5% an der deutschen Gesamtbevölkerung stellen – der Anteil der wirklich gläubigen Muslime an der Gesamtbevölkerung dürfte laut Mig-Magazin (- klick) bei etwas über 4% liegen.
Warum war Hessen nicht bereit, dem Rechnung zu tragen und dem Ansinnen nach islamischem Religionsunterricht eine Abfuhr zu erteilen? – Mir ist das schleierhaft!
Reden wir doch einmal Klartext: Zumindest die abrahamitischen Religionen lehren Unsinn, der Islam sogar gefährlichen Unsinn, der geeignet ist, die Welt in Brand zu setzen.
Will ich, dass die Kinder den Unsinn erkennen, muss ich bereits früh den Einfluss der Religionen/Konfessionen stoppen; schädlichen Einfluss des Elternhauses muss ich wo irgend möglich unterbinden. Auf keinen Fall darf ich aber direkten Einfluss von Kirchen, Religionen, Konfessionen zulassen. Das bedeutet, dass der Einfluss dieser Gruppierungen in Kindertagesstätten, Kindergärten, Kinderhorten und Schulen auf „0“ reduziert werden muss. Bereits in unserem Beitrag „GOTT hat hohe Nebenkosten“ (- klick) [auf dieser Seite ganz unten] habe ich darauf hingewiesen, dass der Staat den Religionen Geld gibt, damit diese das höchste Gut, welches ein Volk hat, die Kinder, indoktrinieren und zu zahlenden Mitgliedern heranziehen. Und damit verfehlt der Staat seine wichtigste Aufgabe, nämlich seine Mitglieder zu schützen – in diesem speziellen Fall, die Kinder vor geistlichem Missbrauch.
Widerspricht es dem Grundrecht auf freie Religionsausübung, wenn die Kinder dem Einfluss der Religionen entzogen werden? Nein! Denn dieses Recht soll dem mündigen, hier: religionsmündigen, Bürger nicht genommen werden. Wer sich trotz Besitzes von Faktenwissen im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und ohne drängenden Einfluss Dritter für die Teilhabe an einer Religionsgemeinschaft entscheidet, dem soll und muss das unbenommen bleiben! Aber bis es soweit ist, ist es verpflichtende Aufgabe des Staates, Religionen nicht zu unterstützen sondern ihren Lehren ein Gegengewicht gegenüberzustellen.
Was heißt das nun für die Praxis?
- Das heißt, dass das Elternrecht dort eingeschränkt werden muss, wo es dem Kindeswohl zuwiderläuft. So ließe sich zum Beispiel die widerliche Praxis der körperlichen Verstümmelung von Kindern aus religiösen Gründen – die Juden und Moslems nennen das blutige Ritual „Beschneidung“ – unterbinden.
- Das heißt, dass Kindertagesstätten, Kindergärten, Schulen und Erziehungseinrichtungen komplett in staatliche Hand gehören, mindestens dürfen sie aber ausschließlich in die Hände säkularer Betreiber gegeben werden.
- Das heißt, dass Kinder von klein auf in humanistischer Weltanschauung erzogen werden müssen, so erkennen sie im mündigen Alter, dass das, was Religionen bieten, lediglich ein Abklatsch echten humanistischen Gedankenguts ist. Aber auch, dass der Islam zutiefst inhuman ist.
- Das heißt, dass die Schulen verpflichtend die Fächer Philosophie/Ethik und vergleichende Religionswissenschaften mit Faktenvermittlung in den Unterrichtsplan aufnehmen müssen.
- Das heißt, dass religiöse Unterweisung der Religionen/Konfessionen von Kindern unter 14 Jahren ausschließlich unter staatlicher Aufsicht erfolgen darf. Und das wiederum heißt, dass der Staat im Zweifelsfalle das Recht haben muss, gegebenenfalls die religiöse Unterweisung von Kinder zu verbieten.
Natürlich weiß ich, dass dazu Grundgesetzänderungen notwendig sind. Und ich weiß natürlich auch, dass das Utopie ist:
Denn was für jämmerliche Schlappschwänze unsere Volksvertreter sind, haben sie bei der Beschneidungsdebatte eindrücklich gezeigt! Sie werden sich immer wieder dem Diktat der Religioten unterwerfen – nicht zuletzt deshalb, weil maßgebliche Politfunktionäre selbst zu den Religioten gehören – in steigender Anzahl auch zu denen des Islam.
Eigentlich wollte ich lediglich eine neue „Randnotiz“ schreiben, einen Hinweis auf eine Buchbesprechung. - Aber dann war das Thema interessant genug, auch noch auf ein Interview mit dem Autor hinzuweisen und abschließend ergab sich noch ein Bogen zur schönen bunten fb-Welt und – last but not least – sogar ein Schlussgedanke mit Bezug zur NAK:
Bei dem Buch handelt es sich um:
Bernd Kramer, Erleuchtung gefällig? Ein esoterischer Selbstversuch. Christian Links Verlag Berlin, Mai 2013, 208 Seiten; 16,90 Euro.
Die Besprechung des Buches im Religionsphilosophischen Salon (- klick) hat Christian Modehn unter die Überschrift „Wenn die Vernunft nichts mehr gilt“ gestellt:
Text Auszug: „Die spirituellen Angebote unter dem weiten Dach der Esoterik sind kaum noch zu überblicken: Wer von „Fremdenergien, etwa von astralen Wesen besetzt“ ist, findet genauso Hilfe wie jemand, der das Hula – Training sucht „nach alten Prinzipien aus Hawaii“. Das „Kartenlegen mit Zukunftsdeutung“ wirkt da schon wie ein leicht angestaubter Klassiker. Die Esoterik – Szene boomt weltweit: 25 Milliarden Euro, so der Trendforscher Eike Wenzel, bezahlen viele tausend Menschen jährlich allein in Deutschland, um geheimes Wissen zu erlangen. Sie wollen in ihre eigene Zukunft schauen oder ihr vorgeburtliches Leben vor etlichen Jahrhunderten erkunden. Diese befremdlich wirkende, von vielen irrational genannte Welt der Esoterik ist heute selbstverständlicher Teil des Alltags, meint der Journalist Bernd Kramer. Die Welt ist offenbar so öde, so hoffnungslos, dass man sich in abstruse Sonderwelten flüchtet. Umso dringender sei es, genauer hinzuschauen und sich in diese Welt zu begeben, um sozusagen den Blick von Innen zu gewinnen. Deswegen hat sich Bernd Kramer “under cover”, wie ein Spion, in die Welt der Aura -Vitalisierung und Hellseherei begeben. Seine Erfahrungen hat er jetzt unter dem Titel „Erleuchtung gefällig?“ publiziert. […]“
Im Folgenden skizziert Modehn Kramers Ausflug in die Welt der Esoterik, seine Selbstversuche und under-cover-aktivitäten und kommt in seinen Ausführungen zu folgendem nachdenklichen Resümee:
„Die Kirchen können sich angesichts dieser journalistisch sozusagen „flott“ und philosophisch und religionswissenschaftlich durchaus noch “ausbaufähigen” Esoterik Kritik nicht voller Gewissheiten und Freude zurücklehnen. Sie müssen vielmehr erkennen: Auch ihre kirchlichen Lehren und viele christliche Riten und Gottesdienste sind esoterisch: Die Hostie als Leib Christi, der Wein als Blut Christi, die Hostie in der Monstranz, die Wunder, die in Lourdes und Fatima geschehen, die Heilkraft eines Pater Pio, der Papst als Nachfolger Christi usw. … Das sind, bei Lichte und von außen (= eben exoterisch) besehen, tatsächlich nun einmal esoterische Lehren. Auch sie verstehen heute viele Menschen nicht mehr, siehe die Statistiken der Kirchenaustritte. Der Unterschied zu vielen heute expliziten esoterischen Praktiken, wie Wünschelruten, Rückführungen, Astrologie usw. ist vielleicht nur der, und dies zu sagen ist für viele sicher eine (heilsame) Provokation: Diese esoterischen Riten und esoterischen Glaubensformen haben sich nicht wie das Christentum als herrschende Mehrheitsreligion durchgesetzt.“
Hier noch einmal der Link zur gesamten Buchbesprechung:
Bei tip-berlin.de (- klick) findet sich ein Interview mit Bernd Kramer in dem u.a. auch das Thema „Geld“ angesprochen wird:
Zitat: „[…] Trotzdem geht es bei diesen Hotlines ums Geld. Pro Minute Gespräch kann man 1,99 Euro zahlen. Das sind Preise wie bei Sex-Hotlines.
Das sind stolze Preise. Auch wenn die einzelnen Berater eher nicht viel Geld machen. Die Hotline-Plattform Questico macht rund 60 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Verteilt auf ihre rund 2 000 Berater bleibt für den Einzelnen nicht viel übrig. Zumal Questico den Großteil der Honorare als Provision einstreicht. Als esoterischer Berater wird man nicht reich. Wobei man aber Leute arm machen kann, indem man ihnen für Schwachsinn Geld aus den Taschen zieht. […]“
Das gesamte Interview findet sich hier:
… und in der Wochenzeitung „der Sonntag“ wird in dem Artikel „Ich bin dann mal Gott“ (- klick) der Kontext von Esoterik und Religion untersucht: „Die Kirchen werden leerer, aber der moderne Wunderglaube hat Zulauf. Die Esoterik ist eine Herausforderung – auch für die Kirche.“
Dieser Artikel nimmt nicht nur Bezug auf das Buch von Kramer, sondern lässt auch Harald Lamprecht, den Weltanschauungsbeauftragten der sächsischen Landeskirche zu Wort kommen: „Längst ist die Esoterik in die Mitte der Gesellschaft eingesickert. Übersinnliche Lebensdeutungen und Heilmethoden mischen sich mit dem Nachdenken über gelingendes Leben.“
Esoterik als Lebenshilfe, die unvermutete Kräfte verleihen soll, ist eine Versuchung, der auch starke Menschen erliegen können und die in ebenso unvermutete Abhängigkeiten bis hin zu sektenähnlichen Psychogruppen führen kann.
Die Unwägbarkeiten des Lebens vollends in den Griff zu bekommen sei mit keiner Methode möglich, auch nicht mit denen, die sich göttliche Macht anmaßen, so Lamprecht. Er rät den gesunden Menschenverstand einzuschalten, genau hinzuschauen und zu fragen: »Nach welchem Prinzip funktioniert das?«
http://www.sonntag-sachsen.de/2013/07/05/ich-bin-dann-mal-gott/
Dies deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen, denn genau dieses Vorgehen erwies sich gegenüber einer Heilerin, die eine fb-Seite betreibt (- klick), als Versuch, den berühmten Pudding an die Wand zu nageln!
Nachdem ich zufällig in einem Kommentar-Strang auf E.H. getroffen bin, die nebulös bedeutungsschwer über Quantenheilung, geistige Kräfte, Energien usw. schwadronierte, versuchte ich freundlich und vielleicht ein wenig hartnäckig, wenn schon nicht die Erklärung des Prinzips der Quantenheilung, so doch wenigstens die Begriffsdefinitionen für Geist, Bewusstsein, Psyche etc. von der Dame zu erhalten! Fehlanzeige! Die Dame zitiert auf ihrer Seite reihenweise Sprüche, Ideen und Weisheiten aller möglichen Richtungen, kann aber im direkten Gespräch keine konkreten Fragen beantworten!
Sie hat dann unseren Kontakt auf sehr interessante Weise abgebrochen: Sie überschüttete mich verbal mit Liebe und Wertschätzung und verließ mich mit der zuversichtlichen Verheißung, dass ich in einigen Jahren vielleicht soweit gereift sei, dass ich verstehen würde, wonach sich schon jetzt meine Seele sehnt!!!
Auf ihrer fb-seite darf ich aber trotz ihrer Wertschätzung nicht mehr kommentieren – das macht nichts, es wäre ohnehin sinnlos. Und eigentlich kann ja auch Jede denken und phantasieren, wie sie will, wenn es eine Privatangelegenheit ist, aber besagte Dame macht eben auch Geschäfte damit – auch okay …
Ich bin alternativen Heilmethoden gegenüber durchaus aufgeschlossen und war ja bereit, mich von ihr informieren zu lassen, wenn sie denn wenigstens erklären könnte, was sie tut, wenn sie eben gegen Geld „Quantenheilung“ anbietet. Sie kann auch Reiki und EFT und als ihre spezielle Begabung nennt sie: Ganzheitliche intuitive Wahrnehmung und Hellsichtigkeit!
Siehe hier: http://www.quantenheilen.ch/197623664
Ich machte ihr den versöhnlichen Vorschlag, den Leuten wenigstens ihr Geld (- klick) zurückzuzahlen, wenn ihre Behandlung keinen Erfolg habe – aber da erfährt Frau schnell, dass das Fehlen einer fundierten Ausbildung durchaus mit einem ausgeprägten Selbstbewusstsein und einer gehörigen Portion Bauernschläue korrespondiert. Ihre Antwort: „Ich muss niemandem Geld zurückgeben – die Leute bekommen ja schließlich etwas für ihr Geld!“
Bingo! Und wenn diese Menschen dann nicht gesund und glücklich werden, dann waren sie eben leider nicht aufnahmefähig, nicht reif, nicht genügend bereit für die wunderbaren Segnungen der E.H.!
Dann geht es ihnen (jetzt weiß ich, warum mir das so bekannt vorkommt!) wie jenen bedauernswerten Menschen, die in einem NAK-Gottesdienst sitzen und leider nicht selig geworden sind! Die haben nämlich auch nicht genug geglaubt, haben sich nicht gut genug auf die Segnungen vorbereitet, waren kein aufnahmefähiges Gefäß und nicht in der Lage, durch den „Vorhang des Fleisches“ Gott selbst am Altar zu sehen!
Na bitte, geht doch noch – gelernt ist gelernt!
Irgendwo im Great-Rift-Valley… wir schreiben das Jahr -1.747.987, sind also noch mitten in dem Zeitabschnitt der Erdgeschichte, den man später Pleistozän nennen wird. Das Megantereon, eine Säbelzahnkatze, durchstreift die Savanne, zu seiner Beute gehören Pferde der Gattung Equus, das Megalotragus, eine Riesenkuhantilope oder auch Rinder der Gattung Pelorovis. Weiter leben in der Nachbarschaft Antilopen (Parmularius), Wasserböcke (Menelikia), große Warzenschweine (Metridichoerus, Notochoerus) - und Primaten, z.B. Dinopithecus, ein Vorfahr des Pavian.
Bis das erste Wesen der homininen Art Homo Sapiens auf dem Planeten erscheint, wird es noch rund 1,5 Mio. Jahre dauern, aber die Hominisation ist bereits seit über 500.000 Jahren im Gange, und im Great-Rift-Valley lebt auch einer unserer Vorfahren der gelernt, auf den Hinterbeinen zu laufen, er benutzt das Feuer [ab wann, ist umstritten, es gibt auch die Position, dass die Nutzung des Feuers erst einige tausend Jahre später begann] und setzt die Jagd zur Sicherung der Nahrungsversorgung ein. Bereits seit vielen Generationen setzen er und seine Artgenossen primitive Hilfsmittel werkzeugmäßig ein. Mittlerweile kann der Homo erectus, von dem ist nämlich die Rede, primitive Schlag-, Schneide- und Schabewerkzeuge selbst zurechthauen.
Die Techniken der Werkzeugherstellung und die Beherrschung des Feuers sind aufwändig zu erlernen, aber sie müssen nicht von jedem Exemplar neu erfunden werden, denn der Homo erectus verfügt in dieser Epoche schon über eine ausgeprägte Tradierung. - Voraussetzung für diese Weitergabe von Informationen und Techniken sind nicht nur das nötige Wissen, sondern auch die entsprechenden geistigen Fähigkeiten. Der zur Entwicklung dieser Fähigkeiten notwendige spektakuläre Prozess ist zur Zeit des Homo erectus bereits 1,25 Mio. Jahren im Gange. Hatten die Australopithecinen noch ein Gehirnvolumen von 400 bis 500 Gramm, wies der Homo habilis bereits 500 bis 700 Gramm Gehirnmasse auf. Der Homo erectus, von dem hier die Rede ist, brachte es auf ein Gehirnvolumen von 800 bis 1.000 Gramm. – Eine Verdoppelung des Gehirnvolumens und der geistigen Kapazität innerhalb von nur 1,25 Mio. Jahren! [Der Mensch des 21. Jahrhunderts – also noch einmal 1,75 Mio. Jahre später - besitzt übrigens ein Hirnvolumen von etwa 1.800 Gramm] Außer beim Menschen ist eine derartige Entwicklung, ein proportional größeres Gehirn- als Körperwachstum, nur noch vom Delphin bekannt.
Unser Homo erectus ist geistig bereits vergleichsweise hochstehend, auch wenn es bis zu einer explizit ausgebildeten Sprachfähigkeit noch gut 1,5 Mio. Jahre dauern wird. Er besitzt ein Ich-Bewusstsein und – eine wichtige Voraussetzung zur Kommunikation innerhalb eines sozialen Gefüges und um auf das Wissen einer anderen Person Einfluss zu nehmen – die Fähigkeit zur Mentalisierung.
Mentalisierung ist die Fähigkeit, das eigene Verhalten oder das Verhalten anderer Menschen durch Zuschreibung mentaler Zustände zu interpretieren. Hört sich kompliziert an, bedeutet aber lediglich auf das Verhalten des Gegenübers einzugehen, indem man die eigenen Vorstellungen auf dessen Überzeugungen, Gefühle, Einstellungen, Wünsche etc. überträgt, um an seinem Verhalten ablesen zu können, was in seinem Kopf vorgeht. Eine Fähigkeit die selbst bei hochintelligenten Menschen des 21. Jhdt. dazu führen kann, dass sie einer nervigen Stubenfliege eine böse Absicht unterstellen.
Der Homo erectus verfügt über ein Selbst-Bewusstsein und über ein Verständnis von seinen Möglichkeiten, seine physische und soziale Umgebung zu verändern. Die Entwicklung dieser Fähigkeit war ein höchst komplexer Vorgang, der sich im Laufe der Hominisation auf mehreren aufeinanderfolgenden Ebenen abgespielt hat:
Hört sich auch wieder kompliziert an, ist es aber nicht: Es entspricht dies, mit Ausnahme der beim Homo erectus noch fehlenden komplexen Sprache, in etwa den Fähigkeiten eines dreijährigen Kindes aus dem 21. Jhdt.
Vgl. dazu: Fonagy, P., Gergely, G., Jurist, E., Target, M.: „Affektregulierung, Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst“, IV. Auflage erschienen 2011 bei Klett–Cotta, Stuttgart, ISBN: 978-3608943849
So sitzt unser Homo erectus bei Tag gelegentlich in der Savanne unter einem solitär stehenden Baum und macht sich ein Bild von seiner Umgebung; bei Nacht zieht er sich zurück an den Rand des Regenwaldes und schaut sich wundernd in den klaren Sternenhimmel der afrikanischen Nacht. Er beobachtet die Naturphänomene, das Wetter und den Wandel der Jahreszeiten, und er setzt sich mit allen diesen Erscheinungen auseinander…
Ausgehend von seinen handwerklichen Fähigkeiten und seinem Wissen, dass er in der Lage ist, seine Umgebung physisch zu verändern, entwickelt unser Homo erectus bei Auftreten von Naturphänomenen die Idee, dass auch alles um ihn herum von irgendjemandem physisch verändert wird. Da diese Veränderungen vergleichsweise groß sind, muss auch das Wesen, dass diese Veränderungen auslöst vergleichsweise größer sein, als er selbst.
Da alles was er selbst physisch verändert, einem planvollen Handeln entspricht, entwickelt unser Homo erectus bei den von ihm beobachteten Veränderungen in seiner Umgebung die Idee, dass diesen ebenfalls ein planvolles Handeln zugrunde liegt.
Und da sein eigenes planvolles Handeln zweckgerichtet ist, entsteht bei unserem Homo erectus die Idee, dass alles was um ihn herum geschieht ebenfalls einem bestimmten Zweck dient. Daraus stammt folgerichtig die Idee, dass alles um ihn herum für ihn gemacht wurde, dass alles Geschehen um ihn herum irgendwie auf ihn ausgerichtet ist.
Sicher zunächst nur vage, entsteht so die Idee, es könnte einen Gott geben – denn wer sonst sollte alles um unseren Homo erectus herum gemacht haben? Und zu welchem Zweck sollte all das da sein, wenn nicht für ihn, den Homo erectus.
Die Keimzelle von Religion ist entstanden. Es ist eine ganz und gar individuelle Idee eines je einzelnen Wesens, dass sich als ins Sein geworfen erkennt. Und diese Ur-Idee von Religion ist auch ganz in Ordnung: Unser Homo erectus hat keine andere Erklärung für alles, was ihm erscheint, und (noch wichtiger!) er kommt nicht auf den Gedanken, Dritten diese Erklärung oktroyieren zu müssen.
Drehen wir die Uhr um 1,45 Mio Jahre weiter, wir befinden uns im Jahr -347.987. Homo erectus und Homo ergaster sind Geschichte. In Afrika lebt jetzt deren Nachfahre, der Homo rhodesiensis. Mit seinem Gehirnvolumen von 1.300 Gramm dürfte er eine deutlich höhere geistige Kapazität haben als seine Vorfahren, die Fähigkeit zu Mentalisierung und Teleologie ist sicherlich gesteigert, aber noch fehlt dem Urmenschen eine wichtige Voraussetzung um seine Ideen fortzuentwickeln und mitzuteilen: Sprache! Es werden noch einmal 200.000 Jahre vergehen, bis sich eine differenzierte Sprache entwickelt, bis zur ausgebildeten Sprachfähigkeit weitere mindestens 100.000 Jahre. Und erst ab dieser Zeit hinterlassen unsere Vorfahren Zeugnisse für ihre Kultur. Und bis zu dieser Zeit ist jeder unserer Vorfahren mit seiner jeweiligen Idee von einem höheren Wesen allein. Mit einer Idee, die die Welt in der er lebt, für ihn verstehbar macht. Religion in ihrer ursprünglichen Bedeutung – ganz unabhängig welcher Etymologie man folgt: Ob nun von „re ligatis“ = Rückbindung (auf eine höhere Macht) oder von „relegere“ = bedenken/achtgeben (i.S.v. Beachtung von Vorzeichen) abgeleitet.
Und wenn vielleicht auch nicht überlebensnotwendig, so ist die Fähigkeit zu mentalisieren zumindest notwendig, um nicht an seiner Existenz und der ständigen Gefahr in der er schwebt zu verzweifeln. – Immerhin ist er geistig weiter entwickelt als die Schimpansen im 21. Jhdt. Da fällt mir ein, diese Fähigkeit ist doch Überlebensnotwendig, denn sie versetzt ihn in die Lage, sich bei Begegnungen, die sicher nicht immer friedlicher Natur sind, in sein Gegenüber hineinzuversetzen und üblen Absichten bereits im Ansatz zu erkennen.
Springen wir ins 630. Jahrhundert vor der Zeitenwende: Wir schreiben das Jahr -62.987. Die Sprachentwicklung ist bereits fortgeschritten und es dürfte bereits ein reger Ideen-Austausch unter den Exemplaren der vergleichsweise noch jungen Art des Homo sapiens stattfinden. Wir sind jetzt in der Zeit, ab der der Schöpfungsmythos, so wie er in den jüdischen Religionsschriften fixiert ist, überliefert wird. Dabei entsprechen die Erzählungen ganz und gar der Vorstellungswelt der frühen Menschen. Zu dieser Vorstellungswelt gehört auch der bis heute existierende Anthropozentrismus:
Der Mensch ist das Wesen, welches einzig handwerklich gefertigt wurde. Während alles andere Seiende auf das Wort „es werde“ hin entstand, wurde der Mensch von der Hand des Schöpferwesens aus Lehm geformt und durch den Atem dieses Wesens belebt. Was uns im 21. Jhdt. lächerlich erscheinen wird, ist für den Homo sapiens vor etwa 65.000 Jahren die ausschließlich mögliche Erklärung für die Existenz allen Seins und für die Einzigartigkeit des Homo sapiens unter allen ihm bekannten Geschöpfen.
Gerade jetzt beginnt auch die Ausbreitung des Homo Sapiens über den Nahen Osten und weiter über die Kontinente. Ursache für diese erste Auswanderungswelle dürfte die Tatsache sein, dass das Leben im Ursprungsland nicht mehr paradiesisch ist: Kein Lebewesen verlässt seine angestammte Region, solange es dort einen ausreichend großen, Ernährung und Fortpflanzung sichernden Lebensraum findet. Dieses Verlassen der Heimat prägt sich in das Gedächtnis ein und wird von Generation zu Generation überliefert – ein Ereignis, welches noch zigtausende Jahre später als „Vertreibung aus dem Paradies“ bekannt ist. Ein eigentlicher religiöser Kult wird noch nicht überliefert, Grablegungen und Grabbeigaben legen aber nahe, dass bereits seit etwa 50.000 Jahren Jenseitsvorstellungen und die Idee von einem Weiterleben nach dem Tode existieren. Derartige Ideen sind naheliegend, da für den frühen Menschen [nur um eine zeitliche Einordnung zu ermöglichen: Es wird noch mehr als 50.000 Jahre (!) dauern, bis der später als Gletschermumie „Ötzi“ bekannte Mensch seinen letzten Marsch über die Alpen antritt] das Wissen um die Endlichkeit seines Lebens anders kaum erträglich ist. So ist auch die Entstehung der vielen Ahnenkulte auf der Welt, die sich noch bis in die Sepulkralkultur des 20. Jhdt im aufgeklärten Deutschland halten werden [die Vorstellung, dass Oma und Opa, Mutter und Vater aus dem Jenseits ein Auge auf die Nachkommen haben, wird in einigen der christlichen Konfessionen unausrottbar sein] erklärlich.
Machen wir einen weiteren Zeitsprung von etwa 30.000 Jahren. Es ist die Zeit des Cro-Magnon-Menschen, einer europäischen Rasse des Homo sapiens, der die Höhlenmalereien von Lascaux anfertigt. Die angeborene Sprachfähigkeit als Conditio humana schlechthin, ist voll ausgebildet. Im Nahen Osten, von wo der Cro-Magnon-Mensch ausgewandert ist, siedelt der Homo sapiens bereits sei gut 50.000 Jahren, aber erst jetzt entstehen künstlerische Skulpturen, Malereien und Musikinstrumente, die die Existenz eines ausgebildeten religiösen Kultes nahelegen, wenn auch die Bedeutung der später gefunden Artefakte im 21. Jhdt. vollkommen unklar ist. Naheliegend ist allerdings der Gedanke, dass jeglicher Kult auf Mythen beruht, die seit der Urzeit der Vorfahren des Homo sapiens in den Köpfen existieren, und klar ist, dass dem Numinosen jetzt Name und Gestalt verliehen werden. Je unterschiedlich nach dem sich entwickelnden Kulturkreis.
Hier ein kleiner Einschub: Die Entwicklung der Hominiden der Gattung Homo zur Art des Homo sapiens könnte auch in einer anderen Abfolge der Arten abgelaufen sein. Es werden derzeit mehrere Modelle diskutiert. Aber in welcher Artenabfolge die Entwicklung auch vonstatten gegangen sein mag, für den vorliegenden kurzen Gedankenspaziergang ist nur eines wichtig, und über das sind sich die Paläoanthropologen einig: Die Idee von einem Überwesen ist tatsächlich so entstanden, wie sie hier beschrieben wurde, und die Kulte die in den einzelnen Sippen durchaus unterschiedlich praktiziert werden, beruhen auf den gleichen Mythen, die auf den globalen Besiedelungszügen mitgenommen wurden.
Hilfreiche und leicht verständliche weiterführende Literatur findet sich hier:
Nur so ist es auch zu erklären, dass alle bekannten Religionen auf der Welt einen vergleichbaren Kern haben. Zurück zu unserer kleinen Zeitreise: Von jetzt an schreitet die kulturelle Entwicklung rasch voran. Zur Organisation einer Sippe gehört die Arbeitsteilung, in der Zeit wird auch die in den meisten Religionen verbreitete Idee, dass nicht ein Gott alles alleine macht, sondern dass vielmehr eine Reihe Götter sich die Arbeit teilen, entstehen. Eine polytheistische Idee die sich auch in den scheinbar monotheistischen abrahamitischen Religionen des 21. Jhdt. wiederfinden wird – dort heißt man die Götter in den verschiedenen Rangstufen allerdings „Engel“ und „Teufel/Dämonen“ in verschiedenen Rangstufen; ein prinzipieller Unterschied z.B. zum Pantheon der Griechen oder der Hindu ist aber nicht zu entdecken.
Es wird aber noch eine Weile dauern, bis die ersten Religionen klar erkennbar sind. Sie haben noch gut gerne 25.000 Jahre Zeit sich zu entwickeln. Eine Zeit innerhalb derer kluge Menschen verstanden haben, dass sie enormen Einfluss auf ihre Artgenossen ausüben können, wenn sie behaupten, Kontakt zu den Göttern zu haben; dass sie jederzeit ihren eigenen Willen durchsetzen können, indem sie behaupten, es handele sich dabei um den Willen der Götter. Eine Methode, die sich über die nächsten tausende Jahre fortsetzen wird.
Werfen wir einen Blick auf die für die Religionen im späteren Mitteleuropa bedeutsame Region im südlichen Mesopotamien, ins Land der Sumerer im Jahr -6.013. Der Wassereinbruch in das Schwarzmeerbecken der als Sintflut in die Mythologien eingegangen ist, liegt rund 1.500 Jahre zurück. Im Zweistromland sind die ersten Siedlungen entstanden, Eridu z.B. oder Uruk und Hamoukar (klick), die sich im Laufe der nächsten 2.000 Jahre zu regelrechten Metropolen entwickeln werden. Gleichzeitig entwickelt sich hier die älteste der semitischen Religionen, die sumerische Religion Mesopotamiens. Eine Religion, die ursprünglich deutlichen Astralcharakter aufweist, auch uralte Schöpfungsideen beinhaltet, sowie neu den Inanna-Mythos einführt; eine Religion die auch die auch die erst später entstehende Religion der Kanaaniter beeinflussen wird und aus der sogar noch die im 1. Jhdt. nach der Zeitenwende entstehende Religion der Christen Elemente entlehnen wird. Hier ein paar Elemente, die später auch in der Bibel auftauchen werden:
Wir sehen, dass sich zumindest die Mythen um die Erschaffung der Menschheit und die Vertreibung aus dem Paradies seit hunderttausenden von Jahren erhalten haben, überliefert aus Urzeiten, über den archaischen Homo sapiens bis hin die „modernen“ Metropolen des Zweistromlandes. Neu hinzugekommen sind das Sintflutmotiv, und ein vergleichsweise „frisches“ Motiv, der Turmbau zu Babel. Bei dem Turm handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Zikkurat in Babylon, die Sargon von Akkad etwa im Jahr -2.300 samt der Stadt Babylon vernichten lässt.
Bleiben wir kurz im Jahr -2.300… Etwa um diese Zeit sollte den in den biblischen Erzählungen erwähnten historischen Verhältnisse zufolge auch Abraham existieren. Eindeutige Rückschlüsse auf den zeitgeschichtlichen Hintergrund der Abrahamerzählungen sind aber nicht möglich. Auch deshalb, weil diese Erzählungen einige Anachronismen enthalten. Außerhalb der Bibel taucht Abraham zu keinem Zeitpunkt auf, was erstaunlich ist, da die Bibel ansonsten ausschließlich uralte Mythen und Legenden aufgreift, die in keinerlei Zusammenhang mit dem Volk stehen, für das die Bibel zusammengestellt wird.
Bei der Figur des Abraham handelt es sich lediglich um eine Romanfigur, die notwendig wird, um von alters her überlieferte Mythen und Legenden in die erfundene Geschichte eines Volkes ohne eigenen Stammbaum einzubinden. Abraham hat niemals existiert! Und ebenso verhält es sich mit seinen Nachkommen Isaak, Jakob, Esau…
Vgl. dazu: Israel Finkelstein, Neil A. Silbermann: „Keine Posaunen vor Jericho“ erschienen 2004 bei DTV, München, ISBN: 978-3423341516
Ein letzter kleiner Zeitsprung von etwa 800 Jahren in die Mitte des 2. Jahrtausends v.Z. – diese Epoche wird man später „mittlere Bronzezeit“ nennen, und es ist nur noch eine kleine Spanne bis zum Beginn der Eisenzeit:
Die Phönizier, wie die Angehörigen der in Stadtstaaten östlich des Mittelmeeres an der Küste und im Binnenland Kanaans siedelnden semitischen Großclans von den Griechen genannt werden, erhalten Besuch. Allerdings nicht so, wie es die biblische Erzählung von der Landnahme Kanaans nahelegt. Einen Auszug aus Ägypten hat es nie gegeben, die Gestalt des Moses ist eine reine Romanfigur, und logisch daraus folgend: Die später im Tanach bzw. der Bibel überlieferten Ereignisse während des sog. Exodus haben niemals stattgefunden. – Tatsächlich verhält es sich vielmehr so, dass langsam und allmählich immer mehr Angehörige der untersten Schichten der Bevölkerung zerfallender Stadtstaaten, Banditen, Söldner, entlaufene Lohn- und Schuldsklaven ins kanaanitische Bergland einsickern und sich mit den dort bereits lebenden Hirtenstämmen vermischen. Dazu kommen sicher auch kleinere Trupps von Sklaven, die zu den Tributsklaven gehörten, die von Ägypten bei früheren siegreichen Feldzügen gegen östliche bzw. semitische Nomaden gefangen genommen hatte. Alles in allem ein Völkergemisch aus Hebräern (wobei mit Hebräern verschiedene Menschengruppen bezeichnet werden, die außerhalb der Gesellschaftsordnung stehen – das Bezeichnung „Hebräer“ ist also durchaus abwertend zu verstehen), kanaanitischen Bergnomaden und sogenannten Fremden die vorwiegend aus ägyptischer Sklaverei entflohen sind. Ein Gemisch aber auch an unterschiedlichen Religionen, Kulten, Riten…
Vgl. dazu: Manfred Weippert, „Die Landnahme der israelitischen Stämme in der neueren wissenschaftlichen Diskussion“, erschienen 1967 bei Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, ASIN: B002MS5TPE
Diesem Gemisch gilt es, eine Identität zu geben und sich gleichzeitig von den es umgebenden Kanaanitern/Phöniziern und dem dortigen Baalskult abzugrenzen. Hierzu eine kleine Anmerkung:
Baal ist kein Name eines einzelnen Gottes, sondern vielmehr eine Bezeichnung für die oberste Gottheit des je nach Stadtstaat durchaus unterschiedlichen Pantheons. – Es ist daher naheliegend, dass auch die Hebräer einen eigenen Gott haben wollen, einen zu allen Stadtstaaten unterschiedlichen Kult zelebrieren.
Da sie selbst nicht ursprünglich aus dem Kanaanitischen Bergland stammen, braucht es selbstverständlich einen Gott, der mit ihnen von außerhalb hierhergezogen ist. Und tatsächlich haben einige aus Ägypten entflohene Sklaven beim Durchzug durch die Gebiete der Midianiter und Keniter einen Berggott namens JHWH (mutmaßlich „Jahwe“ ausgesprochen) mitgebracht um den herum eine sich formierende Priesterschaft dann nach und nach unter Einbezugnahme älterer und fremder Legenden und Mythen eine, wie man im 21. Jhdt. sagen wird, „biblische Geschichte“ aufgebaut. Sie geben damit dem hebräischen Völkergemisch eine gemeinsame Geschichte und damit eine Identität: Der Gott Abrahams ist erfunden und mit ihm ist das Volk Israel geboren. Und innerhalb der nächsten 500 Jahre werden ab der Entstehung der hebräischen Schrift (ca. -1.200) diese mündlich überlieferten Sagenkränze, ätiologische Erzählungen und Herkunftssagen zu einem Schrift- und Gesetzeswerk ausgearbeitet, dass die folgende, vergleichsweise kurze Spanne bis zum 21. Jhdt. überdauert und die Geschicke ganzer Völker beeinflusst.
Der JHWH-Kult entspringt aber den gleichen religiösen Vorstellungen, die schon in den Köpfen der Ur- und Vorzeitmenschen entstanden sind. Und da das Wissen der Menschen sich in den rund 1.800.000 Jahren nicht nennenswert vermehr hat, ist diese Religion auch durchaus in Ordnung. Übel daran ist lediglich die Tatsache, dass sie nicht mehr Sache eines je einzelnen Menschen ist, sondern dass sich (übrigens in allen Kulturen) eine Kaste herausgebildet hat, die zu wissen vorgibt, was der jeweils regierende Gott von den Menschen will – wobei erstaunlicherweise der Wille des jeweiligen Gottes immer auch dem Willen der Machthaber, bzw. der höchsten Priester entspricht.
Machen wir an dieser Stelle einen Punkt und kehren in unsere eigene Zeit zurück: Heute besteht ein verfügbares Tatsachenwissen (Informationen), die die Vorstellungswelt in der Eisenzeit wie die eines dreijährigen Kindes aussehen lässt. Von der bisherigen Entwicklungsgeschichte des Menschen waren bis zur Entstehung des Tanach 99,8% verstrichen, in nur 0,2% der Menschheitsgeschichte hat sich das jeweils verfügbare Tatsachenwissen in immer kürzeren Zeiträumen verdoppelt – und es scheint so, als seien die meisten Menschen nicht in der Lage, mit diesem verfügbaren Tatsachenwissen umzugehen. Die Gehirnentwicklung, die geistigen Fähigkeiten, das Denk- und Urteilsvermögen einer IMHO viel zu großen Menge an Menschen haben sich nicht ebenso exponentiell weiterentwickeln können, wie das verfügbare Tatsachenwissen.
Deshalb ist es absolut okay, wenn das einzelne Individuum an den tradierten Mythen und Märchen festhält. Absolut furchtbar ist aber, dass eine vergleichsweise kleine Gruppe von durchaus informierten Menschen (Männern zumeist) bemüht ist, eine größtmögliche Menge Menschen in geistiger Abhängigkeit zu halten, indem sie dieser uninformierten Menge längst verfügbares Wissen vorzuenthalten bemüht sind und gleichzeitig behaupten, sie seien diejenigen die wüssten, was irgendein imaginäres höheres Wesen von den Menschen will. – Und wie vor 10tsd. Jahren deckt sich der Wille dieses imaginären höheren Wesens auf ganz erstaunliche Art und Weise mit dem dieser Religionsführer.
Wenn ich mir vor Augen halte, mit welcher Chuzpe heute z.B. ein gewisser Jean-Luc Schneider [Bild rechts], ein elsässischer Betriebswirt und Finanzmanager, sich als Laienprediger vor Menschenmassen aufbaut und im Brustton der Überzeugung zu wissen behauptet, was Gott(?) von den Menschen will, und wie die Menschenmassen ihm zujubeln, kann ich nur fassungslos den Kopf schütteln.
Der Grad an Borniertheit, der sich bei der gläubigen Zuhörerschaft zeigt, ist, glaube ich,
kaum noch zu übertreffen. - Anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären, dass sich diese Menschen trotz verfügbaren Wissens nicht um Wissenserweiterung bemühen, sondern sich seit langem
überholte Denkmodelle vorschreiben lassen, sich sogar verbieten lassen, bestimmte Infiormationsquellen zu benutzen.
Die Perfidie, mit der dieser Jean-Luc Schneider und seine Kollegen jeglicher Couleur die Denkunfähigkeit (oder doch lediglich Denkfaulheit?) ihrer Zeitgenossen ausnutzen, um ihre je eigenen Ziele durchzusetzen, ist aber ebenfalls kaum zu übertreffen.
Um bei Jean-Luc Schneider zu bleiben: Er ist der Präsident einer der reichsten Organisationen in Mitteleuropa. Und sein Ziel ist klar: Den Reichtum dieser Organisation zu mehren und dazu möglichst viele Menschen in geistiger Abhängigkeit zu halten, damit sie möglichst viel Leistung, finanzielle Leistungen und geldwerte unentgeltliche Arbeitsleistung, in diese Organisation stecken. Als Gegenleistung verspricht Schneider seinen Untertanen einen Lohn im nicht existierenden Himmel von einem nicht existierenden Gott.
Damit soll nicht gesagt sein, dass es kein vergleichsweise höheres Wesen, einen Schöpfer, gibt. Grundsätzlich ist die Existenz eines solchen kosmischen Erstbewegers denkbar. Es steht aber fest, dass diese Wesenheit nichts – aber auch wirklich gar nichts – mit dem erfundenen Gott Abrahams zu tun hat.
Was mich im Zusammenhang mit der Neuapostolischen Kirche übrigens am meisten erstaunt, ist folgendes: Obwohl Schneiders Vorgänger im Amt des NAKI-Vereinspräsidenten, der Mathematiker und Laienprediger Dr. Wilhelm Leber, kurz vor seinem Rücktritt eingeräumt hat, dass zwei seiner Amtsvorgänger, nämlich sein Opa Johann Gottfried Bischoff und dessen unmittelbarer Nachfolger Walter Schmidt eine falsche Lehre verkündet haben, und damit letztlich erklärt hat, dass Kirchenführer nicht zwangsläufig im Besitz der Wahrheit sind oder auch wissentlich die Unwahrheit verkünden, kaufen die Mitglieder dieser Religionsgemeinschaft ihrem neuesten obersten Prediger und dessen nachgeordneten Funktionären weiterhin jedes Wort ab und buchen es als reine Wahrheit.
Sind das alles dreijährige Kinder? - Warum kommt keiner auf den Gedanken, diesen sogenannten Stammapostel zu fragen, woher er eigentlich weiß, was er zu wissen vorgibt?
Passend zum Thema hat Micha auf seinem Weblog einen Kommentar zum Projekt "Evokids - Evolution an der Grundschule" veröffentlicht.
Sollte man(n)/frau gelesen haben...
Zwei Exemplare christlicher Kampfmedien – zwei verschiedene Aufmachungen - zwei Sekten, die kaum unterschiedlicher sein können… - aber die gleichen Methoden bei der Manipulation der Leser: Einseitige und subjektive Berichterstattung unter Vorspiegelung scheinbarer Objektivität; Verbreitung von Halbwahrheiten, bewusste (also vorsätzliche) Fehlinterpretation von Fakten. Und da sich beide Medien an eine durch religiotische Indoktrination „vorbereitete“ Leserschaft wenden, können sie sicher sein, dass die bewusst hergestellten Fehlinformationen in den Köpfen auf fruchtbaren Boden fallen und schnellstmöglich weiter ausgebreitet werden!
Heute geht es wieder einmal um das evangelikale Kampfmedium idea.de:
In seiner aktuellen Online-Ausgabe greift es einen bereits am 09.06.2013 veröffentlichten Beitrag von faz.net (klick) auf, in welchem die deutsche Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Dr.med. Ursula Gertrud von der Leyen, mit dem Satz „Ich kenne keine Studie, die sagt, dass es Kindern, die in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften aufwachsen, anders geht als Kindern, die in gemischtgeschlechtlichen Ehen aufwachsen“ zitiert wird. [siehe/höre auch Deutschlandfunk-Interview vom 09.06.2013 (klick)]
Eine Aussage, die ein Magazin der homophoben evangelikalen Sektierer natürlich nicht stehen lassen kann. Prompt greift die Redaktion auch wieder zu den bewährten Mitteln und verbreitet gezielte Fehlinformationen:
(Zitat) „[…]Nach Recherchen der Evangelischen Nachrichtenagentur idea gibt es aber Untersuchungen, die zeigen, dass Heranwachsende in solchen Beziehungen Schaden nehmen. […]
Beispielsweise haben spanische Wissenschaftler im Jahr 2005 einen „Bericht zur kindlichen Entwicklung in gleichgeschlechtlichen Paaren“ vorgelegt. Daraus geht hervor, dass bei Kindern, die von schwulen oder lesbischen Partnern adoptiert werden, häufiger psychische und andere gesundheitliche Probleme auftreten. […]
Auch eine Studie der Universität von Texas aus dem Jahr 2012 stellt fest, dass Kinder, die in einer homosexuellen Lebensgemeinschaft aufwachsen, im Erwachsenenalter größere Probleme bekommen. […]
Das Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft in Reichelsheim (Odenwald) ist ebenfalls der Überzeugung, dass es für die psychische Sicherheit von Jugendlichen notwendig sei, das Miteinander von Vater und Mutter zu erleben. […]“ (Zitatende)
Quelle:
Der geneigte Leser staunt! 3 (in Worten D R E I !) Studien gibt es also, die die Aussage von der Leyens widerlegen… Was die idea-Redaktion dem Leser allerdings unterschlagen hat: Alle drei Studien haben massive Mängel: sie entbehren wissenschaftlicher Relevanz und/oder liefern, da sie nicht neutral erstellt wurden Wunschergebnisse…
So haben die Autoren des spanischen Berichts selbst ausdrücklich insbesondere darauf hingewiesen, dass die bisher durchgeführten Studien zur Entwicklung von Kindern in gleichgeschlechtlichen Paaren, nicht für eine wissenschaftlich gültige Beurteilung ausreichen. Was, anders als das evangelikale Medium, die katholischen fides.org.news (klick) problemlos zugeben konnten. Freilich haben aber auch die Katholiken versucht, diese Aussage zu negieren.
Was die Studie in Texas anbelangt, so hat deren „Vater“, der Soziologe Mark Regnerus von der Uni Texas inzwischen selbst "Unzulänglichkeiten" (shortcomings) eingeräumt:
(Zitat) „[…]Von den 356 Erwachsenen, die Regnerus als „Kinder homosexueller Eltern“ bezeichnet, haben 56% überhaupt nie mit dem "homosexuellen" Elternteil gelebt. 42 Prozent haben zwischen drei Monaten und 3 Jahren mit dem "homosexuellen" Elternteil gelebt und nur 2 % haben länger als 3 Jahre bei dem "homosexuellen" Elternteil gelebt.
Die Studie trifft höchstens Aussagen über Kinder aus zerbrochenen Ehen. Sie hat aber definitiv nicht die Entwicklung von Kindern untersucht, die bei gleichgeschlechtlichen Paaren aufgewachsen sind.
Die Amerikanischen Dachverbände der Psychologen, Psychiater und Kinderärzte haben in Stellungnahmen für den Supreme Court zusammengefasst, dass alle wissenschaftlich fundierten Studien belegen, dass sich Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ebenso gut entwickeln, wie andere, in einigen Bereichen gar signifikant besser […]“ (Zitatende)
[vgl. dazu den bereits erwähnten faz.net-Artikel (Klick) und die Kommentare dazu]
Bisher steht’s 2:0 für v.d.Leyen… Und idea kann nur noch das „Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft in Reichelsheim“ ins Rennen schicken. Aber womit? Das Institut ist der Überzeugung, das… - Was ist das für eine Aussage? Wie gelangt dieses Institut zu dieser Überzeugung? Und warum fehlt der Hinweis, dass eine Aussage dieses Instituts und insbesondere bei diesem Thema wegen „Befangenheit“ nicht von Belang sein kann.
Das „Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft“ gehört nämlich zusammen mit dem „Bündnis für Ehe und Familie“ zur „Offensive Junger Christen (OJC) e. V.“ (klick), Reichelsheim, einer „volksmissionarisch tätigen evangelikalen Kommunität“.
Der Hinweis „Kommunität der evangelischen Kirche“ auf der Website der OJC ist übrigens insofern irreführend, als es sich um eine evangelikale Gruppierung handelt und keine Organisation der evangelischen Landeskirchen… Auch eine der üblichen evangelikalen Teilwahrheiten! - Und uns unvorbelasteten Lesern bleibt die Frage:
Was ist es, das diese christlichen Medien
daran hindert,die Wahrheit zu schreiben?
Die Häme und die Flut an Beleidigungen, die in den sogenannten social-medias – allen voran in facebook – ausgebrochen sind, nachdem Benedikt pp. XVI. seinen Rücktritt zum 28.02.2013 erklärt hat, war erschreckend, wie ich finde.
Was mich am meisten betroffen gemacht hat, war die Tatsache, dass der dumme Pöbel, insbesondere derjenige aus Deutschland, ganz offensichtlich der Auffassung ist, er habe das Recht, auf einen gebrechlichen alten Mann, der eingesehen hat, dass seine Kräfte nicht ausreichen, sein Amt verantwortlich auszuüben und der sich deshalb aus der Arena zurückzieht, einzuschlagen und mit Dreck zu werfen. Dabei wurde ein Gestank offenbar der eindeutig nicht von der Zielperson ausgeht, sondern von den Werfern. Klar: Der fäkale Unrat, den diese Leute aus ihren Köpfen entlassen, stinkt nun einmal…
Ganz gewiss bin ich kein Fan der Römisch-Katholischen-Kirche, und insofern bin ich auch kein Fan des Papstes. Aber ich bin ganz eindeutig ein Fan von Prof. Dr. Josef Kardinal Ratzinger, meiner Überzeugung nach einem der größten Denker unserer Zeit. Und wie immer kommende Generationen über sein Pontifikat urteilen werden (und man sollte das Urteil tatsächlich kommenden Generationen überlassen, die das Wirken Benedikts und dessen Auswirkungen dann in einer geschichtlichen Gesamtschau sehen können), eines wird bleiben: Die intellektuelle Leistung dieses Mannes, dessen brillanter Geist aus jeder Zeile der von ihm verfassten Literatur blitzt.
Warum die beleidigende Häme, die aus der dumpfen Masse des Pöbels bei den social-media-usern hervorbrodelt? Was wirft man diesem Mann eigentlich vor?
Eine Zusammenschau aller Kritik macht deutlich, dass man ihm vorwirft, was er angeblich alles nicht getan hat; kein Wort davon, dass er eben auch sehr vieles bewegt hat. Nach der triumphalen Feststellung „Wir sind Papst“ haben Menschen, die um es vorsichtig auszudrücken über kein sehr ausgeprägten Denk- und Urteilsvermögen verfügen, hohe Erwartungen an das Pontifikat dieses Mannes geknüpft. Interessanterweise auf typisch deutsche Weise mit der Einstellung, dass was die Deutschen bewegt, nun einmal die ganze Welt bewegen müsse. Dabei: Was geht es den Deutschen an sich eigentlich an, welche Entscheidungen der Papst im Vatikan trifft?
Ist es nicht eigentlich ausschließlich Sache der Katholiken, zu formulieren, was sie von ihrem Oberhaupt erwarten? Und erfüllt das Oberhaupt ihrer Kirche diese Erwartungen nicht, was ja bedeutet, dass ihre Kirche diese Erwartungen nicht erfüllt, dann müssen sie diese Kirche eben von innen reformieren oder sie verlassen.
Ich persönlich glaube übrigens gar nicht, dass Papst Benedikt XVI. die Erwartungen, die man an sein Pontifikat knüpfen konnte, tatsächlich nicht erfüllt hat. Vielmehr glaube ich, dass er die notwendigen Weichen gestellt hat – dass aber noch einige Zeit vergehen wird, bis der Zug auf dem richtigen Gleis ist. Damit ist Benedikts Arbeit getan, und er kann alles Weitere einem jüngeren und vitaleren Mann überlassen, den das Konklave dann demnächst bestimmen wird.
Aber zugegeben: Es gibt vieles was man der Römisch-Katholischen-Kirche vorwerfen kann. Und weiter zugegeben: Der Papst ist nun einmal der höchste Repräsentant dieser Kirche, ihr Bannerträger, sozusagen.
Dennoch rufe ich dazu auf, nicht den Papst zu bekämpfen, sondern die Lehre, die er zu vertreten hat. Wobei „bekämpfen“ ja auch ein völlig falscher Begriff ist, da er die falschen Assoziationen weckt.
„Gegeninformieren“ ist, glaube ich, eher ein Begriff, den man anwenden sollte. Wenn ich der Auffassung bin, dass jemand eine falsche Lehre verbreitet, dann trage ich denen, bei denen dieser jemand die meiner Meinung nach falsche Lehre verbreitet, meine anderslautende Auffassung vor. Sind meine Argumente stichhaltig, dann wird die entsprechende Zielgruppe sie akzeptieren und die davon abweichende Meinung ablehnen. Und ist meine Stimme zu leise, um bei der entsprechenden Zielgruppe gehört zu werden, dann muss ich eben Gleichgesinnte finden, die mit mir gemeinsam die Informationen verbreiten.
Die Informationsverbreitung funktioniert übrigens nicht mit billiger Polemik und lästerlichen Cartoons… Diese Mittel sind lediglich dazu geeignet, Claqueure in den eigenen Reihen zu begeistern. Die Angehörigen der Zielgruppe, bei der ich etwas bewegen will, werden sich nämlich angesichts derartiger Beleidigungen solidarisieren, sich in toto angegriffen fühlen und jeden Informationsfluss abblocken.
Ein Beispiel dafür ist m e i n Umgang mit der Neuapostolischen Kirche, deren Funktionären und deren Mitgliedern. Dort habe ich es irgendwann aufgegeben, sachliche Informationen zu verbreiten, da ich den Eindruck gewonnen habe, dass niemand erreichbar ist. Ich habe mich dann darauf verlegt, diese Sondergemeinschaft mit der meiner Meinung nach ihr gebührenden Häme zu überschütten. Die Folge war, dass die zumeist hirngewaschenen und kopfverbretterten Mitglieder dieser Sekte erst recht zugemacht haben und den Einflüsterungen der Lügner in den Leitungsfunktionen und in den Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit ihrer Organisation umso mehr Gehör schenken…
Im Falle der NAK ist das allerdings völlig unwichtig. – Aus zwei Gründen: Erstens spielt sie aus gesamtgesellschaftlicher Sicht überhaupt keine Rolle, schon gar nicht in Mitteleuropa, und zweitens befindet sie sich in Mitteleuropa ohnehin kurz vor der Agonie. Ich beobachte lachend ihren Untergang und mache mich über diese popelige kleine Sekte, deren Führungsfunktionäre sich für so wichtig halten, einfach lustig. – Aber klar: Ich habe längst aufgehört bei Neuapostoliken etwas bewegen zu wollen---
Im Umgang mit der RKK wäre diese Vorgehensweise ein fataler Fehler. Schauen wir uns nur einmal die Mitgliederzahlen in Deutschland an. Trotz ständiger Kirchenaustritte sind immer noch rund 24 Mio. Deutsche Mitglied dieser Kirche – das entspricht etwa 30% der deutschen Bevölkerung! Hört sich nach viel an, ist aber lediglich ein Klacks. Denn die deutschen Katholiken stellen zusammengenommen gerade einmal knapp 2% der Katholiken weltweit.
Mehr als 1.200.000.000 Menschen weltweit sind Mitglieder der katholischen Kirche, sie stellen fast 17% der Weltbevölkerung! Das sind alleine mehr Katholiken als es insgesamt Moslems auf der Welt gibt…
Den Kurs einer derart gigantisch großen Organisation verändert niemand, nicht einmal der schärfste Kritiker, innerhalb eines Menschenlebens. Schon gar nicht, wenn er die Führungsfunktionäre dieser Organisation mit Dreck bewirft (wobei anzumerken ist, dass das, was z.B. in facebook als kübelweise Dreck angesehen wird, angesichts der tatsächlichen Dimensionen weniger als ein Mückenschiss ist). Hier ist ständige und stete Information gefragt, hier hilft nur, die Mitglieder immer und immer wieder gründlich darüber aufzuklären, dass das Christentum an sich, und damit natürlich auch die katholische Religion, eine Irrlehre ist.
Dieses Problem, eine Kursänderung herbeizuführen haben aber nicht nur die Kritiker, Kräfte innerhalb der RKK haben das gleiche Problem. Auch von innen lässt sich der Kurs dieser größten abrahamitischen Organisation auf der Welt nicht so schnell verändern – nicht einmal mit maximalen Ruderausschlägen. Und damit kommen wir wieder zurück zu Ratzinger und seiner Kritik an ihm:
Wie eingangs erwähnt, vermute ich Enttäuschung als Grund für die heftigen Attacken die derzeit auf den noch amtierenden Papst einprasseln. Ent - Täuschung über nicht erfüllte Erwartungen und Hoffnungen. Aber von wem stammt denn die Täuschung, die jetzt als solche entlarvt wird. Woran wird der Papst gemessen?
Eine faire Bemessungsgröße kann doch nur sein, inwieweit die Aufgaben, die die römische Kurie ihm gegeben hat, erfüllt wurden, und inwieweit er die von ihm selbst formulierten Aufgaben erfüllt hat.
Darüber hinaus muss ich bei aller Kritik immer bewerten, was dieser Mann tatsächlich hätte bewegen können. Schließlich muss er sich innerhalb des Rahmens der Kirchenlehre und des geltenden Kirchenrechts bewegen. Beides kann er versuchen zu ändern - aber das geht nicht in einer One-Man-Show sondern ausschließlich im Kräfteverbund des gesamten Konsistoriums… Allerdings wirken innerhalb des Konsistoriums eine große Zahl einander teilweise widerstreitender Kräfte und Interessen. Und um wirklich etwas zu bewegen, müssen diese unterschiedlichen Strömungen unter einen Hut gebracht werden.
Ich glaube nicht, dass der Papst ein absoluter Herrscher ist, wie es ihm oft unterstellt wird, vielmehr glaube ich, dass er ausschließlich d a s bewegen
kann, was das Kardinalskollegium zulässt. Vielleicht glaubt man einer Frau, die ganz sicher nicht im Verdacht steht, mit der RKK einverstanden zu sein? Dann darf ich Frau Prof. Ranke-Heinemann
[Bild links] zitieren:
„[…] Als Ratzinger dann Papst wurde, freute ich mich aufrichtig. Aber sehr schnell mußte ich feststellen, daß die Unfehlbarkeit der Vorgängerpäpste das
selbstständige Denken der Nachfolgerpäpste lahm legt. Ein Papst ist dazu verdammt, der ewig Gestrige zu bleiben. Reformen in der katholischen Kirche waren immer Rückschritte in Richtung Frauen- und
Sexualfeindlichkeit. [sic]“
Wer also ernsthaft geglaubt hat, mit der Wahl eines Deutschen an die Spitze der Römisch-Katholischen-Kirche würde neue Kirchengeschichte geschrieben, und dann an diesem Glauben festgehalten hat, war ein Phantast! Und jetzt, nachdem sich herausstellt, dass die Phantasien desjenigen sich nicht erfüllt haben, soll der scheidende Papst daran schuld gewesen sein? – Wie bekloppt ist d a s denn?
Um zu verdeutlichen, dass die überbordenden Hoffnungen zum Scheitern verurteilt waren, will ich lediglich das Beispiel des „Kondomverbots“ aufgreifen. Das Kondomverbot übrigens deshalb, weil bt sich in einem Beitrag auf dieser website (siehe "Der Papst und die löchrigen Kondome" vom 13.01.13) mit diesem Thema auseinandergesetzt hat:
Die aktuell in der wunderbaren Welt der Internet-Foren laut werdende Kritik entzündet sich an einem (zugegeben: unklugen) aus dem Zusammenhang gerissenen Satz des Papstes. Es wird behauptet der Papst habe gesagt, bei der Aidsbekämpfung werde durch Kondombenutzung alles nur schlimmer. Aber hat der Papst das wirklich s o gesagt? Ich empfehle jedem, der dieses angebliche Zitat weiterverbreiten will, vorher einmal tiefer zu recherchieren, und den korrekten Satz im Gesamtkontext zu lesen!
Bei der Beurteilung des sogenannten Kondomverbots (das im Übrigen auch ich für völlig verfehlt halte) muss man zuerst einmal die Lehrauffassung der katholischen Kirche zu Sexualmoral und ehelicher Treue anschauen.
Eine Institution die Sex ausschließlich innerhalb der Ehe und mit dem Ziel,
Kinder zu zeugen, toleriert muss zwangsläufig ein Problem mit Geburtenkontrolle haben…
Eine Institution, der unbedingte eheliche Treue über alles geht, und die deshalb die z.B. Scheidung ablehnt, muss zwangsläufig ein Problem mit einem Mittel haben, das folgenlose Seitensprünge
ermöglicht. – Da eine Geschlechtskrankheit nun einmal bei Geschlechtsverkehr übertragen, ist eheliche Treue aus Sicht einer solchen Institution dann folgerichtig das beste Mittel, eine
Geschlechtskrankheit zu vermeiden.
In einer Gesellschaft, in der Männer traditionell promiskuitiv leben, ist die Ansteckungsgefahr höher als in Gesellschaften in der die treue Monogamie vorherrscht. Gebe ich nun den Männern in einer maskulin-promisken Gesellschaft Kondome an die Hand, fördere ich damit die eheliche Untreue. Dazu kommt, dass, wegen der ja tatsächlich vorhandenen Versagerquote des Kondoms, es keinen hundertprozentigen Schutz bieten kann. – Insofern trage ich, immer aus Sicht einer solchen Institution wie der RKK, mit der Erlaubnis zur Verwendung von Kondomen natürlich zur Verschlimmerung der Situation bei.
An dieser (falschen) Sichtweise ad hoc etwas ändern zu wollen ist in einer Organisation wie der katholischen Kirche ungefähr so, als wolle man einen Supertanker über einen Slalomparcours bewegen. Was für Großunternehmen gilt, gilt natürlich in wesentlich größerem Maße für noch schwerfälligere Organisationen, wie z.B. der RKK mit ihren weltweit 1,2 Mrd. Mitgliedern.
Leif Huff, der Geschäftsführer der „Innovationsberatung Ideo Deutschland“, schrieb in der Ausgabe Mai 2012 von „impulse“:
„[…]Wenn es um die Entwicklung von Ideen geht, sind große Firmen oft schwerfällig wie Supertanker. […]Jede Kursänderung braucht einen langen Atem und die Mannschaft hat oft das Gespür für das Fahrwasser verloren und sich von den Menschen entfernt, die ihre Produkte nutzen. […]“
Dass Papst Benedikt XVI. begriffen hat, wie wichtig die Kondombenutzung bei der Aids-Bekämpfung ist, und dieser Erkenntnis im November 2010 mit seiner Erlaubnis, Kondome zur Verhinderung von Aids in Einzelfällen benutzen zu dürfen, Rechnung getragen hat, ist angesichts der vorher beschriebenen Schwierigkeiten bei einer derartigen Kurskorrektur nahezu als Wunder zu werten…
Habe ich einigermaßen verständlich machen können, warum ich die hämische Polemik gegen Benedikt XVI. als inakzeptabel betrachte? Ich halte die Politik der katholischen Kirche, um genauer zu sein: des Vatikans, in den meisten Punkten für falsch. Ich halte die abrahamitischen Religionen im Allgemeinen und das Christentum im Besonderen für Irrlehren. Und ich werde nicht aufhören, gegen diese Irrlehren und ganz speziell gegen die Amtskirchen und die doktrinären Evangelikalen Sekten zu argumentieren.
Die Evangelikalen übrigens um einen „Drehtür-Effekt“ zu verhindern. Viele Katholiken verlassen nämlich ihre Kirche um sich dann den Evangelikalen anzuschließen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Um die katholische Kirchenlehre nachvollziehen zu können, bedarf es heute schon einiges an Unterrichtung. Erst recht, seit Papst Benedikt von der Doktrin, die Bibel sei in allen Teilen absolute Tatsachenüberlieferung, abgerückt ist. Er war das erste katholische Kirchenoberhaupt, dass den historisch-kritischen Bibelwissenschaften insofern entgegengekommen ist, als er im Jahr 2011 in einer Reihe von Katechesen eingeräumt hat, dass die biblischen Überlieferungen des sogenannten Alten Testaments vielleicht nicht den Tatsachen entsprächen, dass sie aber auf jeden Fall göttlich inspirierte Metaphern seien und somit lehrverbindlich.
Aber klar, die Lehre unter solchen Voraussetzungen nachzuvollziehen erfordert schon einige Purzelbäume des Denkapparats. Wieviel einfacher ist es doch, der Behauptung, die Überlieferungen der biblische Geschichte (einschließlich der Schöpfungsgeschichte) und die Berichte aus den Evangelien seien tatsächlich so abgelaufen, alles sei absolute Wahrheit und das müsse man einfach nur so glauben, Folge zu leisten. Vor allem, wenn einem dieser Unsinn in einer „HalliGalli-Halleluja-Spaßkultur“ untergejubelt wird.
Auch das ist übrigens eines der Probleme, die Papst Benedikt in seinem Pontifikat zu berücksichtigen hatte. Ein konsequenter Reformkurs hätte der katholischen Kirche vermutlich einen Mitgliederschwund beschert, der weit über das Maß des ohnehin vorhandenen Schwundes hinausgegangen wäre. – Dem Rechnung zu tragen, ist einfach der Job eines Papstes. Das würde ich ihm keinesfalls persönlich anlasten. - Wenn der Papst dabei aber meiner Meinung nach Unsinn erzählt, werde ich dennoch sachlich darlegen, warum ich das für Unsinn halte und es den Rezipienten überlassen, der einen oder der anderen Meinung zuzustimmen und die Konsequenzen daraus zu ziehen…
Um nicht mehr und nicht weniger bitte ich auch diejenigen, die zurzeit mit so viel Häme über den noch amtierenden Papst herziehen. Eine facebook-Userin geht sogar so weit, den körperlichen Verfall dieses Mannes als persönlichen Sieg zu werten. Sie schreibt in einem Kommentar
„[…]Ich finde durchaus gut dass er gegangen ist und das soll er wegen mir ja auch. Ich feire einen Teilsieg gegen die katholische Kirche dadurch... die eben nicht mehr so einfach Geldwäsche betreiben und Menschen dirigieren kann wie noch vor 8 Jahren. [sic]“
Und hier wird nun etwas offenbar, was überhaupt nichts mehr mit sachlicher Kritik oder zorniger Reaktion wegen ent-täuschter Erwartungen zu tun hat. Hier geht es nur noch darum, einen kranken alten Mann anzuspucken und zu beleidigen indem man mit an den Haaren herbeigezogenen Behauptungen möglichst noch auf sein Grab pinkelt. Ein unerklärlicher Hass… Möglicherweise der Hass eines Underdog auf in der gesellschaftlichen Hierarchie Höherstehende oder intellektuell Überlegene? Auf jeden Fall ist etwas derartiges nicht tolerierbar!
Und um nun auch noch kurz auf den Geldwäsche-Vorwurf einzugehen: Gerade der Skandal um die Vatikan-Bank macht deutlich, dass der Papst kein absoluter Monarch ist. Er hatte die Aufklärung zur Chefsache machen wollen, und musste doch hinnehmen, dass der von ihm eingesetzte Vatikanbank-Chef Gotti Tedeschi gefeuert wurde, um eine Aufklärung zu verhindern.
Für ausführlichere Informationen dazu siehe auch den DWI-Artikel unterhttp://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/02/14/papst-ruecktritt-vatikan-bank-im-visier-der-ermittler/
Und dort heißt es eindeutig: (Zitat) „[…]Weder die italienische Politik, noch die Mafia und auch nicht eine mächtige Gruppe von Kardinälen haben ein Interesse daran, dass der Sumpf um die Vatikan-Bank trockengelegt wird. Der Papst aus Oberbayern kämpfte allein gegen die Mafia. Ein aussichtsloser Kampf. […]“ (Zitatende)
Die von der zitierten fb-Userin erhobenen Vorwürfe sind den Tatsachen also diametral entgegengesetzt! – Daher: Bitte Leute, erkundigt Euch doch immer erst nach den tatsächlichen Hintergründen, bevor Ihr etwas nachplappert. Und dann sprecht bitte, auch wenn Ihr, wie ich, nicht an den lieben Gott glaubt, das folgende Gebet:
„Lieber Gott! Bitte hilf mir, meine große Klappe zu halten. Wenigstens für so lange, bis ich mein Gehirn eingeschaltet und verstanden habe, worum es geht. – Amen“
Kirchen... christliche Kirchen... Ganz offensichtlich hat die Gesellschaft in Deutschland sich gegen sie entschieden. Aber noch haben allzu viele Menschen ihren Kirchenaustritt noch nicht vollzogen, sodass die Kirchen sich unter Berufung auf die offiziellen Mitgliederzahlen immer noch brüsten können, eine breite Bevölkerungsmehrheit sei religiös orientiert.
Weitgehend leere Kirchen mit sinkenden Teilnehmerzahlen in den Gottesdiensten zeigen jedoch das wahre Bild. Dieses Bild offenbart, dass die Kirchen in Deutschland sich auf einem absterbenden Ast befinden. Und es wird höchste Zeit, dass die Kirchenbuch-Mitglieder, die die Dienstleistungen der Kirche sowieso nicht in Anspruch nehmen, auch den endgültigen Schritt tun, und aus ihren jeweiligen Kirchen austreten, damit die wahren Verhältnisse in unserer Gesellschaft sich auch in den Mitgliederstatistiken der Kirchen wiederspiegeln...
Übrigens ist so ein Kirchenaustritt auch ein überaus befreiender Akt. Diese Erfahrung konnte ich vor einigen Monaten machen, als ich der Kirche, der ich bis dahin noch angehörte, endgültig den Rücken gekehrt habe. Jetzt kann ich wirklich sagen: Ich habe mit den zweifelhaften Methoden, die z.B. bei der NAK-NRW angewendet werden (wir kommen noch darauf zurück) nichts mehr zu tun!
Ein befreiender Schritt, den ich allen Nur-Noch-Kirchenbuchmitgliedern dringend
ans Herz legen will. Und noch einen kleinen Satz dazu: Qui tacet, consentire videtur (Wer schweigt, scheint zuzustimmen)! - Ist wie mit dem Dritten Reich: Auch diejenigen, die angeblich nichts
gewusst haben wollen, waren Täter; die schweigende Mehrheit hätte es in der Hand gehabt, das System zu ändern!
Ich werde am Schluss dieses Beitrags noch einmal darauf zurückkommen.
Und die Mehrheit in Deutschland hat es in der Hand, das Ausbeutungssystem der Kirchen zu ändern. Dass sich auch gegen die Selbstherrlichkeit der christlichen Kirchen in Deutschland etwas unternehmen lässt, dass Kirchen ihre Positionen räumen müssen, wenn Betroffene sich zusammenschließen und gemeinsam gegen sie agieren, zeigt das Beispiel des katholischen Kindergartens in Königswinter. Der dortige Pfarrer hat die Leiterin dieses Kindergartens entlassen, weil sie ihren Ehemann verlassen und sich in einen neuen Partner verliebt, mit diesem gemeinsam ein neues Leben begonnen hatte. Ihr Arbeitgeber, Pfarrer Udo-Maria Schiffers [Bild li. (Szenenbild aus dem ARD-Bericht unter
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/799280_reportage-dokumentation/12580180_die-story-im-ersten-gott-hat-hohe-nebenkosten)], spricht in diesem Zusammenhang vom "objektiven Tatbestand des Ehebruchs".
(Über diesen Fall berichtete auch SPIEGEL-ONLINE unter http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/katholische-kirche-kuendigt-kindergaertnerin-kommune-kuendigt-kirche-a-823317.html)
Obwohl der örtliche Pfarrer Unterstützung durch die katholischen Honoratioren (z.B. des Bürgermeisters) des Städtchens erhielt, konnten die betroffenen Eltern es durchsetzen, dass die Stadt Königswinter der Kirche als Träger des Kindergartens kündigte. Einen kleinen Dämpfer erhält die Freude über diesen „Sieg“ aber doch: Auch der neue Träger ist eine christliche Organisation, die, wie ihr Leiter Reinhard Koglin (siehe Foto) verrät, ausschließlich Mitglieder einer dem ACK angehörenden Kirche einstellt: Wie wir in der 43. Minute des ARD-Beitrags erfahren, handelt es sich um das christliche Jugenddorf (CJD) Christophorus, das am gleichen Ort auch eine Schule betreibt (siehe: http://koenigswinter.cjd.de/koenigswinter).
Ein Trend, wie es scheint, da mehr und mehr nicht nur Kindertagesstätten sondern auch Schulen von christlichen Trägern übernommen oder gegründet werden. Dies zeigen auch die von der ARD für den Beitrag „Gott hat hohe Nebenkosten“ recherchierten Ergebnisse. Warum das so ist, verrät in der Minute 32 des Beitrags der Subkommend (örtlich zuständiger Stellvertreter des Kommandanten) des Johanniter-Ordens für Charlottenburg Wilmersdorf, Dr. Karl-Viktor von Schöning: Es bestehe ein hohes Interesse daran, Bildungsarbeit, aber auch Glaubensarbeit zu leisten, denn je jünger die Menschen seien umso eher könne man sie für die Kirche, für kirchliches Leben gewinnen; das sei die Idee hinter diesem Engagement.
Platt ausgedrückt: Kirchens wollen unsere Kinder und Enkel in ihre Klauen bekommen, um ihren durch Mitgliederschwund eingeläuteten Niedergang in der nächsten Generation stoppen zu können. Mehr Mitglieder bedeuten mehr gesellschaftlichen Einfluss, mehr Macht und höhere Einnahmen.
Wie das Beispiel Neuapostolische Kirche [siehe Bild oben (Quelle: http://www.nak-nrw.de/aktuelles/kurznotiert/111214_erster-krabbelgottesdienst-in-neuapostolischer-kita/)] zeigt, werden die Kinder und Jugendlichen dabei auch mit durchaus zweifelhaften Methoden, die man eigentlich nur noch als Gehirnwäsche bezeichnen kann, bereits in jungen Jahren auch dazu angehalten, Zeit und Geld für die Kirche aufzubringen. Das, was im Grunde genommen geistlicher Missbrauch von Schutzbefohlenen ist, wird insbesondere den Neuapostolischen Kirchen sehr leicht gemacht. Denn ähnlich wie die verschiedenen evangelikalen Sekten und anders als „die beiden großen Kirchen“ haben sich die Neuapostoliken in ihrer stillen unbeachteten Ecke eingerichtet, weitestgehend unbeachtet von den Medien…
Und in dieser Ecke betreiben sie nicht nur massive Gehirnwäsche an Kindern, wie wir in unserem Beitrag mit dem Titel „Lasst die Kindlein zu mir kommen“ vom 25.09.2012 exemplarisch nachgewiesen haben, sondern sie „wildern auch in fremden Revieren“, wie am Beispiel des Projekts „Gute Hoffnung“ in Oberhausen zu erkennen ist:
Eröffnung 19.07.2011 (http://www.gutehoffnung-oberhausen.de/site/startseite/aktuelles/view-details-id-23.htm):
Zitat „[…]Träger der Einrichtung ist die Neuapostolische Kindertagesstätten gemeinnützige GmbH in Dortmund. Sie ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und gehört zu den Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Die „NAKita“ ist die erste Neuapostolische Kindertageseinrichtung in Deutschland. Sie steht allen Interessierten offen. Dies belegen auch die Zahlen der Neuaufnahmen: Fünf Familien gehören der Neuapostolischen Kirche an. Die anderen 50 Plätze werden von Familien mit unterschiedlichem konfessionellem Hintergrund in Anspruch genommen: moslemische, evangelische, katholische und auch Kinder ohne Konfession werden in der Einrichtung betreut. Künftig soll die Kindertageseinrichtung auch behinderte Kinder mit aufnehmen. […]“ (Zitatende)
Im „pädagogischen Profil“ (http://www.nak-projektoberhausen.de/site/startseite/gute_hoffnung_lernen/paedagogisches_profil/) heißt es
(Zitat) „[…]Als christliche Einrichtung sollen auch im Kita-Alltag Glaubenswerte vermittelt werden und verschiedene Formen religiösen Handels mit einfließen. Dabei können alle Religionsrichtungen mit ihren unterschiedlichen Festen, Riten und Handlungen einbezogen werden. […]“ (Zitatende)
Und bereits am 14.12.11 verkündet die NAK-NRW ganz stolz: „Erster Krabbelgottesdienst in neuapostolischer KiTa“ (siehe: http://www.nak-nrw.de/aktuelles/kurznotiert/111214_erster-krabbelgottesdienst-in-neuapostolischer-kita/) In der Verlautbarung heißt es dann trocken
(Zitat) "[…] „Künftig wollen wir regelmäßig solche Krabbelgottesdienste anbieten“, sagte Simone Vollmer, Leiterin der Kindertageseinrichtung. Und Bischof Makulla freute sich über die große Resonanz: „Die Kinder haben klasse mitgemacht.“ […]" (Zitatende)
Seitdem wurde trotz der heuchlerischen Ankündigung, es könnten alle Religionsrichtungen mit ihren unterschiedlichen Festen, Riten und Handlungen bei der Vermittlung von Glaubenswerten einbezogen werden, über keine einzige Veranstaltung einer anderen christlichen Konfession oder gar einer anderen Religionsrichtung berichtet…
Natürlich spielen auch die in der ARD-Story genannten staatlichen Zuschüsse eine große Rolle. Überhaupt dürfte Geld der größte Impulsgeber für derartige „soziale Aktivitäten“ sein: Für den Betrieb der Einrichtung gibt’s Zuschüsse, in der Einrichtung besteht die Chance neue Mitglieder zu akquirieren, neue Mitglieder bedeuten steigende Einnahmen in Form von Kirchensteuern, Spenden, Opfern, oder wie immer das jeweils genannt wird.
In Altenheimen besteht darüber hinaus auch immer die Möglichkeit, Pfleglinge zu beerben. Ob hier das Motiv der NAK zu suchen ist, im Projekt „Gute Hoffnung“ in Oberhausen auch eine Altenpflegeeinrichtung zu installieren? Übrigens mindestens das zweite Altenheim im NRW-Besitz. Denn auch beim Thema beerben hat die NAK keine Berührungsängste, wie ein schon eine Weile zurückliegender Fall zeigt.
Einer der weltweit renommiertesten Experten auf dem Feld der Jenseitsforschung und Nahtoderlebnisse, der psychiatrische Psychotherapeut und Neurologe Dr. med. Michael Schröter-Kunhardt [siehe Bild rechts] hat als einer derjenigen, denen die NAK ein Erbteil in Höhe von immerhin rund 300.000 € vor der Nase weggeschnappt hat, im Forum „Glaube & Kirche“, einer Plattform zum religiotisch orientierten Gedankenaustausch, welches übrigens der ständig für NRW-NAK und NAKI tätige RA Andreas Hebestreit (dort aktiv unter dem Pseudonym „Randnotiz“) betreibt, den Fall geschildert:
Kunhardt zufolge war es wohl so, dass der für die Erblasserin zuständige NAK-Seelsorger, ein Laienprediger im Rang eines Priesters, diese sowohl seelsorgerisch betreut, als auch anwaltschaftlich beraten hat, bzw. steuerberatend für sie aktiv war. Und in dieser Doppelfunktion hat er den Erbschaftsdeal, den ich als grob sittenwidrig einstufen würde, eingefädelt…
Die Angehörigen der alten Dame, die wohl nach Eintritt des Erbfalles für einige Unruhe in der zuständigen NAK-Führungsetage, sollten mit einem Schweigegeld in Höhe von je 15.000 € ruhiggestellt werden. Nachdem sie dies aus moralischen Gründen abgelehnt haben, ließ der zuständige Gebietskirchenpräsident ihnen durch den Rechtsvertreter der NAK eine strafbewehrte Unterlassungserklärung zustellen, der zufolge sie sich zum Schweigen verpflichten müssten, widrigenfalls in jedem Einzelfall der Verletzung dieser Schweigepflicht eine Strafe in Höhe von 3.000 € fällig würde…
Den gesamten Vorgang (nur leider mit ziemlich viel frommem Unsinn vermischt) können Sie unter http://www.glaubeundkirche.de/viewtopic.php?f=11&t=4397 nachlesen.
Ich bin mir absolut sicher, dass sich, wenn man weiter recherchieren würde, viele vergleichbare Fälle finden ließen, nicht nur bei den verschiedenen Neuapostolischen sogenannten Kirchen…
Bei Geld hört eben nicht nur die Freundschaft auf, sondern leider auch die Moral und die Integrität. Ich meine… Man muss sich das einmal vorstellen: Aus der tätigen christlichen Nächstenliebe und Wohltätigkeit heraus übernehmen die Einrichtungen der Kirche die staatlichen Aufgabe der Förderung der öffentlichen Wohlfahrt. Im Klartext heißt das, dass die Verbände selbstlos tätig sein sollten und nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke verfolgen dürfen.
Und wie sieht die Wirklichkeit aus? Die Arbeit der kirchlichen Wohlfahrtseinrichtungen Kindertagesstätten, Krankenhäuser, Tafeln, Obdachlosenasyle, Altenpflegeeinrichtungen, Hospize, …) wird zu weit über 90 % aus staatlichen Mitteln, oft pauschalen Zuschüssen, bzw. aus Mitteln der Sozialversicherungen (also Leistungsentgelte z. B. aus der Pflegeversicherung) finanziert. Und in den verbleibendem Rest fließen auch noch an die Träger geflossene Investitionsförderungsmittel, die anstelle von Eigenkapital investiert werden.
Die sich in den Händen der Kirchen befindlichen Wohlfahrtseinrichtungen sind im Grunde reine Renditeobjekte. – Und das gilt auch für diejenigen der Neuapostolischen Kirchen. Noch einmal das Beispiel aus Nordrhein-Westfalen: Diese sogenannte Kirche hat es darüber hinaus auch noch fertig gebracht, den Eigenanteil an den Baukosten, Beträge im 2-stelligen Millionenbereich immerhin, für das Projekt „Gute Hoffnung“ als Sozialausgaben zu bilanzieren. Eine Chuzpe, die kaum noch zu überbieten ist.
Auch darüber hat Canities bereits berichtet. Siehe „Des Kirchensprechers Märchen“ vom 09.09.2012 (http://www.canities-news.de/die-neuapostolische-kirche/die-nak-und-ihr-umgang-mit-der-wahrheit/)
Und die NAKn machen ihren Mitgliedern gegenüber nicht einmal ein Geheimnis daraus, dass sie diese Erträge aus derartigen Renditeobjekten, die Abschöpfung staatlicher Investitionszuschüsse und Spekulationsgewinne benötigen, um die Gehälter und Pensionen ihrer Führungsfunktionäre sicherzustellen! Es kann sich jeder selbst bei den entsprechenden Verlautbarungen dieser Sekten informieren. Unter http://www.nak.de/ finden Sie ein Portal zu allen NAKn in Deutschland.
Was hat das alles noch mit christlicher Nächstenliebe zu tun? Wundert es jemanden, dass ich die NAK-Führer für ausgemachte Lumpen halte?
Ich höre schon das Argument „Was hackst Du auf der NAK rum? Die anderen sind doch auch nicht besser?“ – Nein! Die NAKn sind relativ gesehen schlimmer: Sie stellen nämlich gerade einmal 0,44% der deutschen Bevölkerung (zum Vergleich: RKK 29,9%). Und hier ist der Punkt, an dem wir diese sogenannte Kirche richtig angreifen können, womit ich wieder am Anfang dieses Beitrags bin:
Die jeweiligen Neuapostolischen Gebietskirchen sind staatskirchenrechtliche Körperschaften des öffentlichen Rechts gem. Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 137 Abs. 5 WRV. Und um diesen Status zu erhalten, brauchen diese Organisationen eine Mitgliederzahl, die auf eine gewisse Bedeutung im öffentlichen Leben schließen lässt (Richtzahl: 1,5/1000 der Bevölkerung des Landes). Vgl. hierzu:
Und nun, nur einmal so, ein kleiner Denkanstoß:
Die NAKn liegen mit ihren Mitgliederzahlen noch bei etwa 4/1000 der Bevölkerung. Wie wir aber aus den Finanzberichten leicht errechnen können, ist im Schnitt allenfalls noch ein Drittel der Mitglieder aktiv. Würden nun alle nicht mehr aktiven NAK-Mitglieder aus dieser Sekte austreten, schrumpfte die Mitgliederzahl unter den Richtwert von 1,5/1000 und die Gebietskirchen würden ihren Status, und damit ihre Privilegien verlieren…
Worauf wartest Du noch?